Astrobilder und -filme archivieren - aber wie?

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    • Astrobilder und -filme archivieren - aber wie?

      Hallo Leute,

      meine Festplatte ist bald schon wieder voll mit Filmen und Bildern. Wie archiviert Ihr Eure Bilder? Ich bin gerade dabei, mit Winrar die Daten zu komprimieren und auf eine externe HDD zu lagern. Aber wie sieht es mit den Verlusten aus? Hat da jemand Erfahrung oder Tipps. Ich will die Bilder und Filme ja nicht schrotten. Vielleicht kann ja das eine oder andere noch gebraucht werden, weiß man ja nie.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Hi Matthias,

      ich komprimiere meine Rohdaten immer mit 7zip. Das ist ein kostenloses Packprogramm, das u.a. auch rar kann. Mit der Ultra Einstellung und dem 7zip Algorithmus kann ich meine *.fits Rohdaten auf 50-70% komprimieren. Bei *.cr2 RAWs aus der Canon funktioniert das leider nicht.

      Wenn du Video komprimieren willst, schau dir mal den huffYUV Codec an. Den nehme ich ab und zu, wenn ich Videos verlustlos komprimieren will. Vielleicht gibt es da aber auch noch bessere.

      Bei den Komprimierungsalgorithmen wie dem huffYUV sowie den zip/rar/7zip/... Archiven handelt es sich immer und Entropiekodierung. Das heißt die Daten werden verlustlos komprimiert. Du verlierst also keine Informationen und die Daten sind nach dem Entpacken wieder die selben Rohdaten wie vorher.

      Grüße,
      Marcus
    • Hallo Freunde,

      Mir sind 2 Rechner und damit 4 Festplatten abgekackt, einiges konnte ich retten. Aber ich weiss nicht genau was nun noch da ist und was verschwunden ist.

      Einzelfestplatten sind kein sicheres Speichermedium, schon garnicht mit USB-Anschluss.
      Die Daten müssen bei allen Magnetspeichern regelmäßig neu geschrieben werden. SDDs oder Flashspeicher lassen die Daten zwar nicht so schnell verrotten sind aber auch nicht Datenverschleissfrei da es schon beim Beschreiben zu Fehlern kommen kann. DVDs etc sind zu klein und verrotten auch im dunkelsten Keller.

      Wenn man sich also nicht die Wohnung mit zBsp Festplattentowern dekorieren möchte muss man eben auf externe Anbieter ausweichen und alles online speichern.
      Die speichern normalerweise sicher. Leider ist das für solche Datenmengen nicht billig. Aber die wichtigsten Sachen kann man dort ablegen.

      Ohoh muss arbeiten

      LG
      Sascha

      ..oben die Erde in einem Heiligtum, knochenbesetzter Stein..
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      mein kleinschreibwahn zeugt nicht von unvermögen sondern von faulheit ;)
      vermessenatemail.de sternenstaub-online.de stardust-online.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von moonstruck ()

    • Hallo,

      moonstruck schrieb:

      Ach so.. gezippte Daten von gecrashten Platten wiederherzustellen kann problematisch sein... hab ich festgestellt :(
      ich glaube, da spricht jemand aus Erfahrung :).

      Mir sind auch schon einige Platten abgeraucht. Früher ging das immer ganz allmählich - erst ein Lesefehler, dann immer mehr, bis man mehr auf die Platte gewartet hat als damit gearbeitet. Da wusste man dann, jetzt ist es Zeit, die Daten umzukopieren.

      Heute sind Platten gerne von einer Minute auf die andere Kaputt. Ging mir jedenfalls so - gar nix mehr lesbar, alle Daten Futsch. Da hilft nur, regelmäßig kopieren.

      Ich kopiere meine Daten auf einen zweiten Rechner (Server). Leider auch nicht alle und nicht regelmäßig. Erst gestern habe ich versucht, meine Bilder - die älteren, die liegen NUR auf dem Server... ggdd ) via Web-Galerie zugänglich zu machen. ZenPhoto klappt, aber ist toal langsam. Gallery3 dachte ich mir. Gut, aufgespielt, aber kennt dann die Bilder in meinem Bilderordner nicht, den ich in den Gallery3-Ordner hineingelinkt habe. Gut, dachte ich mir, löscht Du den Ordner aus Gallery3 wieder heraus und schwupp - löscht er die Bilder IM Ordner dann doch!! Schnell auf abbrechen gedrückt und gesehen dass 2001-2009 fehlt :oops: :cry: :evil: .. Aber man hat ja auch Erfahrung :twisted: : Mit Recuva konnte ich die Bilder wieder zurück holen. Das Teil ist echt super, hat mir schon mehrmals aus der Patsche geholfen (z.B. bei überschriebenen CF- oder SD-Cards).

