Hallo liebe Sternfreunde,
Ihr habt längere Zeit nichts von mir gehört. Wir hatten einen Todesfall in der Familie. Das ist alles sehr schwer. Es hat sich astronomisch jedoch Einiges bei mir getan.
Die Bilder vom Skorpion und dem offenen Sternhaufen M6 sollen das etwas einrahmen.
Die Gesamtaufnahme des Skorpions entstand im letzten Jahr im Juli bei meinem Urlaub auf Stromboli. Ich finde, es ist ein schönes Stimmungsbild.

Die Nordküste Siziliens ist etwa 50km entfernt. Trotzdem eine recht starke Aufhellung am Horizont.
Aufgenommen mit Canon1200Da, 30" bei ISO800.
Nachführung mit der guten alten Purus-Uhrwerksnachführung. Leicht und unverwüstbar passt die in jeden Rucksack und ich habe sie deshalb gerne auf Reisen.
Als Filter habe ich einen S820 LightDiffusor von Cokin verwendet. Damit wird Antares zum beherschenden Stern im Bild, was ja auch mit bloßem Auge so ist.
Stromboli ist für die Astrofotografie nicht bersonders gut geeignet. Durch Augleitvorgänge an dem Vulkankegel entstehen oft viele Wolken, die sich dann an
der Lee-Seite wieder auflösen. Das kann man rechts oben im Bild ganz gut sehen. Der Mond stand übrigens auch nicht allzu weit entfernt.
Den Skorpion im Ganzen bekommt man ja leider nicht von unseren Breiten aus zu sehen.
Hier ist ein Bild von der Purus-Nachführung im Einsatz. Ich habe die ursprüngliche Mechanik durch ein solides Knickgelenk ergänzt. Damit bekommt man die Kamera bei jedem Azimut parallel zum Horizont.
Mit dem kleinen Polsucher ist die Einrichtung sehr einfach.
Das sieht windig aus, ist es auch, kürzere Belichtungszeiten sind aber kein Problem, schon gar nicht bei Weitwinkelaufnahmen.

Eine sehr schöne Nacht! Der Kaffee war seeehr gut und notwendig!
*
Vor einigen Wochen habe ich mir den TSAPO71Q zugelegt, ein 70mm/f5-APO. Und passend dazu ein EQ5-Montierung mit allem Drum und Dran.
Das ist jetzt nicht so sehr für den Balkoneinsatz in Hennigsdorf gedacht. Ich möchte diese Ausrüstung mehr im Garten meiner Mutter in Bergfelde
verwenden, wo ich dann auch den kompletten Nordhimmel bekomme. Seeing dürfte im Garten i.d.R. auch besser sein als von meinem Balkon aus.
Bilder von dort habe ich noch nicht. Aber die Rechner-Kopplung ist eingerichtet. Ich habe CdC alsn Planetrariumsprogramm genommen, und es funktioniert recht gut. Die Guiding-Strecke konnte ich noch nicht ausprobieren, sollte aber kein Problem sein.
Den APO habe ich aber erstmal vom Balkon aus eingesetzt.
Hier ist daher mal mein zweiter Blick auf den Skorpion. Und zwar der offene Haufen Messier6. Er steht mit -32° Deklination recht weit südlich.
Bekomme ihn im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr so schön hin. Die Bäume wachsen halt in den Himmel.

Das Bild entstand in der Nacht vom 12./13. Juni 2023.
Kamera ZWO ASI 294mmPro. Optik: 70mm/f5-APO
Aufnahmen in G,B, ProPlanet642BP
G: 9x60"; B: 10x60"; 642BP: 11x3'
Aus Zeitgründen habe ich keine R-Aufnahmen. Für den Rotkanal habe ich die 642BP-Aufnahmen eingearbeitet.
Im RGB sind lediglich die Sterne genommen. Die Hintergründe des G- und B-Kanals sind absolut garstig (s. Bild unten)
Auch die Stacks der 642BP-Frame waren nicht gut. Zu viele verwaschene Wolken.
Ich habe mich kurzerhand entschlossen, den Hintergrund eines Einzelframes der 642BP-Reihe zu dem RGB hinzuzufügen, sowie zusätzlich noch
eine Farbebene, die die Hintergrundfarbe bestimmt (alles mit PS).
Die Wolken zogen von Ost nach West, etwa mit sideraler Geschwindigkeit. Sie wirken dadurch nicht allzusehr verschwommen.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Messier6 kommt richtig schön, und mit ein bissel Phantasie sieht man auch den Schmetterling.
Darüber hinaus sind im Bild auch noch weitere offene Haufen zu erkennen.
Diese Aufnahmen müssen minutiös geplant sein. Zu knapp ist die Zeit, wo solche Objekte sichtbar sind. Die dunkle Stelle ganz rechts unten
kommt dann schon von den Bäumen, die ins Bild kommen.
Schließlich ist hier noch ein Einzelframe vom Blau-Kanal, um mal zu zeigen, wie fürchterlich das aussieht.

