Das Balkonautentreffen auf dem ITV 2011
Hallo zusammen,
nun also ein kurzer Einblick in unsere Erlebnisse auf dem ITV 2011, wobei ich als Verfasser garantiert nicht für alle Beteiligten schreiben kann und auch gar nicht den Anspruch darauf habe. Es ist also quasi ein Einblick aus meinem Blickwinkel, in der Hoffnung, das gröbste erfasst zu haben
Micha, Karsten und Schubi (und vielleicht auch Natalie oder Antina? ) werden sich bestimmt noch weitergehend äußern - hoffe ich
In diesem Sinne: Dann mal los!
1. Tag
Am Donnerstag 02.06.2011 gegen 15:00 traf zuerst Schubi und dann ich -ca 10-15 Minuten später- am Gederner See ein.
Bezahlt wurde schon mal vorab an der Rezeption - 3 Nächte (also bis Sonntag) = € 25,00. Das geht eigentlich, wenn man bedenkt, dass Strom und Dusche inklusive sind. Allerdings: Pro Person! Und das haut dann aber ordentlich rein, wenn man zB als Familie kommt.
Dann wurde das Zelt aufgebaut und der ganze notwendige Kram her- und eingerichtet (nachdem wir Herrn Wälder gefunden haben und er uns den zuvor reservierten Platz zeigte). Dabei sind wir schon gut ins Schwitzen gekommen, denn es war ein super Sonnentag mit leicht böigem Wind. Naja, jedenfalls kippten schon mal nicht besetzte Stühle um.
Das erste Zelt steht:
Nach einer kurzen Begegnung und Fotoshooting mit Matthias vom Astrotreff...
...der an unserem Standort vorbeischlenderte (Schubi hat ihn sofort erkannt) und wir schon den Grill angeschmissen hatten, trudelten völlig überraschend Karsten und Antina noch am selben Abend ein. Wir rechneten ja erst am Freitag mit den beiden (war ja so angekündigt). Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut.
Also wurde das zweite Zelt aufgebaut:
Dann das Übliche: Quatschen, Kennenlernen, Würstchen, Brötchen, Bierchen - und natürlich Teleskope aufbauen. Wir waren ja sehr auf den Himmel dort gespannt.
Schubi stellte seine CAM auf, Karsten seine NEQ3 und ich irgendwann meine Vixen NP und den Dobson.
Schubi "schnackt" mit Herrn Wälder, der uns den Platz reserviert hat
Spannend wurde nun auch das Erscheinen von Polaris erwartet - endlich die Monti einnorden.
Nebenbei fuhr in Abständen so ein Elektromobil rum. Der Fahrer suchte nach selbst gebauten Geräten, die dann am Samstag prämiert wurden - ich hätte wohl doch meine Selbstbau-Monti mitnehmen sollen
Als dann Polaris endlich zu sehen war, ließ auch der Wind etwas nach - die Betonung liegt auf „etwas“. Nun wurde eingenordet und über mögliche Objekte gesprochen, die man fotografieren oder beobachten kann. Das Problem war, dass wir keinen freien Blick nach Süden und Osten hatten. Das ist dort auf den Anglerwiesen so. Jedoch waren Saturn im Südwesten, Cassiopeia, Großer Bär und auch Alles im Zenit frei. Auch in Richtung Süd-Ost ging bis ca 60 oder 65° was.
Nach dem Alignment hat Schubi sich schon in der Dämmerung fotografisch auf das Leotriplet gestürzt. Da war sogar was auf den Bildern zu sehen.
Karsten spielte mit dem Gedanken, M3 abzulichten.
Ich begnügte mich visuell mit dem 6“ F/6. Erst mal justieren und dann Saturn, an dem der Newton eine gute Figur machte.
Naja, wackelig ist das schon auf der NP. Aber das Vermessungsstativ bringt ne Menge. Sogar das Fokussieren klappte ohne Probleme. Ist aber sehr grenzwertig für meine Begriffe. Also kein No Go und kein OK.
An Saturn habe ich mich dann noch etwas aufgehalten. Viele Details konnte ich nicht sehen. Die Cassiniteilung ging gerade so zu erahnen. Das ist aber auch OK für 6“ und etwas Seeing.
