JUPITER 2021

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • JUPITER 2021

      Hallo Balkonauten,

      zurückkehrend aus einer Phase totaler Überarbeitung konnte ich letzten Samstag die klare Nacht nutzen, wieder einmal nach den Planeten zu sehen.
      Erstmalig vom neuen Beobachtungsplatz im Garten aus.
      Tagsüber hatte ich extra noch die Hecke im Beobachtungsfeld gestutzt um freie Sicht zu haben. Ein Stückchen westlicher lasse ich sie hochwachsen - da schirmt sie dann effizient eine Straßenlaterne ab.

      Eigentlich war ich müde, hatte technische Probleme und irgendwie lief alles nicht so rund - und so habe ich einfach "nur mal so" als es dann leidlich lief ein paar Videos von Jupiter und Saturn gemacht.
      Vorteil da unten im Garten: Die Planeten sind viel länger sichtbar als in der Kerbe zwischen Tulpenbaum und Zypresse wie früher.
      Zweiter Vorteil - wie ich im Nachgang jetzt bemerke - das Seeing ist besser.

      Hier also mein erster Jupiter für dieses Jahr - "mal eben schnell" und blöderweise ohne ADC, den ich bei der Bearbeitung der Saturnbilder wirlich sehr vermißt habe.
      Na gut - nächstesmal.



      Jupiter zeigt sich momentan sehr stürmisch. Das Südäquatorialband ist recht stark aufgelöst, viele ovale und runde dunkle Wirbel zeigen sich oberhalb des Nordäquatorialbands und zur Nordpolarregion hin sehe ich auch einen ovalen Wirbel. Einige sehr helle Flecken heben sich ab.
      Das könnte noch sehr interessant werden - sofern man nicht weiterhin eine klare Nacht mit drei Wochen Regenwetter bezahlen muß.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Martin,

      das ist doch trotz der widrigen Umstände ein schönes Bild geworden. Das mit dem besseren Seeing im Garten kann ich bestätigen.
      Aber dazu müsste ich jedesmal 20min fahren und das ist unter der Woche eher suboptimal für mich.

      Welche Technik hast du denn eingesetzt?
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Hallo Frank,

      Das Setup veröffentliche ich immer direkt beim Bild in der Galerie.
      Hier kam das C 9.25 auf Vixen-GP-DX zum Einsatz, keine Barlowlinse, (leider) kein ADC, Kamera ist die Altair GP Cam AR 0130c .

      Ich habe auch noch Bilder mit dem Astronomik ProPlanet IR-Passfilter gemacht, aber die muß ich noch bearbeiten.

      Ich kann gut nachvollziehen, daß Du unter der Woche ungern so lange fährst um zu beobachten.
      Meine Verlegung des Beobachtungsplatzes von der Terrasse in den Garten erhöht zwar schon etwas den Aufwand vor allem für den Abbau hinterher.

      Wenn sich der Platz bewährt werde ich eine Säule fest betonieren und denke über einen kleinen mobilen Schutzbau nach, den ich über Säule und Montierung rollen kann und der es ermöglichen soll, bei Bedarf auch mal das Teleskop montiert zu lassen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Moin Martin!
      Für "eben Mal schnell" ist's doch ganz ordentlich geworden.
      Ich denke aber, Jupiter und Saturn stehen zu tief, um detailreiche Bilder machen zu können. Ein ADC kann da sicher helfen, der kann aber auch nicht zaubern. Vielleicht wäre es sinnvoll, hier Mal mit einem IR-LRGB zu arbeiten, da im IR sich das Seeing nicht so auswirkt und sich die atmosphärische Dispersion auch nicht auswirkt.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      vielen Dank.
      Mal schauen, was trotzdem geht.
      Immerhin kann ich die Planeten vom neuen Standort aus deutlich länger beobachten.

