Filter über Filter! Aber welche?

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    • Filter über Filter! Aber welche?

      Hallo Balkonauten -:Tschüssif

      Ich habe mir überlegt, einen Filter ( oder 2, oder 3) zu kaufen. Allerdings liest man sowohl
      beim Hersteller verschiedenster Filter, als auch in den Tests dieser Filter immer wieder was
      anderes. So bin ich jetzt ein wenig verwirrt und hoffe inständig, dass ihr mir da helfen könnt.

      Ich habe (wegen des momentan so schlechten Wetters) mein Astroequipment (Teleskop, Guidingcam,
      usw.) zu erweitern.

      Mich würde interessieren, mit welchen Filtern für Nebel und Galaxien ihr so arbeitet. Ich weiß,
      ich werde für beides verschiedene Filter benötigen, allerdings ist das vom Budget her auch so gedacht!!
      (EDIT 27.12.14 13:16): Natürlich bezieht sich meine Frage auf: CLS, UHC, UHC-E etc.?

      Für eine große Abdeckung meines Equipments, zukünftige Aufnahmen mit Teleskop UND Objektiv,
      hatte ich an die Clip-Filter-Systeme von "Astronomik" gedacht.

      Über einige Tips, Erfahrungen, und Meinungen würde ich mich sehr freuen ! -.dgzjk!


      Gruß,


      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chriz1989 ()

    • Hey Chriz,

      also ich kann dir, falls du eine Ha modifizierte Kamera hast, für Nebel den 12nm Astronomik Ha Clipfilter empfehlen. Habe damals mit der 450Da einige Aufnahmen damit machen können. Vor allem kann man damit auch bei Vollmond noch lange Belichtungszeiten realisieren.

      Hier ein paar ältere Aufnahmen mit der EOS 450Da und besagtem Clipfilter:
      millionen-von-sonnen.de/galler…146-IC-1396-H-945-GB.html
      millionen-von-sonnen.de/gallery/pic/145-IC-1396.html
      millionen-von-sonnen.de/galler…-NGC7000-H-alpha-RGB.html
      millionen-von-sonnen.de/galler…ingsnebel-in-H-Alpha.html

      Früher wurde für Kontinuumstrahler wie Galaxien immer der IDAS Filter (Achtung, gibt es auch als UHC) empfohlen. Konnte den aber selbst nie testen.

      Grüße,
      Marcus
    • Hallo Marcus,

      vielen, vielen Dank schon mal für die Empfehlung. Meine Kamera
      (EOS 1000D) ist noch nicht modifiziert und wird es auch m.E. erst,
      wenn ich mir ein anderes Modell zulegen kann.

      Die Bilder sprechen mich schonmal sehr an n44533

      Hattest du schon einmal eine Möglichkeit "CLS" gegen "UHC" zu testen?
      Also zumindest bei verschiedenen Objekten sodass du sagen könntest

      der eine ist für M... oder NGC... nicht brauchbar? Um es genauer zu fragen:
      Bräuchte ich sowohl als auch? Oder gibt es bei den Filtern so eine art der
      "eierlegenden Wollmilchsau" sodass ich nur 2 Filter (Nebel; Galaxien) benötigen
      würde?


      Gruß,


      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hey Chriz,

      das kommt immer ganz auf das Objekt an. Galaxien, Reflexionsnebel und Sternhaufen sind ja Kontinuumstrahler, strahlen also in allen Farben ähnlich stark. Hier ergibt es eigentlich nur Sinn einen Stadtlichtfilter wie den CLS oder ähnliche zu nutzen. Die filtern nur die Wellenlängen heraus, in denen Natriumdampf- und Bleidampflampen strahlen und lassen die anderen Farbbereiche so weit durch. Dadurch ergibt sich meist nur eine leichte Farbverschiebung, die sich per EBV eigentlich gut korrigieren lässt.

      Emissionsnebel wie z.B. M42, NGC7000 usw. leuchten besonders in Ha (rot) und OIII (blau-grün). Hier sind UHC Filter ganz praktisch, da sie meist nur diese wichtigen Wellenlängen durchlassen (Achtung, gibt auch welche, die nur OIII durchlassen) und den Rest blocken. Die Sternfarben, Hintergrundgalaxien und eventuell auch Staubmassen sind damit aber hin. Gleiches gilt für die Schmalbandfilter, die allerdings immer nur einen der typischen Wellenlängenbereiche durchlassen.

