Korrosion

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    • Hallo zusammken ,

      Bei mir steht eine Montierung samt Elektronik, abgedeckt auf dem Balkon. Vielleicht habe ich eine schlechte Qoalität erwischt , aber der 12V Spannungs-Stecker war korrodiert ( nach 6 Wochen ).

      Baut Ihr die Elektronik ( Spannungsversorgung und Steuerung ) morgens immer ab , oder bleibt die draussen und, was mich viel mehr interessiert : Gibt es Schäden durch Kondenswasser oder Tau ?
      Man hört immer wieder, dass Montierungen über Jahre im Freien stehen, ohne dass etwas passiert.

      Ich traue dem Braten nicht --> vorallem, denke ich, ist die Elektronik empfindlicher als die Mechanik.

      Gibt es Tips von Euch ?

      Danke,

      Gruss Gerhard
      Gruss Gerhard

      gerhard-henning.de
    • Moin Gerhard,

      ich habe meine EQ6 schon seit 2-3 Jahren auf einer Säule auf dem Balkon stehen (natürlich unter einer Plane).
      Bis jetzt habe ich keine Schäden an der Elektronik. Bis auf einige kleine Roststellen an der Gegengewichtstange und
      an den Gegengewichten.
      Die Buchse für die Stromversorgung wird allerdings 1-2 mal im Jahr mit Kriechöl eingesprüht.
      Grüße + CS

      Frank

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      TS Fernglas HUNTER 8x56
      ED 80/560
      ED APO 152/1200
    • Hallo Gerhard,
      Kriechöl ist schon mal ne Lösung, zumindest für die Kontakte.
      Problematisch wird es dort, wo Du mit dem Öl nicht hinkommst.

      Vielleicht hast Du einen Standort erwischt, der z. B. morgens länger kalt bleibt als das Umfeld, das zieht natürlich Kondenswasser an.

      Als erstes würde ich an Deiner Stelle mal die Abdeckung prüfen. Wenn die zu Dicht ist bleibt auch die Feuchtigkeit drin. Besser, wenn die Abdeckung zwar vor Feuchtigkeit von oben schützt, aber gleichzeitig auch für eine gute Belüftung sorgt. Plastikplane und unten fest zugebunden würde ich nicht empfehlen. Wenn die Geräte annähernd die Temperatur der Außenluft haben, dürfte sowas nicht passieren.

      Ach ja, und ganz wichtig! Alle Teile spannungsfrei machen. Wenn feuchte Metallteile unterschiedlicher Zusammensetzung unter (auch geringer) Spannung stehen, beschleunigt das die Oxydation. Da laufen die gleichen Prozesse ab, die auch eine Batterie zerfressen wenn sie leer wird.

      Wir hatten da früher große Probleme bei der Telekom. Diese grauen Verteilerkästen, die an vielen Straßenecken stehen. Bei kaltfeuchtem Wetter gingen manchmal hunderte von Anschlüssen nicht, weil durch die Feuchtigkeit in den Kästen die Anschlussstifte so stark oxydierten, dass es zu Kurzschlüssen kam. Trocknen mit warmer Luft hat oft nur kurzfristig geholfen, bis wir den Fehler gefunden hatten: Die Kästen hatten Lüftungsschlitze oben und unten. Wenn die durch Schmutz, Staub und Insekten verstopft waren, wurde das Innere immer wieder feucht. Gehäuse runter, alles geputzt und das Problem war beseitigt.

      So, genug Panik verbreitet. Viel Erfolg bei der Fehlersuche

      Gruß smiley2583gtre_:

      Roland
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Hallo Roland ,

      Vielen Dank , gute Tips , das geht natürlich vor allem die Gartensternwarten etwas an , denn dort ist es ja morgens innen kühler als aussen.
      Einen Belüftung ist essentiell , jedoch wird es lange dauern, bis die Montierung mittags auf Umgebungstemperatur ist. Kondensat auf der Montierung dürfte
      auch bei sehr guter Lüftung ein Problem sein.

