Herz- und Seelen-Nebel im September 2024

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Herz- und Seelen-Nebel im September 2024

      Hallo liebe Sternfreunde,

      Anfang September gab es ja mehrere klare Nächte am Stück, Nacht für Nacht wurde es immer besser.
      In dieser Zeit habe ich drei Aufnahmen mit dem ASKAR FMA135 machen können. Hier ist die zweite Aufnahme.
      Übrigens, zuerst habe ich doch den Cirrus-Nebel aufgenommen (ich schrieb davon). Das Bild hier brauchte ich zum Verschenken,
      daher kommt es zuerst.
      Wegen des großen Bildfeldes von 8,2° x 5,5° passen Herz- und Seelennebel wunderbar aufs Bild.
      Die Aufnahmen entstanden in Bergfelde im Garten.
      Belichtet habe ich im Einzelnen:
      R: 10x3'; G:18x3'; B:18x3'; CLS-CCD: 13x3'; Hα: 20x3' und 8x5'; Oiii13x3' und 6x5'. Gesamtbelichtungszeit etwas über 6h.




      Im Roten sind weniger Frames. Das kam wegen der Schleierwolken in der 1. Nacht. Das war auch nicht störend gewesen, da ich die Rot-Frames nur für die
      Sterne genommen habe. Oiii habe ich übrigens (mit einer ganz kleinen Ausnahme) nicht verwendet: zu verrauscht.
      Hintergrund und Nebelobjekte bestehen so aus Hα, G, B. Das ist ganz interessant, da sich die G- und B-Frames, was die Nebelstruktur angeht, ziemlich unterscheiden:
      Seelennebel wirkt mehr ins grünliche als die bläulichen Strukturen des Herznebels.
      Ein Handycap ist der Tilting-Fehler der Optik. BlurXTerminator rechnet das zwar völlig raus, doch bleiben Artefakte übrig, die bei starker Streckung störend wirken.
      Deshalb ist das Bild sehr behutsam gestreckt.
      Zweites Handycap ist das Runterrechnen des Bildes auf 3000px. Das Sampling habe ich dieses mal in PI gemacht, nach Anleitung: Zuerst 1:2 Integer-Sampling und dann
      Resampling auf 3000px. Als Algorithmus habe ich den Bicubic B-Spline genommen, der geht zwar etwas auf JKosten der Bildschärfe, das runtergerechnete
      Bild hat mir aber noch am besten gefallen.
      Das Bild enthält über die Hauptobjekte hinaus eine Fülle von interessanten DS-Objekten.
      Möchte da einige in geeignetem Sampling nachreichen, zumal diesmal auch durchgehend Drizzle-Daten vorliegen.
      Links oben im Bild ist der offene Haufen Trumpler3 zu erkennen. Und gleich darunter der planetarische Nebel Sh2-200 alias BearClawNebula.
      Die deutsche Übersetzung stimmt hier nicht, weil die Bezeichnung Bärentatzennebel als Synonym für den Katzenpfotennebel schon vergeben ist. Und der steht
      ja im Skorpion (das Bild werde ich irgendwie mal nachreichen). Ist schon manchmal nicht so leicht mit den Tieren!
      Sh2-200 war das einzige Objekt im Bild, welches nur im Oiii kam. Für dieses Fleckchen ist dann auch Oiii ins Bildeingeflossen (wie gesagt, sonst nicht).
      Ganz rechts unten im Bild steht noch ein richtig großer offener Haufen. Das ist Stock2 (nach dem Entdecker Jürgen Stock) , aber auch der hat seinen Namen weg, er heißt
      "Muskelmännchen-Nebel", nach der Anordnung der hellsten Haufensterne. Ich habe etwas gebraucht, um zu sehen, wieso. Seht ihr das?
      Ich habe mir mittlerweile einen Tilter besorgt und damit den ASKAR in einer der letzten Mondnächte durchjustiert. Das sollte jetzt besser abbilden. Bin natürlich noch nicht
      zum Ausprobieren gekommen.
      Wie gesagt, Auszüge in Originalgröße bzw. im 2fach-Drizzle reiche ich gerne nach, weiß aber noch nicht, wann ich dazu kommen kann.

      Ich wünsche euch viele schöne klare Nächte bzw. sonnenscheinreiche Tage

      Micha
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo liebe Sternfreunde,
      Hallo Karsten, hallo Martin,

      tut mir leid, dass ich jetzt erst zum Schreiben komme. Hatte ordentlich was zu tun.
      Bei der Farbgebung habe ich mich an das Bild vom Herznebel von vor einem Jahr orientiert.
      Die hat mir ganz gut gefallen.
      Inzwischen ist auch der erste Ausschnitt fertig. Hierfür bin ich von dem Drizzle2x-aufgelösten Bild ausgegangen,
      und habe das weitestgehend genauso bearbeitet wie das Gesamtbild.
      Hier der Auszug mit dem Seelen-Nebel:



      Der Auszug hat horizontal immerhin noch fast 6000 Pixel.

      Beim Schärfen arbeite ich im Augenblick viel mit PS-Ebenen-Masken. Und zwar ein gezieltes Schärfen der dominanten Strukturen.
      Zum Ende ein ganz leichten Gaussfilter (Radius 0,3 oder sowas).
      Bin damit ganz zufrieden.
      Die abschließende Verkleinerung dann mit PI-IntegerResample.
      Ist schon erstaunlich, was dieses APO so bringt.

      Ich wünsche euch viele schöne Erlebnisse mit Sonne, Mond oder Sternen

      Micha
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo Karsten,

      ja, da bin ich über das Ergebnis auch erstaunt.
      Hier kommt nun gleich der nächste Auszug. Zugegeben, ziemlich extrem, das Zentrum des Herznebels mit dem Sternhaufen IC1805.
      Der kleine APO bringt ja an der ASI294 immerhin 8,2° horizontal.



      Bin wieder von den 2xDrizzle-Daten ausgegangen, und hier dann natürlich nicht verkleinert.

      Viele Grüße

      Micha
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo Marcus,

      die Darstellung von IC1805 mit dem Mini-APO ist natürlich ziemlich extrem.
      Soll zeigen, was mit diesem Mini-APO möglich ist, aber auch seine Grenzen.
      Vielleicht am Besten mal vergleichen mit dem Bild vom Herznebel,
      das ich mit dem 350mm/f5-APO im vorigen Jahr aufgenommen habe.
      (Hab ich im April diesen Jahres hochgeladen.)
      Da kommt man mit dem 135mm-APO bei Weitem nicht hin.
      Vieleicht sollte ich bei dieser Aufnahme mal einen Ausschnitt mit 2xDrizzle anfertigen.

      Viele Grüße

      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Micha314 ()

    • Benutzer online 2

      2 Besucher