Belichtungszeiten: kurz vs lang?

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    • Belichtungszeiten: kurz vs lang?

      Hallo,

      da ja, wie Ihr wisst, mein Autoguiding funktioniert und ich locker 5 Minuten (und mehr) am Stück belichten kann, habe ich dazu eine Frage an Euch:

      Kann es sein, dass so lange Belichtungen aus der Stadt heraus gar nichts bringen? Ich habe gestern den Pferdekopfnebel mit langen Belichtungen zwischen 3 und 5 Minuten ab gelichtet (Gesamtzeit 2h). Diese Bilder dann wie gewohnt weiter verarbeitet. Das Ergebnis ist wesentlich schlechter, als das Bild von 2009. Damals hatte ich nur 30 Sekunden-Aufnahmen gemacht.

      Also: Viele 30 Sekunden-Aufnahmen könnten besser sein als (in der gleichen Gesamtzeit) lange Belichtungen von 300 Sekunden? Ist da was dran und wenn ja, warum?

      Gruß Willi15
    • Re: Belichtungszeiten: kurz vs lang?

      Hallo Willi15,

      da müsste man jetzt wissen, was genau besser/schlechter ist.

      Generell ist bei kurzen Belichtungszeiten die Anforderung an Monti und Guiding geringer, solche Fehler werden eher verziehen. Außerdem brennen die hellen Bildteile (Sterne, Galaxienkerne) nicht so schnell aus, daher werden Sternfarben besser.

      Bei langen Belichtungszeiten ist der Vorteil, dass das Signal stärker wird, auch wenn man mit niedriger ISO aufnimmt. Meiner Erfahrung nach ist das gut für die Farben von Galaxien. Das kann man mit höherer ISO auch erreichen, aber da wird halt das Rauschen größer. Durch viele kurze Aufnahmen mit hoher ISO reduziert sich das Rauschen aber wieder, wäre also wieder egal.

      Längere Belichtungszeiten haben natürlich noch den Vorteil, dass man insgesamt weniger Bilder hat und damit weniger Speicher braucht bzw. weniger Zeit zum Stacken.

      Am meisten dürften sich lange Belichtungszeiten bei Schmalbandaufnahmen auswirken. Aber da habe ich noch keine Erfahrung. ;)

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Belichtungszeiten: kurz vs lang?

      Hallo Willi15

      Ich belichte immer nur so lange es der Himmel zulässt. Wenn man zu lang drauf hält sodass das Objekt im Hintergrund untergeht ist das Ergebnis sicher schlechter. Mach immer am Anfang ein paar Probeschüsse mit verschiedenen Belichtungszeiten und vergleich dann diese.
      Im Zenit kann ich schon um einiges länger draufhalten als kapp über den Bergen. Ich hab ja so ne olle Stromleitung, die ist mein Anhaltspunkt. Da ist Ende der Lichtglocke über Mayrhofen.
      Ab da kann ich dann schön lang belichten. :mrgreen:

      Gruß Stefan