Smartphone in der Astronomie - Updates mit Xiaomi Redmi Note 10 Pro und Huawei P20 Pro

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    • Smartphone in der Astronomie - Updates mit Xiaomi Redmi Note 10 Pro und Huawei P20 Pro

      Hallo zusammen,

      ich weiß nicht, ob ich hier in der richtigen Kategorie gelandet bin?

      Nun zum Thema.
      Ich mache in der Schule mit meinen SuS ein kleines Projekt zur Timelapse-Erstellung durch. Da alle ein Smartphone besitzen, lag es nahe, diese hierfür zu benutzen.
      Und das geht erstaunlich gut. Die SuS haben mächtig Spaß daran.
      Für Android gibt es eige freie Apps, die ganz gut zu gebrauchen sind - zumindest für Tageslicht-Timelapse. Beim iPhone sieht es da schon nicht mehr ganz so rosig aus - es soll ja für die Kids möglichst nichts kosten. Ist aber auch möglich.

      Wenn es aber um die Erstellung von Nacht-Timelapse geht, ist man mit Android besser bedient. Hier gibt es die Beta-Version von DeepSkyKamera.
      Ich habe mal eine der letzten Nachte genutzt (war eingermaßen klar), um das Smartphone auf einem Stativ die zweite Nachthälfte werkeln zu lassen.
      Dann die Bilder in Irfanwiew konvertiert von DNG in JPG und kleingerechnet und mit Virtualdub + AVS Video Converter zum MP4 zusammengestellt.
      Ist halt alles OpenSource bzw. Freeware.

      Leider kann mein Huawei P20lite nur maximal 8s, aber trotzdem ist bei ISO800 einiges auf den Bildern drauf. Es gibt ja Smartphones, die können 30s und mehr. Das wäre natürlich noch genialer.
      Was solls, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Auf meiner Website findet ihr hier die Videos mit dem P20lite. Sind immer so um die 800 Aufnahmen - mit der App DeepSkyKamera gemacht.
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Moin!
      Spannendes Thema!
      Ich habe mal etwas mit meinem Xiaomi Mi10 experimentiert. Das Telefon hat einen relativ großen 1/1,33" 108 MP- Sensor bei f/1,7. Die 108 Megapixel werden bei der Nachtfotografie 4-fach gebinnt zu 27 MP.
      Die Kamerasoftware schafft bis 30 Sekunden.
      Hier mal der Mond mit Mars, freihändig bei 1/4 Sekunde:


      und hier 2 Sternfeldaufnahmen, einmal 10 Sekunden und einmal 20 Sekunden, auf dem Tisch liegend:




      Alle Bilder nur verkleinert, sonst unbearbeitet.
      Mittlerweile können die Telefonkaameras ganz schön viel, Astrokameras ersetzen sie vielleicht noch nicht aber in der Tageslichtfotografie stecken sie mittlerweile Kompaktkameras in die Tasche und bei gutem (!) Licht mus man
      im Vergleich zu einer DSLR schon genau hinschauen.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Ich schon, mein Mi10 macht bessere Bilder als meine alte Nikon 1
      Dass kameratechnisch ein 200€ Handy natürlich nicht mit einer Premiumkompaktkamera mithalten kann ist wohl klar. Ich spreche hier von Technik 500€ aufwärts
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Hallo Leute,

      vielen Dank für eure netten Wortmeldungen. Ja das ist schon ein spannendes Projekt.

      Micha, das mit der Nikon 1 kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab die Nikon V1 und mit der geht schon etwas mehr als mit einem Handy.
      Nette Bilder von dir.

      Allerdings ist es wirklich erstaunlich, was mit den Smartphones heutzutage schon geht. Trotzdem ist es mMn schon ein Unterschied, ob ich durch die Miniobjektive der Handys oder durch ein ordentliches Objektiv z.B. einer Nikon 1 fotografiere.

      Mal schauen, was die Zukunft noch bringt.

      Hier noch ein paar Imressionen vom Oktober-Urlaub an der Ostsee - Bilder mit Huawei Psmart Pro (kann leider kein RAW - aber bis 30s):






      Und ein 60m hohes Riesenrad:
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Astrofan ()

    • Moin Frank!