      Natürlich leistet der ADC keine Wunder, aber ich bin nach der letzten Planetensaison der Meinung, daß er bei diesem Tiefstand der Planeten doch etwas gebracht hat.
      Selbst minimale Verbesserungen des Rohbildes begrüße ich.

      IR-LRGB werde ich versuchen. Ich habe aus dieser Nacht auch noch IR-Bilder.
      Allerdings erscheinen sie mir bei Jupiter sehr wenig strukturiert, ich hatte erhebliche Mühe bei der Fokussierung und weiß bislang nicht, ob die gelungen ist.
      Falls ja, versuche ich die Bildaddition.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Balkonauten,

      nach Durchsicht aller Videos habe ich hier ein IR-LRGB-Komposit aus den zwei besten aufeinanderfolgenden LRGB- und IR-Videos erstellt.
      Daten beim Bild in der Galerie einsehbar.



      Ich fürchte aber - an den Rändern zeigt sich schon die Verschiebung durch die Planetenrotation.
      Ok - ja - WinJupos . . .
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Balkonauten,

      in der Nacht 20./21.08. hatte ich Zeit für die Planeten.
      Es war eine sehr dunstige und enorm nasse Nacht. Zum Ende um 1h stand das Wasser auf dem gesamten Equipment und die letzten Fotos habe ich wohl durch beschlagene Optik gemacht.

      Trotzdem habe ich einige Videos machen können an denen ich noch ne Weile sitzen werde.
      Ein Bild will ich aber schonmal zeigen, nach Standard bearbeitet und geschärft, also noch ohne mich mit den Feinheiten zu beschäftigen.

      Links von Jupiter stehen Io und Europa - leider etwas verzerrt durch Seeingeffekte.
      Den Großen Roten Fleck konnte ich bereits vor dem Meridiandurchgang sehen und aufzeichnen. Diese Bilder folgen.
      Ich hoffe, es gefällt trotzdem.
      Daten wie üblich beim Bild in der Galerie.

      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Balkonauten,

      am vergangenen Wochenende kamen zwei entscheidende Faktoren zusammen: Der Himmel war klar und ich begann meinen einwöchigen Urlaub.

      Beides zusammen führte neben Gartenarbeit und Pool-Versorgung auch zu Astro-Aktivität und so sind an beiden Abenden so einige Videosequenzen von Jupiter entstanden.
      Mit denen werde ich jetzt allerdings noch ein Weilchen beschäftigt sein um das Mögliche herauszuholen.
      Das Seeing war nicht so wirklich berühmt, offenbar sorgen nun die vermehrt laufenden Heizungen und brennenden Öfen für Turbulenz. So ungefähr weiß ich jetzt wo die turbulenten und wo die ruhigen Regionen sind, aber die Zeitfenster sind nicht sehr groß.

      Trotzdem gelang es, wenn man die beiden Abende zusammennimmt, einen recht umfangreichen Überblick über die Jupiteratmosphäre zu erhalten denn Samstag Abend habe ich vor allem die Zeit VOR dem Erscheinen und Meridiandurchgang des Großen Roten Flecks erfassen können, sonntags dann die Zeit nach dem Meridiandurchgang bis zum Verschwinden des GRF.

      Das grobe Übersichtsbild hier stammt vom 10.10. gegen 21h 43m MESZ. Mit weiterführender Bildbearbeitung ist da aber noch mehr rauszuholen.




      Bei der Wavelet-Schärfung treten diesmal die "Zwiebelringe" überdeutlich hervor, den Effekt hatte ich in dieser Deutlichkeit bislang noch nicht.
      Ich muß sehen, wie ich das dämpfen kann (Vorschläge und Hilfestellung sind sehr willkommen !), außerdem muß ich das Bild noch derotieren, Farben optimieren. . . . .

      Wenn alle Bilder bearbeitet sind stelle ich die mal hier nebeneinander um einen Überblick über die aktuellen Strukturen der Jupiteratmosphäre anzubieten.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • So, jetzt habe ich endlich mal ein Tutorial gefunden, das sich des Themas Schritt für Schritt annimmt, auch mit Software, die ich benutze.

