Ein freundliches Hallo in die Runde,
wenn der Platz reicht, dann möchte ich mal einen Überblick vermitteln, wie mühsam es ist, nach langer Zeit wieder in die Nähe brauchbarer Ergebnisse zu gelangen. Aber das geht ja vielen, vielen Hobby-Astronomen so. Der Spechtelbericht von Jürgen, der am 08.04. genau das gemacht hat, was für mich früher die Astronomie quasi ausgemacht hat und auch heute noch ausmachen sollte - nämlich: nicht kaufen, sondern gucken bringt mich nebenbei mal zu diesem Beobachtungsbericht "aller Art"... Danke Jürgen! Dein Bericht motiviert.
Ich war guter Dinge gestern Abend. Bestes Spechtelwetter. Kurz vor 20 Uhr, also noch weit vor irgendeinem Stern habe ich wieder mein aktuelles Setup rausgeschleppt. Meine CAM, die Russentonne mit Fokussierhile von TS, ein Bresser 102/1000 gemeinsam mit einem Skywatcher 102/500 als Leitrohr auf einer Parallelbefestigung. Diese Parallelbefestigung ist nicht die große Doppelbefestigung von TS, sondern eine kleinere Ausgabe, die eigentlich für ein "Hauptrohr" und z.B. eine Digi-Knipse gedacht ist. Die Prismenschiene ist aber schön kurz, jedenfalls für meine Zwecke, daher habe ich einfach eine weitere Prismenklemme daran montiert. Klingt komisch, funktioniert aber bestens. Und: ist nicht so schwer!
Ich kann jetzt meine große Russentonne parallel mit dem Bresser oder dem Skywatcher betreiben. Der Umbau zur zweiten Prismenklemme dauert keine drei Minuten. Natürlich funzt auch Bresser / Skywatcher. Am Skywatcher jedenfalls läuft der M-GEN als Guider. NUR: gestern (ver-)lief hier alles anders... vor ein paar Tagen konnte ich ja sogar meine ersten Fotos schießen. Daran war gestern nicht zu denken...
Diesmal wollte ich unbedingt an Folgendes denken: RAW als Format in der EOS 450D einstellen (erledigt) und falls ich Darks mache, dann nach den Darks den Objektivdeckel wieder abnehmen, bevor man weiterknipst (theroretisch auch erledigt)
Erster Versuch: Russentonne parallel mit dem kleinen Skywatcher auf die CAM gepflanzt. Mit dem Gegengewicht in RA das Ganze austarieren - leichtes Übergewicht im Osten, klappt. Das Ungleichgewicht der anderen Achse konnte ich nicht ausgleichen: da muss ich mir noch was basteln
Polaris war glaube ich so gegen 20.45 Uhr zu sehen, also Einnorden! Ging eigentlich recht schnell, keine 10 Minuten. Cassiopeia im Polsucher durch Drehen der Stundenachse möglichst so "eindrehen", dass der wahre Himmel - NUR im Hinblick auf die Position des Sternbildes nahezu identisch mit dem Bild im Polsucher ist. Dann Polaris in den Markierungskreis mit den Azimut-Verstellschrauben der Monti bringen, zur Not ein bißchen am Stativ ruckeln: fertig. Ein beleuchteter Polsucher wäre schön, es geht aber auch prima mit einer roten LED-Lampe, die man einfach ins Loch des der Stundenachse leuchten lässt. Gerade so weit, dass die Skala des Polsuchers erkennbar ist, sonst ist sie hin, die Dunkeladaption des Auges Es reicht ja schon ein kleiner Vergleich: wo steht Polaris und wo ist der Markierungsring.
Die Russentonne hatte ich schon auf unendlich fokussiert - dachte ich jedenfalls... EOS angeschlossen. Im Live-View nichts zu sehen. Na gut, später nochmal versuchen.
So, alles bereit für M-GEN. Erstmal OHNE Alignment der CAM. Denn ich muss sagen, dass der M-GEN mit einer "perfekt" eingenordeten Monti schon wunderbar klarkommt. Der sorgt ja bestenfalls "nur" für das richtige Guiden und interessiert sich nicht die Bohne für mein GOTO.
Also GOTO => neumodischen Kram erstmal nicht nötig bzw. würde ja auch in diesem Zustand, also ohne Alignment, nicht funktionieren.
Die Zeit lief mir weg! Ich wollte doch sooo gern auch mal auf M42 halten und wenigstens ein paar Fotos schießen. Orion befand sich zu diesem Zeitpunkt - 21.45 Uhr - fast waagerecht über dem Schornstein meines heizenden Nachbarn auf dem Nachbargrundstück. Ich konnte ganz klar Nebel wahrnehmen Aber für M42 war es zu spät. Im nächsten Herbst/Winter wieder da...
