NGC 6888 am 27.07.2022

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    • NGC 6888 am 27.07.2022

      Liebe Balkonauten,

      gestern war hier seit langem mal wieder ein sehr brauchbarer Himmel. Da konnte ich erstmalig meine neue Bahtinov-Maske ausprobieren, die ich im März (!) gekauft hatte.
      Die Gelegenheit nutzte ich, um den "Sichelnebel" NGC 6888 fotografisch zu beobachten:



      Aufgenommen habe ich das Bild mit meiner Sony NEX-5Ra am Skywatcher Newton 130/650 ohne jeglichen Filter (die Kamera hat auch keinen mehr), 30x2min + 40x3min, Bortle 5, Guiding mit PHD2. Funktionierte alles noch!
      Bearbeitet habe ich das Bild mit SiriL, GraXpert, Gimp.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Gunther,

      beeindruckende Aufnahme !!

      Der anregende Zentralstern fasziniert mich besonders, WR 136.
      Ich habe schonmal versucht ihn sepktrographisch darzustellen, hat aber leider damals nicht geklappt und bislang hatte ich keine Zeit für neue Versuche.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Martin,

      danke für deine Rückmeldung und schön, dass dir das Bild gefällt. Ich hatte vor einem Jahr schon einen Versuch unternommen, dabei kam aber nichts vorzeigbares heraus.

      Vielleicht findest du ja mal die Gelegenheit für eine spektrographische Aufnahme von WR 136. Ich habe zwar nicht viel Ahnung davon, bin aber trotzdem auf das Ergebnis und deine Interpretation gespannt.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Gunther,

      der Schwan steht ja zur Zeit sehr günstig und WR 136 ist mit ca. 7.5m recht hell.

      Ich erwarte da natürlich Emissionslinien über die ganze Balmerserie des Wasserstoffs und auch Helium-Emissionen.
      Spannend wäre natürlich, auch das Spektrum des Sichelnebels bzw. aus diversen Bereichen des Nebels darzustellen, aber der Nebel ist ungleich schwächer und könnte jenseits meiner Möglichkeiten liegen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Gunther,

      schön dass es bei Dir mal wieder geklappt hat! Bei mir ist gerade Pause - meine NEQ6 bekommt einen TÜV und Riemenantrieb in Bielefeld.

      Ganz schön viele Sterne im Schwan. Das Hirn hast Du gut erwischt und man sieht, dass die Hauptquelle an Licht dann tatsächlich in HI und [OIII] zu finden sein wird.

      In den Ecken ist gewaltig viel Koma Gunther. Hast Du keinen Korrektor zwischen Teleskop und Kamera?
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Karsten,

      ja, die Ecken. Ich hatte natürlich einen Komakorrektor im Einsatz (mpcc Mark III). Das mit den Ecken hatten wir auch schon mal diskutiert und herausgearbeitet, dass vermutlich der Abstand zum Sensor nicht stimmt.
      Was merkwürdig ist: Auf älteren Aufnahmen mit demselben Setup sind die Sterne in den Ecken OK. Naja, es war nicht ganz dasselbe Setup, da ich früher ohne Guiding arbeitete. Vielleicht haben sich die Nachführfehler zusammen mit dem Abbildungsfehler positiv ausgewirkt?
      Ich habe an dem Problem zugegebenermaßen noch nicht gearbeitet. Sicher muss ich erstmal herausfinden, ob der Abstand zum Sensor zu kurz oder zu lang ist. Ist er zu kurz, kann ich einen Zwischenring verwenden. Ist er zu lang ... da hab ich momentan keine Idee.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Karsten,

      besten Dank für den Tipp, denn vielleicht habe ich jetzt die Erklärung, warum es früher mal besser war:
      Der mpcc kommt mit einem ca. 3mm Zwischenring auf der Kameraseite. Dieser sorgt gleichzeitig für einen kleinen Abstand auf Teleskopseite. Früher hatte ich auch Probleme mit zusätzlichen Beugungseffekten an hellen Sternen, weswegen ich den Abstand vom mpcc zum OAZ verringern wollte, um den OAZ etwas weiter aus dem Tubus holen zu können. Den Ring schraubte ich damals einfach ab. Der OAZ erwies sich jedoch als unschuldig an den Beugungseffekten, an den Ring dachte ich seitdem nicht mehr. Ich denke, er sorgt genau für den zusätzlichen Abstand.
      Die App ClearOutside lässt hoffen, dass ich in dieser Woche noch etwas Belichtungszeit ernten kann. Ich bin gespannt.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo in die Runde,

      es war tatsächlich dieser Ring am mpcc :thumbsup:

