Cirrus und der FWHM

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    • Cirrus und der FWHM

      Hallo,

      ich möchte hier eigentlich weniger mein Bild vom Cirrus-Nebel vorstellen, als die Probleme mit meinem Seeing im Garten / Terrasse mit Euch diskutieren.

      Hier also das Bild: , als Crop:

      Das Problem ist, dass meine Sterne immer recht groß werden. Als erstes hatte ich die Optik in Verdacht. Daraufhin mal genauer untersucht und tatsächlich festgestellt, dass der Fangspiegel nix taugt - Astigmatismus. Der Händler hat ihn daraufhin repariert. Der Astigmatismus ist nun weg.

      Aaaber: Die Bilder sind nur wenig besser geworden: Immer noch aufgeblähte Sterne. Das FWHM in Pixel liegt laut Fitswork bei 4,7, das entspricht bei meiner Aufnahmekombi etwa 6,11"!

      Daher dann mal kurzbelichtete Aufnahmen ohne Komakorrektor gemacht (1s und kürzer). Da wurde es schon etwas besser, aber nicht wirklich gut: Die FWHM-Werte gingen nicht unter 3,5", lagen eher bei 4 und darüber.

      Daraufhin habe ich mein Gerödel gepackt und bin hinaus auf's Feld damit. Und tatsächlich, dort konnte ich im Zenith FWHM-Werte von unter 2 Pixeln erreichen, also ca. 2,2". Wenn man aber etwas tiefer liegende Sterne ins Visier nahm, dann waren die FWHM-Werte gleich wieder deutlich schlechter.

      So, also auf dem Feld würde es klappen. Das ist aber nicht mein Ziel. Ich bin doch eingefleischter Balkon/Terrassensternwartenbetreiber :D .

      Also dort mal optimiert: Teleskop von Terrasse ins Gras bewegt. Dort war es auch kaum besser. Ich stand womöglich zu nahe am Haus.

      In der nächsten Nacht dann weg vom Haus, weg von der Terrasse, irgendwo zwischen den Bäumen einen Platz gesucht, bei dem ich halbwegs meine Ziele sehen konnte. Auch wieder im Zenith. Und siehe da: Beim Blick durch das Okular waren bei zwar schlechter Durchsicht aber dann doch ruhige Sterne zu sehen! Leider war es in der Nacht aber erst um 1:00 so klar und ich nicht mehr so klar im Kopf :ffokos , so dass ich nach dem Aufsetzen der Kamera vergessen hatte, den Auslöser korrekt mit der Kamera zu verbinden, und daher die schönen ruhigen Sterne keine Photonen auf meinen Kamerachip gebracht haben. Nunja, jetzt kann ich dafür keine FWHM Werte angeben, denke aber, die wären wohl besser geworden als sonst.

      Nach all der Probiererei wüsste ich aber nun gerne mal, wie da Euere Erfahrungen sind bezüglich Seeing auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Garten? Muß man wirklich mit FWHM 6 leben? Oder war das einfach nur ein schlechter Tag bei mir? Obwohl, my.meteoblue hat schon etwa 1.6" an dem entsprechenden Tag angezeigt, eigentlich also relativ gut....

      Und wie habt Ihr den optimalen Ort für euer Teleskop gefunden? Mit Überlegen? Bäume meiden, Terrassenplatten meiden, Strassen meiden.... Was bleibt da noch, ausser Gras?

      Ich freue mich über Euere Erfahrungsberichte in dem Bereich, egal ob visuell oder fotografisch!

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo Michael,

      ich kann leider Dir bei Deinem Problem nicht weiter helfen, möchte aber schreiben; dass mir (das erste Bild) deines Cirrus sehr gut gefällt.
      Ich finde, dies Bild ist ein schöner Einstig hier im Forum. Du scheinst auch in einer Lage zu wohnen, wo es im September klare Nächte gibt. Bei mir ist es seit Tagen Bewölkt und am regnen (frust).

      Gruß Willi15
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Moin Michael

      Welcome on Board......

      Tja , im Moment machste selber durch , was ein Balkonspechtler an
      Leidensfähigkeit zu Stande bringt.