      Gruss und danke

      Gerhard
      Gruss Gerhard

      gerhard-henning.de
    • Hallo Gerhard,
      WD 40 müsste gehen. Um ganz sicher zu gehen, dass an der Montierung sich nicht doch etwas auflöst, kannst Du auf der folgenden Seite auch noch mal die entsprechenden Sicherheitsdatenblätter studieren:

      wd40.de/wd-40/


      Oder Du nimmst Ballistol. Hat einen weiteren Vorteil: Das Zeug stinkt so sehr, dass Du Deine Montierung auch bei Neumond ohne Lampe findest,
      einfach der Nase nach gehen huhuttt
      Im Ernst, Ballistol ist sehr gut auch für Deinen Anwendungsbereich, aber wegen des Geruchs ist die Anwendung nur im Freien zu empfehlen. Es ist garantiert frei von Säuren, Harzen und chlorierten Wasserstoffen.
      Schützen nehmen es zur Waffenpflege und die sind da ganz empfindlich auf Ölrückstände.

      Gruß

      Roland
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Hallo,

      ich nehme zum Korrosionsschutz immer Kontakt 60 Plus her. Das ist sogar Lebensmittelecht :) .

      Um die Elektronik wirklich zu schützen, wäre es vielleicht sinnvoll, die Monti aufzumachen und die Elektronikplatinen und Kabelenden direkt auch einzusprühen. Aufpassen muss man bei manchen Bauteilen, die auch eine mechanische Funktion haben. Beispielsweise würde ich bei Potis nicht mit Kontakt 60 ran gehen, denn dort löst sich sonst die Widerstandsschicht ab. Ob's da in der EQ-6 welche gibt, weiß ich nicht, denn ich habe meine noch nicht offen gehabt, ist aber gut möglich.

      Viele elektronische Bauteile sind heute in Kunststoff vergossen und damit bis auf die Anschlüsse gut vor Einflüssen geschützt. Die Anschlüsse sind durch destilliertes Wasser (was ja dem Kondensat entspricht) auch nicht wirklich zu schädigen - Zinn bildet da ja auch eine gewisse Schutzschicht. Wenn zum Wasser aber noch Schmutz auf der Platine dazu kommt, ist es mit "destilliert" vorbei und die Spannungen auf der Platine finden Wege durch das Wasser und damit auch zur Elektrolyse, welche die Elektroden (= Bauteilanschlüsse, Platinenleiterbahnen) schädigt bis zur Auflösung. Andererseits sind platinenmontierte Bauteile ja aufgrund des Herstellungsprozesses schon chemikaliendicht: Sie müssen nach der Bestückung noch durch einen Reinigungsprozess, der das Flussmittel entfernt.

      Empfindlicher ist Eisen, das z.B. in manchen größeren Transistorgehäusen verwendet wird. Habe aber auch keine Ahnung, wie lange das dauert, bis das durchrostet. Ein Ölfilm würde da schon helfen.

      Meine Monti steht mittlerweile schon 5 Jahre im Freien und die Elektronik funzt noch einwandfrei. Kontaktspray kam nur an die Kontakte, zerlegt hatte ich sie nicht. Ein aufgesteckter Bluetooth-Adapter zeigt mittlerweile deutliche Rostspuren an den Steckern, funktioniert aber immer noch perfekt.

      Geschützt wird mit einer Kunststoffplane, die unten offen bleibt wegen der Luftzirkulation. Die Plane sorgt auch dafür, dass der Temperaturgradient nicht zu steil wird - der ist ja an der Kondensatbildung mit schuldig. Die Plane hält auch die Luft ab, die ja die Feuchtigkeit transportiert. Und zuletzt: Die Feuchtigkeit tritt üblicherweise ja nicht in die Monti ein, da sie ja verschlossen ist, wenn auch nicht völlig luftdicht. Daher ist das Innenleben schon reltativ gut geschützt.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!