      Die effektive Vergrößerung des Abstands zum Sensor dürfte sich nur auf wenige Zehntelmillimeter belaufen, doch der Effekt ist groß:



      Die letzten 3 Abende war zumindest freie Sicht auf den Himmel und ich konnte noch etwas Belichtungszeit sammeln. Ins Bild eingeflossen sind 61x185s bei gleicher Ausrüstung wie beim ersten Bild im Thread.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Gunther,

      ein sehr schönes Bild. Nicht nur das "Gehirn", auch die Dunkelwolken kommen im Feld sehr schön zur Geltung. gfgfgf
      Schön, dass Du die Ursache für die elongierten Sternen gefunden hast. Das Problem kenne ich bei meinem Reducer auch. Da kommt es auf den Zehntelmillimeter an.

      Wie oft kontrollierst Du bei Deinen Aufnahmen die Fokussierung?
      Seit ich bei meinem Aufnahme regelmäßig den Fokus in NINA automatisch nachstellen lasse, sind die Ergebnisse im Vergleich zu früher bei mir schärfer.

      LG
      Hans-Jürgen
    • Hallo Hans-Jürgen,

      schön, dass Dir das Bild gefällt!

      Tatsächlich scheint der Fokus vor allem bei den gestrigen Aufnahmen etwas davongelaufen zu sein. Ich hatte einen richtigen Anstieg der FWHM-Werte beobachtet, allerdings erst beim Registrieren. Die Auswahl der Bilder fürs Stacken war dann ein Kompromiss. Die Nächte waren auch ganz schön warm.

      Eine automatische Fokuskontrolle ist da sicher eine feine Sache, hier setzt mir momentan aber die Hardware Grenzen. Mit meiner betagten Sony NEX-5Ra ist nur manuelle Kontrolle möglich. Sie kann nicht über USB ferngesteuert werden, liefert auch kein Bild über USB und fällt daher bei allen gängigen Capture-Programmen wie NINA raus. Ich steuere sie mit Infrarot (Bastelei aus Raspberry Pi + IR-LED).

      Manuelle Fokuskontrolle finde ich schwierig und ich mache sie daher auch selten. Die Sterne im Bildausschnitt sind oft zu schwach, um mit Bahtinov-Maske vernünftig fokussieren zu können. Hier hätte ich sicher einen kleinen Schwenk auf Wega machen können. Doch dann hinreichend genau denselben Ausschnitt wieder zu finden wie beim letzten Mal ist mit meiner Vixen GP ohne GoTo eine ziemliche Fummelei. Da bin ich schon zu Beginn der Sitzung sehr froh, wenn ich den Ausschnitt vom Vorabend wiedergefunden habe. Automatische Fokuskontrolle ist auf jeden Fall ein weiteres Argument für eine richtige Astrokamera.

      Viele Grüße
      Gunther
    • Hallo Frank und Micha,

      danke für eure Rückmeldungen!

      @Micha: Dein Kommentar brachte mich auf die Idee, doch mal Starnet auszuprobieren. Dank des jüngsten PC-Upgrades kann ich das sogar sinnvoll einsetzen :)
      Damit ist es möglich, die Nebelstrukturen noch besser herauszubringen und die Sterne etwas in den Hintergrund treten zu lassen:



      Es ist dasselbe Bild wie oben. Nach dem Stack und leichtem Stretch hatte ich mit Starnet eine sternlose Version des Bildes erzeugt und konnte dann Hintergrund/Nebel separat bearbeiten. Es ist mein erster Einsatz von Starnet.

      Viele Grüße
      Gunther