Saturn, Jupiter und Mond am 19.07.2022

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    • Saturn, Jupiter und Mond am 19.07.2022

      Moin!
      Am Dienstag früh um halb drei hatte ich mich aus dem Bett gequält, um dieses Jahr endlich mal Planeten aufs Korn zu nehmen. Meteoblue orakelte zwar CS voraus, ein Blick auf die Seeingwerte haben aber nichts gutes hoffen lassen.
      Also den 12er raus in die Garageneinfahrt, das ganze Geraffel aufgebaut und kurz mit Hilfe des Lüfters auskühlen lassen.
      Als erstes schnell Saturn aufs Korn genommen, da der schon die Anstalten gemacht hat, hinter der Hausecke zu verschwinden:

      Hier hatte ich die Galaxy-2,5x ED-Barlow im Einsatz, das Seeing war zu diesem Zeitpunkt noch ganz brauchbar. schnell 4000 FRames mit der Sv305m pro gemacht. Das Ganze dann mit AS!3 bei 25% Verwendungsrate gestackt und in Registax 6 geschärft.
      Leider hatte ich verpasst, rechtzeitig mit der 305´er RGB´s zu machen. Naja, man kann ja nicht alles haben.
      Also weiter zu Jupiter, der knapp über dem Mond stand und einen schönen Anblick gegeben hat.
      Hier war das Seeing schon deutlich schlechter, da musste ich den 685nm IR-Pass vorschrauben:

      Aufgenommen hatte ich ebenfalls mit der 2,5x Barlow und der Mono 4000 Frames und hab dann schnell zur Farbkamera gewechselt, wegen der Rotation. Den Farbkanal habe ich dann mit 2000 Frames gefüllt.
      Das ganze dann wie den Saturn, aber bei 15% Verwendungsrate bearbeitet und in Fitswork ein LRGB erstellt. Ich muss aber zugeben, da hatte ich mir doch mehr erwartet.
      Zum Schluss hatte ich nochmal schon weit in der Dämmerung nochmal auf den Mond gehalten:

      Erstaunlicherweise war dann das Seeing doch so gut, dass einige Craterlets in Plato sichtbar wurden.
      Dann war Ende und der 10 Stunden Arbeitstag ging los.

      Was mich halt erstaunt, dass die Planeten trotz 3,75 Meter Brennweite und den kleinen Pixeln doch relativ klein bleiben. Wenn ich mich da in anderen Foren umschaue, werden ja mittlerweile bildschirmfüllende Jupiters und Satürne mit Hubbledetails gezeigt, und das mit
      ganz ähnlichem Equipment gefilmt. Da frage ich mich, wie die Astrokollegen das machen.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      vielleicht sagen das die Astrokollegen ja, wenn man sie nett fragt . . . ;)

      Mir gefallen Deine BIlder auf jeden Fall sehr gut, ich werde das wohl dann mal mit RGB-Filtern versuchen, ich weiß nicht, ob sich meine Farbkameras und die Mono im Nachgang vertragen.

      Aber - ja stimmt, Jupiter hast Du mit anderem Equipment tatsächlich schon deutlich besser aufgenommen. Ich habe so auf die Schnelle aber keine Idee, wie Du das hier optimieren könntest. . .

      Ich hatte ja fast erwartet, daß Du vor mir mit den Planeten hier aufwarten wirst, ich hatte eigentlich diese Nacht für erste Versuche geplant, aber momentan hängen mir die dörflichen sozialen Verpflichtungen noch nach.
      Ich weiß nicht ob ich das heute Nacht bringe.

      Schauen wir mal. . .
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Pegasus schrieb:

      vielleicht sagen das die Astrokollegen ja, wenn man sie nett fragt . . .
      Martin, hat er versucht, aber du weist doch wie sie sind, gute Bedingungen und so... Einige scheinen an Stellen Deutschlands zu wohnen, wo nur gute Bedingungen sind. Viele Benutzen jetzt auch ADC´s. Viellleicht bringen die ja
      wirklich so viel, obwohl ich mir da bei ner Mono-Kamera nicht sicher bin, zumal ich ja dann mit nem IR-Pass die atmosphärische Dispersion komplett ausgeblendet haben müsste.
      Darum geht es mir aber nicht. Hier ein Beispiel von Astrobin:
      astrobin.com/4yvcgr/
      Neptun mit nem 8" f5 und ner 3x Barlow., ich gehe da mal von 3 Metern Brennweite aus.
      oder Uranus:
      astrobin.com/0int0h/
      Ich hatte mit dem C8 schonmal Uranus und Neptun probiert (Jahre her) und die waren bei 4 Metern Brennweite so klein, dass sich Uranus gerade so als Scheibchen gezeigt hat und bei Neptun war ich mir gar nicht so sicher, ob ich nun Neptun oder nen blauen Stern erwischt hatte...
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Hallo Micha,