Ich schwenkte dann auf Mizar und Alkor, als Saturn hinter den Bäumen verschwand. Das Vierfachsystem war toll anzusehen. Knackige Sterne im 25mm E-Lux als auch im 12,5mm SP von Skywatcher.
Ich ließ dann die NP laufen und war nun gespannt, was die anderen beiden machen.
Karsten hatte sich für M3 entschieden, das Bild habt Ihr ja schon gesehen. Es ist definitiv unguided aufgenommen - der absolute Hammer für eine NEQ3.
Ich weiß jetzt aber gar nicht, an was Schubi dran war?? Schubi!, Hilfe!
Der Himmel wurde nicht wirklich dunkel. Sicher bedingt durch die Jahreszeit. Ab und zu haute auch nachts eine Böe rein, was die Fotografen garantiert nicht so toll fanden.
Irgendwann bin ich ins Bett - ich schätze es war 03:00 Uhr. Die beiden haben weiter gemacht - war es 04:00 Uhr?
2. Tag
Der Freitag zeigte sich ebenfalls von der sonnigsten Seite. Den Vormittag haben wir halbwegs vertrödelt - die Nacht war ja lang genug. Gegen Nachmittag sind wir dann auf Tour über den Platz gegangen - natürlich mit den richtigen T-Shirts.
Diverse Kollegen boten Zubehör und auch Geräte an. Mir hatte es ein 10“ler angetan (mit ca 7 Kg!) aber der war doch zu teuer
Dann wurde mal an einem fremden Gerät die Sonne beobachtet:
Die "Händlerwiese" (die war am Samstag aber voller
Der Stand von ICS an der Händlerwiese:
Karsten steht irgendwie auf Takahashi :
Nach dem Abklappern der ganzen Stände gab es dann einen Abstecher zum Standort des Astrotreff. Der war anwesend mit dem Chef Matthias (wie schon erwähnt) Caro, Sternli und Dominik. Das waren aber vielleicht nicht alle.
Ein "Moderatorengruß" mit "Caro" vom Astrotreff
V.l.n.r.: Matthias (Chef beim Astrotreff), "Sternli", "Caro" und ich.
Tut mir leid Dominik (falls Du das liest), aber DAS habe ich nicht mitbekommen
V.l.n.r.: Karsten mit Antina, Caro, Dominik und ich.
Dann gab es noch eine Begegnung mit Jürgen und Joel Riemer aus Neuss, 2 Kollegen, die Karsten und Antina ein Jahr zuvor kennengelernt haben.
Während Schubi und Karsten das Gastbier genossen, habe ich mir von der Sonne die Nase verbrennen lassen Hier gabs ja nirgends Schatten.
Das ist übrigens ein Dobson. Der FS sitzt in einem Tischabfallbehälter, dessen Durchmesser vielleicht 150mm beträgt. Irre.
Leider ist das Bild etwas blöd getroffen.
Als die Runde gedreht war wurde wieder der Grill in Flammen gesetzt. Das war Schubis Aufgabe. Dann gabs Fleisch und Würstchen, die Karsten von seinem Metzger mitgebracht hatte - beides oberlecker!
Ich habe an dem Abend noch die Mondsichel erwischt:
Karsten auch:
Antina hat ein paar Räder geschlagen...
...sich im Rasen wohl gefühlt...
und mit Schubi "Vier gewinnt" gespielt. Der Sieger bleibt geheim Also: Psssssst!
Diese Nacht standen die ersten Guiding-Übungen für Karsten an. Ich hatte meine Handbox V3 mit dabei, da braucht man kein spezielles Kabel zur Direktverbindung mit dem PC (ausser einen normalen RS232 → USB-Adapter), wie es für die V2 notwendig ist. Die kam dann an Karstens Steuerung.
Also das alles soweit OK war, wurde die Webcam scharf gemacht - Leitsternsuche.
Das erwies sich als komplizierter als gedacht, trotz Leitrohr. Ist aber auch logisch, wenn man den Fokus woanders vermutet, als er in Wahrheit ist. Aber irgendwann passte dann alles und Karsten konnte das erste Mal via PHD nachführen.
