Kleines Teleskop für den Anfänger?

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    • Kleines Teleskop für den Anfänger?

      Moin,

      ich habe vor kurzem mein Interesse für die Sterne entdeckt, und würde mir jetzt gerne ein kleines Teleskop kaufen.
      Ich finde besonders Doppelsterne interessant und frage mich, wie viel Geld ich da für den Anfang ausgeben muss.

      Komme ich da mit 500€ hin, oder sollte es doch deutlich mehr sein?

      Ich bin ein wenig hin und her gerissen zwischen möglichst günstig falls ich nicht dabei bleibe, und vielleicht doch etwas mehr ausgeben eben damit ich dabei bleibe ?(
    • Moin Namenloser!

      Das Beobachten von Doppelsternen stellt schon einige Anforderungen ans Equipment. Farbrein sollte da die Optik sein und ein entsprechendes Auflösungsvermögen besitzen.
      Am besten würde da ein Farbreiner (ED)-Refraktor sein, aber der ist nur die halbe Miete, man braucht ja auch noch eine Montierung und entsprechende Okulare.
      Das würde deine Preisgrenze weit übertreffen. Unmöglich ist aber die Preisgrenze nicht, ich würde dir zu einem 8"-Dobsonteleskop raten, Spiegelteleskope sind ebenfalls farbrein, allerdings ist
      so ein Dobson alles andere als klein, hat aber seine "Montierung" praktischerweise schon integriert.
      Für 500€ ist auf dem Gebrauchtmarkt sicher schon ein ordentliches Instrument mit Zubehör zu bekommen, selbst neu bist du da bei knapp 600€ dabei:
      astroshop.de/teleskope/omegon-…nced-x-n-203-1200/p,53802
      Ein 25mm-Okular ist da schon dabei, da kannst du eventuell noch das ein oder andere Okular mit kürzerer Brennweite zukaufen.
      Vorteil von so einem Dobson ist, dass dir da neben Doppelsternen auch alle anderen Beobachtungsmöglichkeiten sofort offenstehen, die Öffnung ist auch ausreichend für Galaxien, Nebel, Planeten und Mond.
      Außerdem kannst du, wenn du irgendwann Mond und Planeten fotografieren willst, den Dobson mit einer EQ-Plattform erweitern, da ist dann sogar EAA möglich.

      Bis dahin!
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hi zusammen,

      und sorry erstmal dass ich meinen Namen ausgelassen habe, ich hatte das geschrieben und erst ne Stunde später abgeschickt weil ich abgelenkt wurde.
      Und da ist mir anscheinend nicht aufgefallen dass ich den Abschiedsgruß ausgelassen habe, mea culpa!

      Ich schau mal dass ich noch in den Vorstellungsthread schreibe zur Wiedergutmachung :)

      @mic: ok jetzt muss ich erstmal ein paar der Abkürzungen googlen die du geschrieben hast bevor ich das alles verstehe *lol*

      Was ich noch beobachten möchte ist eine gute Frage. Ich hätte mir zu Beginn mal die bekannten Sternbilder angeschaut, in der Hoffnung dass ich es auch lerne die am Himmel zu finden ohne irgendwelche Hilfsmittel. Wobei ich das Teleskop dafür wahrscheinlich nicht brauchen werde...
      Einfach mal die Sternbilder durchgucken, da gibt es ja auch unterschiedliche Farben in denen die Sterne leuchten soweit ich weiß, ich hatte die Hoffnung dass man das auch erkennen kann.

      Viele Grüße
      Andreas
    • Hallo Andreas,

      ich habe gelesen, Du interessierst Dich für Doppelsterne.
      Erzähl doch mal, was fasziniert Dich speziell an diesen Objekten ?

      Offenbar interessieren Dich auch die Farben der Sterne, das ist natürlich ein sehr faszinierendes Gebiet das die Entwicklung, das Werden und Vergehen der Sterne im wahrsten Sinne des Wortes beleuchtet.
      Eins meiner primären Interessen ist die Spektroskopie auch von Sternen und damit der tiefe Blick in Chemie und Physik der Sterne. Uns nahegebracht durch die Sternfarben. . . .
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .
    • Hallo Andi,

      ich kann mich Micha nur anschließen. Für die Beobachtung bzw. Fotografie von Doppelsternen benötigst Du eine recht kostspielige Ausrüstung. Ich würde an einen Newton denken oder einen APO. Dazu die Montierung der EQ6 Klasse etc. Da sind schnell 3000,- Euro investiert.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • An Doppelsternen finde ich interessant, dass man die teilweise mit bloßem Auge nicht trennen kann, wenn man mit einem Teleskop hinschaut aber auf einmal sieht dass es zwei sind :)
      Dazu kommt auch noch dass die ja großteils nur vom Standpunkt Erde so ausschauen als wären sie nah beieinander, in Wirklichkeit aber extrem weit auseinander liegen können und nur von unserem Standpunkt aus zufällig fast auf einer Linie liegen.