      Ich selber habe die Erfahrungen gemacht , dass der Öffnungswahn schuld ist.
      Weniger Öffnung , und dann noch mehr hin zur Linse , eröffnet auch bei
      mässigen Bedingen mehr und bessere Erfolge. Öffnungsverhältnis hoch gibt
      auch noch nen Kick zum Besseren.
      Hier ist es so , dass entweder das Beobachten , oder aber das Knipsen besser
      geht.5-10 Nächte gibts , wo Beides ginge , aber beim Rest muss man austesten.

      Also , wenn du nicht ins Dunkle willst , dann ergänze deinen Führpark.....
      Der 8" Orion ist ja wohl nicht dein Hauptbeobachtungsinstrument?

      CS

      Jürgen
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo Michael

      Der Cirrus ist aber trotz Balkon sehr schön geworden.
      Wie du selber gesehen hast,ist der Balkon nicht gerade der optimalste beobachtungsort.
      Da heizt sich das Gebäude im Sommer stark auf,was in der Nacht abkühlt,und die Luft davor zum flimmern bringt.
      Bequemer als vom Balkon gehts nicht,wo aber kompromisse eingegangen werden müssen.
      Ich schaue sogar aus der 10.Etage heraus,und habe es dann natürlich auch noch mit 12" Öffnung nicht gerade leicht.
      Man gewöhnt sich aber auch daran,und werde wohl auch weiterhin von dort meine beobachtungsplattform benutzen.
      Und Ausserdem hat man richtig gutes Seeing nur äussers selten im Jahr,auch im Feld.

      Gruß
      Manfred
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo,

      @Willi15&Sirius
      danke für die Anerkennung, es ist nach meiner Meinung das bisher schönste Astrofoto, das mir gelungen ist. Trotzdem sieht man halt die fetten Sterne. Der Cirrus-Nebel ist eigentlich kein gutes Beispiel, weil die Nebel selbst das Problem nicht so deutlich werden lassen. Aber meine eigentlichen Ziele, die Galaxien, zeigen halt zu wenig Struktur.

      @brokatskalar
      Hmm, das mit der Öffnung klingt erst mal plausibel, denn meine Vergleichsbilder wurden eher von APOs mit kleinerer Öffnung gemacht. Allerdings dachte ich, mit der größeren Öffnung wären höhere Auflösungen und mehr Details möglich. Daher ja auch der 8" Newton, der tatsächlich mein Hauptbeobachtungsinstrument ist. Zu mehr hat das Budget nicht mehr gereicht.

      Man liest aber immer wieder in anderen Foren, dass die Aussage, große Öffnung bedeutet auch hohe Seeing-Anfälligkeit, so nicht stimmt. Grade auf a.de war das erst wieder vor Kurzem Thema. Daher bin ich jetzt doch in dieser Hinsicht wieder ziemlich verunsichert.
      Zum anderen würde ein größeres Öffnungsverhältnis bei kleinerer Öffnung und Linse dann wohl auf einen APO hinauslaufen. Habe ich mir schon ettliche male angeschaut, aber die interessanten Geräte sind mir momentan einfach zu teuer. Und ausserdem habe ich dann ja deutlich kürzere Brennweite, was wiederum ein wesentlich größeres Gesichtsfeld als mein jetziger 900mm f/4.5 mit sich bringt. Damit bin ich von meinem Hauptziel, den Galaxien, wieder ein ganzes Stück entfernt, da mit Ausnahme der Andromedagalaxie dafür eher höhere Brennweiten nötig sind. Ich bin daher momentan noch eher versucht, alle anderen Parameter auszureizen und dadurch bessere Bilder zu bekommen.

      Einer dieser Parameter ist für mich momentan halt die Standortoptimierung. Aufs Feld ist zwar möglich, hat mir aber nicht sooo viel gebracht, dass ich das jetzt als die Lösung schlechthin betrachte. Und Vergleiche mit anderen fehlen mir halt, damit ich sagen könnte: Ja, FWHM von regelmäßig 3" ist auch im Garten oder auf dem Balkon möglich. Damit könnte ich leben. Wenn da aber 6" raus kommt, bekomme ich meine Zweifel ob der sinnhaftigkeit meines Ziels.

