MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

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    • MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Hallo Leute,

      First Light an meinem MAK war bis jetzt nicht drin. Also nutzte ich die Zeit, um an dem MAK 150/1800 ein wenig zu basteln :mrgreen:

      Bei terristischen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass es gar nicht so einfach ist, den Fokus zu treffen. Man ist ziemlich schnell an ihm "vorbei". Also überlegte ich, wie ich da wohl eine Lösung bekomme.
      Schon länger denke ich über einen Knopfautomaten für den ED80 nach. Habe ich aber noch nicht umgesetzt. Nun habe ich es am MAK Ernst gemacht.

      Zur Info (wer es nicht weiß):
      Ein Knopfautomat ist ein Knopf für Potis mit einer Untersetzung, meist 6:1. Man kann damit also eine Welle (ob nun Poti- oder Fokussierwellen) mit Übersetzung 1:1 oder 6:1 drehen. Damit hat man die Möglichkeit eine Einstellung mit besserer Genauigkeit hinzubekommen. Die erforderliche Fokussiergenauigkeit liegt [edit] an Teleskopen [/edit] oft bei wenigen µm - abhängig von Blende und Brennweite.

      Den hier gezeigten Knopfautomat habe ich bei Reichelt für ca 25€ bekommen.
      Das ist ein Link zum Teil


      So, nun lag das Teil auf dem Schreibtisch und wollte an den MAK. Aber wie?
      Zuerst wird der MAK inspiziert. Der Fokussierknopf ist da einfach nur aus Gummi und kann abgezogen werden. Dann wird die Druckplatte abgeschraubt, die das Lager für die Fokussiereinheit fixiert. Das sieht dann so aus:

      Nun ist das Lager zusehen, das durch die Druckplatte festgehalten wird. Ist die Druckplatte nicht dran, kann man die komplette Spiegeleinheit ohne Drehen der Fokussierwelle an selbiger "ziehen" - der Spiegel wird bewegt. Die Druckplatte ist also wichtig :!:

      An das Messingteil (Fokussierwelle) muss der Knopfautomat. Dieser hat innen 6 mm für die Welle. Der MAK hat aber deren 13 :shock: Also muss ein Adapter her.
      Zusätzlich muss ein Teil des Knopfautomaten verdrehsicher mit dem Teleskop verbunden sein, da sonst die ganze Sache nicht funktioniert. Also muss noch ein "Halter" gefertigt werden.
      Es sind also insgesamt 2 Drehteile erforderlich, die ziemlich genau an das Teleskop angepasst werden müssen, wenn alles "reibungslos" funktionieren soll. Also die erforderlichen Maße vom MAK genommen und erstmal eine grobe Zeichnung gemacht:

      Zum Bild:
      In Rot der erforderliche Halter, Gelb ist der Adapter von 13 auf 6 mm, Weiß ist die Fokussierwelle des MAK.
      Der untere Teil des Halters (Rot) übernimmt nachher auch die Funktion der originalen Druckplatte. In der Aussparung dort sitzt dann das Lager.

      Nach ein paar Stunden im Keller an der Drehbank sind dann die Teile fertig:

      Zum Bild:
      Links der Adapter, Mitte der Halter, Rechts der Knopfautomat.
      Am Knopfautomaten sieht man diese beiden gegenüberliegenden Stifte auf einem Ring. Dieser Ring muss gegen Verdrehen gesichert werden, wie oben schon erwähnt. Dazu werden die Stifte am Ring genutzt, indem sie in die beiden oberen Löcher des Halters (Mitte im Bild) gepasst werden. Der Halter ersetzt die originale Druckplatte und übernimmt deren Funktion mit. Der Halter sollte also in diesem Bereich schon etwa nach den Maßen gefertigt werden, wie die originale Druckplatte.
      Der Adapter Links im Bild muss eine Bohrung mit Gewinde für eine Klemmschraube bekommen, damit der sich nicht auf der Welle dreht.

      Als die Sachen dann soweit fertig waren, ging es an den Zusammenbau. Zuerst kommt der Adapter auf die unveränderte originale Welle. Der Adapter wird festgeklemmt:


      Dann wird der Halter drüber geschraubt, aber noch nicht festgezogen :!: :


      Dann kommt der große Moment - der Knopfautomat wird auf den Adapter festgezurrt :mrgreen:

      Die Stifte vom Ring des Knopfautomaten sind nun in den Löchern des Halters. Der Ring kann sich nicht mehr drehen.
      Der Knopf kann auf den Adapter festgeklemmt werden. Aber man sieht auf dem Bild deutlich, dass Halter und Knopf nicht zentrisch zueinander sind. Das kommt daher, weil die Fokussierwelle nie wirklich mittig in dem Loch sitzt. Das ist kein Fehler am Gerät sondern ziemlich normal und innerhalb einer notwendigen Toleranz, die für ein verspannungsfreies Montieren der Spiegel- und Fokuseinheit im Tubus wichtig ist.

