So, es ist vollbracht. Knapp 300 Avis sind in Bilder umgewandelt, geschärft, zu einem RGB Bild verbunden und in eine Animation verpackt.

Da es hier nicht möglich ist so ein dickes Gif einzustelln, hier der Link zu Youtube.
Am Besten die 720er Auflösung nehmen. Mein befürchteter Mediansprung ist sichtbar

Zum Einstimmen, ein Bild aus der Serie zum Schluß.

Danke, schön dass es gefällt. Tja, die Musik ist halt Geschmacksache

Ein paar Worte zum Aufwand, falls es interessiert und das jemand auch mal versuchen mag.

Die Aufnahmen an sich waren relativ unproblematisch.
Ich hatte allerdings anfangs den Autoguider auf einen Stern ausgerichtet. Bei Jupitereinzelaufnahmen kein Problem, aaaaaber der Jupiter hat schon eine deutlich sichtbare Eigenbewegung, die bei langen Zeiten extrem auffällt. Der wandert dann nämlich innerhalb einer halben Stunde deutlich weg von der Stelle, die man sich als Mitte ausgesucht hat. Es hat ne Weile gedauert bis ich auf die Idee kam, den Autoguider (bei mir der MGEN) auf Jupiter selbst zu stellen, statt alle halbe Stunde nachzujustieren und voila., das funktioniert trotz der enormen Helligkeit und Größe, der bleibt wie angenagelt fest stehen.
Am Refraktor ändert sich die Schärfe sehr unwesentlich durch Temperaturschwankungen, also könnte man man die Kiste rödeln lassen. Ich hab allerdings den Laptop so aufgestellt, dass ich aus dem warmen Zimmer durch die Scheibe alles im Blick hatte.
Das Problem bei mir ist der Mediandurchgang. Die Montierung muss dann einmal komplett geschwenkt werden, das bedeutet Kabel abbauen, schwenken, neu ausrichten, Kabel wieder dran, Autoguider wieder starten, Jupiter wiederfinden (bei der Brennweite und dem kleinen Gesichtsfeld nicht soo leicht). Deshalb der Sprung im Video ...

Ergebnis waren dann gut 300 Avis für die R G und B Aufnahmen, 1 Avi a 1800 Bilder, gesamt ca 150 GB auf der Platte.
Stacken der Bilder mit Autostakkert läuft absolut selbständig ab. Anschliessend umbenennen der entstandenen Tifs (damit man noch durch findet). Auch kaum Aufwand.
Dann geht’s los: Schärfen jedes einzelnen Tifs in Registax mit den Wavelet Filtern, auch abhängig vom jeweiligen Seeing, wenig Schärfen bei mäßigem Seeing, mehr bei gutem. Und bei der langen Zeit gibt es da gewaltige Unterschiede.
Dabei entstanden dann genau 300 weiterverarbeitbare Bilder.
Nächster Schritt: Zusammenfügen der R G und B Bilder zu einem Farbbild mit Fitswork. Die einzelnen Phasen: R G und B Bild laden, zusammenfügen, Farblayer zurecht rücken , ggf. noch mal mit iterativem Gaussschärfen rüber und (ab dem 2. Bild) Histogramm anpassen. Das Vorgängerbild dient da immer als Referenz.
Diese Tifs hab ich dann mit Lightroom noch mal kontrolliert und teilweise, wenn das Seeing zu schlecht war, jeweils den Mond etwas hervorgehoben.
Die 100 Bilder sind dann mit Proshow Producer (einer Software zur Erstellung von Fotopräsentationen) zu dem Video zusammengebastelt worden.

Gesamter Zeitaufwand für die EBV (ohne das Errechnen der Tifs aus den Avis):
geschätzt, ich habs nicht gestoppt, ca. 6 Stunden netto. Am Stück ist das nicht machbar, da wird man irre

"moonstruck" schrieb:

kann man das nicht noch mehr automatisieren? hm

Wäre nicht schlecht und wenn man durchgehend gleichbleibendes Seeing hätte auch in Teilen machbar. Aber gerade beim Schärfen muss man jedes Einzelbild betrachten. Der Unterschied ist gewaltig, wenn man ein gutes Bild schärft wird es sehr gut, wenn man das mit den gleichen Parametern für ein schlechteres Bild macht wird es nicht besser sondern sauschlecht. Ich hab es schon soweit optimiert, dass ich mir für unterschiedliche Qualitäten für die Kanäle fertige Waveleteinstellungen gespeichert habe. Dann muss ich "nur" noch jeweils das passende auswählen.

Was toll wäre: ein Tool mit dem man die Helligkeit von den Bildern an eine vorgegebene anpassen könnte. Kann Theli sowas oder kennt jemand ne Software, die das beherrscht?