Binoansatz vs. Übersicht

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Binoansatz vs. Übersicht

      Hallo Binoansatz-Benutzer,

      ich wollte mal eure praktischen Erfahrungen mit dem Binoansatz wissen. Bei den meisten Binos steht in der Beschreibung z.B. "Öffnung 21 mm". Da frage ich mich doch, wie das in der Praxis aussieht. Kann man da nur max. 21 mm Okulare verwenden? Wenn ja, steckt ihr dann für mehr Übersicht den Bino-Ansatz immer um? Ich könnte mir vorstellen, dass man sich so an das beidseitige Sehen gewöhnt, dass man dann vielleicht auf Übersicht völlig verzichtet und nur noch mit dem Bino guckt?
      (Ihr merkt, ich ghe davon aus, dass ihr nicht so ein 1.200-Euro-Großfeldbino einsetzt, wobei selbst diese ja auch nicht mal 2 Zoll unterstützen, wenn ich das richtig sehe.)

      Meine zweite Frage in ähnlicher Richtung ist: Man muss ja dann immer zwei gleiche Okulare besitzen und wechseln. Mal ehrlich, wird man da vielleicht (auch) träge und guckt lieber weiter mit dem vorhandenen Paar als wiederholt doppelt Geld auszugeben und dann jedesmal doppelt das Okular zu wechseln?

      Danke und viele Grüße
      Spunti
    • Hallo Spunti,

      ich verstehe nicht ganz, was Du genau unter "Übersicht" verstehst, bzw. den Ansatz "umzustecken".

      Ich selbst habe mir den William Optics Bino-Ansatz für 1.25"-Okulare mit einer freien Öffnung von 20.2mm gegönnt; zwei 20mm-Okulare mit einem Gesichtsfeld von 66° sowie ein Barlow-Element für den Wegausgleich werden bei diesem Produkt mitgeliefert (gibt es auch ohne Okulare bei TS).
      An meinem C9 habe ich damit zumindest soviel Übersicht, daß M42 mit Beginn der beiden Seitenarme komplett im Bildfeld ist. An Teleskopen mit geringerer Brennweite habe ich es noch nicht ausprobiert, aber da wird der Überblick natürlich noch größer (sofern Du das damit meinst).
      Setze ich zusätzlich das Barlowelement ein, dann steigt die Vergrößerung natürlich.
      Und ja, ich habe mir zu einem schon vorhandenen 9mm-Okular dasselbe nochmal gekauft, habe somit eine noch höhere Vergrößerung und wenn ich da dann noch das Barlow-Element einsetze, dann steigt die nochmal.
      Vier Vergrößerungen mit zwei Okularsätzen also.
      Mir genügt das, mehr Okulare schaffe ich dafür nichtmehr an.

      Der Okularwechsel macht mir nun nicht wirklich Mühe, klar wechsele ich - was mir letztens an M42 rund um das Trapez eine unglaublich strukturierten Anblick des inneren Nebels bot.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Spunti.

      Spunti schrieb:

      ich wollte mal eure praktischen Erfahrungen mit dem Binoansatz wissen. Bei den meisten Binos steht in der Beschreibung z.B. "Öffnung 21 mm". Da frage ich mich doch, wie das in der Praxis aussieht. Kann man da nur max. 21 mm Okulare verwenden?

      Mit den 21 mm ist nicht die Brennweite des Okulars gemeint, sondern die tatsächliche Öffnung okularseitig. Ich zitiere mal den Werbetext auf der TS- Seite, damit es etwas klarer wird (Link):


      "Die freie Öffnung von 23mm fernrohrseitig und 21mm Okularseitig ermöglicht den abschattungsfreien Einsatz von Plössl und Super Plössl Okularen bis 25mm Brennweite oder von moderanten Weitwinkel Okularen bis 20mm Brennweite. Besonders empfehlen wir folgende Okulare ..."

      Du musst auch berücksichtigen, dass das Gesichtsfeld nicht nur abhängig von den Okularen ist, sondern auch von der Brennweite deines Teleskops.