Nebenbei habe ich versucht mit dem M-GEN am Skywatcher in den Fokus zu kommen. Letztens habe ich mir für diesen Zweck einfach einen Adapter zurechtgebastelt: eine Billig-Barlowhülse, natürlich mit herausgedrehter Linse zentriert an den M-GEN geklebt. Heißkleber funzt prima und lässt sich rückstandsfrei wieder entfernen, wenn man zwischen T2-Innengewinde des M-GEN und der Hülse einen Pappstreifen legt - das Ganze in ein Zenitprisma eingesetzt. Und zack direkt in den Fokus gekommen, weil der Lichtweg stimmt. Im Live-View-Fenster des M-GEN reichlich Leitsterne zur Auswahl verfügbar. Gain runter, kalibirieren, auf GUIDE gehen und loslegen. Easy!
Bei TS habe ich mir für den Skywatcher eine T2-Verlängerungshülse von Baader geordert. Nur mit diese Kombi komme ich auch nach diversen Versuchen nicht in den Fokus Das muss ich bei Gelegenheit nochmal probieren.
Kurzerhand wieder ins Arbeitszimmer und den bewährten Adapter wieder zusammengesetzt. Wieder raus ins Freie.
An der Russentonne keine Chance auf Fokus. Wieder von der Prismenschiene abgeschraubt. Die zweite Prismenklemme angeschraubt und den Bresser montiert. Daran die EOS angeschraubt. Inzwischen 22.45 Uhr.
Monti ins Gleichgewicht bringen - kein Problem in dieser Kombination. Notebook mit EOS-Utilities angeschlossen. EOS via USB ans Notebook angeschlossen. Live-View aktiviert und Capella mittels Zoom-Fenster super scharf fokussieren können. Das klappt also bestens! Die Kombi Bahtinov vors Rohr und mit EOS-Utilities am Monitor scharfstellen probiere ich demnächst mal aus. Wenn das klappt. lege ich das Problem Fokussieren erstmal zur Akte...
Dann eine schnelle Tour per Hand durch die Milchstraße. Für ein Alignment des GOTO war nun wirklich keine Zeit mehr. WOW! Jede Menge "Sehspaß"! Tausende Sterne etc.
Gerade als ich mich wieder dem M-GEN widmen wollte zogen Wolken auf und zwar nicht zu knapp. Laut calsky sollten die ab 23 Uhr verschwunden sein. Keine Chance. Pünktlich ab 23 Uhr ging gar nichts mehr. Nur noch Wolken. Also genau anders herum: bis 23 Uhr wolkenfrei, danach Ende Gelände.
Ein letzter Blick zu meinem heute freigelegten Säulen-Standort inkl. versetzer Pflanzen und Sträucher. Da wird meine Säule stehen. Bald.
Fazit: gucken macht Spaß, Technik kann nerven.
Bis zum nächsten CS
Viele Grüße
Michael
wenn der Platz reicht, dann möchte ich mal einen Überblick vermitteln, wie mühsam es ist, nach langer Zeit wieder in die Nähe brauchbarer Ergebnisse zu gelangen. Aber das geht ja vielen, vielen Hobby-Astronomen so. Der Spechtelbericht von Jürgen, der am 08.04. genau das gemacht hat, was für mich früher die Astronomie quasi ausgemacht hat und auch heute noch ausmachen sollte - nämlich: nicht kaufen, sondern gucken bringt mich nebenbei mal zu diesem Beobachtungsbericht "aller Art"... Danke Jürgen! Dein Bericht motiviert.
Ich war guter Dinge gestern Abend. Bestes Spechtelwetter. Kurz vor 20 Uhr, also noch weit vor irgendeinem Stern habe ich wieder mein aktuelles Setup rausgeschleppt. Meine CAM, die Russentonne mit Fokussierhile von TS, ein Bresser 102/1000 gemeinsam mit einem Skywatcher 102/500 als Leitrohr auf einer Parallelbefestigung. Diese Parallelbefestigung ist nicht die große Doppelbefestigung von TS, sondern eine kleinere Ausgabe, die eigentlich für ein "Hauptrohr" und z.B. eine Digi-Knipse gedacht ist. Die Prismenschiene ist aber schön kurz, jedenfalls für meine Zwecke, daher habe ich einfach eine weitere Prismenklemme daran montiert. Klingt komisch, funktioniert aber bestens. Und: ist nicht so schwer!
Ich kann jetzt meine große Russentonne parallel mit dem Bresser oder dem Skywatcher betreiben. Der Umbau zur zweiten Prismenklemme dauert keine drei Minuten. Natürlich funzt auch Bresser / Skywatcher. Am Skywatcher jedenfalls läuft der M-GEN als Guider. NUR: gestern (ver-)lief hier alles anders... vor ein paar Tagen konnte ich ja sogar meine ersten Fotos schießen. Daran war gestern nicht zu denken...