Die Kurven, die dabei zu sehen waren - als wenn da eine Straßenwalze rübergefahren ist. Kaum Korrekturen und auch kein PE erkennbar. Unglaublich für eine NEQ3! Solche Kurven will ich mal an meiner Monti sehen. Irgendwas mache ich falsch.
Bei Schubi sah es aber auch nicht schlechter aus. Seine CAM läuft auch sehr gut.
Abgelichtet wurde M52 + Bubble Nebel - naja, versucht - während ich ganz baff das Diagramm von Karstens Guding verfolgte.
Sonst habe ich selbst diesen Abend einfach NICHTS gemacht Ich habe mich am Sternenhimmel erfreut - und leider das Fernglas vergessen. Aber es war auch so ganz OK.
Am nächsten Morgen habe ich mir die Monti von Karsten mal etwas genauer betrachtet: Wenn das, was ich an den Schnecken gesehen habe, mal keine Kugellager sind!
3. Tag
Der Vormittag lief ähnlich ab wie am Freitag, nichts besonderes.
Gegen Mittag sind Karsten, Antina und ich noch mal auf Pirsch gegangen. Schubi wartete jedoch auf Micha.
Ich brauchte eine Rotlichtlampe und einen guten Sternatlas, es sollte der „Deep Sky Reiseatlas“ von Michael Feiler und Philip Noack werden (ich durfte mal in Karstens schauen ). Ich habe sogar noch einen am Stand von ICS bekommen - natürlich auch eine Lampe.
Antina hat sich einen tollen kleinen Meteoriten ausgesucht. Karstens Suche nach einem beleuchtbaren Sucher war allerdings vergeblich.
Dafür gabs aber wieder schweres Material anzuschauen, hier eine Omegon Taurus:
Als wir zurück kamen war Micha mit Natalie schon da. Und, wie das manchmal so ist - auch dicke, dunkle Wolken. Und nach dem wir uns ein paar Pommes besorgt hatten, ging es auch bald schon mit Gewitter und leichtem Regen los, das passte uns aber nun gar nicht! Allerdings haben wir ein paar tolle Blitze gesehen.
Schubi hat schnell mal zu hause angerufen und dort nach dem Meteoblue-Wetter gefragt (wir haben keine Internet-Sticks). Ergebnis: Es soll wieder aufklaren. Na mal sehen.
Regenpause:
"Bushaltestelle" nannte Schubi das Bild! - es regnet.
Als der Regen fast aufgehört hatte, wurde wieder der Grill angefeuert. Schließlich war Micha ja nicht ohne die Thüringer Rostbratwürste gekommen. Also wurden die nun gegrillt - bei ab und zu kleinen, aber erträglichen Schauern.
Die Würste haben es mir wirklich angetan und waren noch leckerer, als die von Karsten - und die waren schon wirklich gut.
Noch immer zuckten Blitze am dunklen westlichen Himmel. Aber von Richtung Süd und Südost her wurde es immer besser. Sollte Meteoblue Recht behalten? In dieser Hoffnung bauten wir wieder alles auf. Dann blitzte doch tatsächlich Saturn durch eine Wolkenlücke im Südwesten auf. Nach und nach wurden die Wolken weniger und schon bald hingen wir hinter den Teleskopen: Micha am C8, Karsten mit Gästen am 150er Newton auf NEQ3 (unvorhergesehener Workshop: PHD-Guiding), Schubi legte (glaube ich) eine Schaffenspause ein und ich versuchte mich endlich mal intensiver am 10“ Dobson.
Micha wollte mal ein paar Okulare testen, griff öfter mal in meine Kiste und holte sich auch mal ein 9mm. Irgendwann kam er und fragte, was das denn für ein Okular sei? Nun ja, auf der Packung steht „SWA-58-9 WA Plössl 9mm Eyepiece“. Drin ist ein 9mm UWA 58° nach TMB. Ich sagte: „Es ist ein 9mm Burgess - wieso?“ - „Na dann guck mal!“ und Micha stellte für mich den Saturn noch mal rein. Ich guckte da durch und dann sah ich das „Dilemma“: Ein super scharfer Saturn mit von Fotos bekannten Details. Cassiniteilung, auch die der Zeit nördliche Hälfte in graublau farblich deutlich abgehoben, ein toller Anblick! Ich traute meinen Augen kaum. Ich dachte nur, das kann doch wohl nicht war sein! Ich hatte das Okular noch nie am C8 ausbrobiert, immer nur am Dobson. Und da schien mir das zwar gut - aber DAS habe ich visuell noch nie am Saturn gesehen. Irre! Was da wohl an Jupiter zu sehen ist...?
