Mein erstes primärfokales Mondfoto

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    • Hallo Wolfgang,

      Glückwunsch zu deiner 1. Aufnahme mit diesem Setup.

      Die verschiedenen Farben des Mare-Gürtel kommen schön heraus. Die Südhalbkugel ist etwas überbelichtet.

      Versuch mal mit den Histogramm-Einstellungen etwas zu arbeiten. Da bekommst du noch einige Details herausgearbeitet.

      Vielleicht machst du das nächste Mal noch ein paar mehr Aufnahmen, die kannst du dann auch Stacken.

      Weiterhin viel Erfolg.

      Gruß, Kurt
      Viele Grüße
      Gordian

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      Ps: Astrofotografie setzt Geduld und Leidensfähigkeit voraus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Danke erstmal an euch Alle. Hier nun eine leichte Selbstkritik:

      1. Natürlich hab ich mehrere Aufnahmen gemacht, so ca. 3 Dutzend über einen Zeitraum von einer guten halben Stunde. Und klar hatte ich versucht die in Fitswork zu stacken, was aber zu fürchterlichen "Eiern" geführt hat - ich hab manuell nachgeführt, eine Aufnahme mit 12s Vorlaufzeit gemacht (kein Fernauslöser), wiederholt. Und die Monti war sicher nicht optimal eingenordet, ich war also froh daß ich trotzdem nur in RA nachführen konnte und der Mond trotzdem einigermaßen mittig blieb.

      2. Das Bild ist rechts weniger scharf als links. Zwei mögliche Ursachen: erstens hab ich direkt vor den Aufnahmen nicht kollimiert (hab noch keinen Laser dafür), zweitens vermute ich aber den Verschluß (!) der Kamera als Verursacher. Die Monti zittert beim Anfassen mit mehreren überlagerten Amplituden, wenn ich mir das Bild auf'm Live-Display der Kamera angeschaut habe waren die 12 Sekunden gerade ausreichend um dieses Zittern zu beruhigen. Die Monti war nicht ausgezogen. Hier könnte ich optimieren wenn ich die Balance leicht ostlastig (statt neutral) einstellen würde, andere Verschlußzeiten bei der Kamera probieren würde, zum Scharfstellen vielleicht eine Bahtinov (hilft die beim großen Mond überhaupt?) nehmen und natürlich das Teleskop vorher mittels Lasercolli überprüfen würde. Was die Monti angeht - ich wurde ja gewarnt - ok; die ist vielleicht fotografisch mit dem Teleskop und der (leichten) Kamera dran tatsächlich überfordert, ich will demnächst mal die Kamera ohne Teleskop drauf montieren.

      3. Nachbearbeitung: da bin ich wirklich kein Profi drin. Zu hell hatte ich vorher bei einer noch helleren Bearbeitung schon mal gehört, wobei hier die Kurven das rechte Viertel des Histogramms schon kaum noch berühren. Ist sicherlich alles auch Geschmackssache, wobei ich zugeben muß daß ich rund um Tycho gern mehr Zeichnung hätte. Ich hatte den Olympus Viewer 3 benutzt weil der optimal mit Kameradaten (und denen von Objektiven falls man die benutzt) umgeht, danach RawTherapee auf Linux, was keine selektive Bearbeitung ermöglicht - die mach ich so gut wie nie. Lightroom und Konsorten hab ich nicht, will ich auch nicht. Darktable kann sowas, hab ich aber noch nicht groß ausprobiert.

      4. Ich sollte vielleicht statt ISO 200 und 1/400s höhere ISO-Werte und kürzere Zeiten nehmen um mehr Schärfe hin zu bekommen. Die (in-Kamera-) Bildstabilisierung hatte ich abgeschaltet, ich könnte der aber auch mitteilen daß sie ein 750mm-"Objektiv" vorne dran hat. Mal mit rumspielen ist sicher nicht verkehrt, Olympus ist was in-Kamera-Stabilisierung angeht absolut führend, was viele Natur- und Tierfotografen mit Telezooms beweisen. Ob das bei Brennweiten eher im Meterbereich auch noch hilft ist eine interessante Frage.

      5. Zum "doing": ich hab absichtlich noch keine motorisierte Nachführung. Das macht ernsthafte Astrofotografie natürlich schwer (Mond wie man sieht) bis unmöglich (Deep Sky), erlaubt mir aber einen Lerneffekt den ich nicht auslassen wollte/will. Ich finde die parallaktische (oder äquatoriale) Montierung eine geniale Erfindung (die war ja auch von einem wenn auch nicht *dem* Scheiner) und bin einfach total fasziniert von RA und DEC und was man damit machen kann - nämlich die Erde quasi anzuhalten. Toll. Natürlich ist es frustrierend wenn nach so einem kurzen Nachführ-"Dreh" oder beim Scharfstellen auf dem vergrößerten Kameradisplay die Montierung in offenbar mehreren überlagerten Amplituden nachschwingt, so daß selbst 12 Sekunden kaum ausreichen um das zu beruhigen (und das Objekt wie hier der Mond in dieser Zeit natürlich ein gutes Stück "wandert"), aber auch das sind Erfahrungen die ich so machen wollte und will - wie Ihr viel besser als ich wißt muß man also Astrofotograf ja eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringen.