      Werde also meine alten Bilder vom Server auch wieder lokal holen. Habe mir dazu ein Synch-Programm besorgt, das auf Knopfdruck (oder nach Wahl auch regelmäßig) die Daten zwischen beiden Rechnern abgleicht: FreeFileSync. Gefahr dabei ist natürlich, dass man eine Datei versehentlich auf einem Rechner löscht und der (automatische) Sync sie dann auch auf der anderen Seite löscht! FreeFileSync hat dafür aber noch eine Abhilfe eingebaut: Gelöschte Daten werden nicht wirklich gelöscht sondern in einen Ordner verschoben, den man dann vor dem wirklichen Löschen nochmal sichten kann. Mir gefällt die Lösung recht gut, kann sie also empfehlen.

      Zippen ist wirklich ein zweischneidiges Schwert, ebenso die Festplatte via NTFS komprimieren lassen. Tools wie Recuva tun sich dann deutlich schwerer oder sind möglicherweise sogar außen Vor - habe das noch nie probiert.

      Daher versuche ich in letzter Zeit auch, die Daten zu reduzieren statt zu komprimieren. Alle schlechten Aufnahmen werden gnadenlos gelöscht. Ebenso die Zwischenergebnisse - PI legt ja für jedes Rohbild mehrere Zwischenbilder an und das auch noch im FITS-Format, wo das sehr Speicherintensiv ist (30MB und mehr pro Datei). Da lässt sich viel frei machen. Da die Daten ja generiert (berechnet) sind, geht nicht wirklich etwas verloren, nur Zeit.

      DVD und BluRay sind einfach zu klein, Streamer sind zu teuer, bleiben nur Festplatten. In einer der letzten C't-Ausgaben standen Artikel zum Thema Backup, mit einer ausgefeilten Strategie, wie man sogar zwei an unterschiedlichen Standorten befindliche Rechner via Internet als Backup-Medium verwenden kann. Das dürfte nochmal sicherer sein als mein Vorschlag - zwei Rechner an unterschiedlichen Standorten dürften nie gleichzeitig ausfallen. Gegen USB bin ich persönlich nicht generell. Hat den Vorteil, dass man die Platten auch abschalten kann. Noch besser wäre natürlich ein NAS (Network Attached Storage, also Netzwerk-Speicher), wie z.B. Drobo, aber sowas muss auch erst einmal finanziert sein.

      Tja, zur Zeit des Papyrus ging es nicht so schnell, so riesige Datenmengen zu vernichten. Der Brand der Bibliothek in Alexandria (?) hat sicher länger gedauert als das Löschen meiner Bilder per Mausklick... Digitale Bildverarbeitung - Segen und Fluch zugleich :).

      Viel Erfolg bei der Datenerhaltung wünscht Euch
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Hi Sascha, Micha,

      mit defekten HDD hatte ich bisher scheinbar immer Glück. Zwar konnte Windows nicht mehr auf die Platten zugreifen bzw. bei einer Platte konnte Windows nicht mal mehr starten, wenn die dran war, aber mit einer Linux Live Distribution und dd_rescue konnte man fast 100% der Daten wiederherstellen. Sogar bei einer Platte, die schon recht laut herumgeklickert hat.
      Alternative zu den ZIP Dateien wäre vielleicht alle Fits in (verlustlos) komprimierte TIFFs umzuwandeln. Da verliert man höchstens ein, zwei Dateien aus einer Serie, wenn da ein paar Bits gekippt sind.

