Reparatur einer SkyWatcher Polhöheneinstellung für Star Adventurer

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    • Reparatur einer SkyWatcher Polhöheneinstellung für Star Adventurer

      Hallo Mitglieder,

      ich möchte heute mal zeigen das es auch möglich ist das Achsenspiel bei diesen Einrichtungen zu beseitigen.
      Es hat mir einer angefragt ob man dieses Spiel bei der Höheneinstellung beseitigen kann, ja das geht und sogar ohne Probleme.
      Es war ja auch das Thema hier im Forum wie das zu beseitigen geht, die beste Möglichkeit wäre eine Messinghülse dachte ich ist aber falsch, es steckt eine normale Schraube drin diese hat zuviel Luft von meiner Sicht her, Bohrung und Schraube haben zuviel spiel das kann man nicht einfach durch eine Hülse beseitigen.
      Es muss eine neue Achse rein und das ist auch die einzige Möglichkeit, kurz gesagt es muss neu angepasst werden.

      Fangen wir mal an, zu erst habe ich für eine bessere Lagerung die Löcher erst etwas größer gebohrt und anschließend mit eine Reibahle die Bohrung geglättet, das bei beiden Teilen, ich habe mich für 7,3 mm entschieden.





      So das ist erledigt, ist zu beachten die Toleranzen zwischen Schnecke und Verzahnung mit zu beachten, was mir auch auf gefallen ist, stellt mann sie steiler wackelt sie weniger ich meine jetzt von der Verzahnung her, stellt man sie tiefer dann ist das Spiel mehr.
      Das heißt das ich die Mittelbohrung neu ausmessen muss und mit der Bohrfräse so ausgebohrt werden muss, so das der Mittelpunkt der Bohrung zum Radius zur Verzahnung immer mit dem gleichen Abstand passt.
      Ist das alles erledigt kommt die Herstellung der neuen Achse dran, die stelle ich aus Stahl her, sie wird soweit runter gedreht bis 7,35 mm so das ich beim Glätten der Oberfläche die 0,05 mm brauche und dann auf exakt 7,3 mm komme, diese passt dann auch exakt in die Lagerung der Vorrichtung und es wird gleich der Ansatz für den Sechskantkopf ausgearbeitet.






      Nun geht es mit der Fräsmaschine weiter hier wirt der Sechskant ausgearbeitet, dazu verwende ich ein 8 mm Hartmetallschlichtfräser und es wird stück für stück abgefräst bis ich auf das Maß komme was ich haben will.
      Es soll ja auch richtig passen, dazu wird ein Teilapparat verwendet und ein Dreibackenfutter, mit dem wird immer um 60° weiter gedreht.



      So da sind sie im Vergleich, links ist die Originalschraube und rechts ist die neue Achse.



      Weil die Achse ja nun etwas dicker ist und sie auf der anderen Seite um ein halben Millimeter rausragt muss ein Gegenstück her, das wird wie auf dem Bild hergestellt.
      Dazu wird wieder ein passender Rundstahl gedreht und ausgebohrt, zuerst mit ein 6 mm Bohrer (das Zentralloch) und anschließend mit ein eingespanten Fräser ausgedreht, noch abstechen und sauber nachdrehen fertig.





      Was ich mechanisch etwas bemängele ist die Verzahnung bei diesen Teilen, das eingreifen der Schnecke zur Geradverzahnung führt zur Abnutzung wie man auf den Bild erkennen kann.
      Das ist eine nicht gerade gute Lösung für Aluminium wo gegenüber die Schnecke aus Stahl besteht, wenn könnte man die Geradverzahnung mit den selben Winkel der Schnecke bei der Herstellung ersetzen, dann würden zu mindest die Abnutzungen weniger ausfallen das aber die Herstellungskosten erhöhen würden.





      Naja nun ist sie fertig und das Achsenspiel ist nun komplett weg und bei der Verzahnung etwas verringert nun lässt sich es besser einstellen ohne das man sich ärgern muss das es sich verstellt.
      Nun geht die Polhöheneinstellung wieder zum glücklichen Besitzer zurück, er wird jetzt mehr Freude haben als vorher.
      Ich wünsche viel Spaß beim lesen und ich hoffe bei einigen informativ helfen zu können, gleich das untere Bild mit dem sehr genau passenden neuen Sechskant.



      Mfg Mario

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Mario1966 ()

    • Hallo Micha,

      ja man hätte bei der Verzahnung eine Schrägverzahnung Fräsen sollen und zwar mit dem Winkel der Schnecke, das macht auch das einstellen leichter da der Zahn der Schnecke besser gleiten kann.
      Ich bin in der Lage Schnecken und Verzahnungen selbst herzustellen, ich verfüge über Modulzahnfräser und speziellen Drehmeißel aber der Aufwand jetzt wäre unverhältnissmäßig.

      Hallo Andreas,

      So nun zur Polhöheneinstellung, sie ist auseinander und was die Schraube festhielt war einfach nur der Pulverlack, wie das aber passieren konnte verstehe ich auch nicht da das Trägerteil ja in Ofen war ohne die Schraube die dann später rein kommt.
      Lackreste kann man an der Schraube erkennen, zum raushauhen immer ein Kunststoffhammer verwenden.



      Was mir verwunderte ist die Bohrung denn die ist extrem groß gegenüber der Schraube, solche abweichenden Toleranzen habe ich noch nicht gesehen.
      Der Schraubenschaft entspricht 6 mm aber die Bohrung am Mittelteil ist 6,55 bis 6.6 mm, sie ist auch unsauber ausgearbeitet.



      Unten ist die Bohrung nochmal zu sehen, sieht sehr unsauber aus und ist zu groß.
      Diese Polhöheneinstellung wird nach den selben Schritten nachgearbeitet, wie siehe oben.



      Fazit: Es ist anscheinend gang und gebe das bei der Herstellung unsauber durch die Massenanfertigung gearbeitet wird weil die Zeit dort das nicht zulässt, aber das Gute ist das man solche Baugruppen durch Ausbesserungen nachgearbeitet werden kann. Fakt ist, das bei präziseres bearbeiten der Teile ein anderer Preis auf dem Markt wäre.
      Nun kommt eine neue Achse rein und die Bohrungen werden nachgearbeitet genau wie oben beschrieben.

      Mfg Mario

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Mario1966 ()

    • Hallo Andreas,

      deine Polhöheneinstellung ist so das du nur noch geringe Freibewegung an der Schneck und Verzahnung hast, ein wenig muss ich lassen da sonst zu große Abnutzung der Verzahnung zur folge hätte, die Welle ist nicht betroffen dort ist das Spiel beseitigt.
      Bei der Schraube brauchst du keine Angst haben, da machst du mit Sicherheit nichts kaputt, sie war mit dem Lack verbacken wie das sein kann weiß ich nicht.
      Um die Löcher bestmöglich neu Anzupassen habe ich mit einer zweiten Fräsmaschine gearbeitet, die erste Fräse war ja vorbereitet für den Sechskant.

      Hier wird die Bohrung neu angesetzt um den Versatz auszugleichen wie bei dem Vorgänger, um die Verzahnung neu zu zentrieren.



      Dort kann man den Versatz sehen vor der Bohrung, deshalb muss es eine dickere Achse sein um den Versatz auszugleichen, das muss aber sehr genau erfolgen.
      Die Bohrung war vorher nicht im Zentrum.



      Mfg Mario

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Mario1966 ()