      Herumprobieren ist ja gut und schön, aber ich glaube, es wird besser wenn ich weiß was ich tue.
      Das muß ich jetzt allerdings erstmal durcharbeiten und ausprobieren.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Frank,

      vielen Dank !
      Ich stimme Dir allerdings zu, die Schärfung ist auch für meinen Geschmack eher zu hart, dabei war ich schon sehr vorsichtig.
      Ich habe es einfach noch nicht raus, die feineren Strukuren hervorzuheben ohne die Kräftigeren zu überzeichnen.

      Vielleicht bringt es was, gleich zu Anfang RGB zu trenne und einzeln zu bearbeiten und dann wieder zusammenzuführen.

      Ich arbeite jetzt mal die Tutorials durch die ich gefunden habe.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo zusammen,

      so, jetzt habe ich noch einiges mehr an Literatur gefunden zu Workflow, Wavelets und Deconvolution.

      Jetzt - wird es auf jeden Fall länger dauern.

      Zum einen, das alles jetzt zu verstehen und zum anderen - eines sehe ich jetzt schon, die Bildbearbeitung wird ab jetzt um einiges länger dauern.
      Aber wenn die Resultate entsprechend sind. . . .

      Ich bin nunmal der Meinung, daß ich all diese Werkzeuge und Filter besser nutzen kann wenn ich verstehe was sie tun.
      Das Herumprobieren erreicht so langsam seine Grenzen.
      Ich will wissen was ich mache.

      Hier geht es mir eben auch nicht nur um schöne BIlder, sondern ich will sehen was sich in der Jupiteratmosphäre tut, was stabil ist, was sich verändert, was sich entwickelt und was vergeht.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Martin,

      Du warst richtig produktiv. Was mich wundert, dass Du mit dem C9 keine scharfen Bilder erreichst. Entweder ist das Teil nicht kollimiert oder Du hast ein Fokusproblem. Alleine die Zwiebelringe entstehen durch das Schärfen bzw. 8 bit Aufläsung.

      Bezüglich der Tutorials hat Micha doch zwei schöne Sachen hier eingestellt. Die lassen sich doch fast 1:1 übertragen.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Karsten,

      vielen Dank für Deine Antwort !

      Gleich vorneweg, ja das ist eine 8-bit-Auflösung, ansonsten würde die Framerate massiv einbrechen bei meinem alten Laptop.
      Andererseits - bei anderen Aufnahmen aus deisem Jahr hatte ich das Zwiebelringproblem bei Weitem nicht in dieser Ausprägung.

      Die Kollimation des C9 habe ich geprüft, ich erkenne da keine Abweichungen.
      Ich muß allerdings feststellen, daß das Seeing es sehr schwierig macht, den Fokus zu finden.
      Ich werde da aber wohl auch mehr Zeit reinstecken müssen und lieber ein paar Videos weniger machen, die aber dann mit gutem Fokus.
      Ich darf natürlich auch nicht vergessen, den ADC nachzustellen.

      Ich schau´ was ich bei kommendem klaren Himmel an Rohdaten zusammentragen kann.
      Leider endet bald der Urlaub und die Zeit wird deutlich knapper.

      Übrigens habe ich mich erstmal recht intensiv an Michas Mond-Tuorial orientiert.
      Ich denke ich sollte aber auf jeden Fall mal einen Versuch mit getrennten Farbkanälen machen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pegasus ()

    • Moin zusammen!