      von den Bildern auf den Links bin ich wirklich beeindruckt - und frage mich gleichzeitig auch, wie das mit diesem Equipment gehen soll.

      Ich hatte mir seinerzeit ja auch einen ZWO ADC geleistet und im Vergleich mit Aufnahmen ohne ADC habe ich bei den damals sehr tief stehenden Planeten tatsächlich eine Verbesserung der Bildqualität festgestellt, sofern der ADC korrekt eingestellt wurde (was auch seine Zeit dauert).
      Allerdings kann auch der ADC nicht zaubern und ich frage mich ebenfalls, ob das bei Monokameras derart große Unterschiede bewirken kann.

      Wenn ich den IR-Passfilter nutzte habe ich vorher den ADC entfernt.

      Ich hatte letztens mal in einer Ausgabe von "Astronomie- Das Magazin" Aufnahmen von - ich glaube Uranus - mit deutlichen atmosphärischen Strukturen gesehen; allerdings habe ich nichtmehr im Kopf mit welchem Aufnahmeequipment. Ich weiß aber, daß dafür Aufnahmen mit diversen Schmalbandfiltern angefertigt wurden. Ich schau´ mal nach dem Artikel. . . .

      Mich erinnert das ein wenig an meine Zeit in der Krebsforschung, wenn ich nach diversen Papers unsere Methodik optimieren wollte - nur daß die wesentlichen Aspekte in den Papers nicht hinreichend beschrieben waren. Könnte ja passieren, daß jemand anders dann früher veröffentlicht. . . .

      Mich interessiert dieser Wettstreit, der auch im Amateurbereich massiv Fuß gefasst hat, nicht - nichtmehr.
      Für mich ist Freude am Hobby vor allem auch die Zeit am Teleskop - und mich dort wohlzufühlen.
      Wenn dann noch was für MICH Brauchbares bei rauskommt, dann bin ich glücklich.
      Abends das Equipment starten und dann morgens die volle Festplatte in Empfang zu nehmen ist für mich nicht Astrohobby.
      Jede(r) wie sie/er mag - ich mag es so aber nicht.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Ach ja - Hochachtung, daß Du das alles vor einem kompletten Arbeitstag durchgezogen hast !

      Beim besten Willen bringe ich das momentan nicht danach 9h ohne jede Pause den "qualifizierten Alleinunterhalter" zu geben - und bei den aktuellen massiven Lockerungen maximalen Infektionsschutz anbieten zu können.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

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    • Hallo Micha,

      Pegasus schrieb:

      Ich hatte letztens mal in einer Ausgabe von "Astronomie- Das Magazin" Aufnahmen von - ich glaube Uranus - mit deutlichen atmosphärischen Strukturen gesehen
      so, es ist die Ausgabe 25 von "Astronomie-Das Magazin", Seite 54.

      Da findet sich ein Komposit von Uranus aus H alpha/IR pass/Rot/Orange.
      Bildgröße etwa wie bei den Bildern von Deinen Links.

      Aufnahmeinstrument war ein Vixen VCM 330L mit 4320mm Brennweite, Kamera eine ASI290MM.

      Es zeigen sich Details vor allem im Bereich der Polregion, allerdings nicht so deutlich und detailliert wie auf den Aufnahmen aus Deinen Links, und das mit deutlich höher auflösender Optik.
      Ich weiß nicht, wie bei jenen Bildern eine derartige Qualität zustande gekommen ist mit einem Equipment, das Dir und auch mir ebenfalls zur Verfügung steht.

      Irgendetwas müssen wir da grundlegend falsch machen - ich könnte es aber mal mit Super-Seeing-Tänzen probieren.
      Aktuell bräuchten wir aber dringender erstmal Regentänze.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

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