      Da ich aber weder einen UHC, noch einen CLS Filter besitze, kann ich zum Vergleich jetzt nicht viel sagen.

      Ich fand es immer praktisch während der helleren Mondphasen mit dem Ha Schmalbandfilter Aufnahmen zu machen, die ich später mit RGB Aufnahmen kombiniert habe. Da sorgt bei Ha Nebeln für tiefere, kontrastreichere Bilder und oft auch kleinere Sterne (besseres Seeing im roten).
      Einen CLS Filter brauchte ich nie, da ich entweder von meiner Balkonsternwarte im relativ dunklen Dorf oder direkt aus der dunklen Pampa aufnehmen konnte. Hier würde ich eher empfehlen einen dunkleren Standort zu suchen statt so einen Filter zu nutzen, falls man mobil ist.

      Grüße, Marcus
    • Hey Marcus,

      Ui. Da hätte der Chriz besser mal seine Hausaufgaben gemacht!! hghhgghg
      Ein dunkler Standort ist natürlich wie lange Belichtungszeit durch nichts
      zu ersetzen, das stimmt. Aber gerade jetzt im Winter (Orion und Jupiter
      direkt vor der Nase) genieße ich ja meinen Balkon mit der Option sich
      drinnen aufzuwärmen. ;-)


      Ich schätze ich werde mich trotz alledem (man weiß ja nie) mal mit den
      ganzen Filtern auseinander setzen und mal antesten was da so geht. Mit
      den Schmalbandaufnahmen von denen du gesprochen hast, hast du mich
      neugierig gemacht. Hatte ganz vergessen bzw. ignoriert, dass M42 und der
      Horsehead und so weiter im kleinen roten spektrum leuchten..


      Tja wieder was gelern.


      Vielen, vielen Dank! :freundekk


      Gruß,


      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hallo,

      kann mich dem, was Marcus über Filter und deren Sinn schreibt, eigentlich nur anschließen.

      Aus meiner Sicht ist es für Kontinuum-Strahler (Galaxien usw.) schwer, mit Filtern nachzuhelfen. Ich persönlich habe auch nie die Farbverschiebungen wieder sauber heraus bekommen. Aber mit einem geschickteren Händchen für die EBV ist da einiges möglich.

      Besser klappen Filter mit Emissionsnebeln (Ha, OIII, SII). Da wird ja nur das schmale Band eben dieser Strahlung durchgelassen und der Rest (Streulicht, alle Arten von Störstrahlung) wird geblockt. Allerdings ist es trotzdem so, dass Kontinuum-Strahler, wie z.B. der Vollmond, auch eine Ha-Aufnahme negativ beeinflußen - der Mond schickt ja auch Ha-Licht. Nur: Ohne Filter könnte man praktisch gar nix machen, mit Filter geht doch noch einiges. Und besser ein paar Aufnahmen mit schlechten Signal-Rausch-Abstand als gar keine. Gute Stacking-Programme, wie PixInsight, können sich da ja die "Rosinen" aus den Bildern heraus picken, sprich gute Bilder werden stärker gewichtet als schlechte.

      Also Schmalbandfilter sind im hellen Stadtsiff eigentlich das Optimum. Aber sie haben auch Nachteile. Die zwei für Dich bedeutendendsten:
      • Bei DSLRs hat man ja eine Bayer-Matrix vor dem Sensor. Also RGGB in Quadratanordnung vor allen Pixeln. Jeder Schmalbandfilter lässt aber nur eine einzige Farbe durch und somit wird auch nur eines von vier Pixeln (im Falle von Ha) belichtet. -> Der Sensor liefert nur ein viertel seiner "Leistung", dreiviertel wird verschenkt. Die volle Leistung von Ha-Filtern bekommt man mit Schwarzweiß-Kameras, üblicherweise also CCDs, abgeliefert. Die haben keine Bayer-Matrix und es zählt jeder Pixel. Das erhöht die Auflösung und vervierfacht (im Falle von z.B. Ha) die Ausbeute. Damit kann man gut leben, wie ja Marcus schon zeigt. Aber es ist in meinen Augen suboptimal.
      • Schmalbandfilter zeigen nur Ausschnitte aus dem gesamten Spektrum. Das Ergebnis sind somit keine Echtfarb-Bilder. Das muss kein Problem sein, und wie Andreas (swax) ja zeigt, kann man damit die schönsten Bilder zaubern. Aber man sollte sich darüber im Klaren sein.
      Von daher ist die Beste Lösung für Echtfarbbilder, den dunklen Himmel zu suchen. Da das für Dich keine Alternative ist, bleibt nur die Wahl zwischen laaaangen Belichtungszeiten, um den Stadthimmel-Siff zu kompensieren (und das kann schnell in die zig-fache Belichtungszeit im Vergleich zu gutem Himmel gehen) oder Filter zu benutzen und die Nachteile davon zu umschiffen so gut es eben geht.

