Nachführgenauigkeit

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    • Nachführgenauigkeit

      Hallo Balkonauten,

      ich habe da mal eine Frage:
      Auf meinem Balkon habe ich keine freie Sicht auf Polaris. Die Montierung stelle ich immer mit Kompass ein, zur Verfügung stehen das EQ-6 Stativ und eine mobile Säule (wird aber immer wieder abgebaut).

      Wie wichtig ist das Alignment mit drei Sternen, wenn man (ich) einen Autoguider einsetzt? Bringt das bei der groben Einnordung noch große Vorteile oder kann man darauf auch verzichten?

      Würde mich mal interessieren, welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.

      Schon mal im voraus Danke für eure Antworten.

      Gruß Carsten
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Moin Carsten,

      interessantes Thema.

      Kenne Deine Steuerung leider nicht und kann somit nur von meinen Erfahrungen mit der CAM berichten.

      Das Alignment hat nichts mit der Nachführung zu tun, sondern ist nur für die „Eichung“ des Goto´s gedacht. Ich muss Einnorden oder Einscheinern wenn ich Nachführen will, daran führt kein Weg vorbei. Eine grobe Aufstellung der Monti ist für die Nachführung (DS-Fotografie) nicht ausreichend,..auch nicht mit einem Autoguider.

      Es gibt Steuerungen, wie z.B. bei der CGEM, bei der es eine Einnordungsprozedur gibt, auch ohne Polaris. Die Monti wird dort erstmal grob ausrichtet, dann fährt man Sterne an und die Steuerung sagt einem, wie weit Azimut und Polhöhe korrigiert werden muss.

      Weiß nicht, ob es das bei Deiner Monti auch gibt,...meine hat diese Prozedur leider nicht.

      Für Planeten- und Mondaufnahmen ist eine ungefähre Ausrichtung der Monti aber ausreichend.

      Hier gibt es eine Software zum Einscheinern mittels Webcam, wenn man z.B. keinen Blick auf Polaris hat: <!-- m --><a class="postlink" href="http://wcs.ruthner.at/">http://wcs.ruthner.at/</a><!-- m -->

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hallo Carsten,

      ich glaube bei der EQ6 ist das Aligment nur fürs GoTo wichtig. Aber wenn dein Polsucher einigermaßen justiert ist (meiner war es zumindest von Lieferung an), dann kann ich dir das Programm Polsuche2.exe empfehlen. Damit kannst du die Position von Polaris im Polsucher simulieren und die Montierung danach ausrichten. Das hat mir immer völlig ausgereicht und Polaris war auch noch 5 Stunden nach dem einnorden auf dem Kreis im Polsucher.


      Grüße und klaren Himmel,
      Marcus
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hi Marcus,

      "fehlfarbe" schrieb:

      Aber wenn dein Polsucher einigermaßen justiert ist (meiner war es zumindest von Lieferung an), dann kann ich dir das Programm Polsuche2.exe empfehlen. Damit kannst du die Position von Polaris im Polsucher simulieren und die Montierung danach ausrichten.


      Carsten hat leider keinen freien Blick auf Polaris.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hi Marcus,

      "fehlfarbe" schrieb:


      Na dann bleibt wohl nur scheinern übrig und die Positionen des Statives bzw der Säule markieren, damit man das nächste mal nicht so viel korrigieren muss.


      Ja genau,.... es bleibt Carsten nichts anders übrig, als zu scheinern, wenn er DS-Bilder machen will.
      Ob Carsten DS-Bilder machen möchte, hat er zwar nicht geschrieben, aber ich gehe davon aus, weil er guiden möchte.

      Vielleicht noch ein kleiner Tipp nebenbei an Carsten, zu der Genauigkeit des Scheinern/Einnorden: Für meine Monti gilt: Es ist nicht immer ratsam zu genau Einzunorden.

      Hatte hier schon mal etwas drüber geschrieben:

      <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.balkonsternwarten-netzwerk.de/magic_viewtopic.php?f=18&t=2145">magic_viewtopic.php?f=18&t=2145</a><!-- l -->

      "Schubi58" schrieb:


      Je genauer ich einnorde, je ungenauer läuft die Monti. :shock: Es ist nicht so, dass ich dann nur Eiersterne habe,….aber ich habe schon einen gewissen Ausschussanteil.
      Wenn ich aber die Monti nicht so genau einnorde, läuft die Nachführung viel ruhiger und dann hab ich nicht ein einziges schlechtes Bild dabei.
      Diesen Effekt beobachte ich schon seit einer geraumen Zeit.
      Ich denke, dass wenn die DEC-Achse nicht viel zu tun hat, dann aber plötzlich mal gegensteuern muss, kann es aufgrund der Losbrechkraft zu einem Überschwingen kommen. Dabei kann sich auch noch die DEC-Achse „aufschaukeln“.
      Wenn aber die Monti nicht so genau eingenordet ist und damit die DEC-Achse immer etwas zu tun hat (immer Gegensteuern muss) hab ich das Problem mit der Losbrechkraft nicht.
      Eine andere Erklärung für diesen Effekt hab ich nicht.