Den Hintergrund habe ich natürlich komplett verworfen. Interessant nur die Sterne. Die Lichtfinger im Blauen waren mir auch neu.
Man erkennt auch den starken Gradienten im Bild. Eigentlich erstaunlich, dass sich so was ohne Weiteres registrieren ließ.
Muss man schon häufig mit den Sternerkennungsschwellen variieren.
*
Schließlich und zu guter Letzt: Ich habe mir PixInsight geholt, bin mitten drin in der Lernphase, und das dürfte noch einige Zeit dauern.
Das Programm liegt mir aber ganz gut.
Zum Üben habe ich Rohbilder von Messier24, der kleinen Sagittariuswolke, mit dem APO. Die habe ich in drei Nächten Ende Mai vom Balkon aus aufgenommen. Ich hoffe, da kommt etwas Anständiges bei raus. Ich habe ja besonderes Augenmerk auf Artefakte in den Tiefen (ich hatte schon mal davon geschrieben). Des Weiteren die Bildfeldebnung. Ich lasse mir aber Zeit. Vielleicht habt Ihr ja dann auch einige Tipps für mich.
Die letzten klaren Nächte galten mal wieder den Kugelsternhaufen tief am Sommerhimmel (M62, M22 und NGC6522/NGC6528). Bin gespannt, was dabei rauskommt.
Ist viel zu tun!
Ich wünsche euch viele klare Nächte
Michael
Ihr habt längere Zeit nichts von mir gehört. Wir hatten einen Todesfall in der Familie. Das ist alles sehr schwer. Es hat sich astronomisch jedoch Einiges bei mir getan.
Die Bilder vom Skorpion und dem offenen Sternhaufen M6 sollen das etwas einrahmen.
Die Gesamtaufnahme des Skorpions entstand im letzten Jahr im Juli bei meinem Urlaub auf Stromboli. Ich finde, es ist ein schönes Stimmungsbild.

Die Nordküste Siziliens ist etwa 50km entfernt. Trotzdem eine recht starke Aufhellung am Horizont.
Aufgenommen mit Canon1200Da, 30" bei ISO800.
Nachführung mit der guten alten Purus-Uhrwerksnachführung. Leicht und unverwüstbar passt die in jeden Rucksack und ich habe sie deshalb gerne auf Reisen.
Als Filter habe ich einen S820 LightDiffusor von Cokin verwendet. Damit wird Antares zum beherschenden Stern im Bild, was ja auch mit bloßem Auge so ist.
Stromboli ist für die Astrofotografie nicht bersonders gut geeignet. Durch Augleitvorgänge an dem Vulkankegel entstehen oft viele Wolken, die sich dann an
der Lee-Seite wieder auflösen. Das kann man rechts oben im Bild ganz gut sehen. Der Mond stand übrigens auch nicht allzu weit entfernt.
Den Skorpion im Ganzen bekommt man ja leider nicht von unseren Breiten aus zu sehen.
Hier ist ein Bild von der Purus-Nachführung im Einsatz. Ich habe die ursprüngliche Mechanik durch ein solides Knickgelenk ergänzt. Damit bekommt man die Kamera bei jedem Azimut parallel zum Horizont.
Mit dem kleinen Polsucher ist die Einrichtung sehr einfach.
Das sieht windig aus, ist es auch, kürzere Belichtungszeiten sind aber kein Problem, schon gar nicht bei Weitwinkelaufnahmen.

