M29 am Freitagabend

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    • M29 am Freitagabend

      Liebe Balkonauten,

      am Freitag war die Sicht gut und es wird ja langsam auch wieder einigermaßen dunkel. Das Sternbild Schwan bietet einige schöne Motive, wie z.B. M29:




      (Skywatcher N130/650 mit Sony NEX-6, 70x 64s, Darks, Flats, bearbeitet mit DeepSkyStacker und Gimp)


      Viele Grüße
      Gunther

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gunther ()

    • Hallo Gunther,

      danke fürd Zeigen von M29. Ja jetzt können wir wieder belichten wenn das Wetter es zulässt.

      Kannst Du uns etwas mehr Informationen zu deiner Aufnahme geben. Eine Beurteilung bzw. Kommentar ist sonst kaum möglich. Instrument, Kamera, Aufnahmedaten und Bearbeitung?

      Um M29 ist sehr viel neutraler Wasserstoff und das kann man bei sauber kalibrierten Aufnahmen auch sehen.

      M29 Mario Weigand

      Bei Dir vermute ich aber einen starken Gradienten im Bild - das kann man aber nur mit den Aufnahmedaten beurteilen.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo,

      ich habe die Aufnahmedaten ergänzt. Mit Gimp habe ich nur den Kontrast gespreizt und die Farbsättigung leicht verändert.

      Ich kenne Fitswork und dessen Gradientenfunktion, aber Fitswork öffnet meist schon die Ausgabedatei von DSS nicht richtig. Da gibt es nur eine ganz dünne Histogrammlinie und das Bild ist entweder ganz weiß oder ganz schwarz. Öffne ich das Ausgabebild von gimp (16-Bit-Tiff) in Fitswork, ist es dort total verrauscht.
      Vielleicht sollte ich mal versuchen, in Fitswork zu stacken. Mit Planeten hat das gut funktioniert.

      Gruß
      Gunther
    • Hallo Gunther, danke!

      Fitswork öffnet das schon richtig. Es ist klar, dass bei dem Dynamikumfang einer Astroaufnahme das Histogramm im linearen Zustand "komisch" aussieht. Die Kunst ist es dann im linearen Bereich zu arbeiten und anschließend zu strecken.

      Hier mal zur Verdeutlichung ein schneller Stack in DSS von Markarians Chain, einer noch nicht angefassten Aufnahme aus dem Frühjahr.

      Hier siehst Du den dunklen DSS Stack mit dessen Histogramm und ein gestrecktes Bild ohne Anpassung von irgendwas.

      Kannst ja mal den Stack hochladen. Ich schau mal drauf.

      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Gunther,

      ich habe mal eine schnelle Bearbeitung gemacht. Aufgrund der kurzen Belichtungszeiten brauchte ich mir über Hintergrundnebel bzw. HI-Wolken keine edanken machen - die können da schlicht nicht abgebildet werden.

      Ws bei Dir ziemlich heftig ist - Gradienten. Du scheinst sehr lichtverschmutzt zu wohnen und zu fotografieren?

      Was mir noch aufgefallen ist, der Sensor der Sony hat unglaublich viele Hot- und Coldpixel.

      So zur Info das Rohsummenbild



      Hintergrundmodell durch Division



      Danach Hintergrundmodell durch Subtraktion



      Fertiges Bild

      ">
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Karsten,

      da sag ich mal danke, das sieht super aus. Leider wohne ich tatsächlich etwas lichtverschmutzt ("orange") und fotografiere fast immer vom Balkon aus (deshalb hier meine Mitgliedschaft :-)). In Richtung Osten ist es bei mir viel besser als nach Westen, aber M29 steht ja derzeit sogar bestmöglich ganz im Zenit.
      Ich werde mich mal mit der Hintergrundmodellierung beschäftigen müssen. Aber werden durch diese Methode nicht auch Nebel entfernt?
      Und welche Belichtungszeit war zu kurz? Die der Einzelbelichtungen oder die Summe? Die Sterne sehen ja gut aus, das spricht für die richtige Einzelbelichtung, oder sehe ich das falsch?

      Gruß
      Gunther

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gunther ()

    • Hallo Gunther, bitte!

      Wegen der Hintergrundmodellierung gibt es kein besseres Tool als PixInsight. In nebelreichen Gebieten werden die Samples nur dort gesetzt wo keine Objekte oder Nebel sind bzw. muss sich Gedanken machen ob das Ergebnis so stimmen kann. Dazu liefern Refernzbiler oder auch Surveys gute Vorlagen.

      Die Einzelbelichtungen sind sehr kurz. 64 Sekunden ist nur an hellen Objekten oder Sternhaufen geeignet. Hintergrundnebel oder selbst helle Nebel (z.B. Cirrusnebel) kannst Du da kaum abbilden. Dann müsstest Du deine Gesamtbelichtungszeit auf Stunden ausdehnen, was ich eh empfehle. Selbst bei offenen Sternhaufen habe ich 3 bis 5 Stunden Belichtung wegen der farben und wegen des Rauschens. Die Farben sind auch bei lanen Belichtungen da - Du musst nur die ISO Zahl entsprechend gering halten.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Gunther,

      danke für´s Zeigen deiner Sternfeldaufnahme. Sie gefällt mir gut. :)

      Alles weitere hat Karsten bereits ausführlich geschrieben.



      Antina150I750 schrieb:

      Hallo Gunther, bitte!

