Hallo Leute,
etwas verspätet - aber besser als nie.
Das wird wohl eher ein "Tätigkeitsbericht" als ein Beobachtungsbericht, auch egal.
23.12.2008
Ich habe seit 3 Wochen Urlaub und am 23.12. war es endlich mal so klar, dass ich auch Sterne gesehen habe. Davor war entweder Hochnebel oder Schneetreiben angesagt.
Mein Hauptanliegen war es die ganze Zeit, meine Selbstbaumonti auf'm Balkon endlich endgültig und vernünftig einzuscheinern und dazu musste nun der 23.12. herhalten. Das mit dem Einscheinern ging schon seit Monaten und musste immer und immer wieder wegen Wetter abgebrochen werden.
Gesagt getan: Atair steht ziemlich genau im Westen - also los. C8 ist ausgekühlt und das Fadenkreuzokular ist scharf, hmmm: Der Kerl haut nach 3 Minuten ab nach Nord. OK, also etwas mehr Höhe und das schön vorsichtig (ein Messokular habe ich nicht und eine Skala an der Monti auch nicht) und wieder laufen lassen. Und siehe da - 5 Minuten und der nette Freund hängt immer noch da, wo er sollte. Das genügt mir.
Nun Richtung Süd, dafür musste "Diphda" (Deneb Kaitos im Wal) herhalten. Und auch hier (aber diesmal ohne Korrektur) ist der Stern nach 5 Minuten dort wo er hingehört - hatte ich doch vor einiger Zeit schon richtig eingeordnet.
Was aber definitiv Mist ist, ist der Schneckenfehler. Da komme ich also ohne Guiden nicht aus. Trotzdem für mich ein erfolgreicher Abend - endlich ist die Monti halbwegs eingeordnet.
Natürlich war der Abend noch nicht zu Ende. Aber Fotos wurden nur für Testzwecke gemacht (die nur den PE bestätigten) und mit den 2000 mm Brennweite des C8 wollte ich visuell nicht an M42 ran. Da wäre noch M31 gewesen, wenn - ja wenn! - da nicht diese Weihnachtsbeleuchtung des Mieters unter uns gewesen wäre, welche die Dachkante über mir der Art anstrahlt, dass ich im Okular nur noch "hell" gesehen habe, also keine Chance - Dunkeladaption = unmöglich.
Aber es ist ja Weihnachten. Also bin ich dies Mal nicht runter mit der Bitte, die Festbeleuchtung auszumachen und habe mich statt dessen auf die Bank an der Hauswand gesetzt und mich darüber gefreut, wie meine Pupillen doch noch weiter wurden, so dass ich immer mehr Sterne sah - und dass ich endlich überhaupt mal wieder Sterne gesehen habe. Allerdings ist der Himmel Richtung Süden zZ nicht wirklich spektakulär fürs bloße Auge.
Ich saß dann da bis Orion hoch kam und ich dann noch ein paar Blicke in Richtung M42 wagte. Ist mit dem C8 aber nicht wirklich ergiebig.
Als mir der Hintern endgültig abgefroren war bin ich rein.
26.12.2008
Am 26.12. war es dann wieder klar. Diesmal hatte ich dem Freund unserer Tochter (namens Kai) versprochen, dass ich mit ihm mal einen kleinen Übungsabend veranstalte. Kai hatte von mir ein 16x50 Russenglas ausgeliehen bekommen, um mal "zu gucken". Aber was und wo? Und dann noch mit einem 16x50.
An diesem Abend offenbarte er mir auch, dass er nach einem Teleskop sucht und fragte mich über ein 60/700 Refraktor aus: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.astroshop.de/teleskope/omegon/einsteiger-teleskope/omegon-60-700-az-1">http://www.astroshop.de/teleskope/omego ... 0-700-az-1</a><!-- m -->
Naja, Geld ist Fehlanzeige - hätte ich von diesen ziemlich ernsthaften Ambitionen doch nur früher gewusst!!! Aber naja - man(n) kann nicht alles wissen.
