Corona und das Hobby

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    • Corona und das Hobby

      Hallo Forum,

      vielleicht fiel es auf, nach einer recht aktiven Phase vor einiger Zeit stürzte meine Aktivitätskurve schlagartig auf Null ab.

      SARS CoV-2 hatte mein Leben - wenn zum Glück auch nicht in Form einer Covid-19-Erkrankung - so doch in fast allen anderen Bereichen ganz unmittelbar erreicht.
      Im Beruflichen führten die MPK´s immer wieder zu einem Auf und Ab des Hoffens, Bangens, abwarten müssens und doch wieder enttäuscht werdens.
      Darf ich arbeiten, darf ich nicht, unter welchen Bedingungen darf ich es vielleicht, können sich die Ministerpräsident*Innen einigen, worauf einigen sie sich, was macht die Führungsspitze der Organisation, die meinen Hauptauftraggeber darstellt daraus, wann werde ich was wissen, noch vor dem Wochenende oder erst danach. . . . .
      Momentan darf ich wieder etwas arbeiten, aber der Weg dorthin war auch erstmal absolut chaotisch. . . . und dennoch zahle ich nach wie vor monatlich aus meiner Altersvorsorge drauf - wie lange halte ich das noch durch ???
      Nein, körperlich hat es mich nicht erwischt aber psychisch geht es langsam an die Substanz.

      Aber - hier liegen doch jede Menge Mondfotos herum die ich bearbeiten und hier zeigen wollte !
      Ausprobieren wollte ich, was Micha im Tutorial alles erklärt hat.
      Spektren von der Vollmondzeit von Aristarchus, Plato und Tycho liegen hier auf der Patte herum und warten auf Auswertung.
      Ich meine - ich hab doch erzwungenermaßen Zeit - wow geht´s dem gut, was der gerade schön Urlaub machen kann. . . .über Monate . . . .
      Warum kommen da keine Resultate der Beobachtungen ???

      Wäre schön, aber es ist kein Urlaub, ist der Versuch, sich irgendwie und irgendwo nützlich zu machen mit Haushalt schmeißen und so. . . .weiter zu funktionieren.
      Gegen die Depression anzuarbeiten, irgendwie.

      Aber eine Motivation, den Himmel zu beobachten oder die Beobachtungen zu bearbeiten und auszuwerten finde ich nicht.
      Auch dazu muß ich mich zwingen.
      Habe ich mit den Spektren versucht - verdammt, warum stimmen da die Referenzlinien hinten nicht - blöd daß ich nur im roten Bereich kalibrieren kann weil für den Blauen keine Eichlampe zur Verfügung steht, und wo ist eigentlich genau H-Alpha, das sieht im Atlas irgendwie anders aus - ach schmeiß es doch an die Wand, was soll das alles überhaupt. . . .
      Kann ich andere Wege der Kalibrierung finden ?
      Keine Energie darüber nachzudenken.

      Das ist nicht als mitleidheischendes Gejammer gemeint, es ist einfach ein Blick auf meine aktuelle Lage, eine Erklärung für meine Inaktivität.

      Ok - inzwischen arbeite ich aktiv in einem Corona-Testzentrum mit.
      Da die MPK inzwischen entscheidet, nichtmehr in der Lage zu sein irgendetwas zu entscheiden - wurde zumindest auch nichts entschieden, das mir akut die Berufsausübung verwehrt und da wir unsere Hgienekonzepte nochmals angepasst haben, darf ich vielleicht sogar weiterhin wieder meinen Lebensunterhalt verdienen.

      Es ist trotzdem ein Gefühl der Hilflosigkeit - und inzwischen wirken auch die Regierenden in meinen Augen nur noch hilflos, konzeptlos, machtlos.

      Ich weiß nicht ob das hier passt und ob jemand das überhaupt lesen will, aber es war für mich mal nötig es zu formulieren denn auch das wirkt sich auf unser schönes Hobby aus.

      Ich wäre gerne aktiver - hier und im Hobby, aber zur Zeit kann ich einfach nicht.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Moin Martin!
      Diese ganze Coronageschichte ist natürlich eine extreme Belastung für selbstständige Erwerbstätige, so wie Du einer bist. Da freue ich mich sehr, wenn es da Job-mäßig wieder vorangeht.
      Sich entschuldigen, warum man nichts mehr postet, muss sich denk ich keiner.
      In dieser Krise wird mittlerweile aber nahezu jeder belastet, egal, ob direkt vom Erwerbsverlust betroffen oder nicht.
      Meine Frau arbeitet in der Altenpflege, das war schon immer ein unterbezahlter Knochenjob, der sich durch die Krise noch verschärft hat. Inkl. 3-Schichtsystem. Ich bin trotz Corona immer noch sehr viel auf Dienstreise ins Ausland,
      das ist im Moment ähnlich aufwändig wie eine Marsexpedition, mit ständigen PCR-Tests, sich gegenüber Gesundheitsbehörden erklären müssen und so Stilblüten wie "Arbeitsquarantäne"
      Und nebenbei noch monatelanges Homeschooling für 2 Kinder, 3. und 10. Klasse.
      Da gibts dann nach der Arbeit noch stundenlange private Videokonferenzen, wo Schulstoff durchgegangen wird.
      Am meisten tun mir aber die Kinder leid, denen ein Riesenstück ihrer Kindheit bzw. Jugendzeit genommen wird, und diese Zeit lässt sich nicht "nach Corona", wenn es denn sowas geben sollte, nachholen.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo,

      danke für euere Antworten.