      Spunti schrieb:

      Meine zweite Frage in ähnlicher Richtung ist: Man muss ja dann immer zwei gleiche Okulare besitzen und wechseln. Mal ehrlich, wird man da vielleicht (auch) träge und guckt lieber weiter mit dem vorhandenen Paar als wiederholt doppelt Geld auszugeben und dann jedesmal doppelt das Okular zu wechseln?
      Wenn man mit zwei Augen beobachten will, muss man halt doppelt bezahlen und die doppelte "Anstrengung" eines 2. Okularwechsels hinnehmen. ;)

      Ich verwende wie Martin für meinen Bino zwei Okular-Sätze, das reicht mir völlig aus. Für alles andere muss ein Auge herhalten. Zudem sollte man sich der Stärken und Schwächen der Binokular-Ansätze bewusst sein.
      ... jedes Teleskop hat seinen Himmel (das gilt auch für Binos).
      Viele Grüße
      Gordian

      >> Meine kleine Astro-Webseite <<
      Ps: Astrofotografie setzt Geduld und Leidensfähigkeit voraus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Danke für eure Antworten und den Hinweis auf den Unterschied zwischen Öffnung und Brennweite des Okulars. Ich glaube, ihr seht mein Problem gar nicht, weil ihr kein großes Interesse daran habt, ein möglichst großes wahres Sichtfeld bei entsprechend möglichst kleiner Vergrößerung zu haben.
      Ehrlich gesagt bin ich davon ausgegangen, dass jeder erst mal bestrebt ist, das mit seinem Teleskop zu erreichen, um am Himmel alles zu finden usw. Aber vielleicht hab ich mich auch einfach zu stark in die MAK-Thematik eingelesen. Da ist jeder froh, wenn er 2-Zoll-Okulare (zur Not auch mit Vigniettierung) verwenden kann oder versucht es mit 32mm Plössl um gegen die große Brennweite des MAKs anzukämpfen.
      Und da meine ich, hat man ja mit dem Bino keine Übersicht mehr oder muss halt jedes mal alles umstecken um wieder 2-Zoll-Okulare mit entsprechend großer Brennweite benutzen zu können oder wenigstens das 1,25-Zoll-32-mm-Plössl.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spunti ()

    • Hallo Spunti,

      ich denke, dass ich dein Problem verstanden habe. Aus diesem Grund hatte ich auch meine letzte Anmerkung als Gedankenanstoß an dich geschrieben (Teleskop und sein Himmel). Ich besitze selber ein 127/1500 Maksutov und verwende bei diesem auch einen 1,25" Bino. Nur wie willst du da mehr an Gesichtsfeld heraus kitzeln, wenn bei den Okularen in Verbindung mit einem Bino bei ca. 25 mm die Randabschattung anfängt? Du guckst bei diesem Teleskop-Typ in einen sehr sehr langen "Tunnel". Ein Mak ist ein Spezialist für kleine hellere Objekte und kein Widefield-Teleskop.

      Wenn du Lust hast kannst du hier testen. Wähle als Objekt den Nordamerikanebel und spiele es mit einem Maksutov und einem kurzbrennweitigen Teleskop und verschiedenen Okularen durch.
      Viele Grüße
      Gordian

      >> Meine kleine Astro-Webseite <<
      Ps: Astrofotografie setzt Geduld und Leidensfähigkeit voraus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Hallo Spunti,

      die Allgemeinheit Deines Bestrebens war für mich wirklich nicht ersichtlich, da wohl jede(r) seine eigenen Präferenzen hat.
      Für ein größeres Gesichtsfeld bei akzeptabler Lichtstärke nutze ich ein Vixen 20x80 Fernglas.

      Das C9.25 ist dafür schon aufgrund der Brennweite von über 2m eher weniger geeignet, bietet mir aber eine Öffnung, die ordentliche Leistungsreserven bereitstellt, eine Brennweite, die für Sonne, Mond, Planeten sehr günstig ist (da auch vor allem mit dem Bino ein Genuß !!), einen gigantischen Backfokus für alles, was ich anschließen möchte und desweiteren ein f/10 Öffnungsverhältnis, auf das der DADOS-Spektrograph optimiert ist - was MEIN höchstes Bestreben ist !

      Mein Bino habe ich mir gut überlegt und es bietet mir genau das was ich mir gewünscht habe.

      Das größte Gesichtsfeld hat wohl (leider) mein Radioteleskop :D aber nur monokular.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!