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Hallo, ich hab jetzt nicht alles durchgelesen.
      Erstmal kümmer dich um das guiding. Ich weis nicht von wo Du fotografierst, pflicht wird sein seine DSLR zu modifizieren oder ist die schon?
      Ich selber hatte für DSLR einen UHC FIlter. Konnte man für rote Nebel gebrauchen und ist OIII durchlässig. Allerdings leiden bei jeden Filter die Sternfarben.
      Für DSLR gibt es IDAS Filter die wohl einigermaßen taugen sollen. Ha OIII und SII für die DSLR halte ich für sinnlos da ich noch nie für mich brauchbare Aufnahmen geshen habe ausser es war die Bayermatrix entfernt.
      Man belichtet sich zu tode und das bei dem Wetter hier, das will man nicht machen.
      Bei Mono CCD Kameras sieht das schon wieder anders aus., sehr effektiv mit Schmalband.
      Gruß

      Andreas

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    • Hallo Andreas,

      sowas in der Richtung sagte Michael auch. Werde jetzt erstmal zusehen,
      dass ich was auf die hohe Kante bekomme. Und bis dahin, lerne ich mit
      dem was ich habe zu leben. Und naja, dann mal sehen was es wird.

      Modifiziert ist meine Kamera noch nicht. Habe "nur" ne NEQ3 ohne Guiding
      und kein vernünftiges Teleskop. Bin aber jemand der sich gerne nach und
      nach hocharbeitet.

      Vielen Dank auch an dich, für die Ehrlichen Infos und Vorschläge!!

      Gruß,

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Also sind Filter das letzte wo man sich Gedanken drüber machen muss ;)
      Stabile Monti, am besten eine EQ6, vernünftiges Teleskop, Apo ist ganz ordentlich weil man nicht justierem muss ;) und einen standalone Autoguider Mgen über Sucher, alles andere ist blödsinn oder man benutzt einen Lodestar oder Alccd 5II mono, aber da ist laptop pflicht.
      Gruß

      Andreas

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    • Servus Chriz,
      ich kann jetzt nur aus meiner bescheidenen Erfahrung sprechen.
      Den Astronomik CLS CLIP Filter möchte ich nicht mehr missen. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit dem Farbfehler ziemlich zu kämpfen hatte, bis ich die Kamera Astromodifiziert hatte. Danach wars dann plötzlich nicht mehr so schlimm. Aber auf jeden Fall hat er mir schon einiges an Belichtungszeit geschenkt. Den H alpha Filter nutze ich am wenigsten. Ich konnte nachder EBV keinen grossen unterschied zum CLS Filter feststellen, obwohl der Ha sehr schmalbandig ist (liegt vielleicht an der merkwürdigen Beleuchtung hier.). Der OIII Filter hat mir fotographisch sehr beim Cirrusnebel geholfen. Als ich den Omeganebel suchte, war es so, dass ich, knapp über dem Horizont nicht mal Sterne zur Orientierung sehen konnte. Also habe ich den OIII Filter reingesetzt und einfach über die Gegend geschwenkt, in der ich ihn vermutete und habe ganz deutlich etwas schimmern sehen, was mich wunderte, da der Nebel auf meiner Aufnahme fast ausschliesslich rot war. Auf jeden Fall hätte ich ihn ohne den Filter gar nicht erst gefunden.
      Aber, wie gesagt das ist nur meine eigene Erfahrung, die ich mit den Filtern gemacht habe.
      Grüsse und klare Nächte,
      Armin.

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