Flats oder nicht Flats, ...

    • Flats oder nicht Flats, ...

      ... bei der Weiterbearbeitung der Bilder in PixInsight ?

      Hallo Jungs,

      ich stehe hier vor ein Problem, welches ich bereits bei der Bearbeitung des M64 hatte: beim Stacken der Bilder mit der Flatfield-Korrektur (Flats aufgenommen mit Flatfield-Folie) habe ich ein schlechteres Ergebnis und Farbverfälschungen, welche beim Stacken ohne die Korrektur weniger ausgeprägt sind. Vielleicht ist auch der verwendete LPS-Filter schuld :G:EEE
      Hier mal Beispiele von der Umgebung des Konusnebels:

      mit Flat:


      ohne Flat:


      lt. Referenzfotos ist dort Ha enthalten, also wie in der Abbildung ohne Flat

      Nach der Bearbeitung mit dem DBE-Tool hat sich bei dem Bild mit Flatkorrektur nicht viel geändert:


      Beim Bild ohne Flatkorrektur konnte die Vignettierung deutlich verringert werden:


      Deshalb meine Frage, hauptsächlich an unseren PI-Profi Karsten: sind bei der Anwendung des DBE-Tools überhaupt noch Flats notwendig?
      Und eine 2. Frage am Rande: ist die zeitraubende Stacking-Prozedur in PI bezüglich des Stacking-Ergebnisses gerechtfertigt oder kann man weiter den schnelleren DSS verwenden?

      Bitte nicht über die "Qualität" der Zwischenergebnisse meckern, es geht mir hier erstmal um vorbereitende Maßnahmen.
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      Deine Fragen zu PI kann ich Dir leider nicht beantworten, nur das mit Deinen Flats ist schon merkwürdig.

      Ich hatte mit DSS und den Flats noch keine Probleme, es sei denn es waren selbstgemachte.
      Und Filter hatte ich auch oft drin,...das ging Problemlos.

      In einem anderen Thread hattest Du dies mal geschrieben:

      "Joerg_Schenk" schrieb:


      ja, die Flats wurden mit dem Aufsatz von Geoptik gemacht (Vorgängerersion von <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p3512_Geoptik-Flatfield-Aufsatz-D-210mm---zum-Erstellen-von-Flatfields.html">https://www.teleskop-express.de/shop/pr ... ields.html</a><!-- m -->). Zur Lichtdämpfung habe ich noch ein Blatt weißes Kopierpapier dazwischen.


      Hattest Du bei diesen Flats auch ein Kopierpapier dazwischen?

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Schubi,

      "Schubi58" schrieb:

      Hattest Du bei diesen Flats auch ein Kopierpapier dazwischen?

      ja, das Blatt Papier habe ich direkt an die Leuchtfolie angeheftet mit dem Ziel, den Farbton der Folie etwas zu neutralisieren (weißer machen). Das Histogramm der Folie zeigte mehrere "Farbspikes"
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      das Blatt Papier würde ich weglassen, auch wenn Du da „Farbspikes“ hast.

      Meine Flats mache ich ganz einfach. Flatfieldaufsatz vor das Scope und einfach im Automatikmodus 20, 30, 40 oder noch mehr Flats „schießen“.

      Das Histogramm gucke ich mir gar nicht an und es ist mir auch egal,....ich mach das einfach so und es klappt. ;)

      Nur ich achte peinlichst genau auf die Kameraposition, denn die müssen exakt zu den Lights passen.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      die Ergebnisse mit den Flats sehen wirklich komisch aus. Ich würde es auch mal ohne das Papier dazwischen probieren. Ich richte bei mir auch nur das Teleskop in Richtung Zenit, lege die Folie ohne irgendwas dazwischen drauf und mache dann so um die 60 flats. Beim Histogramm achte ich darauf, dass der Berg so im 2. Drittel ist. Wenn er ganz am Anschlag sitzt, ist das wohl auch nicht so gut, weil die Pixel wohl ab einer gewissen Sättigung nicht mehr linear arbeiten und die Korrektur dann nicht mehr 100%ig stimmt. Mit Ha Filter drin funktioniert die Folie auch ganz normal. Ich muss dann halt nur statt ~0,125s um die 5-10s belichten.

