Mein 1. Mondfoto - 20.1. 2021

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    • Mein 1. Mondfoto - 20.1. 2021

      Hallo,

      gestern konnte ich kanpp 2 Stunden nur leicht bewölkten Himmel über meiner Dachterrasse genießen. Mars, Uranus und andere spannende Objekte waren aufgrund außre Sichtweite. Aber der Mond im 1. Viertel stand hoch im Süden und zeigte schöne Strukturen.

      Dies ist mein 1. Mond Foto :)



      Die Aufnahme erfolgte afokal mit iPhone 11 und Smartphone Adapter. Teleskop: Maksutov 127/1500, V=50x, Polfilter
      20:00 MEZ. Beobachtungsort: 1020 Wien (O 16,4 Grad, N 48,2 Grad), Temp.: +4 Grad C, Seeing: 2-3, Luftransparenz: 2-3

      Das Foto habe ich mit DeepSkyStacker bearbeitet. Ich weiß, es geht noch viel besser. Aber aller Anfang ist schwer ... :/

      Heute ist der Himmel über Wien leider wieder zu.

      Viele Grüße,

      Christian

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Christian ()

    • Danke Antina und Karsten! :)

      Antina150I750 schrieb:

      Was hast Du in DSS bearbeitet? DSS ist ja kein Bildbearbeitungsprogramm, sondern ein Programm zur Datenreduktion von DeepSkyAufnahmen?
      Mmh, mit den Programmen kenne ich mich leider noch zu wenig aus. Habe 2 Einzelaufnahmen (mehr habe ich nicht) gestackt und dafür ein freeware Stack-Programm gesucht, da bin auch DSS gestoßen. Dann habe ich mit IrfanView noch ein bisschen die Bild- und Farbqualität optimiert.

      Welche Software ist zu empfehlen?

      Grüße, Christian
    • Moin!
      Erstmal Glückwunsch zu dem ersten Mondbild, so ähnlich sahen meine ersten Ergebnisse auch aus.
      Zum Rest muss ich wohl etwas ausführlicher werden:

      Der Anfänger orientiert sich meist an anderen und versucht, Bildbearbeitung nachzuahmen, ohne den Sinn dahinter zu verstehen. Und ich sage gleich vorab,
      astronomische Bildverarbeitung ist ein Lernprozess, der nicht von jetzt auf gleich funktioniert.

      Hier werden Mondbilder gestackt, ganze 2 an der Zahl (womöglich bei 50 % Verwendungsrate :D ), auch noch mit DSS (Deep Sky Stacker) und dann wird mit IrfanView noch ein wenig die Bild- und Farbqualität verbessert.
      Dass das Ganze Blödsinn ist, hat Karsten schon geschrieben. Dass das Programm da nicht gemeckert hat, ist ne dolle Sache. Wundert mich auch.
      Warum schreibe ich, dass das Blödsinn war?
      Dazu muss man erstmal wissen, was Stacken ist und wozu es gut ist. Und zu allem Überfluss gibts da auch noch Unterschiede zwischen Deep Sky-Bildern, also Bildern mit längerer Belichtung und Bildern, welche man von Mond und Planeten macht.

      Ganz allgemein gesagt ist das Stacking ein Bildverarbeitungsprozess, in dem mit relativ komplizierten mathematischen Algorithmen Bilder übereinander gelegt werden, um das
      sogenannte Signal zu Rauschverhältnis zu verbessern.

      Bei DS-Bildern wird ja meist mit längerer Belichtungszeit gearbeitet. Und Kameras erzeugen gerade bei den längeren Belichtungszeiten physikalische Störungen, welche das
      eigentliche Objekt, was ich ablichten möchte (das Nutzsignal), stören. Und das ist das Rauschen, da gibt es das thermische Rauschen, das Farbrauschen, das Ausleserauschen, usw.
      Je länger die Kameras beispielsweise belichten, desto wärmer wird die Elektronik, desto mehr geht unser Nutzsignal im Rauschen unter.
      Programme wie DSS können jetzt praktisch durch das Übereinanderlegen und "mitteln" der einzelnen Bilder die gewollten Bildinhalte verstärken und vom noch vorhandenen Rauschen trennen, ganz vereinfacht gesagt. Und das Programm kann das um so besser, je mehr Bilder zur Verfügung stehen. Nebenbei können noch Satelittenspuren und solche Dinge rausgerechnet werden.