Eine sehr schöne Nacht! Der Kaffee war seeehr gut und notwendig!
*
Vor einigen Wochen habe ich mir den TSAPO71Q zugelegt, ein 70mm/f5-APO. Und passend dazu ein EQ5-Montierung mit allem Drum und Dran.
Das ist jetzt nicht so sehr für den Balkoneinsatz in Hennigsdorf gedacht. Ich möchte diese Ausrüstung mehr im Garten meiner Mutter in Bergfelde
verwenden, wo ich dann auch den kompletten Nordhimmel bekomme. Seeing dürfte im Garten i.d.R. auch besser sein als von meinem Balkon aus.
Bilder von dort habe ich noch nicht. Aber die Rechner-Kopplung ist eingerichtet. Ich habe CdC alsn Planetrariumsprogramm genommen, und es funktioniert recht gut. Die Guiding-Strecke konnte ich noch nicht ausprobieren, sollte aber kein Problem sein.
Den APO habe ich aber erstmal vom Balkon aus eingesetzt.
Hier ist daher mal mein zweiter Blick auf den Skorpion. Und zwar der offene Haufen Messier6. Er steht mit -32° Deklination recht weit südlich.
Bekomme ihn im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr so schön hin. Die Bäume wachsen halt in den Himmel.

Das Bild entstand in der Nacht vom 12./13. Juni 2023.
Kamera ZWO ASI 294mmPro. Optik: 70mm/f5-APO
Aufnahmen in G,B, ProPlanet642BP
G: 9x60"; B: 10x60"; 642BP: 11x3'
Aus Zeitgründen habe ich keine R-Aufnahmen. Für den Rotkanal habe ich die 642BP-Aufnahmen eingearbeitet.
Im RGB sind lediglich die Sterne genommen. Die Hintergründe des G- und B-Kanals sind absolut garstig (s. Bild unten)
Auch die Stacks der 642BP-Frame waren nicht gut. Zu viele verwaschene Wolken.
Ich habe mich kurzerhand entschlossen, den Hintergrund eines Einzelframes der 642BP-Reihe zu dem RGB hinzuzufügen, sowie zusätzlich noch
eine Farbebene, die die Hintergrundfarbe bestimmt (alles mit PS).
Die Wolken zogen von Ost nach West, etwa mit sideraler Geschwindigkeit. Sie wirken dadurch nicht allzusehr verschwommen.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Messier6 kommt richtig schön, und mit ein bissel Phantasie sieht man auch den Schmetterling.
Darüber hinaus sind im Bild auch noch weitere offene Haufen zu erkennen.
Diese Aufnahmen müssen minutiös geplant sein. Zu knapp ist die Zeit, wo solche Objekte sichtbar sind. Die dunkle Stelle ganz rechts unten
kommt dann schon von den Bäumen, die ins Bild kommen.
Schließlich ist hier noch ein Einzelframe vom Blau-Kanal, um mal zu zeigen, wie fürchterlich das aussieht.

Den Hintergrund habe ich natürlich komplett verworfen. Interessant nur die Sterne. Die Lichtfinger im Blauen waren mir auch neu.
Man erkennt auch den starken Gradienten im Bild. Eigentlich erstaunlich, dass sich so was ohne Weiteres registrieren ließ.
Muss man schon häufig mit den Sternerkennungsschwellen variieren.
*
Schließlich und zu guter Letzt: Ich habe mir PixInsight geholt, bin mitten drin in der Lernphase, und das dürfte noch einige Zeit dauern.
Das Programm liegt mir aber ganz gut.
Zum Üben habe ich Rohbilder von Messier24, der kleinen Sagittariuswolke, mit dem APO. Die habe ich in drei Nächten Ende Mai vom Balkon aus aufgenommen. Ich hoffe, da kommt etwas Anständiges bei raus. Ich habe ja besonderes Augenmerk auf Artefakte in den Tiefen (ich hatte schon mal davon geschrieben). Des Weiteren die Bildfeldebnung. Ich lasse mir aber Zeit. Vielleicht habt Ihr ja dann auch einige Tipps für mich.
Die letzten klaren Nächte galten mal wieder den Kugelsternhaufen tief am Sommerhimmel (M62, M22 und NGC6522/NGC6528). Bin gespannt, was dabei rauskommt.
Ist viel zu tun!
Ich wünsche euch viele klare Nächte
Michael
Ich bin Michael
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Micha314 ()