      Grüße,
      Marcus
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Marcus,

      ich habe Schubi schon geschrieben, dass ich wieder so wie am Anfang machen will, Folie ohne Papier und Histogramm im 2. Drittel (EOS). Bei der ALccd9c komme ich mit dem Histogramm von EZCAP 2.4 noch nicht richtig klar, beim missglückten M64 war die Histogrammspitze erst bei 4 Sekunden Belichtungszeit bei 2/3. Muss erst mal die richtige Einstellung herausfinden.

      Die letzten Bilder hier werde ich Karsten zur Analyse hochladen, vielleicht hat er eine Idee, was durch die Flats passiert ist.
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      zu deinem Flat wurde schon alles geschrieben. Dein Flat passt vermutlich wegen des Kopierpapiers nicht. Die Kameraposition müsste ja exakt gleich gewesen sein? Ich habe in PI mal aus den beiden Konus-Bildern dein Flatfield mit der Pixelmathematik rausgerechnet (wenn ich das richtig verstehe) :mrgreen: . Das erste Flat würde so aussehen bei durchgeführter Division, das Zweite bei Subtraktion. Irgendwas passt hier nicht!!! Flatfields sind, wenn sie passen, natürlich immer besser als Künstliche. Gerade bei nebeln leidet man beim Bearbeiten doch ganz schön.... :(







      Zum Stackingprozess in PI kann ich nur soviel sagen, dass ich meinen Rechner nachrüsten muss. PI benötigt mindestens 6 GB Arbeitsspeicher ggdd . Aber dann soll es beispiellos stacken. Bernd Weinzirl z.B. ist komplett von DSS oder CCDStack abgekommen, weil die Ergebnisse in PI deutlich besser sind!

      pixinsight.com/sysreq/index.html

      Bin mal gespannt auf die Bilder!
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo!

      Vielleicht ist das keine wirkliche Hilfe, aber es gibt eine Methode, das Problem loszuwerden, ohne dass es ueberhaupt auftritt. Zusaetzlich zu solchen "normalen" Flats kann man auch so genannte Skyflats aufnehmen. Dazu sucht man sich einen stern- und wolkenarmen Bereich des Himmels heraus und nimmt in der Daemmerung einige Bilder auf. Dabei ist es - genauso wie bei den normalen Flats - wichtig, mehrere Bilder aufzunehmen und zu mitteln, damit statistische Effekte in diesen Masterflats nicht mehr enthalten sind. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Himmel im besten Fall wesentlich homogener und besser ausgeleuchtet ist, als das Papier.

      Viele Gruesse,
      Pendel

      (xkcd.com)
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      "Antina150I750" schrieb:

      Zum Stackingprozess in PI kann ich nur soviel sagen, dass ich meinen Rechner nachrüsten muss. PI benötigt mindestens 6 GB Arbeitsspeicher ggdd . Aber dann soll es beispiellos stacken. Bernd Weinzirl z.B. ist komplett von DSS oder CCDStack abgekommen, weil die Ergebnisse in PI deutlich besser sind!

      Hallo Karsten,

      da liege ich ja mit einem Rechner gerade so an den Mindestanforderungen. Quad-Core i7 860, 2,8GHz, 6GB RAM. Diesen hatte ich mir ca. 1/2 Jahr vor meinem Wiedereinstieg in die Astronomie zugelegt, eigentlich mit dem Ziel, evtl. mal Videos zu bearbeiten, aber dieses Thema ist jetzt gegessen.
      PS: Beim Hochladen der gestackten Bilder packe ich noch das Masterflat aus PI und auch aus DSS mit zu.
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      ... und hier nochmal 2 Fotos vom Flatfield-Vorsatz:

      mit Papiervorsatz (dunkler, aber "weißer")


      ohne Papiervorsatz (heller, aber mit Farbstich, der mit bloßem Auge nicht zu sehen ist):
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      mein Flatfieldaufsatz hat, so wie ich das auf Deinen Bildern sehen kann, die gleiche „Farbe“ wie Dein Aufsatz ohne Papier. Bei mir gib es da keinerlei Probleme.

      Wenn man ein Blatt Papier gegen Licht hält, kann man sehr gut sehen, dass das Papier keine gleichmäßige Ausleuchtung erlaubt. Ich denke, das ist eher kontraproduktiv.
      Die Flatfieldfolien haben schon so, wie sie gebaut sind, ihre Berechtigung.