      Bei Mond- und Planetenaufnahmen liegt die Sache ein wenig anders, hier ist zumindest beim Mond der Hauptfeind nicht das Rauschen, sondern das Seeing.
      Seeing ist vereinfacht gesagt das Verschwimmen der Details durch atmosphärische Turbulenzen in den Luftschichten, also das Wabern, was man sieht.
      Das Wabern verzerrt meine Bilder, es sind aber auch immer wieder einzelne Phasen in dem Seeing, wo die Bilder nicht verzerrt werden.
      Die Strategie ist jetzt, mit einer Kamera so viele Bilder pro Sekunde wie möglich aufzunehmen, damit man möglichst viele dieser unverzerrten Bilder mit aufgenommen hat.
      Ein Stackingprogramm für Mond und Planeten kann nun wieder mit ausgefeilten Algorithmen aus dem Bilderstream die verzerrten von den unverzerrten Bildern trennen und es werden dann nur die unverzerrten Bilder gestackt.

      Dieser sogenannte Stack kann jetzt mit entsprechenden Programmen weiterverarbeitet werden, d.h. die Farbkanäle ausrichten, schärfen, entrauschen, Histogramm anpassen usw.
      Das ist aber ein Thema für sich.

      Wie Karsten schon schrieb ist AS!3 ein gutes Stackingprogramm für Mond und Planeten, in Fitswork kann man gut die ersten Bildbearbeitungsschritte wafen, das Finish gibts dann mit Gimp.

      Nebenbei kann man ruhig mal hier in den Unterforen rumwühlen, da gibts auch schon eine Menge zu dem Thema :thumbup:
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Danke Micha für deinen ehrlichen Kommentar.

      Du hast vollkommen recht - ich habe mit Astrofotografie keine Erfahrung und muss mich ins Thema einlesen (darum bin ich auch hier im Forum :) ) und mir neben der fotografischen Ausrüstung auch die entsprechende Software besorgen. Das iPhone und der Smartphone Adapter sind keine gute Wahl. Es ist mir bewusst, dass das Thema Astrofotografie die Königsdisziplin und ein (lebens)langer Lernprozess ist. Mit DSS habe ich ein wenig herum-experimentiert und mich mit dem Programm nicht im Detail auseinandergesetzt. Deine Hinweise helfen mir aber sehr, um auf die richtige Fährte zu kommen.

      Von allen Kommentaren konnte ich schon viel Nützliches mitnehmen. Das Foto war auch nicht als "best-of" gemeint, sondern als das, was es ist: ein Erstling. Wenn ich in ein paar Jahren dann auch noch im Forum bin, kann ich hoffentlich etwas bessere Fotos präsentieren ... und mir dann die Einträge zu diesem Posting anschauen und meine gemachten Erfahrungen evaluieren.

      Viele Grüße, Christian
    • Hallo Christian,

      ich fühle mich erinnert an Zeiten, als ich noch viel jünger war. . . .damals mit dem Revue-Refraktor, einfachen Kameras (keine Spiegelreflex), mit Freunden (astronomisch) durchgemachten Nächten. . . .der Tag danach wurde in der Dunkelkammer verbracht und die Ergebnisse waren weit entfernt von dem Bild, das Du mit dem Smartphone hier angefertigt hast.
      Dennoch waren wir von den Ergebnissen begeistert und mit Feuereifer bei der Sache.

