Hallo,
jetzt hatte ich mangels Sicht auf den Orion mal ein weiteres meiner Lieblingsobjekte anvisiert: M1. Mit meiner EOS 1000D war da ja nichts weiter als ein grauer Nebelfleck zu erkennen. Kaum Struktur - richtig langweilig. Aber die Zeiten haben sich geändert, ich habe ja jetzt die 300Da ;). Bei meinem ersten Versuch war ich wohl zu schusselig, jedenfalls war die Nachführung völlig verkorkst (glich eher der Braun'schen Molekularbewegung ;)) und der Mond stand am Himmel, das Ergebnis war somit wertlos.
Der neue Versuch war dagegen an einem sehr klaren, mondlosen Abend erfolgt. Außerdem habe ich mir bei der Fokussierung mehr Mühe gegeben und viele Testaufnahmen mit der Bahtinov-Maske gemacht. Damit (mit falscher Fokussierung) hatte ich nämlich an M81/M82 schon eine klare Nacht völlig vergeudet.
Jedenfalls hat diesmal alles gepasst und es sind 37 Bilder à 300s zusammengekommen, eine Gesamtbelichtungszeit von über 3 Stunden also. Dank ISO1600 ist auch gleich nach dem Stacken mit DSS schon ein deutliches Bild von M1 sichtbar geworden. Bei ISO400 muss man sonst erst in Fitswork die Gradationskurve bemühen, damit man etwas erkennen kann.
Ich musste nicht einmal den Schwarzwert ändern, so klar war der Himmel und so gut haben die 5min Belichtungszeit gepasst. Die Gradationskurve kam aber trotzdem als erstes dran. Und schon erkannte man Probleme mit dem 300D Verstärkerglühen - die Darks haben also doch nicht zu 100% gepasst. Waren erst tags darauf entstanden, da waren sicher einige Grad Unterschied. Hätte da dem DSS-Mechanismus zur Temperaturanpassung der Darks mehr zugetraut. Aber dank Fitswork - Ebnen Variabel war das Problem schnell beseitigt.
Danach kam Gimp dran. Da habe ich mir aufgrund eines c't Artikels das Paket G'MIC installiert. Das ist eine riesige Filtersammlung, in der viele der Gimp-Filter nochmal vorhanden sind, aber in einer mächtigeren Version. Der Filter "Unscharf Maskieren" basiert z.B. auf dem von Gimp, hat aber einige der in Gimp fest eingestellten Parameter herausgeführt und ist damit noch flexibler. Bei mir kam aber der Deconvolution-Filter zur Anwendung. Der hat im M1 deutlich mehr Strukturen hervor gebracht, ohne dabei aber gleich Höfe zu produzieren, wie das beim Unscharf Maskieren doch leicht passiert. Da man den Filter auch umfangreich parametrisieren kann, dauerte es etwas, bis die beste Einstellung gefunden wurde. Das Ergebnis kann dan gleich als neue Ebene eingefügt werden. Mit einer Maske habe ich dann nur Teile von M1 aus dieser geschärften Ebene übernommen. Noch dazu in zwei Maskenfarben - Grau und Weiß - um so nochmal eine Abstufung zu erreichen.
Man erkennt allerdings, dass die Sterne im Ausschnitt nicht ganz rund sind. Rechts unten im Bild passen sie. Entweder war da die Kollimation nicht 100%ig (hatte die Kollimation vom Vorabend nicht nochmal geprüft) oder irgendetwas war verkippt.
Das Ergebnis als Feld und als Ausschnitt gibt es hier:
Orion UK 8"/900mm Newton mit MPCC auf EQ6 Syntrek
Kamera: Canon EOS 300Da
Guiding mit INED70 und Lechner Modul via PHD
Bearbeitung: DSS (Stacken), Fitswork (Gradation, Ebnen Variabel, Gradation), Gimp (G'MIC Deconvolution selektiv, skalieren)
Datum: 28.01.2011/29.01.2011 unter klarem, lange mondlosem Himmel, Seeing nur mittelmäßig.
37 Bilder zu 300s, ISO1600
Schreibt mal, ob das schon überbearbeitet ist. Macht mir teilweise schon den Eindruck...
