Barlow - Wozu?

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    • Barlow - Wozu?

      Hallo zusammen,

      nachdem ich nun seit Oktober mein Teleskop habe und mir inzwischen auch schon ein paar Filter (Stadtlicht-, Mond- und UHC-Filter) zugelegt habe, möchte ich mich als nächstes um die Okulare kümmern. In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, wozu eigentlich ein Barlow gut sein soll. Er vergrößert die Brennweite des HS und damit entsprechend die Vergrößerung bei gebenem Okular. Das gleiche erreiche ich aber auch, wenn ich gleich ein Okular mit entsprechend kürzere Brennweite verwende. Damit erspare ich mir außerdem weitere Linsen im Strahlengang, was doch wohl Verluste und Reflexionen reduziert. Der einzige Sinn, den ich erkennen kann, liegt darin, daß ich mit einem Barlow die Anzahl der möglichen Vergrößerungen verdoppeln kann (jedes vorhandene Okular liefert damit 2 verschiedene Vergrößerungen). Ich vermute allerdings, daß es wohl noch andere Gründe für den Einsatz eines Barlows gibt, vermutlich im photografischen Bereich?!

      Gruß aus dem Hohen Norden,
      Rainer
      Was gibt’s Neues unter den Sternen? fragte Wilhelm II. seinen Hofastronomen.
      Dieser antwortete: Kennen Majestät denn schon das Alte?
    • Re: Barlow - Wozu?

      Moin Rainer

      Eine visuelle Nutzung einer Barlow ist mir auch suspekt.

      Da eine Barlow auch die Brennebene nach aussen legt , wird
      schon wohl ein Barlowelement verwendet , um z.B. mit einem
      Binoansatz in den Fokus zu kommen.Das heisst dann GWK
      (Glaswegkorrektor) , und verändert den Fokusweg , aber wenig
      an der Vergrösserung.

      Im fotografischen Bereich ist eine Barlow gut geeignet , um
      eine gute Vergrösserung am Planeten zu erzielen.Da muss es aber
      eine gute 3-linsige Barlow sein.(farbenrein)
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: Barlow - Wozu?

      Hallo nochmal,

      also auch die Verwendung bei der Planetenfotografie leuchtet mir nicht so ganz ein. Letztlich hat doch jedes Teleskop eine maximale Vergrößerung, geht man höher, wird nur noch die Unschärfe vergrößert. D.h. wenn ich also ein Okular verwende, daß mir diese maximale Teleskopvergrößerung liefert (Faustregel, die ich bisher gehört habe: 2x Öffnung in mm) nützt mir der Barlow auch nicht mehr.

      Gruß
      Rainer
      Was gibt’s Neues unter den Sternen? fragte Wilhelm II. seinen Hofastronomen.
      Dieser antwortete: Kennen Majestät denn schon das Alte?
    • Re: Barlow - Wozu?

      Hallo Rainer!
      also auch die Verwendung bei der Planetenfotografie leuchtet mir nicht so ganz ein. Letztlich hat doch jedes Teleskop eine maximale Vergrößerung, geht man höher, wird nur noch die Unschärfe vergrößert. D.h. wenn ich also ein Okular verwende, daß mir diese maximale Teleskopvergrößerung liefert (Faustregel, die ich bisher gehört habe: 2x Öffnung in mm) nützt mir der Barlow auch nicht mehr.

      Bei einer Okularprojektion mag das stimmen, aber meistens wird eine Planetenkamera fokal (d.h. ohne Kameraobjektiv, ohne vorgesetztes Okular ) eingesetzt.
      Bestimme jetzt mal die Vergrößerung! Das geht nämlich nur über die Pixelgröße des CCD. Um nun das optimale Öffnungsverhältnis (bei der TouCam z.B. f/26) und damit die optimale "Vergrößerung" zu erreichen, kommt man um das Ändern der Brennweite mit einer Barlow nicht herum.

      Das gleiche erreiche ich aber auch, wenn ich gleich ein Okular mit entsprechend kürzere Brennweite verwende

      Das stimmt auch aber einige ziehen den angenehmeren Einblick langbrennweitiger Okulare vor und nehmen etwas Tunnelblick in Kauf. Viele haben z.B Probleme mit kurzbrennweitigen Orthos.

      Viele Grüße
      Micha
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Re: Barlow - Wozu?

      Hallo,

      rechnet einfach mal.

      1000mm Brennweite. D.h. 10mm= 100x , 5mm = 200x und 2,5mm=400-fach.

      Nun hat man einen 10" Dobs z.B. , d.h. Du kommst schon garnicht mehr hin, die MaxVergößerung von 500 zu erreichen.

      Und nun überlegt Euch mal, Ihr habt nen 14"-Dobs. Dort (und nur dort) brauch man einfach Barlows. Eine Barlow an einem 60/700 Refraktor ist wirklich nicht zielführend.
      An einem 14" Jupiter mit 700-fach zu sehen ist schon genial. Dazu bräuchte man aber ein etwa 1,2mm Okular.

      Barlows werden vor allem bei großen Öffnungen (Dobs/SCs) eingesetzt. Da lohnen sie wirklich. Aber auch eben nur bei der Planetenbeobachtung.
      Clear Skies
      Martin
    • Re: Barlow - Wozu?

      Ok, vielen Dank für die Erklärungen!
      An so große Öffnungen habe ich natürlich nicht gedacht, bin in Gedanken bei meinen 8'' hängen geblieben. Die damit mögliche Vergrößerung erreiche ich auch noch ohne Barlow.
      Auch die Erklärung zur Fokalfotografie war sehr hilfreich. Hatte ja schon geahnt, daß es irgendeinen "photografischen Grund" für den Barlow-Einsatz geben würde.
      Also, vielen Dank nochmal, wieder was dazu gelernt...
      Was gibt’s Neues unter den Sternen? fragte Wilhelm II. seinen Hofastronomen.
      Dieser antwortete: Kennen Majestät denn schon das Alte?
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