      Du hast den Jupiter immerhin erwischt, dazu erstmal Glückwunsch, der ist mir dieses Jahr nämlich noch nicht vor den Spiegel gekommen. Daher will ich mich jetzt auch nicht so aus dem Fenster hängen.
      Ich kann aber hier aus Erfahrung sprechen, der Jupiter ist ein schwieriger Genosse, ich hab da auch Probleme, den Fokus zu treffen. Hinzu kommt ja das meist grauselige Seeing in unseren Breiten.
      So wie dein Jupiter sahen oft meine aus, wenn ich den Fokus nicht getroffen hatte. Die Zwiebelringe, so wie Du und Karsten es schon festgestellt hattest, kommt von den 8 Bit. Die kommen aber auch erst, wenn man in den Bereich der
      Überschärfung kommt.
      Wenn Du schreibst, die Justierung passt, dann glaube ich dir das und es wird an den anderen Bedingungen liegen.
      Was mich allerdings wundert ist, dass du trotz ADC eine Farbverschiebung (möglicherweise auch mit verchieden großen Farblayers) hast! Gerade das soll ja der ADC verhindern.
      Nun ja, ich selbst bin auch ehr unzufrieden mit der one shot-Farbkamera am Planeten. Ob vielleicht hier ein IR(L)-RGB bessere Ergebnisse bringen wird? Ich werde mich da mal ransetzen 8) (wenn Petrus mitspielt)
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      vielen Dank für Deine Infos und Hinweise !

      Ich denke schon, daß getrennte L - RGB - Aufnahmen bessere Ergebnisse bringen können.
      Das wird dann aber nichtmehr ohne Derotation gehen, selbst mit Zeitersparnis durch Filterrad wird die Planetendrehung hier wohl zum Tragen kommen.
      Ob IR als L-Kanal hier sinnvoll ist weiß ich nicht, das müßte man probieren. Im Nah-IR zeigt sich die Jupiteratmosphäre anders als es bei Aufnahmen von Steinplaneten der Fall ist. Da werden vor allem Seeing-Effekte reduziert.
      Bei Jupiter zeigen unterschiedliche Gasschichtungen zusätzlich ganz unterschiedliche Wärmesignaturen die sich vom Visuellen stark unterscheiden können.
      Im Nah-IR habe ich bislang den GRF als sehr unauffällig wahrgenommen.

      Zu meinen Bildern - Ja, ist wohl ein Fokusproblem.
      Die Kollimation habe ich am Stern im Baader-Meßokular überprüft, da gibt es eine Gruppe konzentrischer Kreise mit denen die ich das extra- und intrafokale Sternbild zur Deckung brachte, das sah gut aus.

      Die Fokussierung ist echt anspruchsvoll, obwohl ich einen Motorfokussierer einsetze.
      Es gibt aber sogar schon Unterschiede ob ich das Display aus Distanz mit Brille oder aus der Nähe ohne betrachte.
      Und gewöhnlich nur Sekundenbruchteile, um den Fokus beurteilen zu können, aber wem erzähl ich das ??
      Du hast recht, das ist bei den pastelligen Strukturen von Jupiter nicht trivial.

      Zu der Farbabweichung - ja, mea culpa, das passiert, wenn man im Eifer des Gefechts vergißt, den ADC regelmäßig horizontal auszurichten.
      Ich habe auch andere Aufnahmen, da funktioniert er richtig gut.

      Mal sehen ob ich es nochmal schaffe die Tage, ein paar Aufnahmen zu machen.

      Eins steht aber fest - auch wenn ich nicht die superscharfen Jupiteraufnahmen bieten kann bisher, so lerne ich doch momentan sehr viel über die Materie.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Moin Martin!


      Pegasus schrieb:

      Im Nah-IR zeigt sich die Jupiteratmosphäre anders als es bei Aufnahmen von Steinplaneten der Fall ist. Da werden vor allem Seeing-Effekte reduziert.