      Bei einer sehr genauen Einnordung hab ich bei der Kalibrierung auch ein Problem. Die DEC-Achse wird oft softwaremäßig abgeschaltet.
      Bei einer nicht so genauen Einnordung, passiert das nicht.


      Wie gesagt, dies gilt für meine Monti und muss nicht allgemein gültig sein.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hallo Carsten,

      das 3-Stern-Alignment bringt wohl bei "grober" Einordnung etwas für das GOTO. Das ist aber leider kein Mittel gegen die Bildfeldrotation beim Fotografieren. Da hilft nur Einscheinern, wenn man Polaris nicht sehen kann. Das bekommt kein normales System hin, da bei Abweichung von der Polachse "irgend etwas" das Bildfeld mitdrehen muss (Teleskop oder Kamera am Teleskop zB).


      Hallo Schubi,

      wenn man "zu genau" eingeordnet hat, würde ich vielleicht mal nur RA nachführen, bei PHD geht das ja.
      Es ist richtig, dass das Guiden der DEC-Achse bei sehr guter Einordnung Probleme bereiten kann. Aber das kann dann auch an den Einstellungen im Guiding-Programm liegen. Ich habe wahr scheinlich das Problem, da bei mir DEC mal nach N und mal nach S "korrigiert" wird. Das kann eigentlich gar nicht sein, denn bei einem Aufstellfehler wird eigentlich nur in eine Richtung korrigiert. Es sei denn, meine Monti "eiert" in RA, was ich wiederum nicht so recht glauben kann :D

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Moin Matthias,

      "MatthiasM" schrieb:


      wenn man "zu genau" eingeordnet hat, würde ich vielleicht mal nur RA nachführen, bei PHD geht das ja.
      Es ist richtig, dass das Guiden der DEC-Achse bei sehr guter Einordnung Probleme bereiten kann. Aber das kann dann auch an den Einstellungen im Guiding-Programm liegen.


      Nur mit RA nachzuführen hab ich schon probiert, bei genauer Einnordung. Ging aber nur mit kurzen Belichtungszeiten, bei langen BZ´s hatte ich dann Eiersterne. Hab halt keine Highttech -Supermonti ;) Es kann aber sehr wohl sein, dass dies mit der DEC-Achse und der sehr guten Einnordung, an meinen PHD-Parametern liegt. Da muss ich mal gucken,.... danke für den Tipp.

      "MatthiasM" schrieb:

      Ich habe wahr scheinlich das Problem, da bei mir DEC mal nach N und mal nach S "korrigiert" wird. Das kann eigentlich gar nicht sein, denn bei einem Aufstellfehler wird eigentlich nur in eine Richtung korrigiert. Es sei denn, meine Monti "eiert" in RA, was ich wiederum nicht so recht glauben kann :D


      Möchte nun Carsten seinen Thread nicht für meine Fragen missbrauchen, aber ich frage dennoch ;)
      Wie sehen denn Deine Nord-Süd Schwankungen in der PHD-Kurve aus?

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hallo Schubi,

      "Schubi58" schrieb:

      Wie sehen denn Deine Nord-Süd Schwankungen in der PHD-Kurve aus?

      Ich glaube das hatten wir schon mal. Du hast ja auch was von Überschwingern geschrieben. Bei mir ist es aber nun ein Sägezahnprofil - abwechselnd mal nach N mal nach S, der Leitstern macht plötzlich einen Sprung.
      Auch, wie ich schon im Eingangsbeitrag zu meinem M45 schrieb, "knackt" der Motor plötzlich. Das macht der meist nur, wenn er die Richtung wechselt. Warum der knackt weiß ich nicht. Überlast kann nicht sein, dreht sich alles ganz leicht. Ich kann die Schnecke am Zahnrad leicht mit der Hand drehen.
      Auf jeden Fall macht der Leistern dann einen Hickser.

      Der Ablauf scheint wie folgt zu sein:
      PHD detektiert eine Abweichung nach S und will nach N korrigieren. Irgendwann kommt der "Knack" und dann springt der Leitstern. Nun muss PHD das ganze wieder umdrehen - also Korrektur nach S. Komischerweise knackt es dabei NICHT. Dann gaht das Ganze erst mal gut weiter. Aber irgendwann (ich rede hier von ca 5 Minuten :roll: ) gibt es wieder einen HIckser - aber diesmal in die andere Richtung. So entsteht ein wechselseitiges Sägezahnprofil. Ob die Periode immer gleich ist, kann ich nicht sagen.