      Jürgen, deine Aussage, dass es an einem Abend nur für das Fotografieren geht, aber nicht für das Beobachten, verstehe ich nicht so recht. Bisher dachte ich, wenn man sinnvoll Fotos machen kann, dann kann man auch super Beobachten. Liege ich da falsch?
      Ach ja, Du hast/hattest ja sowohl Sternwarte im Garten als auch Balkonsternwarte. Wie war denn da der Vergleich bezüglich seeing, tat sich da was?

      Meine Frage aus dem Ursprungspost bleibt noch bestehen: Wie sieht es bei Euch aus? Welches Seeing habt Ihr an euerem Standort? Ideal wäre natürlich in FWHM, aber auch in Pickering würde mir schon viel helfen.

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Moin Michael

      Naja , muss ja nicht sofort ein Apo sein....

      Vielmehr dachte ich an einem ED mit einem Öffnungsverhältnis um F/7.

      Falls noch ein Leitrohr fehlt , dann sowieso.

      Geldlich bleibt es im Rahmen , obwohl eine Bildfeldebnung wohl so teuer ist , wie
      der ED selber.

      Das mit den kleinen Öffnungen ist mein Gefühl , ich schmeisse nicht sofort mit
      Formeln um mich , ich beherrsche aber auch kaum welche.
      Wenns Jemand wiederlegt , für mich kein Problem , jedoch bin ich immer gut damit
      gefahren , dem subjektiven Empfinden , die Öffnung anzupassen.

      8" aus der Sternwarte , oder kleiner vom Balkon ist immer so ne Sache.

      Manchmal ist es Faulheit , manchmal geht nicht mehr.

      Der Unterschied zwischen Visuell , und Fotografisch liegt in meinen Augen
      an der Transparenz.
      Ist der Himmel so schlecht , dass M31 , HX usw. nicht mit blossem Auge zu
      sehen sind , dann bleibt die Sternwarte zu , aber mit kleinerer Linse gibts
      trotzdem super Bilder.

      CS

      Jürgen
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo Michael,

      willkommen im Board! :D

      Erst mal meinen Glückwunsch zu deinem Cyrrus-Nebel. Gefällt mir gut. :wink:

      Und nun zum Thema.

      1. Blende (Öffnungsverhältnis).
      Bei Fotoobjektiven erlangt man durch abblenden eine bessere Tiefenschärfe. Das nutzt man ja für Landschaftsaufnahmen zB. Auch bei Sternenaufnahmen wirkt eine Abblendung beinahe Wunder auch bei sonst kritischen Objektiven. Aber die bessere Qualität der Bilder erkauft man sich durch längere Belichtungszeiten. Zu beachten ist aber, dass dabei IMMER der Objektivdurchmesser beschnitten wird, um den Blendwert zu erhöhen. Eine Verlängerung der Brennweite bei gleicher Öffnung bringt real nichts, außer eine Verkleinerung des Bildfeldwinkels - also Vergrößerung des Motivs, und damit auch Vergrößerung der Fehler und des Seeings.
      Das ist also so eine Sache.

      Wenn Du mit Deinem Newton also bessere Ergebnisse bekommen willst musst Du den ganz gezielt abblenden. Am besten direkt vor dem Spiegel mit einer exakten Kante :!: , also nicht ausgefranst. Man kann auch eine Blende an der Öffnung anbringen - aber auch hier gilt: exakte Kante. Idealer Weise kann man auch beides einbauen.

      Mit dem Abblenden direkt vor dem HS schlägst Du auch ein wenig die Bildfeldwölbung in die Flucht :wink:
      Mit einem 900 F/4,5 Newton wird es eh schwer, gute Sternabbildungen zu erlangen.

      Welchen Korrektor verwendest Du? Hast Du den auch im Feld für die Tests benutzt? Ist wichtig, da zB der Baader MPCC die Sterne auch etwas aufbläht.

