Noch mehr EAA: M16, M17 und M20 am Montag

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    • Noch mehr EAA: M16, M17 und M20 am Montag

      Ihr habt es vielleicht schon gemerkt: ich hab mich der EAA verschrieben und beobachte sehr oft nicht rein optisch, sondern über eine ASI 224 und ein Livestacking Programm auf dem Rechner. Das hilft, um selbst in meiner roten Zone trotz der Strassenlaternen vor dem Balkon quasi live farbige DS-Objekte zu sehen. Die Qualität der Bilder kommt dabei nicht an echte Astrofotografie ran, da zum einen weder Kamera noch Montierung dafür wirklich gut geeignet sind, zum anderen im aktuellen Fall mein neustes kleines Teleskop ein kurzbrennweitiger Achromat ist (Bresser AR- 102xs/460). Ja, ich verwende einen Achromat! Mit all den bunten Farben, die mit der Bauweise einhergehen. Zugelegt hab ich mir das Teil, weil ein schnelles Weitfeldteleskop für meinen Einsatzzweck durchaus geeignet ist und natürlich: deutlich billiger und auch leichter, als ein halbwegs vergleichbarer Apo...

      Da am Montag Abend endlich mal wieder etwas klarer Himmel zu sehen war, hab ich mich kurzentschlossen eben mal mit Scope und Macbook auf den Balkon gesetzt. Recht früh, damit ich ein paar der netten Messier-Nebel im Süden noch mitbekomme (mein halbwegs Lampenfreies Blickfeld geht eigentlich von NE bis S, dann kommt eine Hauswand - oder die Strassenlaterne...). Ohne besonders grosse Erwartung hab ich UV/IR Blockfilter und einen UHC-S an die Kamera geschraubt, die Montierung aligned und zum Scharfstellen Saturn zentriert. Nein, für Planeten ist so ein Achromat wirklich nicht gut geeignet - kaum Vergrößerung oder popiges Farbenspiel - das Nexstar C6 wäre da um Klassen besser geeignet. Heute bin ich aber gar nicht auf Planetenjagd, ich suche Nebel. Zunächst wähle ich M20 und bin erstaunt, dass dieser sofort zentriert im Bild erscheint. Ich drehe die Belichtungszeit auf 10s, speichere ein paar Darks und fange mit dem Stacken an. Frame für frame wird das Bild klarer und selbst die immer wieder durchziehenden Schleierwolken stören meinen Genuss nicht wirklich! Hier ein Screenshot nach ca 20 Frames:



      Schon mal ein ganz netter Anfang. Jetzt aber schnell zu M16, bevor die Erdrotation meine Beobachtungsziele hinter die Hauswand verschiebt. Wieder auf Anhieb im Bild (das Alignment war wohl diesmal echt gut) und - WOW! Ich bin schon nach wenigen frames fasziniert von der Detailfülle, die ich da zu Gesicht bekomme. Ein paar Minuten später hab ich diesen Screenshot gemacht:



      Man kann ganz gut die Feldrotation an den dunklen Streifen links und oben erkennen - aber das stört den Spass beim Beobachten ja nicht wirklich...

      Zum Abschluss (die Wolken werden immer mehr) schwenke ich noch kurz auf den Omeganebel M17. Wieder eine unerwartete Detailfülle - ca 40 Frames später kommt der Screenshot



      und bei zunehmender Bewölkung baue ich dann langsam ab. Ich bin begeistert, wieviel Details und Farben ich von meinem Stadtbalkon aus sehen kann! Und süchtig nach mehr...Ja, so langsam fange ich auch an, an richtige Astrofotografie zu denken. Die Nachbearbeitung der ganzen Frames mit Nebulosity und Co liefert immer ein bisschen bessere Ergebnisse - aber Alt/Az und Achromat schränken das doch ziemlich ein. Irgendwann muss ein EQ Mount her und dann wohl auch noch ein Apo... Trotzdem werd ich sicher bei der EAA bleiben - nicht nur, weil ich damit wirklich etwas von zuhause aus sehen kann. Es ist wirklich SEHR einfach, auch eben mal schnell anderen Leuten einen beeindruckenden Blick in den Himmel zu geben - ohne lange zu erklären, warum dieser diffuse, kaum sichtbare Lichtfleck ein spannendes Objekt ist. :thumbsup:
      micha --aka NaN-- :D

      Scopes: Celestron 15x70; Skywatcher Mak 90/1250; Nexstar 6 SE; Bresser AR 102xs/460
    • Hi Thomas,

      Danke! (((-:

      Normales Stacking: Ich hab tatsächlich mal ein bisschen mit Nebulosity gespielt (allerdings hatte ich die einzelnen frames nur als Graustufen FITS, nicht bunt oder Kanalweise, ich kenn mich noch nicht wirklich mit dem livestacking-Programm oder mit Nebulosity aus (als mathematischer Bildverarbeiter hab ich aber zwar eine gute Vorstellung, was das tun kann und soll, nur wo ich wie und was einstelle... Kommt!), aber das sah auch ganz nett aus. Allerdings spürt man den kleinen Sensor, den ziemlich hohen Gain (und damit doch deutlich Rauschen), die recht kurzen Belichtungszeiten der lights und die Feldrotation dann schon deutlich. Später mal mit Farbe getestet (ich hab einfach versucht, die bunten Stacks nochmal zu stecken - zum Test, wie das Programm so tut) - da merkt man dann auch klar, dass das Bresser ein kurzbrennweitiger Achromat ist...

      Die Frames hier sind allerdings auch klar suboptimal aufgenommen: ich hatte beispielsweise noch keine Darks abgezogen (das ist ein extra freizuschaltendes Feature und ich hatte kein WLAN auf der Terrasse...) und war erstmal einfach fasziniert davon, was ich da zu sehen bekomme.


      Einen Gruss!

      micha

      EDIT: das da ist ein 5min Stack (diesmal Darks abgezogen und ein wenig bessere Einstellungen im Programm, dafür ohne UHC-S und damit buntere Sterne...) von gestern Nacht. Charm der Geschichte ist, dass mit allem Aufbau ich in ca 15 Minuten das da gesehen hab, selbst kleinere Wolkenlücken kann ich also recht gut ausnutzen. (-:


      micha --aka NaN-- :D

      Scopes: Celestron 15x70; Skywatcher Mak 90/1250; Nexstar 6 SE; Bresser AR 102xs/460

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