Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

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    • Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Hi Folks,

      habe nun am 2ten Januar als Jupiter extrem Hell am Himmel stand mein Teleskop in den Garten gebracht um mein neues 5mm Okular endlich mal austesten zu können. Den Saturn (natürlich kleiner als Jupiter) hatte ich im vorjahr schonmal gesehen aber auf dem Kamerachip war nicht viel mehr als ein paar pixel rechts und links an einer Lichtkugel angekommen. Das Auge sieht halt doch mehr.
      Da ich an Filtern für meine Okulare noch nichts besitze außer einem billigen 2" ClearSky habe ich den Test bewusst ohne Filter oder Okularextensions gemacht.

      Ich denke ich bin hier einer Minderheit zugehörig mit der Okularprojektion, vielleicht können aber die Kamerakollegen mir hier ein zwei Tipps geben wie ich den Kontrast und die Farben (von mir aus mit Farbfiltern) theoretisch verbessern könnte. Ich tappe grad etwas im überbelichteten Halbdunkel, und bevor ich mir einen Farbfilterkoffer bestelle wollte ich fragen obs da auch ein oder zwei Primärfarben gibt die ihr hier öfters verwendet. Was ich mir auf jeden Fall nach den Versuchen holen werde ist ein 1%-40% Polfilter um hier die Helligkeit stufenlos rausnehmen zu können, da ich sonst nur mit der Blendenzeit arbeiten kann.

      Hier das unmodifizierte 10mm Okular


      hier das unmodifizierte 5mm Okular.


      Theoretisch kann ich die Kamera noch auf der T2 Aufnahme verschieben in der Entfernung zum Okular, das Okular selber noch auf ca. 2,6mm Brennweite über die Finetuningringe aufbohren, plus eventuell Filter.

      Über Tipps oder Vorschläge würd ich mich freuen.
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Derzeit nur Einzelbilder, da mein OTG Android Phone ín Reperatur ist und das EOS Movie Record über einen USB Verlängerungskabel nicht sauber funktioniert. Die 1000D kann nativ kein Movie.
      Bei 500 Bildern, gab es aber keine Qualitativ ausreichende Menge das es beim stakken einen Jupiter mit mehr Details gegeben hätte.
      Da ich allerdings noch sehr frisch dabei bin, vertrete ich noch die Naive Meinung das da auch gerade bei so nahen Objekten, es theoretisch doch noch ein zwei Kniffe geben muss wie ich das Bild von der Qualität konstanter, und gleichmäßiger bekomme, bzw. ich einfach gerade einen pobligen Anfängerfehler mache.
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Hallo Markus,

      bin kein Planetenprofi, aber die Profis nehmen hohe Brennweiten und kurze Belichtungszeiten. Damit schaffen die beste Bilder.
      Hohe Brennweiten, damit die Auflösung des Chips ausgereizt wird. Sonst können die Details des Teleskops am Chip nicht aufgenommen werden.
      Kurze Belichtungszeiten, damit das ständig variable seeing "eingefroren" werden kann.

      Die Stacking-Software macht nicht unbedingt bessere Bilder, aber sie reduziert das Rauschen und sortiert die Besten Bilder aus der Aufnahmeserie heraus. Üblicherweise macht man das mit mehreren hundert Bildern so. Mit Einzelaufnahmen der DSLR hat man daher ein zeitliches Problem - der Planet rotiert in der Zeit, bis man hundert Aufnahmen im Kasten hat, ja schon wieder weiter.

      EOS Movie Record habe auch schon welche hier im Board erfolgreich verwendet. Ich habe es auch schon mal probiert, aber mit wenig Erfolg. Vermutlich ist mein Laptop zu langsam dafür und mein Teleskop hat zu kurze Brennweite (900mm). Daher habe ich mir auch einen Okularprojektionsadapter für mein 13mm LVW besorgt, aber noch kaum genutzt. Bin daher schon an Deinen Erfahrungen interessiert.

      Filtermäßig wurden hier mit Orange-Filtern für die Luminanzaufnahme gute Erfahrungen gemacht. Macht aber meiner Meinung nach nur in Verbindung mit Monochrom-Kameras Sinn.

      Ach ja, Probleme mit USB-Verlängerungen und der EOS 1000D habe ich auch. Gehe daher nicht mehr höher als 3m + das Mini-USB->USB Stück, das bei der Kamera dabei war. Damit klappt es recht zuverlässig.