      2. Seeing
      Am wenigsten lokale Luftzirkulation findest Du im Sommer über Wald. Und wenn Schnee liegt über mit Schnee bedeckten Flächen, also dann auch Felder und Wiesen.
      Der Balkon ist aber nun eigentlich denkbar schlecht geeignet, wie ja schon viele hier geschrieben haben. Aber es geht trotzdem, wenn man einiges beachtet:
      1. Türen und Fenster zu.
      Die meisten Balkonspechtler haben entweder einen weiteren Balkon oder einen Dachvorsprung über dem eigenen Balkon. Die warme Luft steigt also die Wand hoch und "steht" dann unter dem oberen Dach/Balkon und muss früher oder später an dem Ding vorbei. Das ist oft genug genau da, wo wir gerade unser Teleskop ausgerichtet haben.
      2. Balkon abkühlen.
      Der Balkon hat ja meist einen Steinboden. Den kann man abends bei Zeiten mit kaltem Wasser abkühlen. Wer das wegen Wasserverschwendung nicht mag sollte sich überlegen tagsüber eine reflektierende Folie drüber zu legen, damit der Beton/Stein durch die Sonne nicht so aufheizt wird. Alternativ kann man den Boden des Balkon auch schön mit Holz auslegen. Holz speichert zwar auch Wärme, aber bei weitem nicht soviel wie Stein (Stichwort Masse). Außerdem ist Holz ein guter Isolator :wink:
      Gleiches gilt übrigens auch für Terrassen.
      3. Weg vom Teleskop!
      Warum??
      Naja, der eigene Körper ist garantiert wärmer als die Luft. Also evtl Windrichtung beachten und sich so hinstellen oder -setzen, dass die eigene Körperwärme nicht am Teleskop vorbei wabern kann.

      So sollte es eigentlich "etwas" besser werden.
      Für ein geöffnetes Fenster unter dem eigenen Balkon kann man selbst ja nichts - hat aber erhebliche Folgen, besonders im Winter. Da hilft nur eine freundliche Bitte beim Mieter unten. :wink:
      Eine Terrasse unter dem eigenen Balkon kann zum Killer werden. Aber bei mir ist es nicht so schlimm, wie ich erst dachte.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Moin Matthias , Moin Leute

      Also , Balkon kühlen habe ich noch nicht gemacht.
      Halte ich auch für Verschwendung.......

      Es ist doch so , dass man intuitiv nicht bis ins Letzte vergrössert
      wenn das Seeing , oder die Transparenz nicht stimmt.
      Die Objektwahl ist dann plötzlich eine ganz andere.....

      Da müsste man die Beobachtungshefte durchackern , und schauen ,
      wenn nur mit Kleine bis mittlere Vergrösserung gearbeitet wurde.

      Am Besten wäre eine kleine Datenbank , wo man die Werte gleich
      mit einträgt , und auch gleich die Mondphase , denn Diese beeinflusst
      ja auch die Beobachtung.

      Hm....könnte alles klappen ..... aber.....
      Es ist mir alles viel zu Technisch , und zu theoretisch...

      Einfach abends ein bisschen gucken , oder fotografieren reicht mir...

      CS

      Jürgen
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo Jürgen,

      "brokatskalar" schrieb:

      Einfach abends ein bisschen gucken , oder fotografieren reicht mir...


      Du, und "Einfach abends ein bisschen gucken" ??
      Na?, das glaube ich Dir jetzt nur zur Hälfte :mrgreen:

      Aber ja!, man kann auf dem Balkon einen Haufen Terz machen (ich mache ihn zZ nicht - NOCH nicht... :wink: ). Aber wenn ein Newton mit F/4,5 zum Einsatz kommt und professionelle Ergebnisse das Ziel sind, dann sollten die grauen Zellen anfangen zu arbeiten. Und dann gibts halt Möglichkeiten die Bedingungen zu verbessern. Oder nicht? :wink:

      Aber ich weiß auch, dass wir manchmal viel zu sehr zielorientiert (oder verkrampft?? :mrgreen: ) an die Sache herangehen...

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Cirrus und der FWHM

      Hallo,

      @Jürgen, da ich hauptsächlich fotografisch arbeiten möchte, ist mir der ED einfach nicht gut genug. Jedenfalls so, wie ich es mir vorstelle. Und Geld doppelt ausgeben mache ich auch ungern. Aber vielleicht wird es doch noch mal einer als Leitrohr, bis ich mal den großen Schritt zum APO machen kann, so wie Du schon vorschlägst. Die Bildfeldebnung kann mir dann egal sein. Und vielleicht macht er ja auch an mondverseuchten Nächten am Planeten spaß...