Ab sofort hatte Micha einen Geburtstagswunsch, glaube ich. Und das zu Recht. Und ich werde mich mit dem Teil mal ans C8 machen müssen.
Dann „stocherten“ wir noch etwas herum. Micha zeigte uns M27 durchs C8. Erinnert mich immer an einen Donat . Wir haben es genossen.
M51 wurde mal im C8 und mal im Dobson angeschaut - es war ein Nebel mit 2 Zentren ohne erkennbare Arme. Und auf der Suche nach M109 und M108 blieben wir beide erfolglos - der Himmel war einfach zu hell.
Karstens Workshop war noch immer am laufen:
Aber leider wurde durch die Gäste dabei irgendwie aus Versehen an das Stativ getreten oder gestoßen - jedenfalls war die Einnordung futsch! Also wurde es wohl wieder nichts mit dem Bubble Nebel
Dann hab ich mir endlich M13 vorgeknöpft. BOA! Das ist ja auch so ein tolles Teil! Sterne über Sterne, leicht „verschwommen“ auch bis ins Zentrum. Visuell ein ganz anderes Erlebnis als ein „simples Foto“, in dem ein Haufen Arbeit steckt.
Saturn erstklassig, M13 live - toller Abschluss! - wobei Karsten sicher etwas anderes vorhatte, aber er hat seinen Workshop mit Geduld zu Ende geführt.
Am Abreisetag gabs eigentlich nur Einpacken und noch ein "Gruppenfoto":
Weitere Eindrücke vom Abbau:
Matthias! - der Müll muss weg!
Ja, wir haben davon was getrunken ....
.... und leider nicht alle Würstchen geschafft!
Natalie hat auch fotografiert: Schubi hat die Brille fertig geputzt
Tolle Aussichten, denn...
...endlich kriegt Karsten einen Kaffee!
Zelt ist verstaut
Der Grill wird zerlegt
Die Monti wird abgebaut
Hab ich alles?
Resümee:
Das Wetter spielte gut mit und wir konnten sogar trotz Gewitter noch am letzten Abend Sterne beobachten, so dass auch alle etwas davon hatten.
Wir waren in gewisser Hinsicht froh, dass wir uns die „Anglerwiesen“ reserviert haben - ein guter Platz, wenn man solches Sonnenwetter hat. Denn die Sonne erhitzte erst gegen Nachmittag uns und unsere Zelte. Andere Teilnehmer des ITV (die Meisten) hatten dagegen den ganzen Tag die Sonne auf dem Dach. Das war SO HEIß, dass ich mich echt gefragt habe, wie die Kollegen das dort ausgehalten haben. Die sind vielleicht alle etwas jünger?
Den Nachteil, dass man von den Anglerwiesen keine freie Sicht nach Süden hat, konnten wir doch sehr gut verkraften. Wir konnten Saturn bewundern (durch Michas C8) oder den Herkules-Haufen M13 (im Dobson), Karsten und Schubi konnten verschiedene Objekte fotografieren bzw das Guiding ausprobieren und weiter verfeinern (eher Karsten), und ich habe auch mal meine NP mit dem GSO 6" F/6 überladen und visuell weiter ausprobiert. Das geht sogar ganz gut Ist aber trotzdem keine Empfehlung. Na und mit dem Dobson muss ich noch etwas machen - der ist noch etwas wackelig.
Was uns nicht so gefallen hat, war die Warmwasserversorgung im Sanitärbereich. Ich habe mir 2x fast die Hände verbrüht. Das Warmwasser hat eine Vorlauftemperatur von geschätzten 75-80°C. Das geht überhaupt nicht. Noch dazu scheint es dort keinen Druckspeicher zu geben, denn sporadisch ist das Warmwasser „weg“.
Man kann sicher damit leben, aber für Kinder ist das sehr gefährlich.
Sonst waren wir eigentlich rundum zufrieden. Und das nächste Mal werden für morgens Brötchen bestellt!