      Wie geht's weiter? Im Prinzip wie oben beschrieben mit Optimierungen, wobei ich natürlich erstmal drauf warte daß das Licht mehr von der Seite kommt (also ab- und zunehmende Mondphasen statt Vollmond). Vielleicht mal die Sonne, wenn ich mal Filter dafür hab, und Weitfeld ohne Teleskop. Für hochpräzise Nachführung (also Guiding) und Langzeitaufnahmen würd ich lieber in die nahe gelegene Sternwarte gehen, erstens aus finanziellen Gründen, zweitens weil ich mir keinen Betonsockel auf die gemietete Veranda stellen kann und weil auch noch Leute obendrüber wohnen was für einen offenen Newton ja auch schon ein gewisses Risiko darstellt.

      Wo ich definitiv noch dran arbeiten kann und muß ist das Thema Nachbearbeitung. Und: ich find' einfach superinteressant und -spannend was man alles lernt. Dafür danke ich Euch und den Mitgliedern der anderen (blauen und schwarzen) Foren.

      LG und CS,
      Wolfgang
    • Hallo Wolfgang,

      das Summenbild ist schon eine deutliche Steigerung zu deinem 1. Bearbeitungsversuch. :thumbup:

      ... aber da geht noch mehr mit dem letzten Bild. :)

      Versuch mal unter Fitswork die Funktion "Wavlet Rauschfilter" (Bearbeiten->Glätten).

      Nutze nur die Regler auf der rechten Seite (Detail Verstärkung). ...wenn ich bei deinem verkleinerten Bild im Forum den 1. Regler auf ca. 1.70 stelle sehe ich schon eine deutliche Verbesserung (auf Berechnen drücken nicht vergessen ;) ).
      Dann probiere mal die nachfolgen Regler. Noch ein Tipp am Schluss: Weniger ist mehr. Wenn man zu viel schärft sieht es irgendwann unnatürlich aus.

      Viel Spaß beim Testen

      Gruß, Kurt
      Viele Grüße
      Gordian

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    • Hallo liebe Leute,

      danke nochmal an euch Alle für die vielen und hilfreichen Tips! Beim nächsten Halb- oder Viertelmond guck ich mal ob ich nicht auch Bilder bekomme die von vornherein schärfer sind.

      Was mich zurück zur schon mal gestellten Frage bringt: hilft bei großen Objekten wie Mond, Sonne usw. eine Bahtinov-Maske auch? Oder muß ich mit dem vergrößerten Live-Bild auf dem Kameradisplay klar kommen? Naja ich brauch eh 'nen Laserkolli, da wird die Maske wahrscheinlich gleich mitbestellt.

      LG und CS,
      Wolfgang
    • Hallo Wolfgang,

      der zweite Mond hat klar an Qualität gewonnen,...gefällt mir. :Bingo:FF

      Ich denke nicht, das eine Bahtinov-Maske am Mond, Sonne oder den scheinbar großen Planeten richtig funktioniert,.....man kann mich aber gerne eines Besseren belehren ;)

      Manche gehen den Weg mit Hilfe der Maske erst mal am Stern zu fokussieren und danach auf Mond oder Planeten zu schwenken, in der Hoffnung, dass der Fokus stimmt.
      Dies funktioniert nicht wirklich. Das Thema hatten wir hier schon mal.

      Vielleicht hat Deine Kamera ja einen Anschluss für einen PC/Monitor/TV um ein Livebild an diese zu „senden“. Darüber kann man dann gut fokussieren,...denn auf dem kleinen Display der Kamera ist das nicht so optimal.

      Der Mond ist zwar recht nahe,...aber in der Fotografie nicht zu unterschätzen ;)

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hallo Wolfgang,

      Schubi schrieb:

      Ich denke nicht, das eine Bahtinov-Maske am Mond, Sonne oder den scheinbar großen Planeten richtig funktioniert,.....man kann mich aber gerne eines Besseren belehren ;)

      Manche gehen den Weg mit Hilfe der Maske erst mal am Stern zu fokussieren und danach auf Mond oder Planeten zu schwenken, in der Hoffnung, dass der Fokus stimmt. Dies funktioniert nicht wirklich. Das Thema hatten wir hier schon mal.

      Ich kann aus meiner Erfahrung Schubis Aussage bestätigen. Auch den Tipp deine Kamera mit einem Laptop oder Tablet zu verbinden.

      Gruß, Kurt
      Viele Grüße
      Gordian

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    • Hmja, das mit der Bahtinov-Maske hatte ich mir gedacht - funktioniert bei etwas Überlegung nur mit punktförmigen Lichtquellen. Und die die wir so sehen sind alle deutlich weiter weg als der Mond...

      Und das mit größerem Display: die E-PL5 die ich für den Mond verwendet hatte kann nicht live "streamen". Die E-M10 hat WLAN und kann sogar mit einem Tablet oder Smartphone fernbedient werden, ob sie aber auch das Bild wie auf dem Display 14x vergrößert bzw. in Originalauflösung senden kann hatte ich bislang nicht ausprobiert.

      Ich werd mir beim nächsten Mal für die Fokussierung ein wenig mehr Zeit nehmen.

      LG und CS,
      Wolfgang