NGC288 im Sculptor

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    • NGC288 im Sculptor

      Die Aufnahme des Kugelhaufens entstanden bereits im Oktober 2021. Ich habe sie kürzlich nach Vorder- und Hintergrund separiert nachbearbeitet.
      NGC288 befindet sich 1,7° südöstlich der großen Sculptor-Galaxie. "Sculptor" hört sich immer so ganz nach "weit südlich gelegen" an, dabei steht
      der Haufen auf der gleichen Breite wie Messier4 nahe Antares (-26,5° Dekl.), der mir hoffentlich dies Jahr im Sommer vor den Spiegel kommt.
      Eine Besonderheit von NGC288: Von den hellen DSO ist es dasjenige mit der südlichsten galaktischen Breite.
      Der Südpol der Galaxis ist etwas unterhalb des unteren Bildrandes, also nicht mit drauf.
      NGC288 ist ein schwach konzentrierter Kugelhaufen (wie auch M4, M55), die Auflösung in Einzelsterne gelingt bis ins Zentrum.
      Und an der Peripherie kann man schon erahnen, wie ausgedehnt der Haufen wirklich ist.
      Hier noch die Daten zum Bild:
      Aufnahme: 8./9. und 9./10. Okt. 2021
      ZWO ASI 294monoPro an 150/750 GSO-Newton
      Ort: Hennigsdorf, Balkon
      LRGB-Komposit, der L-Kanal mit astronomikProPlanet642BP
      R: 10x3'; G: 10x3'; B: 15x3'; L: 12x5'
      Bearbeitung: DSS, Fitswork, PS, NeatImage, Starnet++, regim
      Norden ist oben
      Etwas Restrauschen habe ich belassen.




      Viele schöne klare Nächte wünscht
      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo Antina und Karsten
      tja, die Farben. Die sind bei tiefstehenden Objekten eine große Herausforderung. Bei der Farbintensität dieses Bildes habe ich mich sehr zurückgehalten.
      Höhere Farbintensität verstärkt hier Farbsäume, die zu alllem Übel ungleichmäßig übers Bild verteilt sind. Trotzdem habe ich die Funktion "Farblayer zurechtrücken" auf die Sterne des Kugelhaufens angewandt. Der Grund dafür sind m.E. Unterschiede in der differentiellen Refraktion der einzelnen Farbkanäle, die ja bei unterschiedlicher
      Höhe aufgenommen sind. Die Einzelaufnahmen sind ja nicht alle im Meridian entstanden, wo NGC288 ja noch 11° Höhe bei mir erreicht, sondern gehen auch bis 7° Höhe runter. Diese atmosphärischen Effekte nehmen dann recht deutlich zu.
      Zum Anderen habe ich festgestellt, dass der DeepSkyStacker, mit dem ich die Aufnahmen verarbeitet habe, nicht gut mit solchen unterschiedlichen Bildverzerrungen einzelner Frames umgehen kann. Das Registrieren läuft nicht gut. Ich verwende jetzt regim, welches wegen der Möglichkeit, beim Registrieren der Frames viel mehr Parameter frei einzustellen, sauberer arbeitet.
      Das möchte ich auch mal hier im Forum vorstellen, und zwar am Beispiel von absoluten Horizontaufnahmen der Sterne Shaula und Lesath, das ist der "Stachel des Skorpiones" unterhalb -37°Dekl., die beide überhaupt nur wegen der atmosphärischen Refraktion im Norden von Berlin über den Horizont kommen. Hierzu habe ich
      Aufnahmen, die von einem Feldrand nördlich Berlins entstanden sind, mit viel Geduld...

      Viele schöne klare Nächte wünscht
      Michael
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    • Hallo liebe Sternfreunde
      weil ich das thema DeepSky im Nahinfrarot noch mal aufgreifen möchte, ist hier mal ein Bild mit dem offenen Sternhaufen Messier7 bei -34.5°Dekl. (oben)
      Das Bild entstand am 31.05.2011 00:06 UTC. Kamera: DSI III an 2.8/180 Sonnar + Filter astronomik ProPlanet742. Belichtungszeit: 2s (Einzelframe, 2x2Binning).
      Das war zu einer Zeit, wo ich M7 noch problemlos vor die Optik bekommen habe, inzwischen geht das nicht mehr.
      Es ist verblüffend, wie kontrastreich die Aufnahme ist. Es ist kaum gestreckt, lediglich das Bildrauschen habe ich abgesenkt.
      Wie fürInfrarot typisch, ist das Laub des Baumes im Vordergrund weiß (wird durch Straßenbeleuchtung angestrahlt), und durch die kurze Bewlichtungszeit nicht verschwommen. Der Filter sorgt für die starke Absenkung der Hintergrundhelligkeit. Ich hatte hier den 742er genommen (öffnet bei 742nm). Den 642BP gab es damals noch nicht.




      Unten mal zum Vergleich eine Weitwinkelaufnahme vom 21.06.2022 23:37 UTC, gewonnen mit einer Canon1200Da mit EFS-Optik, bel. 6s bei ISO1600, ohne Filter.
      Beider Bilder Sternzeiten sind fast identisch. Der Ausschnitt oben ist gekennzeichnet (Azimut etwa 175°, Höhe 3°). Die Horizontsilhouette hat sich in den 11 Jahren völlig verändert. Richtung Südosten ist die Himmelsaufhellung wegen des Berliner Stadtzentrums sehr stark. Im horizontnahen Bereich besteht keine Chance, irgendetwas zu erkennen.


      Ich möchte kurz auch noch etwas zum Guiding mit IR-Pass-Filtern schreiben. Diese sind für mich im Prinzip unverzichtbar geworden, weil sie Halbwertsbreite des
      Sternscheibchens (FWHM) drastisch verringern können. Das Guiding wird erheblich sicherer, insbesondere bei geringen Höhen. In 1 1/4" habe ich alle drei dieser
      IR-Pass-Filter. Beim Arbeiten mit OffAxisGuider ist das Einfügen des Filters schwierig, da die Guiding-Kamera (ASI120mono) direkt verschaubt wird.
      Der Einbau des Filters in einen 5mm-T2-Distanzring sollte aber irgenwie gehen. Schauen wir mal...

      Viele schöne klare Nächte wünscht

      Michael
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