      Grüße, Marcus
    • MoinMoin,

      ich habe mir für alle Daten die bei meiner Frau und mir anfallen ein NAS System (Network Attached Storage) gebaut.
      Man kann je nach Anforderung (Sicherheit, Geschwindigkeit usw.) zwischen verschiedenen Festplattenverbundkonfigurationen ( RAID Leveln) wählen.
      Die Vorteile eines NAS Systems sind, dass nicht jeder PC seine eigene riesige Festplatte braucht da das NAS über das Netzwerk jedem PC/Server zur Verfügung steht.
      Ferner noch die Ausfallsicherheit durch das von mir gewählte RAID Level. Fällt eine Festplatte aus, läuft das System im "Notbetrieb" weiter. Die Daten stehen somit noch voll zur Verfügung. Sobald die neue Festplatte dann da ist kann sie im laufenden Betrieb eingesetzt werden und wird automatisch über das System konfiguriert.
      HIER wird der Selbstbau eines solchen Teils beschrieben.

      Gruß,

      Andreas
    • Moinsen Michael,

      astromr schrieb:

      Wenn ich allerdings meinen Bedienfehler so ansehe mit dem versehentlichen Löschen eines ganzen Verzeichnisbaums, dann hätte das RAID-System da auch nicht weiter geholfen, leider.


      da hast du recht. In disem Fall helfen wirklich nur redundante Daten. Da wäre ein NAS System auch eher noch weniger geeignet als z.B. ein Windoof System. Ob ein "Undelete" auch auf dem FreeNAS BS funktioniert wage ich mal zu bezweifeln.

      Gruß,

      Andreas
    • Hallo,

      habe mir nun erstmal eine 3. externe HDD besorgt. Ist aber sicher keine Dauerlösung.

      Mir geht es ums Archivieren, nicht nur um das Sichern der Daten. Die Partition, auf der ich die ganzen Astrodaten sowie andere Bilder und Dokumente habe, ist nahezu voll.
      Online wäre wohl die sicherste Lösung, aber die Menge an Daten lässt das nicht zu (Geld). Ich rede über ca 500 GB Bilder, AVI's, Dokumente, Website-Backups, Musik; wobei die AVI's am meisten Platz einnehmen.

      Wie ist das eigentlich mit der Windows-Sicherung: Werden da Daten nur ergänzt oder wird da neu geschrieben?

      Eine redundante Sicherung wäre sinnvoll. Aber da braucht man wohl wieder 2 PCs. Das geht doch sicher auch noch anders? Ich kann an meine Easybox 904 LTE eine externe HDD anschließen. Muss mal schauen, ob ich damit was anfangen kann...

      Viele Grüße
      Matthias
    • Hallo Matthias

      Meiner Meinung nach wäre eine NAS mit RAID1 (Spiegelung, mind. 2 HDs) oder RAID5 (Leistung + Parität, mind. 3 HDs) und 2TB Speicher eine sinnvolle Lösung. Ich persönlich habe hier 2 Synology-Stationen, welche schon Ziemlich lange in Betrieb sind. Bei RAID1 halbiert sich die Kapazität der beiden HDs, bei RAID5 werden die HDs aufaddiert. Bei beiden RAIDs dürfen jeweils eine Festplatte ausfallen.

      Beim Windows-Backup (Windows 7 & 8) werden die Daten inkrementell gespeichert. Das wäre unbedingt die minimal-Lösung, welche ich übrigens jedem Benutzer empfehlen kann, unabhängig von unserem Hobby.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • MoinMoin Michael,

      astromr schrieb:

      ... Wenn ich allerdings meinen Bedienfehler so ansehe mit dem versehentlichen Löschen eines ganzen Verzeichnisbaums, dann hätte das RAID-System da auch nicht weiter geholfen, leider.


      mir ging das Thema versehntliches Löschen nicht aus dem Kopf und in Anbetracht unseres Hobbys, wäre es für mich ein absoluter GAU unbeabsichtigt Daten über den Jordan zu schicken und ich denke ich habe zumindest für mich eine Lösung gefunden.
      Ich habe nun in den Sicherheitseinstellungen des Oberordner meiner Astrobilder das Löschrecht für meinen Benutzer explizit verweigert und den Unterordnern vereerbt. Somit kann ich zwar Bilder dort speichern, muss aber wenn ich tatsächlich etwas löschen möchte, gezielt diese Verweigerung entfernen. Schützt zwar auch nicht 100%ig aber ich hebe diesen Löschschutz ja gezielt auf und ein unbeabsichtigtes Löschen wird somit (hoffe ich) verhindert.

      Gruß,

      Andreas