Mondfotografie für Einsteiger

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    • Mondfotografie für Einsteiger

      Hallo zusammen,

      seit dem ich wieder im Forum bin, habe ich beobachtet, dass es hier Einsteiger mit Problemen gibt.

      Deshalb mache ich hier, damit wir helfen können, mal ein neues Thema auf: „Mondfotografie für Einsteiger“.

      Hab hier mal ein altes recht einfaches Bild. Hatte ich mit der EOS1000D und dem SC6 im JPG-Format, vom Balkon aus aufgenommen. Keine Filter, o.ä.,...einfach nur die Kamera an das Teleskop geschraubt.
      Fokussieren per Hand, ….angesehen hab ich mir das Livebild, beim fokussieren, am Laptop über EOS-Utility .
      Auslösen der Kamera auch über EOS-Utility.




      Robbie74 schrieb:

      Ich hatte mich auch gestern mal wieder an Aufnahme vom Mond gemacht aber irgendwie sind meine nicht so wirklich der Knaller geworden. :(

      Meine sind leider total verwaschen

      Robbie74 schrieb:

      Meade Lightswitch 8 Zoll und einer Canon 600d und einem Mondfilter.

      Hi Ingo,

      normalerweise müssten bei Deinem Teleskop und Deiner Kamera, doch schon recht gute Bilder raus kommen.

      Wie hast Du denn scharfgestellt, hast Du dabei auf den kleinen Monitor der Kamera geguckt,
      oder hast Du Canon Utility genommen?

      Hast Du den Kameraauslöser bedient, oder hast Du eine Fernauslösung?

      Pack doch mal ein Bild hier rein, dann gucken wir mal weiter.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hallo Ingo,

      dann würde ich mir jetzt mal Canon-EOS-Utility runterladen.

      Damit hast Du ein Livebild auf einen großen PC/Laptop-Monitor, der das Scharfstellen ungemein erleichtert. Gibt es auf der Canon Seite.
      Zudem kannst Du damit auch die Kamera steuern. Auslösen, Einstellungen etc.

      Zum üben mit der EOS-Utility würde ich erstmal weit entfernte terrestrische Objekte nehmen.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hallo Ingo,

      den automatischen Modus darfst du nicht verwenden und lass auch bitte den Mondfilter weg! Der Mondfilter verfälscht die Farbe.

      Verwende den manuellen Modus "M" deiner Kamera. Stell eine niedrige ISO Zahl ein und teste mit verschiedenen Belichtungszeiten - ist abhängig von der Helligkeit des Mondes und dem Öffnungsverhältnis deines Teleskops. Wenn du unsicher bist, lieber etwas Unterbelichten als Überbelichten.

      Ich habe mal gerade nachgeschaut. Bei einer Halbmondaufnahme hatte ich mit meiner Eos 600 und einem 6" f5 Newton die Einstellungen ISO 200 und die Belichtungszeit 1/1000 verwendet.
      Viele Grüße
      Gordian

      >> Meine kleine Astro-Webseite <<
      Ps: Astrofotografie setzt Geduld und Leidensfähigkeit voraus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Hi Ingo,

      Dein Bild hab ich mir eben angeguckt.

      Die Gegend auf dem Mond kenne ich, das ist der Bereich um „Mare Humorum“

      Nur „Mare Humorum“ ist viel zu groß auf dem Bild, für Dein Teleskop und Deiner Kamera.
      Da müsste viel mehr vom restlichen Mond drauf sein.

      Ist das Originalbild aus der Kamera?

      Hast Du mit Okularprojektion oder mit einer Barlowlinse gearbeitet?

      Was war zwischen dem Teleskop und der Kamera alles angebaut?

      Oder hast Du das Originalbild in irgendeiner Form vergrößert und/oder ausgeschnitten?

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hi Schubi,

      dein Einstiegsbild ganz oben, ist das ein "One Shot" oder sind das mehrere Bilder gewesen?

      Das ist nämlich eine Sache, die hier erwähnt werden sollte: Auch bei der Mondfotografie ist es -gerade bei hoher Vergrößerung- wichtig, so viele Einzelbilder wie möglich zu erzeugen und diese dann zu einem einzigen Bild zu verarbeiten. Bei kleiner Vergrößerung mag das per "One Shot" evtl. noch gehen. Aber bei "Nahaufnahmen" - also hoher Vergrößerung - klappt das durch das Seeing nicht mehr. Das Bild wir verwaschen und total unscharf; so wie hier von Ingo gezeigt.

      Unser Gehirn ist in der Lage, dieses "Wabern" durch Seeing halbwegs zu kompensieren und man sieht visuell ein relativ scharfes Bild. Die Kamera ist da ganz stur und kann das nicht. Schon gar nicht bei einer Belichtungszeit von 1/60, wie Ingo schreibt.