      @antina: ok 3k € sind mir auf jeden Fall zu viel für den Einstieg :) Falls ich irgendwann an Fotografie denke komme ich drauf zurück :D
    • Hallo Andi,

      einige Tipps zum Fernrohrkauf hast du ja schon bekommen. Bei der Astronomie gibt es beim Budget nach oben hin keine Grenzen, erst recht nicht, wenn man sich auch mehr oder weniger professionell der Astrofotografie widmen will.

      Ich finde Doppelsterne und Mehrfachsysteme auch sehr spannend, insbesondere da mitten in Wien wohne und aufgrund der Lichtverschmutzung aus der Stadt nur die hellsten Deep Sky Objekte beobachten kann. Ich habe mir auch ein Mikrometer-Okular zugelegt und messe z. B. die Abstände und Positionswinkel von Doppelsternen. Hier im Forum findest du auch einige Zeichnungen von mir. Erst vor ein paar Tagen habe ich das super interessante Mehrfachsystem β Monocerotis (Sternbild Einhorn) angeschaut. :)

      Ich verwende zur Beobachtung von Doppelsternen, Mond und Planeten sehr gerne meinen 127/1500 Maksutov, den ich mir vor etwas mehr als 2 Jahren als Set auf Star Discovery AZ GoTo Montierung gekauft habe (Kosten damals € 632). Ich habe mit dem Instrument schon fast alle im "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka gelisteten Doppelsterne beobachtet. Damit lassen sich bei gutem Seeing Doppelsterne bis zu einem Abstand von 1,5"-2" gut auflösen. Auch die Farben der Sterne lassen sich gut unterscheiden.

      Natürlich ist ein Refraktor auch gut dafür geeignet. Wichtig ist jedenfalls, dass die Montierung für das Teleskop so stabil wie möglich ist (und je stabiler, umso teurer), obwohl man gerade bei engen Doppelsternen auch gerne mal das Teleskop ein wenig wackelt, um diese zu trennen.
      Außerdem wirst du 2-3 gute Okulare (z. B. von Explore Scientific oder Baader) brauchen, um die Leistungsfähigkeit eines Teleskops auszunutzen. Die mitgelieferten Okulare sind oft nur von mittlerer bis niedriger Qualität.

      In diesem Beitrag findest du einen Überblick über meine "Einsteiger-Ausrüstung"

      € 500,- ist relativ knapp bemessen, wenn du was Vernünftiges und kein Spielzeug willst. Am Gebrauchtmarkt gibt es auch immer gute Angebote, aber als Anfänger ist es oft schwer, die Qualität oder evtl. Mängel eines gebrauchten Teleskops zu erkennen. Daher rate ich dir eher zu einer Beratung und einem Kauf bei einem Fachhändler.

      Und zu guter Letzt: bei Kindern ist die Aufmerksamkeitsdauer meist recht gering. Mein Sohn ist 9 und guckt ab und zu mit. Allerdings schaut er dann meist dann nur kurz 2-3 Mal durchs Okular und das war's. ;)

      Liebe Grüße,

      Christian
    • Hi Christian,

      lieben Dank für deinen ausführlichen Post und den ganzen Input!
      Auch die Vorwarnung zur Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern hilft mir sicherlich dass ich nicht so arg enttäuscht bin wenn der Kleine zweimal reinschaut und dann wieder lieber mit Autos spielt :mrgreen:

      Über Gebrauchtkauf habe ich auch schon nachgedacht, aber habe da tatsächlich genau die Probleme die du meintest: Ich kann da zwar durchschauen und gucken ob ich was sehe, ob es aber wirklich so funktioniert wie es sein sollte kann ich ziemlich sicher nicht :(

      Vielleicht beschäftige ich mich erstmal ein wenig damit, mich ohne Hilfsmittel am Sternenhimmel zurechtzufinden. Das ist dann vielleicht auch wieder für den Kleinen interessanter, wenn ich ihm sagen kann "schau mal da, das ist der Große Wagen" oder "guck, da ist das Einhorn" :)

      Ich halte mal nebenbei die Augen offen bei ebay-kleinanzeigen, vielleicht stolpere ich ja über etwas was mich anspricht.