      Bei Deiner Transparenzargumentation kann ich Dir aber nicht so recht zustimmen. Wenn der Himmel nicht passt, kann man DeepSky mit der Kamera eigentlich vergessen, weil man die Tiefe nicht bekommt. OK, Sternhaufen gehen immer, auch sehr helle PN. Sind aber halt wieder nicht mein primäres Ziel.

      Das mit der Öffnung kann ich halt aus meiner Erfahrung heraus noch überhaupt nicht einschätzen. Wäre aber wieder ein Grund mehr, sich doch mal einen ED zuzulegen...

      @Matthias, das ist ja ein riesen Paket an Tipps, das Du da geschnürt hast, danke!

      Auch danke für dein Lob - im kleingerechneten Bild sieht man von all den Fehlern eh nix mehr.

      Einige Tipps kenne ich zwar schon, aber das mit der Terrassenkühlung hätte ich wirklich machen sollen, als ich die noch verwendet habe. Momentan stehe ich im Gras und habe den Eindruck, hier ist es schon mal ein Stück besser. Vor allem die Aussage, im Sommer sei Wald am besten, ist sehr interessant. Hatte mich bei meinem "Feldversuch" nämlich mitten auf den Acker gestellt. Den Platz sollte ich mir dann wohl für Versuche im Winter aufheben...
      Auf jeden Fall bestätigen mich deine Tipps bei meinem Weg weg von bebautem Gelände hin zum Gras. Da stehen zwar auch noch Bäume, aber ein Wald ist es noch nicht ;)

      Was ich auch erst kürzlich gemacht habe, ist, das Teleskop belüftet. Schlechter wurde es dadurch zumindest nicht, aber da ich ja auch noch den Standort gewechselt habe, weiß ich nicht, was jetzt mehr half. Und das Seeing der Luftschichten weiter oben wechselt ja auch ständig - schwierig, da eine objektive Aussage zu treffen. Das wird wohl auch der Grund sein, warum hier keine Konkreten Werte auf meine Frage zu den üblichen Seeing-Werten gepostet werden.

      Ich verwende tatsächlich den Baader MPCC als Korrektor. Dass der die Sterne aufbläht, ist mir auch schon aufgefallen. Macht durchaus ca. 1 Pixel aus. Aber bei meinen Tests habe ich den schon abgenommen, mir ging es ja um die bestmöglichen FWHM-Werte, nicht um das ebene Feld.

      Wenn ich den Newton abblende, bekomme ich zumindest die Auswirkungen der Spiegelhalterung weg. Die zeigt sich bei den Hellen Sternen durchaus. Vielleicht reduziert das auch den leichten Fehler, den der Spiegel im Randbereich hat. Aber da die Spiegelqualität bei 1/6 Lambda (bei 550nm glaube ich) liegt, sollte das nicht das eigentliche Problem sein. Durch das Abblenden wird halt die relative Obstruktion wieder ein ganzes Stück größer und der Kontrast nimmt dadurch weiter ab. Ich weiß daher nicht so recht, ob das bei einem Newton eine so gute Idee ist. Bei Linsen ist es ja anders, da die im Randbereich immer den größten Fehler haben und dadurch automatisch beim Abblenden an Qualität gewinnen. Aber beim Newton sieht es da doch anders aus. Farbfehler hat der eh nicht. Und wie gesagt, dadurch reduziert man doch auch die maximale Auflösung, oder? Oder meinst Du, die spielt keine Rolle, weil man sie bei meinem Seeing eh nicht erreicht? Hmmm...

      Ja, ich gehe halbwegs zielstrebig an die Sache heran, ist halt so meine Natur. Vielleicht ist das auch zu verkrampft. Aber mir macht es Spaß, etwas möglichst gut zu machen bzw. mich immer wieder zu verbessern. Jedenfalls jetzt noch, wo das Hobby noch ziemlich neu ist. Wenn man die Grenzen der Möglichkeiten dann schon kennt, wird man wahrscheinlich zum Genießer, der das, was er kann und beherrscht, einfach nur zum Spaß auskostet. Aber bis dahin brauche ich wohl noch ein Stück...

      @astrostefan, auch Dir danke für Dein Lob.

      Momentan bin ich am Sturmvogel dran, aber da geht ja fast gar nix...

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!