      Irgendwie geht das heute alles viel schneller und die Ergebnisse sind auch mit einfachen Mitteln viel besser.
      Ok, was wir früher am Teleskop standen verbringen so einige hier jetzt hinterher am Rechner um das Letzte aus den Rohbildern herauszuholen.

      Über Software und den Sinn des "Lucky Imaging" bei Sonne, Mond und Planeten hat Micha ja schon alles für den Anfang Wichtige geschrieben. Da hilft dann wirklich nur lesen, lernen, fragen, ausprobieren . . . . . .Vorteil heute: Man wirft hinterher nicht meterweise teueren Film oder Fotopapier weg. Zeit kostet es dennoch.

      Wobei - stimmt nicht, für ca. 4000 Euro bekommt man inzwischen ein Teleskop das das alles zumindest bei Deep Sky alleine macht, damit die Bilder möglichst schnell im Web gepostet werden können. . . . . .anderes Thema und nicht meins.

      Was ich wirklich empfehlen würde: Lege Dir eine bessere Kamera zu !
      Schon mit Kameras unter 200 Euro ist eine Menge mehr möglich und zusätzlich eignen sie sich immer als Guiding-Kameras, wenn Du mal auf hochwertigere Kameras wechselst.
      Ah ja - die Guiding-Software ist auch frei im Web verfügbar.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Moin zusammen!


      Christian schrieb:

      muss mich ins Thema einlesen (darum bin ich auch hier im Forum ) und mir neben der fotografischen Ausrüstung auch die entsprechende Software besorgen
      Das ist schonmal eine Basis, auf der es auch vorwärtsgehen wird ;)

      Christian schrieb:

      Das Foto war auch nicht als "best-of" gemeint, sondern als das, was es ist: ein Erstling.
      Ich glaube, das wissen hier auch alle. Es hat ja auch keiner dein Erstlingswerk an sich kritisiert, du hattest schlicht das falsche Werkzeug genommen :D

      Pegasus schrieb:

      Wobei - stimmt nicht, für ca. 4000 Euro bekommt man inzwischen ein Teleskop das das alles zumindest bei Deep Sky alleine macht
      Sowas gibts? Inklusive EBV?
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Martin,

      Danke für deine Tipps.

      Pegasus schrieb:

      Was ich wirklich empfehlen würde: Lege Dir eine bessere Kamera zu !

      Schon mit Kameras unter 200 Euro ist eine Menge mehr möglich und zusätzlich eignen sie sich immer als Guiding-Kameras, wenn Du mal auf hochwertigere Kameras wechselst.




      Hast du evtl. ein paar Empfehlungen für gute Kamaras? Kann auch ruhig mehr kosten.


      Grüße, Christian
    • Hallo Micha,

      mic schrieb:

      Sowas gibts? Inklusive EBV?

      Ja sowas gibts !
      Nennt sich Stellina, im letzten SuW und früher schonmal in "ASTRONOMIE Das Magazin" wurde es schonmal vorgestellt. Kostet 3999 Euro.
      Hinstellen, starten - es richtet sich selbst aus, sucht die Objekte selbst auf und dann geht´s los.
      EBV - ich glaube Du meinst nicht das Eppstein Barr Virus sondern die Bildbearbeitung. . . .ich weiß nicht genau in welchem Umfang das Teleskop bzw. die App da was macht, auf jeden Fall stackt das Teleskop die Bilder automatisch, macht wohl auch Bildfeldrotationsausgleich etc.

      Wie geschrieben, scheint mir ein wenig darauf ausgerichtet zu sein, ohne größeres Hintergrundwissen für zumindest die sozialen Netzwerke vorzeigbare Astrofotos zu erstellen.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Christian,

      ich selbst nutze momentan für Mond und Planeten die ALTAIR GPC 130 C.
      Die Capure-Software ist frei im Internet verfügbar.
      Die Cam kostet unter 200 Euro.