      Astrofan schrieb:

      Micha, das mit der Nikon 1 kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab die Nikon V1 und mit der geht schon etwas mehr als mit einem Handy.
      Nette Bilder von dir.
      Ja, vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber zum einen spreche ich hier von Telefonen der Klasse Samsung S20 pro, Huawei P30/40 pro, Pixel 4/5 oder Mi 10 pro mit ihren großen Sensoren. Und ich schrieb auch oben, natürlich nur bei gutem Licht, was natürlich der kleineren Optiken geschuldet ist (welche mittlerweile aber qualitativ hervorragend sind). Und wo die Handys meilenweit die Nase vorn haben, dass ist die Bildverarbeitungssoftware, welche auf extrem potenter Hardware läuft.
      Und da hat (ich wiederhole: bei gutem Licht) gegenüber meiner (alten) Nikon 1 was Dynamikumfang (durch HDR), Weißabgleich, Details und ja, auch das Rauschen betrifft, das Mi10 die Nase vorn.
      Ich hatte mal einen Vergleich gestartet zwischen Nikon 1, Fujifilm XA2, Samsung Galaxy S7 und LG G5, und da war bei gutem Licht schon das LG gleichauf mit der Nikon. An den APS-C-Sensor ist aber niemand rangekommen. Ich werde das nochmal mit dem Xiaomi wiederholen.
      Bei der Astrofotografie ist es natürlich durch die kleine Optik eine ganz andere Sache.
      Bis dahin!
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mic ()

    • Die Zukunft wird den Handykameras gehören, denn dort wird viel mehr in die Forschung investiert. Die Kamera ist ja das Einzige, womit sich die Handys voneinander absetzen können. Man sieht es ja auch an der Werbung, die immer die Kamera in den Vordergrund stellt.
      Handys heutzutage sind Kameras mit Telefonierfunktion und mp3-Player.
      ___________________
      Hanseatische Grüße
      Helmut
    • Die Zukunft wird dem Smartphone gehören, das stimmt. Und die Gegenwart gehört den jetzt schon.

      hhaushh schrieb:

      Die Kamera ist ja das Einzige, womit sich die Handys voneinander absetzen können.
      Die Kamera ist sicher ein wichtiges Verkaufsargument, es gibt aber trotzdem noch genug andere Kriterien, beispielsweise der verwendete Chipsatz, Art und Größe des Displays, Speicherausstattung, Dual-Sim, Art des Fingerabdruckscanners, usw. Dass sich mittlerweile Mobiltelefone vor allem äußerlich kaum noch unterscheiden ist halt der Tatsache geschuldet, dass der Nutzer immer größere
      Displays mit immer kleineren Rahmen drum rum haben möchte, eingebaut in ein Gehäuse aus Stahl, Alu und Glas. Und da es halt immer noch Mobiltelefone mit ähnlicher Bedienung sind, haben alle auch sehr ähnliche Formen.
      Ein nicht zu unterschätzendes Unterscheidungsmerkmal für mich ist, wie lange der Hersteller Firmwareupdates garantiert. Und ich glaube, ein aktuelles Mobiltelefon auf eine "Kamera mit Telefonierfunktion und mp3-Player" zu reduzieren wird den kleinen "Rechenmonstern" nicht gerecht. Ein SD865 hat immerhin eine Rohleistung im TFlop-Bereich. Bei 5 Watt.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Moin Frank,
      Astro + Telefon ist ja ein spannendes Thema!

      Vorgestern kam der Orion an meiner Balkonsternwarte vorbei, M42 sah mit UHC und OIII Filter wie immer toll aus.
      Angeregt durch diesen Thread holte ich mein Telefon heraus und hielt es einfach hinters Panoptic 35mm Okular am C11, und siehe da:



      O.K., ein Telefon ist KEINE Astrokamera, und wird es auch nie werden! Das sieht man deutlich bei der Originalgröße des Bildes.
      Aber so klein ist das BIld zumindest eine nette Erinnerung an den Anblick im Okular, und das sogar trotz Mond-Hintergrundbeleuchtung in der sowieso schon lichtverseuchten Innenstadt.

      Viele Grüße,
      Axel
    • Hallo Michael, helmut und Axel,

      danke für eure Rückmeldungen. Ich denke, dass in Zukunft noch viel mit Handykameras auch am Teleskop getestet wird.
      Allerdings ist es nicht gerade von Vorteil, wenn man mehrere Objektive am Smartphone hat. Da ist die Ausrichtung vor allem am Teleskop nicht ganz ohne.

      Tolles Bild Axel.
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Hi Micha,

      Mic schrieb:

      Da liegen jetzt keine Welten mehr zwischen!
      da hast du sicherlich recht. Aber die Objektive sind da nMn nach doch bei den Smartphones derzeit noch der qualitätsbegrenzende Faktor.