      Liebe Grüße!
    • Hallo Andi,

      ein guter Einstieg sind jedenfalls mal eine drehbare Sternkarte (von Kosmos oder Oculum Verlag), das Kosmos Himmelsjahr 2023 und falls du noch wenig Erfahrung hast empfehle ich dir auch die folgenden beiden (sehr günstigen) Einsteiger-Bücher:
      • Lambert Spix: Hobby Astronom in 4 Schritten
      • Ronald Stoyan: Fernroh Führerschein in 4 Schritten
      Ein gutes Fernglas dazu und ihr könnt schon mit den Entdeckungsreisen am Firmament beginnen. :)

      Und schau mal bei teleskop-austria.at auf die Website. Dort gibt es immer gute Angebot.

      LG Christian
    • Moin!
      Zu dem Thema hier mein Lieblingsbild:



      Christian schrieb:



      € 500,- ist relativ knapp bemessen, wenn du was Vernünftiges und kein Spielzeug willst.

      Ich würde den 8“ Dobson, den ich oben verlinkt hatte und wenig mehr als 500€ kostet, nicht unbedingt als Spielzeug betrachten.
      Ein Maksutov mit fast f/12 würde ich keinem Anfänger empfehlen. Eigentlich würde ich so ein Teil keinem empfehlen.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mic ()

    • Hallo zusammen,

      die Entscheidung ist nicht einfach, da für jedes Vorhaben ein anderes Teleskop benötigt wird und gerade beim Beobachten das Seeing entscheidend ist. Bei Doppelsternen kann das Rayleigh-Kriterium gerne genutzt werden um die Auflösung der Teleskop-Okular-Kombi zu berechnen.

      Formeln

      Darüber hinaus sollte das Teleskop lichtstark sein. Eine Apertur von f/4 oder f/5 ist da zu bevorzugen. Bei f/12 kommt nicht wirklich viel Licht am Auge an.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Micha und Karsten,

      die Empfehlungen und Präferenzen für Teleskope sind oft mit persönlichen Vorlieben und Erfahrungen verbunden und das "eine" Instrument für alle Zwecke gibt es nicht.

      Wenn € 500,- das Gesamt-Budget sind (wovon ich in Andis Post ausgegangen bin), dann muss man für den Dobson auch noch 2-3 Okulare und evtl. Filter hinzufügen, womit man dann schon an die knapp € 1000,- rechnen kann. Somit bezog sich meine Anmerkung "Spielzeug" nicht auf den von Micha genannten Dobson.

      Ein Maksutov hat meiner Erfahrung nach im Vergleich zu einem Newton für Anfänger schon einige Vorteile:
      +) klein, leicht und kompakt und daher schnell aufgebaut
      +) einfach transportierbar für mobile Einsätze (im Unterschied zu einem 1200 mm Dobson)
      +) kein Kollimieren erforderlich
      +) entspannter Einblick bequem von hinten mit Zenitspiegel => Beobachtung im Sitzen möglich
      +) keine Spikes (was bei Doppelstern-Beobachtung mitunter lästig sein kann)
      +) gut für Sonne, Mond, Planeten und hellere Deepsky Objekte geeignet
      +) auch für terrestrische Beobachtungen gut einsetzbar

      Der wesentliche Nachteil ist bestimmt die lange Auskühlzeit (zumindest 1 Stunde), was sich in erster Linie aber nur bei mobilen Einsätzen negativ auswirkt, denn zu Hause stelle ich für den Fall des Falles das Teleskop schon am späteren Nachmittag auf die Terrasse.

      Ich nutze meinen 127/1500 Mak nach wie vor häufig für Mond- und Doppelstern-Beobachtungen, das aufgrund des entspannten Einblicks das Anfertigen von Zeichnungen damit viel bequemer ist als mit dem Newton. Und mit dem 127/1500 Mak konnte ich bislang alle im Karkoschka gelisteten Doppelstern bis runter zu 1,5" Abstand problemlos (und i.d.R. unter Stadthimmel) lösen, vorausgesetzt das Seeing war gut genug dafür.

      Für Deepsky macht eine größere Öffnung ab 8 Zoll zweifelsohne mehr Spaß.