Viele Grüße
Matthias
Hallo zusammen,
nun also ein kurzer Einblick in unsere Erlebnisse auf dem ITV 2011, wobei ich als Verfasser garantiert nicht für alle Beteiligten schreiben kann und auch gar nicht den Anspruch darauf habe. Es ist also quasi ein Einblick aus meinem Blickwinkel, in der Hoffnung, das gröbste erfasst zu haben
Micha, Karsten und Schubi (und vielleicht auch Natalie oder Antina? ) werden sich bestimmt noch weitergehend äußern - hoffe ich
In diesem Sinne: Dann mal los!
1. Tag
Am Donnerstag 02.06.2011 gegen 15:00 traf zuerst Schubi und dann ich -ca 10-15 Minuten später- am Gederner See ein.
Bezahlt wurde schon mal vorab an der Rezeption - 3 Nächte (also bis Sonntag) = € 25,00. Das geht eigentlich, wenn man bedenkt, dass Strom und Dusche inklusive sind. Allerdings: Pro Person! Und das haut dann aber ordentlich rein, wenn man zB als Familie kommt.
Dann wurde das Zelt aufgebaut und der ganze notwendige Kram her- und eingerichtet (nachdem wir Herrn Wälder gefunden haben und er uns den zuvor reservierten Platz zeigte). Dabei sind wir schon gut ins Schwitzen gekommen, denn es war ein super Sonnentag mit leicht böigem Wind. Naja, jedenfalls kippten schon mal nicht besetzte Stühle um.
Das erste Zelt steht:
Nach einer kurzen Begegnung und Fotoshooting mit Matthias vom Astrotreff...
...der an unserem Standort vorbeischlenderte (Schubi hat ihn sofort erkannt) und wir schon den Grill angeschmissen hatten, trudelten völlig überraschend Karsten und Antina noch am selben Abend ein. Wir rechneten ja erst am Freitag mit den beiden (war ja so angekündigt). Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut.
Also wurde das zweite Zelt aufgebaut:
Dann das Übliche: Quatschen, Kennenlernen, Würstchen, Brötchen, Bierchen - und natürlich Teleskope aufbauen. Wir waren ja sehr auf den Himmel dort gespannt.
Schubi stellte seine CAM auf, Karsten seine NEQ3 und ich irgendwann meine Vixen NP und den Dobson.
Schubi "schnackt" mit Herrn Wälder, der uns den Platz reserviert hat
Spannend wurde nun auch das Erscheinen von Polaris erwartet - endlich die Monti einnorden.
Nebenbei fuhr in Abständen so ein Elektromobil rum. Der Fahrer suchte nach selbst gebauten Geräten, die dann am Samstag prämiert wurden - ich hätte wohl doch meine Selbstbau-Monti mitnehmen sollen
Als dann Polaris endlich zu sehen war, ließ auch der Wind etwas nach - die Betonung liegt auf „etwas“. Nun wurde eingenordet und über mögliche Objekte gesprochen, die man fotografieren oder beobachten kann. Das Problem war, dass wir keinen freien Blick nach Süden und Osten hatten. Das ist dort auf den Anglerwiesen so. Jedoch waren Saturn im Südwesten, Cassiopeia, Großer Bär und auch Alles im Zenit frei. Auch in Richtung Süd-Ost ging bis ca 60 oder 65° was.
Nach dem Alignment hat Schubi sich schon in der Dämmerung fotografisch auf das Leotriplet gestürzt. Da war sogar was auf den Bildern zu sehen.
Karsten spielte mit dem Gedanken, M3 abzulichten.
Ich begnügte mich visuell mit dem 6“ F/6. Erst mal justieren und dann Saturn, an dem der Newton eine gute Figur machte.
Naja, wackelig ist das schon auf der NP. Aber das Vermessungsstativ bringt ne Menge. Sogar das Fokussieren klappte ohne Probleme. Ist aber sehr grenzwertig für meine Begriffe. Also kein No Go und kein OK.
An Saturn habe ich mich dann noch etwas aufgehalten. Viele Details konnte ich nicht sehen. Die Cassiniteilung ging gerade so zu erahnen. Das ist aber auch OK für 6“ und etwas Seeing.