      Die beste Methode, Details vom Mond fotografisch darzustellen, ist die Aufnahme eines Videos mit mehreren 100 Bildern. Die EOS 600D kann Videos aufnehmen und das sollte auch genutzt werden. Solche Videos können verschiedene kostenlose Programme verarbeiten und zu einem Einzelbild verwursten, das dann weiter bearbeitet wird; Schärfe, Kontrast etc. Nur so entstehen zB solche Bilder:



      Ansonsten hätte ich an Ingo die Fragen zu seinem Bild, die auch schon Schubi stellte ;) Mir ist das Bild zu klein für eine 600D.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Respekt Schubi das du darauf was erkannt hast!!!

      Es ist ein Teilausschnitt aus dem Bild weil das Orginal zu gross gewesen wäre für das Forum. Wenn das helfen würde könnt ich das Orginal irgentwo hochladen oder dir per Mail zu kommen lassen.

      Das Bild habe ich nicht vergrössert das ist die Orginalgrösse.


      Ich habe die EOS direkt mit dem Teleskop verbunden gehabt ohne Barlow aber mit einem Mondfilter.

      Glg
      Ingo
    • Hallo Matthias, hallo Ingo,

      hatte ein paar Bilder in Fitswork gestapelt, wenn ich mich recht erinnere. Weiß aber leider nicht mehr wie viele., ist lange her. Hätte ich erwähnen sollen.


      Wenn man viele "One Shots" macht, ist meist immer ein einzelnes Bild dabei, welches auch in einer recht guten Qualität ist. Anfang der 1980er hatte ich mit einem 70/900(?), der
      Yashica FR1 und der alten Hutmethode sehr viele Bilder vom Mond gemacht. Die Ausbeute war sehr gering, aber es gab doch mal hin und wieder ein Bild in Posterqualität.

      Aber dies ist Nostalgie, heute ist Stacken angesagt ;)

      Du hast natürlich recht Matthias, die EOS600D kann Videos aufnehmen und dann kann man die Einzelbilder stacken. Nur man sollte Einsteiger nun auch nicht überfordern.

      Ich denke, dass Einsteiger erst einmal Einzelbilder mit der DSLR am Teleskop machen sollten.

      Schritt 1:
      Kamera ans Teleskop ohne Schnickschnack ( z.B. Filter, Zenitspiegel usw.), Fokussieren üben, ganz wichtig!!!, Belichtungszeiten testen etc.etc.. Einfache Bildbearbeitung.

      Schritt 2:

      Wie Schritt 1, wenn Schritt 1 beherrscht wird:

      Viele Einzelbilder machen und die stacken. Höhere Bild“V“-“B“-erarbeitung.

      Schritt 3:

      Video´s machen, diese stacken und dann verarbeiten.

      Schritt 4:

      Über eine Mond- und Planetenkamera mit Zubehör nachdenken ;)

      Zusammengefasst:

      Ein Einsteiger, braucht schnelle Erfolge um motiviert zu sein. Er muss das Gefühl haben, „da geht noch mehr“ und das erste scharfe Einzelbild wird motivieren ;)

      @Ingo, lade das Bild doch mal irgendwo hoch. RAW-Format wäre toll, ansonsten in JPG.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hi Martin,

      eine Empfehlung kann ich Dir da leider nicht geben.

      Der aktueller Stand meines Mond- und Planetenequipments, hängt der „Neuzeit“ immer hinterher.

      Teleskop: CPC9.25

      Kamera:1: DMK21AU618.AS,
      Kamera 2: SKYRIS 445M
      Filterrad:Starlight Xpress 1,25" motorisches USB Filterrrad 7- fach
      Barlow: TeleVue 2,5 fach Powermate fotografisch.
      Filter: Homofokalen Astronomik L-RGB Filtersatz, UV-Pass, Orange, Div. IR-Pass,

      Dann noch diverse Filter, die man zu nichts gebrauchen kann ;)

      Im Deep-Sky-Bereich sieht es bei mir ähnlich aus,....mein Equipment ist lange überholt ;)

      Viele Grüße

      Schubi
    • Hallo Schubi, hallo zusammen,

      "Hut-Methode" - ja, so war ich früher auch unterwegs, am C8, mit meiner alten EXA 1a mit "Tuchschlitzverschluss". DAS war mal ein Teil! Aber habe damit Bilder vom Jupiter gemacht und war zum Teil echt gut! Allerdings auf Zelluloid :D

      Warum "Hut-Methode"?
      Eine SLR und auch DSLR hat ja einen Spiegel, der beim Auslösen hochklappt und den Strahlengang zum Sensor oder Film frei gibt. Außerdem wird beim Auslösen der Verschluss in Bewegung versetzt. Dadurch können unter Umständen Schwingungen am gesamten Aufbau entstehen, und das Bild zeigt Unschärfe durch Verwackeln.