      Ich weiß, daß es anderen sicher noch viel schlechter geht mit den Belastungen, die die Pandemie mit sich bringt.
      Ich kenne die Situation in der Pflege sehr gut, Pflegekräfte sind mit eine Zielgruppe der Schulungen die ich anbiete.
      Die Situation für die Kinder katastrophal - ist ja nicht so, daß nicht Zeit gewesen wäre für Konzepte. . . .
      Ich halte auch Kurse an Schulen - eine davon hat mich allerdings vom Hygienekonzept her traumatisiert. . .um es mal so zu sagen.
      Es gab keins. . . .

      Ale, das ist klasse, daß Du die Impfung hast !
      Ich freue mich für jeden, der was vom knappen Impfstoff abbekommt.
      Die Impfstoffbeschaffung - ebenfalls ein TRauerspiel hier.

      Wenigstens arbeite ich zur Zeit wieder . . .ein wenig.

      Naja, ok, nach der Phase der Dekompensation in den letzten Wochen komme ich langsam wieder auf die Beine; auch die Mitarbeit im Testzentrum hilft, selbst wenn ein spontaner Sonderdienst heute nicht ganz so willkommen war. Vier Stunden im Schutzanzug.

      Micha, Dein Tutorial habe ich mal an meinem Aristarchus durchgearbeitet.
      Klasse, da steckt wirklich noch mehr drin als erwartet und die FX-Foundry war genau das, was mir gefehlt hat.
      Auch das Zusammenführen der Farbkanäle - die kleinen Kniffe eben, auf die ich erstmal nicht komme.
      Ich schau mal, daß ich demnächst das Resultat poste.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Lieber Martin,

      ich finde deine Offenheit einfach super. Diese Corona-Situation geht inzwischen schon allen ziemlich auf die Nerven, auch hier in Österreich. Neben den finanziellen Bedrohungen sind es ja auch die eingeschränkten Freiheiten (wie eben das einfache Herumreisen), dir irritierend sind.

      Ich bin an einer Fachhochschule angestellt und wir sind nun schon das 3. Semester im online Modus. Das macht deutlich weniger Spaß als mit den Studierenden im Hörsaal zu diskutieren. Aber immerhin ist der Bildungssektor gerade in der Krise gut nachgefragt.

      Ich kann das gut nachvollziehen, dass man sich seinen Hobbies weniger entspannt widmet, wenn der Kopf mit ganz was anderem beschäftigt ist. Ich hoffe, es wird sich bei dir bald wieder alles zum Guten entwickeln und du findest wieder mehr Zeit für das schöne Hobby Astronomie. Ich lese auch immer sehr gerne deine Postings, von denen ich schon viel lernen konnte.

      Alles Gute und liebe Grüße,

      Christian
    • Hallo,

      vielen Dank für euere Antworten, das hilft mir wirklich !!
      Die letzten Wochen versanken gefühlt einfach im absoluten Chaos in allen Bereichen und mir fehlten die Strategien und Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.

      Bezüglich des Agierens unserer Regierung fehlt mir natürlich weiter jede Handhabe. Ich stimme nicht mit dem Bestreben Überein, steigender Inzidenz mit Öffnungen zu begegnen, zumal die "umfangreiche Teststrategie" auch in weiten Bereichen nur einen frommen Wunsch darstellt.

      Was den Rest angeht - weitermachen !
      Was bleibt auch übrig ?

      Was mir auch wirklich hilft und motiviert sind die schönen Beobachtungsberichte und die herrlichen Mondfotos von euch. Da bekomme ich wirklich Lust, wieder aktiv zu werden.

      Zur Verzweiflung treiben mich allerdings langsam die Mondspektren, die ich aufgenommen habe.
      Ich habe keine Ahnung, warum die Kalibrierung am kurzwelligen Ende nicht gelingen will.
      Leider schweigen die Tutorials sich auch immer dort aus, wo die Probleme entstehen.

      Auch für die Vorbereitung der Spektren gibt es leider keine Kochrezepte. Scharf müssen sie sein, von gutem Kontrast aber Artefakte wären da "tödlich".
      Linien, die es garnicht gibt. . . .

      Liegt´s an der Software ? Ich weiß es momentan nicht und solange muß ich um Geduld bitten.

      Vielen Dank nochmal, viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Martin und Rest der Gemeinde,

      bei mir ist es so, dass ich in der Baubranche arbeitend, mich vor Arbeit kaum retten kann. Unsere Auftragsbücher sind mehr als voll und ich bin froh Überstunden arbeiten zu dürfen. Ich arbeite nur im Homeoffice und das läuft wirklich sehr gut.

      Ich komme nicht zum Hobby wegen des Wetters und weil ich am Abend meist einfach zu kaputt bin.

      Mir tun einfach die Kinder leid, die einen Tel ihrer Jugend verlieren. Ich trainiere Jugendliche in der Leichtathletik und auch dort liegt alles brach.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo zusammen,

      ich finde das Hobby Astronomie ideal für die Corona-Zeit: Die Gerätschaften kann ich jederzeit nach Belieben auf dem Balkon aufstellen, ich bin mit mir dabei die meiste Zeit allein und der Austausch mit Gleichgesinnten erfolgt in der Regel online. Das funktioniert völlig verordnungskonform und sogar in Quarantäne.

      Mein anderes Hobby Musik leidet dagegen sehr. Ich spiele in einem Amateur-Sinfonieorchester und wir treten normalerweise zweimal im Jahr vor großem Publikum auf. Daran ist gerade nicht zu denken und selbst gemeinsam proben können wir seit November nicht.

      Naja, hoffentlich wird es in den nächsten Monaten wieder besser. Beruflich will ich mal nicht meckern, irgendwie läuft es trotz Corona.

      Viele Grüße und bleibt gesund
      Gunther
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