      Das was Christoph geschrieben hatte, ist auch sehr interessant.

      "Pendel" schrieb:



      Vielleicht ist das keine wirkliche Hilfe, aber es gibt eine Methode, das Problem loszuwerden, ohne dass es ueberhaupt auftritt. Zusaetzlich zu solchen "normalen" Flats kann man auch so genannte Skyflats aufnehmen. Dazu sucht man sich einen stern- und wolkenarmen Bereich des Himmels heraus und nimmt in der Daemmerung einige Bilder auf. Dabei ist es - genauso wie bei den normalen Flats - wichtig, mehrere Bilder aufzunehmen und zu mitteln, damit statistische Effekte in diesen Masterflats nicht mehr enthalten sind. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Himmel im besten Fall wesentlich homogener und besser ausgeleuchtet ist, als das Papier.


      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg,

      meine Flatieldfolie leuchtet auch deutlich hellblau. Der einzige Nachteil, den ich dadurch bisher habe, ist dass Flats mit Ha-Filter halt eine etwas längere Belichtungszeit brauchen. Ansonsten konnte ich weder Farbstiche oder verschieden korrigierte Kanäle entdecken. Ich glaube die Programme wandeln das Flat eh erst in Graustufen um und dividieren es dann erst.

      SkyFlats hab ich früher auch immer gemacht, hatte da aber auch manchmal Gradienten drin, vor allem bei der Dämmerung, wenn der Himmel nicht mehr gleichäßig hell ist und halt einen Gradienten von Ost nach West zeigt.

      Grüße,
      Marcus
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      "fehlfarbe" schrieb:

      SkyFlats hab ich früher auch immer gemacht, hatte da aber auch manchmal Gradienten drin, vor allem bei der Dämmerung, wenn der Himmel nicht mehr gleichäßig hell ist und halt einen Gradienten von Ost nach West zeigt.

      Das passiert aber nur, wenn du nur Skyflats mit einer Ausrichtung aufnimmst. Was man tut, um tote Pixel wegzumitteln ist, das so genannte "Ditthering". Dabei verschiebt man das Gesichtsfeld um einige Bogensekunden oder dreht es etwas. Dadurch verliert man tote Pixel und wird auch solche Gradienten los.

      Christoph

      (xkcd.com)
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Schubi, Marcus und Christoph,

      da ich den Papiervorsatz sowieso abgerissen habe, werde ich die Flats wieder so machen, wie zum Anfang auch. Weshalb ich diese Modifizierung gemacht habe, weiß ich auch nicht mehr ganz so genau :G:EEE , aber irgendwas war da.

      "Schubi58" schrieb:

      mein Flatfieldaufsatz hat, so wie ich das auf Deinen Bildern sehen kann, die gleiche „Farbe“ wie Dein Aufsatz ohne Papier. Bei mir gib es da keinerlei Probleme.

      Mein Aufsatz leuchtet ohne Papier auch weiß, jedenfalls im visuellen! Aber im "Farb"-Histogramm (EZCAP) waren mehrere Spitzen zu sehen, da wusste ich wahrscheinlich nicht, welche ich für die Position im 2. Drittel des Histogramms verwenden sollte. Beim EOS-Histogramm selbst gibt nur eine Spitze, da ist alles klar.
      Gruß
      Jörg

      Balkonsternwarte "BRB NORD-WEST"


      8" Newton 8" f/2,9 auf ZWO AM5 + Uni 18 (im Feld)
      GSO 8" RC f/8 auf Wave-100i u. Säule (Balkon)
      EOS 6Da/60Da, ASI294MC PRO, ASI533MM/MC PRO
      ZWO Seestar S30
    • Re: Flats oder nicht Flats, ...

      Hallo Jörg

      Mit den Flats, da richte ich meist am nächsten Morgen das Rohr Richtung Himmel, und da werden dann die Flats gemacht. Dazu spanne ich ein Tuch über die Tubusöffnung. Das geht ganz gut und man spart sich die teure Folie.
      Hatte das früher auch mal ohne dem Tuch gemacht was ja auch geht, nur hat man von Zeit zu Zeit auch mal so einen Fremdköper drauf, wie hier auf dem Bild. :mrgreen:



      Auch wenn hier der Himmel Wolkenfrei ist, muss der Luftraum nicht unbedingt frei sein!!! :lol:

      Gruß Stefan