      Nochwas fällt mir an Deinen Bildern auf: Da ist viel Farbverschiebung zu sehen. Entweder war der Planet recht weit am Rand des Aufnahmefeldes und Deine Optik hat da ihre Fehler gezeigt (in der Mitte bei der optischen Achse ist die Qualität am Besten, dort sollte man aufnehmen) oder der Planet stand sehr Tief am Himmel und die Luftrefraktion hat Dir die Farbränder beschert. Das drückt die Qualität schon ein ganzes Stück.

      Man kann zwar mithilfe von Fitswork und der Funktion "Farbkanäle zurechtrücken" für Einzelbilder so etwas korrigieren, aber das funktioniert nur teilweise. Vermeiden ist besser :)

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Mein USB Verlängerungskabel ist nun im Schrank, meinen aktiven USB Hub habe ich aus der Montierung verbannt und mir 3x 3m USB Kabel neu bestellt. Das EOS Movie Record läuft bei mir auf nem 2Ghz DualCore recht gut, sind halt ca 20MB Video pro Sekunde, deswegen muss die Festplatte das abkönnen und sollte nicht mit dem Windows schon ausgelastet sein. Du must halt die Datenmenge verarbeiten können ;) was mich hier auch heute bei genauerer Betrachtung der Software in Richtung eigener 2.0 USB Port für die Kamera getrieben hat. Was die Lage des Planeten angeht innerhalb der Optik so hat mich das eben verwundert das er trotz der Mittigen Ausrichtung solche "sporadischen" Verschiebungen gezeigt hat. Jupiter stand fast senkrecht über meinem Kopf "ä biss'l" rechts von Beteigeuze deswegen ist da auch recht wenig Atmosphäre drinne gewesen. Denke nächster Versuch dann mit AVI und 2,6mm Brennweite falls es den Monat am WE nochmal klar am Himmel wird. Ich hol auch direkt meinen Kollimator nochmal raus und checke vor nochmal die Ausrichtung der Spiegel intern in der Röhre.

      Grüße Markus
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Moin Markus
      Ich kann 90% Deiner Probleme nicht nachvollziehen, weil ich gerade überhaupt nicht begreife, was Du da gemacht hast.
      Also step by step.

      Ich kombiniere, Du hast Deinen 15cm Newton benutzt und irgendwie Okularprojektion mit Deiner 1000D gemacht. Das Kameraobjektiv hast Du rausgeschraubt? Oder fotografierst Du mit dem Kameraobektiv durchs Okular?

      Ich gehe jetzt mal von der ersten Version aus. Fernrohr ---> Okular ----> Chip und nicht Fernrohr--->Okular--->Kameraobjektiv--->Chip ?
      Korrekt?

      Mit einem Adapter wie diesem?
      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p215_Adapter-fuer-Okularprojektion---Fokalfotografie---1-25--Anschlu-.html">http://www.teleskop-express.de/shop/pro ... chlu-.html</a><!-- m -->


      Als erstes solltest Du mal rauskriegen, wie weit es vom Okular zum Chip in Millimetern ungefähr ist. Du kannst dazu den Abstand Okular-Kamerabajonett messen und dann 44mm dazuaddieren. Daraus kannst Du dann die Brennweite F ausrechnen:
      F=fO × (a/fok - 1)
      Dabei ist f0 die Brennweite Deines Teleskops
      a der Auszug in mm
      fok die Okularbrennweite in mm

      Was Du erreichen solltest, ist eine ungefähre Ververfachung der Verfünffachung Deiner Brennweite. Also sowas wie 3500mm. Mit der Formel kannst Du Dich aber vorher schlau machen, welches Okular Du am besten mit welchem Auszug kombinierst. Mir sieht Dein 10mm Bild aber stark nach Farbfehler aus.

      Ist das Bild zu hell, musst Du kürzer belichten. Wenn Du in Moverec die Belichtungszeit der Kamera runterstellst, wird das Bild auch dunkler. Filter brauchst Du keine.

      In Moverec solltest Du unbedingt in das Bild um eine Stufe reinzoomen. Dann hast Du einen kleineren Ausschnitt, aber Du erreichst wirklich die volle Pixelauflösung Deiner EOS.

      Und ja, USB 1.1 geht gar nicht. USB 2.0 müssen es schon sein.