      Zurück zu Ausganspost. Wollte heute eigentlich das große Geraffel auf Balkonien aufbauen, aber es zogen wiedermal Wolken durch. Also bleibts bei einem Schnappschuss mit Handy.
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Hallo miteinander,

      ich wärme das Thema hier noch mal auf, weil es ja in der Zwischenzeit auch eine ständige Weiterentwicklung der Smartphones gegeben hat.
      Da mein P20lite nur 8s kann, habe ich mich dazu entschlossen auf ein neues Gerät umzusteigen. Dabei bot es sich an, dass ich das Xiaomi Redmi Note 10 Pro für 1,- € bekommen habe (Vertragsverlängerung).

      Letztes WE war ja z.T. sehr schönes Wetter, so habe ich gleich mal getestet.

      Hier nun ein paar Eindrücke bzgl. astronomisch relevanter Features (weiter unten dann mit Bildern):
      1. gute Kamera
      2. Die Kameraapp bietet eine Menge Spielraum
      3. Raw-Modus,
      4. bis 39s Belichtungszeit mit der App 'Deepskykamera' - sonst 30s
      5. bis ISO6400
      7. Timeburst-Modus für zeitgesteuerte Aufnahmen
      8. im Pro-Mudus bei 'Lange Belichtungszeit' zwei Unterpunkte - Sternenhimmel und Sternspuren - muss ich aber noch testen
      9. per Bluetooth steuerbar mit Camkix-Fernauslöser
      10. per OTG-Kabel Steuerung von ASI-Kameras über USB möglich (App 'ASICAP')

      Da ich hier leider keinen guten Himmel habe, muss ich auf Urlaub warten, um dann unter dunklem Himmel die Möglichkeiten voll auszutesten.
      So nun gibt es hier erste Testeindrücke.

      ein erster Test:


      Test Startrails mit der App 'Startrails' - dazu müssen die DNG-Dateien erst in JPG umgerechnet werden. Leider kommen da lauter Hotpixel zum Vorschein und die Sternfarben gehen verloren. Ist eher suboptimal.


      Startrails mit Photoshop erstellt - Ebenenmodus => Aufhellen ==> Sternfarben bleiben erhalten und es sind keine Hotpixel zu erkennen:


      Und zum Schluss noch einen Okularprojektionstest - bitte nicht auf die komatösen Sterne achten. Es ging mir nur um das Prinzip, was hiermit geht. Muss ich mal am großen Newton mit Korrektor testen:


      Und hier die dafür eingesetzte Technik:
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Astrofan ()

    • Hallo Frank,

      na dann bringen wir am besten erstmal die komatösen Sterne in die Seitenlage damit die schonmal stabilisiert sind. . . .

      Spaß beiseite, es ist wirklich beeindruckend was heute schon geht mit Mobiltelefonen, die unterhalb der 300-Euro-Grenze liegen (ohne Vertrag eben).
      Natürlich ist da kein Bildstabilisator drin, aber längerbelichtet braucht ohnehin ein Stativ.
      Mehr als 300 Euro werde ich für ein Mobiltelefon niemals ausgeben, insofern bin ich wirklich uneingeschränkt glücklich mit dem Redmi Note 10 Pro.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • So wieder ein kleines Update:

      Erst einmal Grüße von der Ostsee.
      Hier in Kühlungsborn gibst nicht wirklich dunklen Himmel. So wollte ich aber ein paar Strandaufnahmen bei Nacht machen.
      Also Stativ mit Halterung fürs Smartphone geschnappt und am Strand aufgestellt. Ein paar Einstellungen vorgenommen und los gings.
      Leider liefen immer wieder Leute durchs Bildfeld. Zwei nervige Schul-Mädels sprangen mir ständig vor der Linse rum und hätten mich fast umgerannt.
      Die sind auf dem einen Bild als helle Lichtstreifen zu sehen, da sie ja mit ihren Handys rumfuchteln mussten und sich laufend im schlimmsten Gossenjargon beschimpften.

      Hier nun die Bilder:
      10min mit Xiaomi Redmi Note 10 Pro - Startrailmodus



      Und noch etwas Lichtverschmutzung durch ein 60m hohes Riesenrad: (wenistens Bootes und Corona Borealis sind zu erkennen)
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Hallo Frank,

      die Bilder sind ganz gut geworden. Schade das du dabei gestört wurden bist. Aber du kannst das Bild ja beschneiden dann sieht man nur die Sternspuren.

      Ich habe in meinem Urlaub auch einmal versucht den Nachthimmel am Meer ( Türkei ) aufzunehmen. Leider war es da sehr windig und mein kleines Stativ stark am wackeln. Vielleicht lade ich es hier einmal hoch.

      Danke fürs zeigen

      Viele liebe Grüße!

      Thomas
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