Ich schwenkte dann auf Mizar und Alkor, als Saturn hinter den Bäumen verschwand. Das Vierfachsystem war toll anzusehen. Knackige Sterne im 25mm E-Lux als auch im 12,5mm SP von Skywatcher.
Ich ließ dann die NP laufen und war nun gespannt, was die anderen beiden machen.
Karsten hatte sich für M3 entschieden, das Bild habt Ihr ja schon gesehen. Es ist definitiv unguided aufgenommen - der absolute Hammer für eine NEQ3.
Ich weiß jetzt aber gar nicht, an was Schubi dran war?? Schubi!, Hilfe!
Der Himmel wurde nicht wirklich dunkel. Sicher bedingt durch die Jahreszeit. Ab und zu haute auch nachts eine Böe rein, was die Fotografen garantiert nicht so toll fanden.
Irgendwann bin ich ins Bett - ich schätze es war 03:00 Uhr. Die beiden haben weiter gemacht - war es 04:00 Uhr?
2. Tag
Der Freitag zeigte sich ebenfalls von der sonnigsten Seite. Den Vormittag haben wir halbwegs vertrödelt - die Nacht war ja lang genug. Gegen Nachmittag sind wir dann auf Tour über den Platz gegangen - natürlich mit den richtigen T-Shirts.
Diverse Kollegen boten Zubehör und auch Geräte an. Mir hatte es ein 10“ler angetan (mit ca 7 Kg!) aber der war doch zu teuer
Dann wurde mal an einem fremden Gerät die Sonne beobachtet:
Die "Händlerwiese" (die war am Samstag aber voller
Der Stand von ICS an der Händlerwiese:
Karsten steht irgendwie auf Takahashi :
Nach dem Abklappern der ganzen Stände gab es dann einen Abstecher zum Standort des Astrotreff. Der war anwesend mit dem Chef Matthias (wie schon erwähnt) Caro, Sternli und Dominik. Das waren aber vielleicht nicht alle.
Ein "Moderatorengruß" mit "Caro" vom Astrotreff
V.l.n.r.: Matthias (Chef beim Astrotreff), "Sternli", "Caro" und ich.
Tut mir leid Dominik (falls Du das liest), aber DAS habe ich nicht mitbekommen
V.l.n.r.: Karsten mit Antina, Caro, Dominik und ich.
Dann gab es noch eine Begegnung mit Jürgen und Joel Riemer aus Neuss, 2 Kollegen, die Karsten und Antina ein Jahr zuvor kennengelernt haben.
Während Schubi und Karsten das Gastbier genossen, habe ich mir von der Sonne die Nase verbrennen lassen Hier gabs ja nirgends Schatten.
Das ist übrigens ein Dobson. Der FS sitzt in einem Tischabfallbehälter, dessen Durchmesser vielleicht 150mm beträgt. Irre.
Leider ist das Bild etwas blöd getroffen.
Als die Runde gedreht war wurde wieder der Grill in Flammen gesetzt. Das war Schubis Aufgabe. Dann gabs Fleisch und Würstchen, die Karsten von seinem Metzger mitgebracht hatte - beides oberlecker!
Ich habe an dem Abend noch die Mondsichel erwischt:
Karsten auch:
Antina hat ein paar Räder geschlagen...
...sich im Rasen wohl gefühlt...
und mit Schubi "Vier gewinnt" gespielt. Der Sieger bleibt geheim Also: Psssssst!
Diese Nacht standen die ersten Guiding-Übungen für Karsten an. Ich hatte meine Handbox V3 mit dabei, da braucht man kein spezielles Kabel zur Direktverbindung mit dem PC (ausser einen normalen RS232 → USB-Adapter), wie es für die V2 notwendig ist. Die kam dann an Karstens Steuerung.
Also das alles soweit OK war, wurde die Webcam scharf gemacht - Leitsternsuche.
Das erwies sich als komplizierter als gedacht, trotz Leitrohr. Ist aber auch logisch, wenn man den Fokus woanders vermutet, als er in Wahrheit ist. Aber irgendwann passte dann alles und Karsten konnte das erste Mal via PHD nachführen.
Die Kurven, die dabei zu sehen waren - als wenn da eine Straßenwalze rübergefahren ist. Kaum Korrekturen und auch kein PE erkennbar. Unglaublich für eine NEQ3! Solche Kurven will ich mal an meiner Monti sehen. Irgendwas mache ich falsch.