Also versuchte ich ihm das "auszureden" - was so ja nicht klappt ohne "Sehen".
Also habe ich alles vorbereitet: Das C8 und einen alten Skywatcher 90/500 (mein einziger "Richfielder"). Dann habe ich gewartet bis M42 zu sehen war und die beiden Objektive auf der Doppelbefestigung halbwegs gut auf den Nebel ausgerichtet. Im C8 dann das übliche Bild: die Kernregion knackig und indirekt mit sehr schönen wolkigen Strukturen zu sehen. Aber dann der Vergleich im 90/500: WOW!
Ich muss Euch dazu sagen, dass ich bis jetzt nur Geräte mit langer Brennweite visuell genutzt habe. Also immer über 1400 mm. Aber am 26.12.2008 wurde mir endgültig klar, was ich bis dato "versäumt" habe.
Auch wenn mein kleines SKW 90/500 in puncto Abbildung wirklich miserabel (also wirklich miserabel!) ist - so habe ich den M42 noch nie gesehen. Indirekt zeigte er mir auch beide "Schwingen". Ich war selbst überrascht und wusste nun, was ich Kai zeigen werde: nämlich genau diesen Unterschied, was die Brennweite betrifft.
Ich habe ihn dann auf den Balkon geholt. Als er durch das C8 sah meinte er: "Wow". Aber das war nicht überzeugend und auch noch nicht alles. Ich steckte dann das Okular in das "miese" 90/500 und erklärte ihm kurz, wie man indirekt beobachtet. Und er hat es gepackt - dieses "WOW!" war dann doch überzeugender. Genau wie bei mir. Das hätte ich nie gedacht.
Wir denken jetzt zumindest über einen 114er Newton für Kai nach.
Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, dass diese beiden Abende für mich sehr wertvoll waren. Auf dem Balkon!
Viele Grüße
Matthias
etwas verspätet - aber besser als nie.
Das wird wohl eher ein "Tätigkeitsbericht" als ein Beobachtungsbericht, auch egal.
23.12.2008
Ich habe seit 3 Wochen Urlaub und am 23.12. war es endlich mal so klar, dass ich auch Sterne gesehen habe. Davor war entweder Hochnebel oder Schneetreiben angesagt.
Mein Hauptanliegen war es die ganze Zeit, meine Selbstbaumonti auf'm Balkon endlich endgültig und vernünftig einzuscheinern und dazu musste nun der 23.12. herhalten. Das mit dem Einscheinern ging schon seit Monaten und musste immer und immer wieder wegen Wetter abgebrochen werden.
Gesagt getan: Atair steht ziemlich genau im Westen - also los. C8 ist ausgekühlt und das Fadenkreuzokular ist scharf, hmmm: Der Kerl haut nach 3 Minuten ab nach Nord. OK, also etwas mehr Höhe und das schön vorsichtig (ein Messokular habe ich nicht und eine Skala an der Monti auch nicht) und wieder laufen lassen. Und siehe da - 5 Minuten und der nette Freund hängt immer noch da, wo er sollte. Das genügt mir.
Nun Richtung Süd, dafür musste "Diphda" (Deneb Kaitos im Wal) herhalten. Und auch hier (aber diesmal ohne Korrektur) ist der Stern nach 5 Minuten dort wo er hingehört - hatte ich doch vor einiger Zeit schon richtig eingeordnet.
Was aber definitiv Mist ist, ist der Schneckenfehler. Da komme ich also ohne Guiden nicht aus. Trotzdem für mich ein erfolgreicher Abend - endlich ist die Monti halbwegs eingeordnet.