Klaren Himmel wünscht
Michael
jetzt hatte ich mangels Sicht auf den Orion mal ein weiteres meiner Lieblingsobjekte anvisiert: M1. Mit meiner EOS 1000D war da ja nichts weiter als ein grauer Nebelfleck zu erkennen. Kaum Struktur - richtig langweilig. Aber die Zeiten haben sich geändert, ich habe ja jetzt die 300Da ;). Bei meinem ersten Versuch war ich wohl zu schusselig, jedenfalls war die Nachführung völlig verkorkst (glich eher der Braun'schen Molekularbewegung ;)) und der Mond stand am Himmel, das Ergebnis war somit wertlos.
Der neue Versuch war dagegen an einem sehr klaren, mondlosen Abend erfolgt. Außerdem habe ich mir bei der Fokussierung mehr Mühe gegeben und viele Testaufnahmen mit der Bahtinov-Maske gemacht. Damit (mit falscher Fokussierung) hatte ich nämlich an M81/M82 schon eine klare Nacht völlig vergeudet.
Jedenfalls hat diesmal alles gepasst und es sind 37 Bilder à 300s zusammengekommen, eine Gesamtbelichtungszeit von über 3 Stunden also. Dank ISO1600 ist auch gleich nach dem Stacken mit DSS schon ein deutliches Bild von M1 sichtbar geworden. Bei ISO400 muss man sonst erst in Fitswork die Gradationskurve bemühen, damit man etwas erkennen kann.
Ich musste nicht einmal den Schwarzwert ändern, so klar war der Himmel und so gut haben die 5min Belichtungszeit gepasst. Die Gradationskurve kam aber trotzdem als erstes dran. Und schon erkannte man Probleme mit dem 300D Verstärkerglühen - die Darks haben also doch nicht zu 100% gepasst. Waren erst tags darauf entstanden, da waren sicher einige Grad Unterschied. Hätte da dem DSS-Mechanismus zur Temperaturanpassung der Darks mehr zugetraut. Aber dank Fitswork - Ebnen Variabel war das Problem schnell beseitigt.
Danach kam Gimp dran. Da habe ich mir aufgrund eines c't Artikels das Paket G'MIC installiert. Das ist eine riesige Filtersammlung, in der viele der Gimp-Filter nochmal vorhanden sind, aber in einer mächtigeren Version. Der Filter "Unscharf Maskieren" basiert z.B. auf dem von Gimp, hat aber einige der in Gimp fest eingestellten Parameter herausgeführt und ist damit noch flexibler. Bei mir kam aber der Deconvolution-Filter zur Anwendung. Der hat im M1 deutlich mehr Strukturen hervor gebracht, ohne dabei aber gleich Höfe zu produzieren, wie das beim Unscharf Maskieren doch leicht passiert. Da man den Filter auch umfangreich parametrisieren kann, dauerte es etwas, bis die beste Einstellung gefunden wurde. Das Ergebnis kann dan gleich als neue Ebene eingefügt werden. Mit einer Maske habe ich dann nur Teile von M1 aus dieser geschärften Ebene übernommen. Noch dazu in zwei Maskenfarben - Grau und Weiß - um so nochmal eine Abstufung zu erreichen.
Man erkennt allerdings, dass die Sterne im Ausschnitt nicht ganz rund sind. Rechts unten im Bild passen sie. Entweder war da die Kollimation nicht 100%ig (hatte die Kollimation vom Vorabend nicht nochmal geprüft) oder irgendetwas war verkippt.
Das Ergebnis als Feld und als Ausschnitt gibt es hier:
Orion UK 8"/900mm Newton mit MPCC auf EQ6 Syntrek
Kamera: Canon EOS 300Da
Guiding mit INED70 und Lechner Modul via PHD
Bearbeitung: DSS (Stacken), Fitswork (Gradation, Ebnen Variabel, Gradation), Gimp (G'MIC Deconvolution selektiv, skalieren)
Datum: 28.01.2011/29.01.2011 unter klarem, lange mondlosem Himmel, Seeing nur mittelmäßig.
37 Bilder zu 300s, ISO1600
Schreibt mal, ob das schon überbearbeitet ist. Macht mir teilweise schon den Eindruck...
Klaren Himmel wünscht
Michael
Der Weg ist das Ziel!