      Bei der Hut-Methode wird (bei Dunkelheit!) die Kamera auf "B" für Dauerbelichtung eingestellt. Dann wird ein Hut oder eine schwarze Pappe etc vor das Objektiv gehalten und die Kamera ausgelöst. Der Strahlengang zum Film oder Sensor ist jetzt frei, aber der Hut ist ja noch davor. Jetzt wird der Hut behutsam aber zügig von der Öffnung weggezogen, damit das Licht vom Objekt der Begierde nun auch auf dem Sensor landet. Dann wurden die Sekunden gezählt. So war das mal...

      Bei modernen DSLR braucht man keinen Hut mehr, dafür gibt es nun die Spiegelvorauslösung oder den Live-View-Modus. Gerade bei höheren Vergrößerungen sollte man diese Optionen nutzen - auch auf "stabilen" Montierungen(!).

      Spiegelvorauslösung

      Bei der Spiegelvorauslösung passiert folgendes:
      1. Kamera auslösen (am besten mit Fernauslöser!)
      2. Spiegel klappt hoch, im Sucher ist es jetzt dunkel
      3. Nach einer Wartezeit Kamera noch mal auslösen - Fernauslöser!
      4. Jetzt wird der Verschluss betätigt und das Bild gemacht
      Bei der Spiegelvorauslösung werden die Aufnahmeparameter übernommen, die man zuvor eingegeben hat (Canon EOS 750D, bitte überprüfen für andere Modelle).
      Die Einstellungen für Spiegelvorauslösung findet man bei Canon EOS unter "Individualfunktionen". Die Spiegelvorauslösung ist mein persönlicher Favorit wegen des Energieverbrauchs gegenüber Live View.

      Live-View-Modus


      Hier sieht es etwas anders aus.
      1. Live View starten
      2. Man sieht das Bild auf dem Display oder dem Monitor (Canon Utilities!), Spiegel und Verschluss sind jetzt schon offen, im Sucher ist es dunkel
      3. Jetzt kann man noch die Schärfe korrigieren
      4. Kamera auslösen (evtl Fernauslöser!), fertig
      Im Live View Modus werden unter Umständen nicht die gewünschten Aufnahmeparameter übernommen. Das muss man prüfen.

      Wer mit einem Objektiv mit AF unterwegs ist-> ggf. auf manuellen Fokus gehen und manuell fokussieren. Das gilt für beide Varianten.

      Die 750D funktioniert mit AF, wenn das Objekt hell genug ist und für den Fokus das zentrale AF-Feld ausgewählt wurde. Zusätzlich für Belichtungsautomatik die Option "Spot Messung" auswählen. Dann könnte auch die Belichtung automatisch klappen. Grundsätzlich aber sollte eine geringere Verschlusszeit als vorgeschlagen gewählt werden, um Überbelichtungen zu vermeiden. Das gilt für alle solaren Objekte. Beim Mond gibt es Überbelichtungen in einigen Bereichen, Planeten werden unter Umständen nur als helle Scheibe ohne Details dargestellt. Hier ist Ausprobieren gefragt.

      Außerdem: evtl Bildstabilisierung unbedingt abschalten, die nützt hier niemanden -> auch wichtig!

      So weit erst mal ...

      Viele Grüße
      Matthias
    • Moin zusammen!
      Ich habe mit Interesse den Thread verfolgt und ne ganze Zeit überlegt, ob ich hier als passionierter, mal mehr, mal weniger erfolgreicher Mondfotograf meine 3 Groschen hier dazu geben soll :D
      Wenn ich mich so zurück erinnere, dann waren meine ersten Mondbilder grundsätzlich nicht bwesentlich besser als Ingo sein Werk.
      Und ich muss es wieder schreiben: So hoch technisch die neuen Teleskope sind, die eingebauten Computer ersetzen nicht die Basics, welche
      man von dem Benutzer erwartet:
      - War denn das Teleskop ausreichend ausgekühlt?
      - Wie sieht es mit dem Justierzustand des Instruments aus?
      - Wie war das lokale Seeing (eventuell Meteoblue)?
      - wie hoch stand der Mond über dem Horizont?

      Wenn alles passt, dann kann man auch mit einem Einzelbild ein gutes Ergebnis erreichen:

      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Moin,

      zum Thema Spiegelvorauslösung, ich habe damit eher schlechte Erfahrungen gemacht.
      Wenn ich die Spiegelvorauslösung aktiviert hatte, bekam ich bei vielen Bildern (ca. 4 von 10) von meiner 450D ein fieses Glühen am unteren Rand.
      Ich habe damals lange gesucht und die Spiegelvorauslösung als Verursacher ausgemacht.
      Ohne die aktivierte Vorauslösung ist dieses Glühen nie wieder aufgetreten.

      Gruß und cs,
      Andreas