Sensoranalyse QHYCCD 294c

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Sensoranalyse QHYCCD 294c

      Hallo Astrofreunde,

      wegen Umbau der Montierung, zweites Mal Corona und schlechten Wetters habe ich mich mal an die Auswertung meiner QHYCCD 294c gemacht. Ich bin unzufrieden mit dem Sensor-Verstärkerglühen und wollte dadurch einmal herausfinden wie sich der Sensor bei verschiedenen Belichtungszeiten und Verstärkung (Gain) verhält.

      Darüber hinaus habe ich mit SharpCap eine Sensoranalyse durchgeführt. Die Auswertung mit SharpCap am Teleskop erfordert ca. 45 min und man benötigt außer dem Teleskop mit Kamera noch eine gleichförmige Lichtquelle. Ich habe dazu meine Lacerta-Flatbox verwendet.

      Nach Abschluss der Auswertung erhält man eine Tabelle mit den Sensoreigenschaften, die Rückschlüsse auf Verwendung ziehen lassen und die sich mit den Herstellerangaben vergleichen lassen.

      Tabelle



      Auswertungsgraph




      Aus den Werten, die sich auch in einer Tabellenkalkulation darstellen lassen habe ich die Dynamic des Chips in Abhängigkeit zur Verstärkung (Gain) aufgetragen und mit den Herstellerangeben verglichen.

      Graph Gain-Dynamic



      QHYCCD 294c

      Anschließend habe ich in APT verschiedene Dark-Belichtungen gemacht und vier verschiedene Kombinationen aus jeweils 10 Aufnahmen integriert. Die Bilder wurden in PixInsight identisch gestreckt.

      Dark 600 Sekunden - Gain 1610



      Dark 300 Sekunden - Gain 1610



      Dark 600 Sekunden - Gain 0



      Dark 300 Sekunden - Gain 0



      Ich möchte jetzt noch gar nicht viel Analyse schreiben. Vielleicht können die Forumsmitglieder in einer Diskussion die Ergebnisse bewerten.
      Bilder
      • QHYCCD.png

        126,09 kB, 2.548×776, 128 mal angesehen
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Karsten,

      interessante Sache, die du hier vorstellst. Mir fehlen derzeit die Recourcen, um solche Dinge zu machen.

      Allerdings muss ich zugeben, dass ich eher der Typ bin, der sich im Astrohobby weniger mit 'theoretischen' Betrachtungen beschäftigt.
      Trotdem Danke für das Aufzeigen von Möglichkeiten, die ich vlt. mal im Ruhestand machen könnte. ;)
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de
    • Moin Karsten!

      Erstmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, eine Analyse deiner Kamera durchzuführen. Ich war ja im Urlaub, daher konnte ich vorher nichts zu schreiben.
      Erstmal das offensichtliche: Bei Gain 0 scheint wirklich das Verstärkerglühen (bzw. Sensorglühen) nahezu weg zu sein. Der Grund für das starke Glühen ist m.E. ein nicht ganz durchdachtes Kameradesign mit einem Wärmeleck am Sensorrand?
      Haben das andere Kameras mit dem Chip auch?

      Die Interpretation der numerischen Werte und Kurven ist sicher nicht ganz einfach, was wohl auch das "rege Intersse" im Thread begründet. Ich war mal auf der Seite des Herstellers und habe die Dynamikkurve verglichen, da verhält sich deine Kamera ja annährend so, wie vom Hersteller gewollt.
      Jetzt zu deiner Tabelle:
      Der Dynamikbereich in Blendenstufen müsste klar sein, das Ausleserauschen auch. Bei Gain 0 hast du den größten Dynamikbereich und das höchste Ausleserauschen.
      Was ein wenig tricky ist, dass ist die Interpretation der full well capacity und das Verhältnis Elektron (=Photon) / ADU, wobei ADU für analog to digital unit steht.
      Soweit ich das verstanden habe, erzeugt bei 1 e/ADU ein Photon genau ein Outputsignal des Sensors.
      Bei der full well capacity ist es wohl so: Der Bildsensor kann, in Abhängigkeit der Verstärkung, nur eine bestimmte Anzahl Photoelektronen aufnehmen. Bei 16bit sind das maximal 65535. Bei Werten darüber wird das Pixel praktisch "überbelichtet".
      Bei den e/ADU wird eine Verstärkung angestrebt, wo ein Photoelektron genau ein Outputsignal erzeugt, das nennt man dann wohl "unity gain", das liest man derzeit häufiger.
      Bei Werten <> 1 e/ADU hat wohl die Digital/Analogumsetzung ein Problem, die Werte richtig zuzuordnen, da beispielsweise nach deiner Auswertung die Kamera bei Gain 3000 schon bei 0,29 Photonen ein Signal ausgeben würde, andersherum bei Gain 0 4,07 Photonen für ein Signal gebraucht werden. Ob und wie das sich letztendlich auf das Bild auswirkt, keine Ahnung, dazu habe ich keine Referenzen gefunden.

      Ich hoffe, nicht zu viel Mist geschrieben zu haben :D
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Karsten,

      die Analyse Deiner Kamera finde ich sehr interessant.

      Ich hätte mich gerne schon intensiver damit beschäftigt aber leider weiß ich momentan vor Arbeit nicht wo mir der Kopf steht.
      Ich habe momentan keine Zeit für´s Hobby und wenn ich mal ein wenig Zeit finde, bin ich zu müde um noch was Sinnvolles zu machen.

      Sobald ich etwas mehr Zeit habe werde ich es mir intensiver ansehen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Was bleibt uns jetzt zu tun übrig ? Nach vorne blicken und Optimismus wagen !!
    • Hallo Micha, hallo Martin,

      ja die liebe Arbeit. Ich bin auch eher theoretisch unterwegs. Sonst im Moment wegen der Arbeit auch nicht draußen.

      Micha Du hast keinen Mist geschrieben. Ich interpretiere die Daten genauso. Unity Gain wird bei QHY bei 1600 angegeben. Das zerhagelt mir aber das Sensorglühen. Ich denke ein Versuch bei Gain 0 ist Pflicht.

      Die 294er Sensoren haben alle das Glühen was sich aber dort gut wegkalibriert - oder weggeschnitten wird.

      Schau mal beim Nachbarforum. Da wurde noch die Altair Hypercam 294C vergleichend hinzugefügt.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Benutzer online 1

      1 Besucher