      Wenn Andreas etwas mehr über seinen bevorzugten Beobachtungsort (Stadt / Land, Haus mit Garten oder Wohnung mit/ohne großem/kleine Balkon usw.) verraten würde, dann könnten wir ihn bestimmt besser beraten.

      LG Christian

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Christian ()

    • Hallo Christian,

      ja der MAK ist sehr schnell aufgebaut und es gibt die Teleskope ja auch mit einer automatischen Objektpositionierung. Dafür muss man allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.

      MAK 127

      Bei der Kollimation muss ich Dir allerdings widersprechen. Auch ein MAK muss justiert werden. Dazu wird der Hauptspiegel mit Zug- und Druckschrauben entsprechend in der Lage verändert.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Karsten,

      stimmt schon, dass der Mak auch gelegentlich justiert werden muss. Allerdings ist ein Mak, was die Kollimation betrifft, nicht so empfindlich wie ein Newton. Wenn der Mak werksseitig oder vom Händler gut kollimiert ist, muss er nicht regelmäßig kollimiert werden. Außer das Teleskop wird z. B. starken Erschütterungen ausgesetzt. Meinen Mak habe ich in 2 Jahren kein einziges Mal kollimiert und die Sternabbildung ist absolut scharf.
      Bei meinem Newton überprüfe ich hingegen vor jedem Einsatz die Justierung.

      LG Christian
    • Moin Christian!
      Man nimmt am Anfang zwangsläufig erstmal das Teleskop, welches man hat. Ich hatte mir zu Beginn auch einen Mak gekauft, da ich es nicht besser wusste. Und ja, man kann damit beobachten und ich hatte damit sehr schöne Beobachtungsnächte verbracht.
      Rückblickend würde ich einem Anfänger aber solch ein Instrument trotzdem nicht empfehlen.
      Du hast geschrieben, dass die Maks kompakt sind und der Einblick hinten komfortabel. Das stimmt, da gebe ich dir recht.
      Allerdings sind die Maksutovs durch den Glasklotz verhältnismäßig schwer, durch Meniskuslinse und Spiegel ist das Auskühlverhalten problematischer als beim Newton und sie sind halt sehr lichtschwach, was diese bei DS doch sehr einschränkt.
      Die Maks sind sehr justierstabil, das stimmt. Aber man sollte halt nicht davon ausgehen, dass man vom Händler oder gerade beim Gebrauchtkauf ein perfekt kollimiertes Instrument bekommt und dann fängt das Drama an. Bei einem Newton ist die allabendliche Kollimation irgendwann in 5 Minuten durch.
      Du schreibst, es gibt das perfekte Teleskop nicht, in meinen Augen, und wenn man nur visuell unterwegs ist, kommt ein 8“ f/6-Dobson diesen schon sehr nah. Gerade als Anfänger.
      Rockerbox hinstellen, Newton rein, loslegen. Ohne umständliches Ausrichten der Montierung, ohne Referenzsterne, ohne Kabel.
      Der Okularauszug ist auch immer an der selben Stelle, also auch nicht wirklich unkomfortabel.
      Und mit f/6 ist man lichtstark genug für die meisten gängigen DS-Objekte und 20cm Öffnung ist auflösungstechnisch auch mehr als ausreichend
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Hallo Micha,

      "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom." (Albert Einstein) ;)

      Ein 127er Mak ist sicherlich kein Lichteimer. Darum habe ich mir auch noch einen 8" Newton zugelegt. Und der APO kommt bald dazu. :)

      Die Auskühlzeit (ist in der Tat oft lästig) habe ich oben erwähnt. Das Gewicht ... na ja, der 127er Tubus wiegt 3,5 kg, der 150/1800 Mak bringt es auf etwas mehr als 5 kg. Der 8" Newton Tubus wiegt immerhin 10kg. Aber all das hängt schließlich damit zusammen, ob und wie weit das Teleskop transportiert werden muss.

      Wir haben beide eine Empfehlung für Andreas abgegeben und er muss es ja nun entscheiden, ob er sich überhaupt ein Teleskop anschaffen will oder nicht. Aus seinem letzten Post war ja herauszulesen, dass er den Sternenhimmel einmal mit freiem Auge erkunden will. Was ja auch schon sehr spannend und lehrreich ist.

      Leider hat uns Andreas noch nicht mehr über seine Rahmenbedingungen verraten. Der Dobson ist sicherlich schnell aufgestellt, wenn er nicht gerade 3 Stockwerke in den Garten getragen werden muss.