      Trotzdem: meine Monti ist sehr gut eingescheinert und ich werde das nicht ändern. Was meinst Du wie das nervt bei der Planetenfotografie, wenn Du ständig in DEC nachregeln musst. Bei ca 6 Meter Brennweite und so nem kleinen Sensor wie dem ICX 618 ist der Planet ruck zuck aus dem Bild.

      Viele Grüße und schönes WE noch :!:
      Matthias

      PS: Ich glaube ich spare auf eine CGEM. Die Hat Servomotoren :mrgreen:
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hallo Schubi,

      "Schubi58" schrieb:

      vielleicht irre ich mich auch, nur das „Knacken“ hört sich irgendwie nach einem „leichten“ Lagerschaden (unter Last) an.

      Ich weiß es nicht. Habe jedenfalls keinen Bock den Motor auseinander zu nehmen.
      Der Motor macht "viele" Steps auf einmal. Und das ist komisch. Wenn ich die Monti einschalte, gibt es von beiden Motoren das gleiche Geräusch. Da richten sich die Rotoren erst mal nach dem Magnetfeld aus. Das ist normal. Aber mitten drin - also wenn alles läuft - ist das nicht normal.

      Wenn ich normal manuell die Monti in eine Richtung bewege passiert das nicht. Auch nicht bei voller GOTO-Geschwindigkeit. Nur wenn die Richtung geändert wird (und ganz langsam), kann das vorkommen. dann macht der Motor einen Satz. Auch der RA. Das Geräusch ist so laut, dass ich es bei geschlossener Balkontüre auffallend höre.

      Ein „Sägezahnprofil“ kenne ich auch. Bei mir waren es aber „ungenügende“ Leitsterne.

      Mein Leitstern war Class "1A" :D

      So, nun haben wir aber Carstens Thread aber ganz schön umgelenkt :shock:


      Hallo Carsten,

      sorry für den Abschweifer :oops:
      Kannst Du mit "Einscheinern" was anfangen?

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Alle Achtung,

      über soooo viele Antworten kann ich mich nur freuen. Aber ich glaube, dass ich um das einscheinern wohl nicht rum komme. Also wird für mich der erste Akt der Bau einer Säule im Garten sein! Wenn ich erst längere Zeit für ausreichende Grundbedingungen sorgen muss, wird das eher nichts mit der DS-Fotografie. Abgesehen von den wenigen Tagen, an denen das Wetter mitspielt bin ich oft beruflich ganz gut eingespannt. Da bleibt wohl nur eine Säule als vernünftige Lösung.

      Vielen Dank

      Carsten
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Hallo Schubi,

      der Garten ist Richtung Süden und unser Haus steht also nördlich davon am Waldrand. Sicht auf Polaris habe ich dort leider auch nicht. Das Grundstück südlich zu unserem gehört mir auch, aber dort wohnen meine Eltern und haben Wäschespinne etc ziemlich zentral und für meine Zwecke ungünstig aufgestellt. Das wird ja besser mit der Zeit, aber im Umkehrschluß halte ich die Bedürfnisse für mein Hobby gerne zurück, wenn meine Eltern dafür mehr und länger von dem Garten haben.

      Allerdings ist eine Säule an wenigen Punkten möglich und würde mir schon ganz gut gefallen. Das kleine "Häuschen mit dem Schiebedach" kann ich da ja später herumbauen :_freude:

      Gruß Carsten
    • Re: Nachführgenauigkeit

      Man kann mit dem GOTO aber wunderbar die Polausrichtung verbessern.

      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rogergroom.com/astronomy/info_polaralignment_goto">http://www.rogergroom.com/astronomy/inf ... nment_goto</a><!-- m -->


      Innerhalb weniger Minuten kann man so eine fast scheinergenaue Poljustage hinkriegen. Hab ich auf meiner Balkonsternwarte auch so gemacht und dann durch Scheinern (Webcam) verbessert. War allerdings schon sehr nahe am richtigen Pol.

      Hartwig
    • Re: Nachführgenauigkeit

      "astrohardy" schrieb:

      Man kann mit dem GOTO aber wunderbar die Polausrichtung verbessern.

      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rogergroom.com/astronomy/info_polaralignment_goto">http://www.rogergroom.com/astronomy/inf ... nment_goto</a><!-- m -->


      Innerhalb weniger Minuten kann man so eine fast scheinergenaue Poljustage hinkriegen. Hab ich auf meiner Balkonsternwarte auch so gemacht und dann durch Scheinern (Webcam) verbessert. War allerdings schon sehr nahe am richtigen Pol.

      Hartwig


      Gibt es die Anleitung auch in deutsch. der Google-Übersetzer lässt schon erahnen worum es da geht, aber nicht, dass ich etwas übersehe.

      Gruß Willi15