      Solche Fotos ermöglicht diese Cam z.B. - allerdings nicht als Einzelbild sondern als Stack aus mehr als 1000 Einzelbildern und Nachbearbeitung.

      Es gibt da noch wesentlich bessere Kameras, damit habe ich bislang aber keine persönlichen Erfahrungen.
      Vielleicht hat jemand hier noch Empfehlungen, ansonsten einfach mal im (Online)-Astrofachhandel nach Mond/Planetenkameras suchen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Christian,

      beim Kauf von Kameras musst Du Dir klar werden was Du damit machen willst. Willst Du Mond und Planeten machen oder eine Kamera für DeepSky?

      Eine gute Planetenkamera als Farbkamera kostet zwischen 200 und 400 Euro - als Mono ähnlich zuzüglich Filterrad und Filter. Bei DeepSky kann eine DSLR von Canon ein günsiger Einstieg sein. Farb CMOS sind um die 1000,- Euro zu bekommen. Bei den DeepSky Kameras muss man das Sampling, also das Verhältnis von Brennweite zu Pixelgröße beachten.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Antina und Karsten,

      Danke für die Tipps! Ja, das ist mir schon klar, dass eine Kamera nicht für alle Zwecke passt, ebensowenig wie ein Teleskop für alle Beobachtungsziele geeignet ist. Auf 12dstring.me.uk/fovcalc.php (die Site kennt ihr wahrscheinlich eh) habe ich schon einige Kameratypen für Deep Sky und Planeten verglichen. Habe mir in den online shops schon ein paar Modelle vorgemerkt und werde diese in nächster Zeit noch intensiver hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen analysieren.

      Grüße, Christian
    • Hallo Christian,

      dafür das dies dein Erstes Mondfoto ist, ist es doch sehr gut geworden.
      Wenn ich ein mein erstes Mondfoto denke.....ojeee das war ein Minibild auf einer ganz einfachen Digitalkamera.
      Klar es war nicht gut, aber ich hatte mich gefreut wie Bolle. :)

      Es ist erstaunlich was die Handys heute so können.

      Viele liebe Grüße! Thomas
    • Lieber Thomas,

      vielen Dank für dein positives Feedback. Es freut mich vor alle, dass ich das Foto zum richtigen Zeitpunkt gemacht habe, sodass Lunar X und Lunar V sehr deutlich zu sehen sind. Die Qualität der Handy-Bilder ist ganz gut. Probleme bereitet meist der Handyadapter, der meist recht wacklig am Okular hängt. Lange Belichtungszeiten sind mit dem Handy leider auch nicht möglich.

      Inzwischen habe ich das Mondbild auch ein bisschen bearbeitet und es schaut schon besser aus. :)

      Liebe Grüße und clear skies,

      Christian
    • Christian schrieb:

      Probleme bereitet meist der Handyadapter, der meist recht wacklig am Okular hängt. Lange Belichtungszeiten sind mit dem Handy leider auch nicht möglich.
      Mit Handyadaptern kenne ich mich leider nicht aus. Aber für den Mond und die Sonne (bitte nur mit Filter) brauchst du keine Langen Belichtungszeiten. Da reichen schon wenige Sekunden.Dann mehrere Bilder machen und stacken.

      Vielleicht wärefür die Zukunft eine günstige Digitalkamera eine Lösung. :)

      VG Thomas
    • Moin Christian,

      wenn du eine Kamera suchst, schau dir doch mal den Marktplatz im astronomie.de Forum an.
      Da werden eigentlich immer ein paar gute Kameras angeboten.

      Hier z.B. die Mond/Planeten Farbkamera ZWO ASI 178MC

      Schau dir beim Kauf aber das Mitglied an. (Wie lange im Forum angemeldet, geschriegene Beiträge usw.)
      Bei frischen Accounts bin ich eher vorsichtig.

      Sollte meine "Werbung" für ein anderes Forum nicht in Ordnung sein, entschuldigt bitte und löscht meinen Post.

      Gruß,
      Andreas
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