      Hartwig
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Ich habe die Baader Hyperion Objektiv Serie. Da gibt es direkt einen T2 Adapter, welcher auf den EF T2 Adapter der EOS Aufgeschraubt wird. Also ist mein einzigstes Kameraobjektiv mit Linse das Okular und alles ein verschraubtes Optikpaket. Sorry für meine vielleicht verwirrende Darstellung, bin noch Frischling.

      Also Fernrohr => Okular => Kamera EF T2(Chip) Mit Sonne und Mond hat das auch super geklappt, dachte halt nur ich mach das was grob falsch weil ich bei den Jupiter Einzelbildern nur diese Unsauberen Ränder und wenig guten Bilder hatte, war ja mein erster Versuch in der Montierung auf Planeten zu fotografieren. Meine USB Verkabelung ist übrigens alles 2.0 das Problem scheint, dass die kleine EOS nicht mit einem zwischengeschalteten aktiven USB Verlängerungskabel klarkommt. Das Problem mit der fehlenden Videoaufnahme sollte aber durch die Amazon Kabelbestellung sich gegen Ende der Woche selber lösen. Das ich da dann nochmal zoomen kann vor der Aufnahme ist mir bereits bekannt.

      Gruß Markus
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Habe mich heute auf der Arbeit mit nem DSLR Kollegen über die Chromatische Aberration, welche doch deutlich auf den Bildern zu sehen ist, unterhalten. Er meinte auch, das ich wahrscheinlich noch nicht am Optimalen Fokuspunkt bin, und hier mit dem Kamerachip etwas weiter weg vom Objektiv sollte. Er schlug außerdem vor das Teleskop mit den einzelnen Objektiven kombiniert zu vermessen und in meinem LightRoom als Objektive mit Autokorrektur einzubinden... Ich denke so wie er grinste war das letzte nur ein Joke oder hat das schon einmal jemand ernsthaft von euch probiert oder davon gehört? Entzerrungen ohne großen Qualitätsverlust gehen meines Wissens ja nur bei ausreichender Rohpixelmenge...

      Fazit: Die einfache Erklärung für mein Qualitätsproblem nach einer kleinen Google Suche... Der fokussierter Bildpunkt, der zwischen den drei Farbkanälen (Rot, Grün, Blau) liegt, ist deplaziert.

      Der Weg ist das Ziel... Dank auch an AstroHardy für die Formel... werd damit dann am WE mal rumrechnen und meine ganze Optik nochmal auf Abweichungen prüfen und mit der Position der Kamera vor der Linse spielen, bin sehr zuversichtlich für den nächsten Test. Genug T2 Material habe ich ja...

      Gruß Markus
    • Re: Erster Versuch Okularprojektion am Jupiter

      Hallo Markus,

      die Farbverschiebungen, die durch schlecht fokussierte Aufnahmen entstehen können, sehen meiner Erfahrung nach anders aus. Das sind gleichfarbige Ränder rund um die Unscharfen Objekte herum. Dein Bild hat aber mehr Farbverschiebung als Unschärfe, daher glaube ich nicht so recht an die Theorie von Deinem Kollegen. Dass Du den Fokus noch nicht ganz getroffen hast, ist aber durchaus möglich.

      Da Du ein Spiegelteleskop hast, kann es am Spiegel selber nicht liegen, allerdings ist ja dann das Okular im Strahengang. Und in der Kombination kann es schon zu Problemen kommen, falls der Spiegel nicht richtig kollimiert ist. In diesem Fall ist die Optische Achse des Teleskops am Okularauszug nicht deckungsgleich mit der optischen Achse des Okulars. Dann sind Farbverschiebungen nämlich durchaus möglich, und natürlich auch Verzerrungen (Thema "Koma" bzw. "Kometen"-Sterne). Da Du vermutlich keinen Komakorrektor verwendest, wird der Planet abseits der optischen Achse des Teleskops immer unscharf werden.

      Farbverschiebungen kommen immer dann ins Spiel, wenn Refraktion auftritt. Und das ist in Deinem Setup so wie ich es verstehe nur in den Okularen der Fall. Da die Okulare doch ganz anständig sind, gehe ich davon aus, dass es ein Justageproblem ist. Die Atmosphärische Refraktion hast Du ja selber ausgeschlossen - das wäre mein Favorit gewesen.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!