      Meine EQ6-R Pro steht inzwischen dauerhaft und gut eingenordet auf der Terrasse und zum Beobachten montiere ich entweder den Newton oder den Mak. Dauert 5 Minuten, dann kommt das Stromkabel und der WiFi Dongle in die Montierung, mit der SynScan Pro App mache ich ein 2 Stern Alignment und schon geht's los. Natürlich ist Star-Hopping eine tolle Sache, aber bei Bortle 7 mitten in Wien ist mir GoTo lieber, dann da finde ich die Objekte deutlich schneller. :)

      Und natürlich würde ich einem Anfänger keine EQ-Montierung empfehlen, ohne ihn auf die Vor- und Nachteile hinzuweisen.

      Aber vielleicht meldet sich ja Andreas noch einmal und teilt mit uns seine Überlegungen und Beobachtungsbedingungen. Denn noch wissen wir nicht, ob er einen Balkon hat, wie groß der ist, ob er freie Sicht gewährt usw. Abgesehen von Typ, Marke, Apertur ist das beste Teleskop wohl das, welches am häufigsten benutzt wird. :) Und in den 70-80 Beobachtungsnächten pro Jahr ist das bei mir natürlich inzwischen auch der 8" Newton.

      Clear skies,

      Christian
    • Moin Christian!

      Christian schrieb:

      "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom." (Albert Einstein)
      Mal abgesehen davon, ob sich der Threadstarter wohl nochmal meldet, ist meine Meinung zum 8" Dobson keinesfalls vorgefasst. Das Problem ist tatsächlich, wie ernst man es beim EInstieg meint.
      Ich schätze mal, über die Hälfte der Astronomieeinsteiger beschafft als Einsteigerinstrument ne günstige Krücke aus dem Netz oder aber für teuer Geld ein für Anfänger völlig ungeeignetes Instrument, was sich ohne Basics nicht beherrschen lässt.
      Meine tatsächlich vorgefasste Meinung dazu: Sternkarte, Kompass oder App, lichtstarkes Fernglas, da muss es aber auch nicht das teuerste sein, und Himmel erkunden. Parallel einen Verein oder ein Treffen besuchen und sich über die verschiedenen Optionen live eine Meinung bilden. Ggf. versuchen, Sternfreunde über Foren in der Nähe ausfindig machen.
      Wenn es dann gleich ein Teleskop sein muss fällt mir bei dem gegebenen Budget und der (vorerst) visuellen Nutzung Preis/Leistungstechnisch als erstes der 8"-Dobson ein. Der ist vom Gewicht her noch gut händelbar, bietet eine Öffnung, die fast alles am Nachthimmel visuell erreichen lässt und stellt Anfänger nicht vor unlösbare Fragen. Auch die Kollimation bekommt man hin.

      Christian schrieb:

      Das Gewicht ... na ja, der 127er Tubus wiegt 3,5 kg, der 150/1800 Mak bringt es auf etwas mehr als 5 kg. Der 8" Newton Tubus wiegt immerhin 10kg. Aber all das hängt schließlich damit zusammen, ob und wie weit das Teleskop transportiert werden muss.
      Man muss halt das Gewicht in Abhängigkeit von der Öffnung sehen. Klar, größere Instrumente werden natürlich mit steigender Öffnung immer schwerer. Aber selbst 10kg sind noch gut zu tragen, wenn man nicht ein Gebrechen hat oder man sich im fortgeschrittenen Lebensalter bewegt ;) Mein 12" f/5 wiegt 20kg, die Rockerbox nochmal gut 14kg, und selbst das lässt sich nocht tragen. Da ist ehr die Tubusgröße das Hindernis.

      Bis dahin!
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • mic schrieb:

      Sternkarte, Kompass oder App, lichtstarkes Fernglas, da muss es aber auch nicht das teuerste sein, und Himmel erkunden.
      Hallo Micha,

      da bin ich mit dir vollkommen d'accor! :)

      Für mich persönlich ist auch das Gewicht nicht so ein Problem bei der mobilen Nutzung. Mein 8" Tubus wiegt inzwischen mit dem neuen OAZ und anderem Tuning knapp 13 kg. Dazu kommen dann noch die 35kg für die EQ6. Insgesamt lade ich i.d.R. ca 70-80 kg an Ausrüstung ins Auto, wenn ich aus der Stadt rausfahre. Ist alles eine Frage der Organisation. :)

      Wünsche dir noch einen schönen Sonntag!

      Christian