Vergleichende Spektralanalyse markanter Mondregionen

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    • Hallo Micha,

      die Wellenlängenangabe in Angström ist im Bereich Spektroskopie üblich.
      Auch heute noch.

      Die y-Achse gibt den Flux, also die Intensität der Linie in willkürlichen Einheiten an.
      Man kann auch diese Achse an einen Standard anschließen, es ist hier allerdings nicht erforderlich.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo zusammen,

      ich habe eben nochmal ein wenig Zeit investiert und just for fun für alle drei Spektren die Responsekurve angepaßt.
      Das Resultat erstaunt mich:



      Die Spektren korrelieren sehr gut, aber das Spektrum des integralen Mondlichts liegt in der Intensität deutlich unter den Spektren der Krater.
      Die daraus abgeleiteten synthetischen Spektren zeigen Variationen im Nah-UV-Bereich:



      Oberes Spektrum: diffuses integrales Mondlicht
      Mittleres Spektrum: Aristarchus
      Unteres Spektrum: Plato

      Man kann erkennen, daß Aristarchus im Nah-UV einen hohen Flux hat, daß aber auch Plato hier Linien mit höherem Flux hat, höher als im diffusen Mondlicht, obwohl es sich um die visuell dunkelste Region handelt.
      Der Flux im diffusen Mondlicht steigt zu 3700 Angström stark an.

      Noch mehr, worüber ich jetzt nachdenken muß.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Karsten,

      für einen idealen Reflektor stimmt das natürlich, aber jeder Körper der in irgendeiner Weise farbig erscheint verändert ja durch spezifische Absorption das Spektrum des reflektierten Lichts.
      Da der Mond ebenfalls Farbe aufweist, wenn auch mit bloßem Auge unsichtbar, ergeben sich Abweichungen zwischen eingestrahltem und reflektiertem Licht.
      Ich versuche hier gerade, derartige Veränderungen nachzuweisen und eine Deutung auf der Basis der chemischen Zusammensetzung der Mondoberfläche anzubieten.

      Spannenderweise scheine ich gerade meine eigene Meinung zu widerlegen, in der ich anführte, daß ein Vergleich der kalibrierten Spektren ausreichend sei und eine Korrektur um die Instrumentenfunktion keinen Nutzen bringt.
      Nun zeigen sich aber nach genau dieser "Fehlerkorrektur" einige deutliche Abweichungen.
      Ich muß nun erstmal rausfinden, ob die echt sind oder in einer Abweichung bei der Aufnahme der Spektren begründet liegen.
      Es wäre auch zu klären, ob ich diese Abweichungen bei der Bearbeitung der Daten selbst produziert habe.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!

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    • Hallo,

      ich fasse mal kurz die Auffälligkeiten zusammen:
      1.) Ein realtiv hoher Flux im Nah-UV-Bereich in allen drei Spektren
      2.) Ein Abfall des Flux zwischen 4950 Angström und 5060 Angström
      3.) Das Kontinuum des diffusen integralen Mondlichts hat einen deutlich geringeren Flux als die Kontinua der Einzelformationen

      Erklären kann ich alle drei Auffälligkeiten bislang nicht.
      Im Spektralbereich zwischen den erwähnten 4950 bis 5060 Angström liegen Absorptionslinien von neutralem und einfach ionisierten Eisen ( Fe I und Fe II), desweiteren neutrales Nickel und neutrales Titan (Ti I).
      Ob dies die erhöhte Absorption erklärt ist bislang unklar.
      Es sei hier nochmal erwähnt, daß die Färbung der Mondregionen in denen Mantellava vorherrscht von der Konzentration des Titandioxid-Anteils abhängt.
      Das deutlich blaue Mare Tranquilitatis hat z.B. einen sehr hohen TiO2-Anteil.
      Allerdings deutete eine blaue Färbung nicht immer auf Mantellava hin, auch der Anorthosit der Mondkruste ist bläulich.

      Ok, wie geht es nun weiter ?
      Zunächst - Wiederholung der gesamten Bearbeitung, Datenreduktion und Auswertung ab der Rohspektren.
      Sind die beobachteten Auffälligkeiten reproduzierbar ?
      Außerdem Wiederholung ab Aufnahme der Spektren - alle Effekte reproduzierbar ?

      Die in der erwähnten Schülerarbeit angeführte Absorption bei 5573,6 Angström, die mit Mangan koreliert konnte ich hier nicht nachweisen, habe allerdings auch nicht das Aristarchus-Plateau sondern Aristarchus direkt untersucht.
      Ich werde da mal bei Gelegenheit mit einer höheren spektralen Auflösung rangehen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

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