Hallo Sascha,

die 350D wird ordentlich glühen. Aber mit den internen Darks sollte das nicht das Problem werden
Was vergibt man sich, wenn man das einfach aufspielt und ausprobiert? ISO 1600 geht ja dann trotzdem noch. Natürlich nur, wenn man die Kamera nicht aus Versehen beim Update schrottet
ISO 3200 sind von Vorteil für kürzere Belichtungszeiten. Aber die Gefahr besteht, dass das Rauschen Bildinformationen verschluckt. Einfach ausprobieren.
Ich hatte so ein Update auch - für die 300D. Aber mit der gibt es keine internen Darks. Ich habe das dort für die Spiegelvorauslösung gebraucht und benutzt.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Sascha,

Deiner Erklärung nach blickst Du es schon, ist nämlich alles korrekt was Du schreibst: ISO ist die Verstärkung, kann man auch nachher in Software machen und ist nur für kurze Belichtungszeiten interessant.

Wenn man genau hinschaut, ist noch festzustellen: Bei kurzen Belichtungszeiten wird das Ausleserauschen recht dominant, im Vergleich zum Bildrauschen. Dagegen hilft es, die ISO höher zu stellen, damit das Bildsignal samt Bildrauschen höher ist als das Ausleserauschen. Im Endeffekt ist das aber nur eine recht kleine Verbesserung. Nachteil dabei: Helle Bildteile, also Sterne, brennen schneller aus.
Ich hatte Anfangs immer ISO400 verwendet, weil dann die hellen Bereiche nicht so schnell ausbrennen. Irgendwan habe ich aber mal versehentlich ISO1600 für eine Serie verwendet und hatte ab da keine Probleme mehr, die Farbe aus den Bildern herauszukitzeln. Seither bleibe ich bei ISO1600. Dass helle Sterne dabei ausbrennen, ist mir egal, lässt sich sowieso nicht immer verhindern und im Endeffekt ist das nicht entscheidend für meine Bildmotive (Ha-Gebiete und Galaxien).

Klaren Himmel wünscht
Michael

"astromr" schrieb:

ISO ist die Verstärkung, kann man auch nachher in Software machen und ist nur für kurze Belichtungszeiten interessant.

Hmmm, ist das so? Ich weiß nicht. Das ist für mich Theorie. Irgendwas wird ja den Sensor zum Glühen bewegen. Ich denke, da ist mehr im Gange.

"moonstruck" schrieb:

dann kann man das doch eigentlich per software hinterher genauso verstärken????

Nach meiner Meinung nur theoretisch!

Aber ganz ehrlich: ich habe davon nicht genug Ahnung um Dir kompetent antworten zu können. ISO 3200 macht schon Sinn - aber WANN?
Ich nehme der Zeit alles mit ISO 1600 auf und lasse danach je Aufnahme den internen Dark laufen. Auch jetzt mit der 1000D.

Ob ISO 3200 etwas bringt weiß ich nicht. Meine Vermutung geht in Richtung: Eher nicht!

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

was ich geschrieben habe, ist sicherlich vereinfacht dargestellt. Da müsste man noch die Quantisierungseffekte mit einbringen, die ein AD-Wandler mitbringt, und was weiß ich noch alles. Im Endeffekt sind das aber alles Effekte, die normalerweise, also bei Belichtungen im Minutenbereich, keine Auswirkung haben. Das Ausleserauschen wird hauptsächlich bei extrem kurzen Aufnahmen ein Thema. Sichtbar wird es z.B. als Gittermuster, das man auch bei den BIAS-Aufnahmen gut sehen kann.

Das Verstärkerglühen hat eigentlich nichts damit zu tun, wie hoch man verstärkt, also welche ISO-Zahl man einstellt. Natürlich verstärkt man mit hoher ISO das gesamte ausgelesene Bild, da ist dann auch das Verstärkerglühen enthalten und wird dadurch intensiver. Aber das Verhältnis von eigentlicher Bildinformation (=Signal) zu Verstärkerglühen bleibt gleich. Von daher ist es egal, mit welcher ISO man aufnimmt. OK, ganz egal auch nicht: Bei hoher ISO-Zahl wird dann das Verstärkerglühen schon wieder so stark, dass es die Dynamik einschränkt. Bei 12 Bit, die der AD-Wandler der 1000D kann, kommt man bis 4096 ADU im Bild. Hat jetzt das Verstärkerglühen schon sagen wir mal 2048 ADU für sich beansprucht, dann kann das Bildsignal, also z.B. die Sterne, nur noch die restlichen 2048 ADU bis zu den maximalen 4096 ADU für sich beanspruchen. Ist also nur noch die halbe Dynamik. Verdoppelt man jetzt die Belichtungszeit oder die ISO, dann kommt man mit dem Verstärkerglühen schon auf 4096 ADU und hat somit das Bild an den Stellen schon ausbelichtet - für Sterne ist dann kein Platz mehr, das Bild ist an der Stelle Informationslos.

Von daher ist überzogenes ISO natürlich schon wieder schlecht, vor allem bei Kameras, die noch deutliches Verstärkerglühen haben.

Vielleicht habe ich diesen Winter mal Zeit und baue die 300Da um, so dass der Verstärker bei der Belichtung auch aus ist. Damit ist DAS Problem wenigstens aus der Welt...

Klaren Himmel wünscht
Michael