Diesmal wollte ich unbedingt an Folgendes denken: RAW als Format in der EOS 450D einstellen (erledigt) und falls ich Darks mache, dann nach den Darks den Objektivdeckel wieder abnehmen, bevor man weiterknipst (theroretisch auch erledigt)
Erster Versuch: Russentonne parallel mit dem kleinen Skywatcher auf die CAM gepflanzt. Mit dem Gegengewicht in RA das Ganze austarieren - leichtes Übergewicht im Osten, klappt. Das Ungleichgewicht der anderen Achse konnte ich nicht ausgleichen: da muss ich mir noch was basteln
Polaris war glaube ich so gegen 20.45 Uhr zu sehen, also Einnorden! Ging eigentlich recht schnell, keine 10 Minuten. Cassiopeia im Polsucher durch Drehen der Stundenachse möglichst so "eindrehen", dass der wahre Himmel - NUR im Hinblick auf die Position des Sternbildes nahezu identisch mit dem Bild im Polsucher ist. Dann Polaris in den Markierungskreis mit den Azimut-Verstellschrauben der Monti bringen, zur Not ein bißchen am Stativ ruckeln: fertig. Ein beleuchteter Polsucher wäre schön, es geht aber auch prima mit einer roten LED-Lampe, die man einfach ins Loch des der Stundenachse leuchten lässt. Gerade so weit, dass die Skala des Polsuchers erkennbar ist, sonst ist sie hin, die Dunkeladaption des Auges Es reicht ja schon ein kleiner Vergleich: wo steht Polaris und wo ist der Markierungsring.
Die Russentonne hatte ich schon auf unendlich fokussiert - dachte ich jedenfalls... EOS angeschlossen. Im Live-View nichts zu sehen. Na gut, später nochmal versuchen.
So, alles bereit für M-GEN. Erstmal OHNE Alignment der CAM. Denn ich muss sagen, dass der M-GEN mit einer "perfekt" eingenordeten Monti schon wunderbar klarkommt. Der sorgt ja bestenfalls "nur" für das richtige Guiden und interessiert sich nicht die Bohne für mein GOTO.
Also GOTO => neumodischen Kram erstmal nicht nötig bzw. würde ja auch in diesem Zustand, also ohne Alignment, nicht funktionieren.
Die Zeit lief mir weg! Ich wollte doch sooo gern auch mal auf M42 halten und wenigstens ein paar Fotos schießen. Orion befand sich zu diesem Zeitpunkt - 21.45 Uhr - fast waagerecht über dem Schornstein meines heizenden Nachbarn auf dem Nachbargrundstück. Ich konnte ganz klar Nebel wahrnehmen Aber für M42 war es zu spät. Im nächsten Herbst/Winter wieder da...
Nebenbei habe ich versucht mit dem M-GEN am Skywatcher in den Fokus zu kommen. Letztens habe ich mir für diesen Zweck einfach einen Adapter zurechtgebastelt: eine Billig-Barlowhülse, natürlich mit herausgedrehter Linse zentriert an den M-GEN geklebt. Heißkleber funzt prima und lässt sich rückstandsfrei wieder entfernen, wenn man zwischen T2-Innengewinde des M-GEN und der Hülse einen Pappstreifen legt - das Ganze in ein Zenitprisma eingesetzt. Und zack direkt in den Fokus gekommen, weil der Lichtweg stimmt. Im Live-View-Fenster des M-GEN reichlich Leitsterne zur Auswahl verfügbar. Gain runter, kalibirieren, auf GUIDE gehen und loslegen. Easy!
Bei TS habe ich mir für den Skywatcher eine T2-Verlängerungshülse von Baader geordert. Nur mit diese Kombi komme ich auch nach diversen Versuchen nicht in den Fokus Das muss ich bei Gelegenheit nochmal probieren.
Kurzerhand wieder ins Arbeitszimmer und den bewährten Adapter wieder zusammengesetzt. Wieder raus ins Freie.
An der Russentonne keine Chance auf Fokus. Wieder von der Prismenschiene abgeschraubt. Die zweite Prismenklemme angeschraubt und den Bresser montiert. Daran die EOS angeschraubt. Inzwischen 22.45 Uhr.
Monti ins Gleichgewicht bringen - kein Problem in dieser Kombination. Notebook mit EOS-Utilities angeschlossen. EOS via USB ans Notebook angeschlossen. Live-View aktiviert und Capella mittels Zoom-Fenster super scharf fokussieren können. Das klappt also bestens! Die Kombi Bahtinov vors Rohr und mit EOS-Utilities am Monitor scharfstellen probiere ich demnächst mal aus. Wenn das klappt. lege ich das Problem Fokussieren erstmal zur Akte...
Dann eine schnelle Tour per Hand durch die Milchstraße. Für ein Alignment des GOTO war nun wirklich keine Zeit mehr. WOW! Jede Menge "Sehspaß"! Tausende Sterne etc.
Gerade als ich mich wieder dem M-GEN widmen wollte zogen Wolken auf und zwar nicht zu knapp. Laut calsky sollten die ab 23 Uhr verschwunden sein. Keine Chance. Pünktlich ab 23 Uhr ging gar nichts mehr. Nur noch Wolken. Also genau anders herum: bis 23 Uhr wolkenfrei, danach Ende Gelände.
Ein letzter Blick zu meinem heute freigelegten Säulen-Standort inkl. versetzer Pflanzen und Sträucher. Da wird meine Säule stehen. Bald.
Fazit: gucken macht Spaß, Technik kann nerven.
Bis zum nächsten CS
Viele Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael
Michael