Bei Schubi sah es aber auch nicht schlechter aus. Seine CAM läuft auch sehr gut.
Abgelichtet wurde M52 + Bubble Nebel - naja, versucht - während ich ganz baff das Diagramm von Karstens Guding verfolgte.
Sonst habe ich selbst diesen Abend einfach NICHTS gemacht Ich habe mich am Sternenhimmel erfreut - und leider das Fernglas vergessen. Aber es war auch so ganz OK.
Am nächsten Morgen habe ich mir die Monti von Karsten mal etwas genauer betrachtet: Wenn das, was ich an den Schnecken gesehen habe, mal keine Kugellager sind!
3. Tag
Der Vormittag lief ähnlich ab wie am Freitag, nichts besonderes.
Gegen Mittag sind Karsten, Antina und ich noch mal auf Pirsch gegangen. Schubi wartete jedoch auf Micha.
Ich brauchte eine Rotlichtlampe und einen guten Sternatlas, es sollte der „Deep Sky Reiseatlas“ von Michael Feiler und Philip Noack werden (ich durfte mal in Karstens schauen ). Ich habe sogar noch einen am Stand von ICS bekommen - natürlich auch eine Lampe.
Antina hat sich einen tollen kleinen Meteoriten ausgesucht. Karstens Suche nach einem beleuchtbaren Sucher war allerdings vergeblich.
Dafür gabs aber wieder schweres Material anzuschauen, hier eine Omegon Taurus:
Als wir zurück kamen war Micha mit Natalie schon da. Und, wie das manchmal so ist - auch dicke, dunkle Wolken. Und nach dem wir uns ein paar Pommes besorgt hatten, ging es auch bald schon mit Gewitter und leichtem Regen los, das passte uns aber nun gar nicht! Allerdings haben wir ein paar tolle Blitze gesehen.
Schubi hat schnell mal zu hause angerufen und dort nach dem Meteoblue-Wetter gefragt (wir haben keine Internet-Sticks). Ergebnis: Es soll wieder aufklaren. Na mal sehen.
Regenpause:
"Bushaltestelle" nannte Schubi das Bild! - es regnet.
Als der Regen fast aufgehört hatte, wurde wieder der Grill angefeuert. Schließlich war Micha ja nicht ohne die Thüringer Rostbratwürste gekommen. Also wurden die nun gegrillt - bei ab und zu kleinen, aber erträglichen Schauern.
Die Würste haben es mir wirklich angetan und waren noch leckerer, als die von Karsten - und die waren schon wirklich gut.
Noch immer zuckten Blitze am dunklen westlichen Himmel. Aber von Richtung Süd und Südost her wurde es immer besser. Sollte Meteoblue Recht behalten? In dieser Hoffnung bauten wir wieder alles auf. Dann blitzte doch tatsächlich Saturn durch eine Wolkenlücke im Südwesten auf. Nach und nach wurden die Wolken weniger und schon bald hingen wir hinter den Teleskopen: Micha am C8, Karsten mit Gästen am 150er Newton auf NEQ3 (unvorhergesehener Workshop: PHD-Guiding), Schubi legte (glaube ich) eine Schaffenspause ein und ich versuchte mich endlich mal intensiver am 10“ Dobson.
Micha wollte mal ein paar Okulare testen, griff öfter mal in meine Kiste und holte sich auch mal ein 9mm. Irgendwann kam er und fragte, was das denn für ein Okular sei? Nun ja, auf der Packung steht „SWA-58-9 WA Plössl 9mm Eyepiece“. Drin ist ein 9mm UWA 58° nach TMB. Ich sagte: „Es ist ein 9mm Burgess - wieso?“ - „Na dann guck mal!“ und Micha stellte für mich den Saturn noch mal rein. Ich guckte da durch und dann sah ich das „Dilemma“: Ein super scharfer Saturn mit von Fotos bekannten Details. Cassiniteilung, auch die der Zeit nördliche Hälfte in graublau farblich deutlich abgehoben, ein toller Anblick! Ich traute meinen Augen kaum. Ich dachte nur, das kann doch wohl nicht war sein! Ich hatte das Okular noch nie am C8 ausbrobiert, immer nur am Dobson. Und da schien mir das zwar gut - aber DAS habe ich visuell noch nie am Saturn gesehen. Irre! Was da wohl an Jupiter zu sehen ist...?