      Ich bin da mal von meinem Equipment ausgegangen, da der 685nm IR-Pass ja eigentlich ein Tiefrot-Filter ist. NIR fängt ja auch erst bei 780nm an.
      Und da glaube ich nicht, dass es da so große Unterschiede zumindest bei dem Rotkanal gibt.
      Wir hatten vor Jahren mal angefangen, aus dem separierten Rotkanal ein Luminanzbild zu gewinnen, das war dann ein L(R)-RGB (oder so ähnlich). Das ging eigentlich ganz gut und müsste mit Tiefrot noch besser gehen.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      zu den Filtern:
      Na ganz simpel, einfach probieren ! :thumbup:
      Ich wollte für Luminanz auch mal den Astronomik Pro Planet versuchen, er hat einen Durchlasbereich von 640nm bis 840nm.
      Den Baader 685nm IR-Passfilter habe ich jetzt auch im Filterrad.

      Was mal spannend wäre - ich habe da einen 850nm-IR-Passfilter. Visuell geht damit nichtsmehr, aber das ist dann wirklich Nah-IR.

      Was die Sache unkomfortabel macht: Ich muß bei Schwenk auf die IR-Filter immer erst den ADC entfernen, was die Prozedur natürlich verlängert - und Jupiter dreht und dreht . . . .

      Ich habe mal ein wenig recherchiert über Methoden der Jupiterfokussierung und steiß da auf einen Beitrag von Dir hier im Forum.
      So werde ich das auch mal probieren, über das Herantasten an den Fokus mit jeweils nachfolgenden Videos.
      Fokussierung über die Monde hat bei mir bislang noch weniger funktioniert als an Jupiter direkt.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Balkonauten,

      heute Abend schien sich ja gegen jeden Wetterbericht hier die Bewölkungssituation günstig zu entwickeln und Meteoblue verhieß günstiges Seeing.
      So setzte Ich das C9 auf seine Montierung und ließ es auskühlen.

      Nach dem Abendgassi mit Pudelhund war der Wolkenschleier leider sehr dicht geworden; mag sein, daß das Seeing dahinter günstig war, nur leider konnre ich auf Jupiter durch den Nebel fast nichts erkennen.
      So baute ich wieder ab und widmete mich weiter dem Jupiter aus der Konserve, den ich hier schon vorgestellt hatte und an dem ich seit Tagen herumbastele.

      Nach ca. 6h des Experimentierens nach diversen Tutorials, dem Auffinden zweier gravierender Fehler in ebendiesen und deren Korrektur habe ich mir jetzt einen Workflow zurechtgelegt nach dem ich arbeiten kann.

      Im ersten Schritt werden die Roh-AVIs mit PIPP über alle frames zentriert und dann in je einen Rot-, Grün- und Blaukanal zerlegt.
      Die resultierenden AVIs werden mit Autostakkert in der Qualität analysiert.
      Zum Stacking sollten mindestens jeweils 1000 frames kommen, unter eine Qualität von 82% will ich aber nicht gehen.
      Das habe ich hier im Grünkanal knapp verfehlt, das hätte es aber auch nicht gerettet.

      Die resultierenden Einzelbilder für den R-, G- und B-Kanal wurden dann in Fitswork mit dem Deconvolution-Tool sanft und vorsichtig geschärft.
      Danach ließ ich noch eine sanfte iterative Gauß-Schärfung darüberlaufen.
      Danach Anpassung des Histogramms aller Farbkanäle.

      Aus dem Rotkanal erstellte ich ein stärker geschärftes Bild für den L-Kanal.

      In FITSWORK dann Kombination der Einzelkanäle zu einem RGB-Bild und Addition des L-Kanals.

      In GIMP dann noch ein leichtes Midtone-Sharpening und etwas Farbverstärkung, etwas Anhebung des Gamma.

      Das hier kam dabei dann heraus:

      Sicher könnte ich noch bei so manchen Bearbeitungsschritten etwas an den Stellschrauben drehen und es zu optimieren versuchen, nicht jedoch heute noch bei diesem hier.
      Ich muß einsehen, daß die Aufnahme etwas neben dem Fokus liegt.
      Ich denke mehr als das hier jetzt geht nicht.
      Unscharf bleibt unscharf.

      Ich versuche es aber an meinen letzten Urlaubstagen mal mit diesem Workflow an besserem Ausgangsmaterial.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!