Orion-Gürtel im Januar 2023

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    • Orion-Gürtel im Januar 2023

      Der 17. Januar war einer der seltenen Tage mit einem schönen klaren Himmel. Seit fast 5 Monaten eine Nacht auf meinem Balkon!




      Orion-Gürtel
      ZWO ASI294mmPro an 2.8/180 Zeiss-Jena Sonnar, abgeblendet auf 4
      R: 4x5' Gain120
      G: 5x5' Gain120
      B: 5x5' Gain120, nur ein frame brauchbar
      Halpha: 5x5' Gain390
      Guiding: 60mm Leirohr mit PHD2
      Hennigsdorf, Balkon
      Bearbeitung: DSS, Fitswork, PS, starnet++, NeatImage

      Tatsächlich hatte ich es eher auf den Reflexionsnebel westlich von Rigel abgesehen, aber das Wetter hat mir dann einen Strich durch die Rechnung gemacht.
      Bei dieser Aufnahme des Oriongürtels waren die atmosphärischen Bedingungen sehr gut. Mittendrin bei den Blau-Aufnahmen nahm das Steulicht aber stark zu,
      was bei den hellen Gürtelsternen sehr deutlich sichtbar wurde. So konnte ich nur einen frame in Blau verwenden.
      Der Hintergrund ist aus den Halpha-, G-, B-Hintergründen erzeugt. Halpha habe ich hier deutlich gedämpt.
      Die Sterne im Vordergrund sind aus den R, G, B-Aufnahmen gewonnen.
      Über die R-Aufnahmen habe ich eine leichte Gauss-Dekonvolution laufen lassen. Grund: Wegen der Fokusverschiebung der Optik bei langen Wellenlängen sind die
      Rot-Aufnahmen sehr leicht unscharf.
      Der Hintergrund ist mit NeatImage entrauscht. Die hellen Nebelpartien habe ich danach leicht geschärft.

      Von weitem betrachtet ist das Bild wirklich hübsch geworden.
      Eine Sache macht mir aber im Augenblick Kopfzerbrechen: Die in Voraus gewonnen Flat-Bilder waren bei der Bearbeitung völlig unbrauchbar. Flatbilder hatte ich mit der
      T-shirt-Methode in der Abenddämmerung gemacht. Sie zeigten den Bereich der größten Helligkeit in der linken oberen Ecke.
      Mit DSS bearbeitet ergab sich ein unbrauchbares Bild.
      Das hat mich auf Fragen der Montierung der Optik aufmerksam gemacht. Die Montierung erfolgt bei mir über zwei sehr solide justierbare Rohrschellen auf einer Prismenschiene,
      die auf die Experimentalplattform montiert ist.
      Die Justierung der Rohrschellen erfolgt ja über jeweils drei Schrauben. Die vordere ist in Höhe der Taukappe, die hintere in der Nähe des Adapter.
      Ich kann mir vorstellen, dass bei der Montage der Optik die Gefahr des Verspannens besteht. Wie behutsam sollte ich das denn machen? Ich denke, das Beste ist,
      bei der Montage den live view der Kamera zu berücksichtigen, damit die Stelle hellster Ausleuchtung etwa in die Bildmitte rückt. Ich bin morgen wieder in meiner Wohnung.
      Bei dieser homogenen Wolkendecke sollte das mal auszuprobieren sein. Schauen wir mal.

      Viele schöne klare Nächt wünscht euch

      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo Michael,

      schönes Bild vom Gürtel des Orion! Die Sterne sind schön klein und rund, und die Ha-Regionen kommen sehr gut zur Geltung. Sehr schöner Kontrast auch am Pferdekopf.

      Mit einer höheren Auflösung könnten wir das Bild noch besser beurteilen (bis 3000x3000 und eine Bildgröße bis 5MB sind hier möglich über die Galerie). Auf mich wirkt es etwas zu glatt gebügelt.
      Der Flammennebel geht für meinen Geschmack einen Tick zu sehr ins rote, und die Sterne tendieren etwas zu Blau/Magenta. Vermutlich sind CA des Objektivs die Ursache. An den Sternen am Rand rechts unten sind auf jeden Fall CA zu sehen. Ein Abblenden auf f5,6 würde ich an deiner Stelle mal probieren.

      Viele Grüße
      Gunther

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gunther ()

    • Hallo Michael,

      wie Gunther bereits angemerkt hat, ist die Beurteilung des Bildes schwer möglich bei der geladenen Bildgröße.

      Auffällig ist das Magenta/Lila was da nicht hingehört.

      Die Flats machst Du tatsächlich vor den Aufnahmen? Dann ist natürlich absolute Voraussetzung, dass die Kamera nicht gedreht wird und der Fokus überhaupt nicht mehr verändert wird.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo liebe Sternfreunde,

      vielen Dank für die Rückmeldungen und Anregungen.
      Ich habe mal eine überarbeitete Version in voller Auflösung hochgeladen. Ist natürlich jetzt oben und unten etwas beschnitten.
      Der Flammennebel ist jetzt etwas mehr ins Gelbe gerückt. Das störende magenta um zeta Ori verringert.






      Hallo Gunther,
      ja die Farbfehler sind hier doch sehr intensiv. Blende 5.6 wird schon mindestens nötig sein (für die Sterne), Blende 4 (2.8?) für flächige Objekte
      (sonst gehen mir die Reflexionsanteile bei Nebeln völlig durch die Lappen). (in Grün und Blau).
      Rauschen ist ein wenig mehr belassen.
      Dein Gesamtbild vom Orion hat mir sehr gut gefallen, obwohl, glaube ich, unterschiedliche Zielsetzungen wichtig sind. Ich mag es mehr weicher.
      Aber es hat Beides sehr viel Schönes.

      Michael


      Hallo Antina & Karsten,

      ja, die flats mache ich immer in der Abenddämmerung. Natürlich belasse ich die Kamera in der Position, und Fokusänderung nur im Notwendigen.
      Übrigens habe ich mit dem set noch einmal Test-flats aufgenommen. Das angesprochene Problem hat sich in Luft aufgelöst. Der Ort größter Helligkeit etwa in der Bildmitte, die Abdunkelung des Sonnar bei Blende 4 an den Bildrändern war nur etwa 6%. Kein Wunder also, dass dieses Bild hier völlig ohne flat-Korrektur recht gut geworden ist. Erst bei 2.8 wird die Abdunkelung deutlich. Ich weiß aber jetzt nicht, was ich bei den Aufnahmen der flats am Aufnahmeabend (die sind, wie gesagt, völlig unbrauchbar) falsch gemacht habe. Das muss ich mir angucken.

      Viele schöne klare Nächte wünsch euch

      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
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