      Wegen der Hintergrundmodellierung gibt es kein besseres Tool als PixInsight.
      Das stimmt!

      ... als kostenlose Alternative bietet sich auch das Programm Siril an. Es besitzt eine vergleichbare, wenn auch nicht so umfängliche und mächtig Funktion, wie z.B. das DynamicBackgroundExtraction (DBE) bei PixInsight. Bei Siril nennt sich die Funktion "Background Extraction", bzw. in der deutschen Benutzeroberfläche "Hintergrund-Extraktion".Hier im Forum hatte ich das Programm vor ein paar Monaten vorgestellt.
      Die Benutzeroberflächen von PixInsight und Siril stellen für Gimp- oder Photoshop-Nutzer eine deutliche Umstellung dar. ;)
      Viele Grüße
      Gordian

      >> Meine kleine Astro-Webseite <<
      Ps: Astrofotografie setzt Geduld und Leidensfähigkeit voraus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Hallo Gunther

      Wenn ich die Bemerkung anbringen darf: Ich glaube, du solltest die Kollimation von deinem Gerät prüfen. Wenn ich die Spikes ansehe stimmt da etwas nicht so richtig. Möglicherweise nur eine kleine Korrektur.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hallo Marlene,

      das kann wirklich an der Kollimation liegen? Das mache ich eigentlich vor jeder Sitzung (mit einem Laser-Kollimator).

      Ich hatte bisher den Okularauszug in Verdacht, der in den Tubus hineinragt und - so meine Vermutung - die zusätzlichen verwaschenen Spikes erzeugt. Diese zeigen übrigens am linken Bildrand in eine andere Richtung als am rechten. Deshalb hatte ich schon beim Händler (TE) angefragt und den Tipp bekommen, alles mit Velours auszukleiden. Woraufhin ich beschloss, vorerst damit zu leben. Aber wenn es die Kollimation richten kann, sollte ich mir das mal genauer anschauen.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Gunther schrieb:

      Hallo Marlene,

      das kann wirklich an der Kollimation liegen? Das mache ich eigentlich vor jeder Sitzung (mit einem Laser-Kollimator).
      Auf jedenfall stimmt etwas in der optischen Achse nicht. Das sieht man sehr deutlich an den Spikes am grossen Stern. Möglich, dass es auch an der OAZ liegt (-> Verkippung).
      Es ist nur eine Feststellung, jedoch solltest du da genauer unter die Lupe nehmen.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hallo Gunther,

      Marlene hat ja bereits dir einige Tipps bezüglich der Spikes gegeben. Mir ist es auch gerade wieder bei deiner schönen M57-Aufnahme aufgefallen.

      Ich hatte bei meinem Teleskop ein ähnliches, wenn auch nicht so ausgeprägtes Problem. Bei meinen ersten Aufnahmen hatte ich bei hellen Steren immer einen 5. Spike. Bei mir war es Streulicht, welches von vorne in den Tubus gelanget. Nachdem ich diesen mit Velours ausgekleidet hatte, inkl. des hineinragenden OAZ, war das Problem beseitigt.

      Verwendet du eine Taukappe bei deinem Teleskop? Wenn nein, dann bastel dir mal eine, sie könnte vielleicht auch (etwas) weiter helfen.
      Viele Grüße
      Gordian

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kurt ()

    • Hallo Gordian,

      danke für den Tipp mit der Taukappe, das probiere ich mal aus.

      Wie schon geschrieben, den Rat, alles mit Velours auszukleiden hatte mir der Händler auch schon gegeben. Dafür brauche ich aber mal eine ganz ruhige Minute, das wäre mir im Moment zuviel Aufwand. Eine abgeschnittene schwarze Socke über dem hineinragenden OAZ brachte jedenfalls keine Verbesserung :)
      Vorher schaue ich noch, ob es wirklich an der Kollimation liegen kann.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Gunther,

      nach der Gradientenentfernung ist dies ein sehr schönes Bild geworden. Solche Gradienten habe ich auch immer wieder in meinen Aufnahmen. Da hilft dann nur entsprechende Werkzeuge in der Bildbearbeitung. Du hast jedenfalls Dein Equipment und die Nachführung im Griff.
      Bei den Spikes drücke ich die Daumen, dass diese mit Velourauskleidung im Tubus verschwinden.
      Solche Spikes erscheinen in ähnlicher Form m.E. bei Refraktoren schon mal, wenn eines der Abstandsplättchen zwischen den Linsen in den Strahlengang hinein reicht.

      Herzliche Grüße
      Hans-Jürgen
    • Hallo Hans-Jürgen,

      danke für die Blumen - die Gradienten bekomme ich inzwischen auch selbst weg und für solche neuen Erkenntnisse schätze ich Foren wie dieses.
      Meine Montierung ist eingescheinert, nachgeführt wird aber momentan nur im Blindflug auf der RA-Achse. Sie ist mobil, d.h. ich stelle das Stativ mit Montierung jedes Mal auf den Balkon, wo ich die Standorte der Stativfüße markiert habe. Meistens funktioniert es ganz gut, bis maximal 2min Belichtung bei 650mm Brennweite.

      Bei den Spikes habe ich vor allem den silbrig glänzenden Okularauszug in Verdacht, der in Fokusposition ca. 3cm in den Tubus ragt. Mal sehen, ob eine Auskleidung was bringt. Ich habe jedenfalls mit einigem Aufwand die Kollimation überprüft, da ist aus meiner Sicht alles, wie es soll.

      Viele Grüße
      Gunther