Ab sofort hatte Micha einen Geburtstagswunsch, glaube ich. Und das zu Recht. Und ich werde mich mit dem Teil mal ans C8 machen müssen.
Dann „stocherten“ wir noch etwas herum. Micha zeigte uns M27 durchs C8. Erinnert mich immer an einen Donat . Wir haben es genossen.
M51 wurde mal im C8 und mal im Dobson angeschaut - es war ein Nebel mit 2 Zentren ohne erkennbare Arme. Und auf der Suche nach M109 und M108 blieben wir beide erfolglos - der Himmel war einfach zu hell.
Karstens Workshop war noch immer am laufen:
Aber leider wurde durch die Gäste dabei irgendwie aus Versehen an das Stativ getreten oder gestoßen - jedenfalls war die Einnordung futsch! Also wurde es wohl wieder nichts mit dem Bubble Nebel
Dann hab ich mir endlich M13 vorgeknöpft. BOA! Das ist ja auch so ein tolles Teil! Sterne über Sterne, leicht „verschwommen“ auch bis ins Zentrum. Visuell ein ganz anderes Erlebnis als ein „simples Foto“, in dem ein Haufen Arbeit steckt.
Saturn erstklassig, M13 live - toller Abschluss! - wobei Karsten sicher etwas anderes vorhatte, aber er hat seinen Workshop mit Geduld zu Ende geführt.
Am Abreisetag gabs eigentlich nur Einpacken und noch ein "Gruppenfoto":
Weitere Eindrücke vom Abbau:
Matthias! - der Müll muss weg!
Ja, wir haben davon was getrunken ....
.... und leider nicht alle Würstchen geschafft!
Natalie hat auch fotografiert: Schubi hat die Brille fertig geputzt
Tolle Aussichten, denn...
...endlich kriegt Karsten einen Kaffee!
Zelt ist verstaut
Der Grill wird zerlegt
Die Monti wird abgebaut
Hab ich alles?
Resümee:
Das Wetter spielte gut mit und wir konnten sogar trotz Gewitter noch am letzten Abend Sterne beobachten, so dass auch alle etwas davon hatten.
Wir waren in gewisser Hinsicht froh, dass wir uns die „Anglerwiesen“ reserviert haben - ein guter Platz, wenn man solches Sonnenwetter hat. Denn die Sonne erhitzte erst gegen Nachmittag uns und unsere Zelte. Andere Teilnehmer des ITV (die Meisten) hatten dagegen den ganzen Tag die Sonne auf dem Dach. Das war SO HEIß, dass ich mich echt gefragt habe, wie die Kollegen das dort ausgehalten haben. Die sind vielleicht alle etwas jünger?
Den Nachteil, dass man von den Anglerwiesen keine freie Sicht nach Süden hat, konnten wir doch sehr gut verkraften. Wir konnten Saturn bewundern (durch Michas C8) oder den Herkules-Haufen M13 (im Dobson), Karsten und Schubi konnten verschiedene Objekte fotografieren bzw das Guiding ausprobieren und weiter verfeinern (eher Karsten), und ich habe auch mal meine NP mit dem GSO 6" F/6 überladen und visuell weiter ausprobiert. Das geht sogar ganz gut Ist aber trotzdem keine Empfehlung. Na und mit dem Dobson muss ich noch etwas machen - der ist noch etwas wackelig.
Was uns nicht so gefallen hat, war die Warmwasserversorgung im Sanitärbereich. Ich habe mir 2x fast die Hände verbrüht. Das Warmwasser hat eine Vorlauftemperatur von geschätzten 75-80°C. Das geht überhaupt nicht. Noch dazu scheint es dort keinen Druckspeicher zu geben, denn sporadisch ist das Warmwasser „weg“.
Man kann sicher damit leben, aber für Kinder ist das sehr gefährlich.
Sonst waren wir eigentlich rundum zufrieden. Und das nächste Mal werden für morgens Brötchen bestellt!
Viele Grüße
Matthias