Natürlich war der Abend noch nicht zu Ende. Aber Fotos wurden nur für Testzwecke gemacht (die nur den PE bestätigten) und mit den 2000 mm Brennweite des C8 wollte ich visuell nicht an M42 ran. Da wäre noch M31 gewesen, wenn - ja wenn! - da nicht diese Weihnachtsbeleuchtung des Mieters unter uns gewesen wäre, welche die Dachkante über mir der Art anstrahlt, dass ich im Okular nur noch "hell" gesehen habe, also keine Chance - Dunkeladaption = unmöglich.
Aber es ist ja Weihnachten. Also bin ich dies Mal nicht runter mit der Bitte, die Festbeleuchtung auszumachen und habe mich statt dessen auf die Bank an der Hauswand gesetzt und mich darüber gefreut, wie meine Pupillen doch noch weiter wurden, so dass ich immer mehr Sterne sah - und dass ich endlich überhaupt mal wieder Sterne gesehen habe. Allerdings ist der Himmel Richtung Süden zZ nicht wirklich spektakulär fürs bloße Auge.
Ich saß dann da bis Orion hoch kam und ich dann noch ein paar Blicke in Richtung M42 wagte. Ist mit dem C8 aber nicht wirklich ergiebig.
Als mir der Hintern endgültig abgefroren war bin ich rein.
26.12.2008
Am 26.12. war es dann wieder klar. Diesmal hatte ich dem Freund unserer Tochter (namens Kai) versprochen, dass ich mit ihm mal einen kleinen Übungsabend veranstalte. Kai hatte von mir ein 16x50 Russenglas ausgeliehen bekommen, um mal "zu gucken". Aber was und wo? Und dann noch mit einem 16x50.
An diesem Abend offenbarte er mir auch, dass er nach einem Teleskop sucht und fragte mich über ein 60/700 Refraktor aus: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.astroshop.de/teleskope/omegon/einsteiger-teleskope/omegon-60-700-az-1">http://www.astroshop.de/teleskope/omego ... 0-700-az-1</a><!-- m -->
Naja, Geld ist Fehlanzeige - hätte ich von diesen ziemlich ernsthaften Ambitionen doch nur früher gewusst!!! Aber naja - man(n) kann nicht alles wissen.
Also versuchte ich ihm das "auszureden" - was so ja nicht klappt ohne "Sehen".
Also habe ich alles vorbereitet: Das C8 und einen alten Skywatcher 90/500 (mein einziger "Richfielder"). Dann habe ich gewartet bis M42 zu sehen war und die beiden Objektive auf der Doppelbefestigung halbwegs gut auf den Nebel ausgerichtet. Im C8 dann das übliche Bild: die Kernregion knackig und indirekt mit sehr schönen wolkigen Strukturen zu sehen. Aber dann der Vergleich im 90/500: WOW!
Ich muss Euch dazu sagen, dass ich bis jetzt nur Geräte mit langer Brennweite visuell genutzt habe. Also immer über 1400 mm. Aber am 26.12.2008 wurde mir endgültig klar, was ich bis dato "versäumt" habe.
Auch wenn mein kleines SKW 90/500 in puncto Abbildung wirklich miserabel (also wirklich miserabel!) ist - so habe ich den M42 noch nie gesehen. Indirekt zeigte er mir auch beide "Schwingen". Ich war selbst überrascht und wusste nun, was ich Kai zeigen werde: nämlich genau diesen Unterschied, was die Brennweite betrifft.
Ich habe ihn dann auf den Balkon geholt. Als er durch das C8 sah meinte er: "Wow". Aber das war nicht überzeugend und auch noch nicht alles. Ich steckte dann das Okular in das "miese" 90/500 und erklärte ihm kurz, wie man indirekt beobachtet. Und er hat es gepackt - dieses "WOW!" war dann doch überzeugender. Genau wie bei mir. Das hätte ich nie gedacht.
Wir denken jetzt zumindest über einen 114er Newton für Kai nach.
Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, dass diese beiden Abende für mich sehr wertvoll waren. Auf dem Balkon!
Viele Grüße
Matthias