      Da beginnt also jetzt das Ausrichten. Halter und Knopf sollten so gut wie möglich zueinander ausgerichtet werden, sonst gibts Späne. Ich musste den Halter dazu noch etwas bearbeiten. Aber dann passte es - Voilà:


      Jetzt hat der MAK eine schöne, feinfühlige Fokussierung, auch wenn der Knopf für 1:1 etwas klein ist. Und das Beste: Ich habe nichts "verbastelt". In ca 2 Minuten ist der Originalzustand wieder hergestellt :mrgreen:

      Das war nur ein kurzer Abriss. Für weiter Infos stehe ich gern zur Verfügung, auch was Maße und Details angeht.
      Nachbau privat empfohlen und erwünscht :D , alle Rechte beim Verfasser dieses Artikels :wink:

      Viele Grüße
      Matthias

      Edit 24.10.2009:
      Es gibt eine wichtige Änderung des Adapters, sonst funktionierts nicht richtig:!: :
      balkonsternwarten-netzwerk.de/…?f=49&t=1429&p=7911#p7911

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Moin Matthias

      Saubere Arbeit...

      Tja , jetzt wo ich sehe , wie einfach doch manchmal alles ist...

      Unter den Umständen hätte ich meinen MAK behalten.

      Im Ernst bin ich wirklich am überlegen , mir wieder einen MAK zu
      holen.Habe letztens durch einen 8"Klevtsov schauen dürfen...
      Der Sabber hängt mir jetzt noch am Hosenbein....

      Danke für deine Idee...wie weit ist es noch bis zur Serienreife?

      Viel Spass mit dem Fokuser , und

      CS

      Jürgen
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Hallo Matthias

      Super Arbeit, und eine fantastische Idee. :gut,,:
      Auf so was muss man erst mal kommen. :!:
      Ich hab mich heute schon gewundert als du das Bild von der Zeichnung
      Reingestellt hast „Knopfautomat“ war mir bis dato noch kein Begriff!

      Bei dem Wetter :H:Schrei bleibt einen eh nichts anderes übrig,
      als wieder mal was zu verbessern.

      Gruß Stefan
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Hallo Stefan,
      ich weiß auch erst seit ca 1/2 Jahr, wie son Ding heißt. Und weil ich vermutete, dass ich nicht der Einzige bin, musste eine natürlich eine Erläuterung mit rein - schön, dass die Dich etwas weiter gebildet hat :D

      Übrigens könnte es heute klappen mit dem First Light - das Teil kühlt schon aus :mrgreen:


      Hallo Jürgen,
      WAS? biste auf den Geschmack gekommen?
      Also die Adaption ist eigentlich einfach - aber ohne Drehbank kannste das vergessen. Melde Dich, wenn Du was brauchst. Gilt auch für andere. :wink:

      Du durftest durch einen 8" Klevtsov schauen? Mein Neid wird Dir eine Zeit lang nacheilen :wink:
      Aber man muss nicht alles haben. Und wechsle mal bei Zeiten die Hosen :mrgreen: :mrgreen:


      Hallo Martin,
      Du hast aber am SC gleichzeitig das Shifting erschlagen - oder hat Dein SC kein Shifting?



      Was ich noch vergessen habe:
      Die ganze Angelegenheit ist nun etwa 10 mm höher als der originale Fokus-Knopf. Wen's interessiert...

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      "Matthias_M" schrieb:




      Hallo Martin,
      Du hast aber am SC gleichzeitig das Shifting erschlagen - oder hat Dein SC kein Shifting?



      Nein, das ist nicht erschlagen. Aber kaum bemerkbar. Es wird immer noch mit dem Fokusknopf vorjustiert. Erst dann kommt der OAZ ins Spiel.
      Clear Skies
      Martin
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Achtung, wichtiges Update:

      Leider hat die Sache wie oben beschrieben einen Haken:
      In der Fokussierwelle befindet sich ja ein Gewindebolzen, der sich beim Drehen natürlich auch axial bewegt und den Spiegel antreibt.
      Das Prinzip kenne ich vom C8, aber da kommt der nicht so weit raus, wie am MAK.
      Bild 1 zeigt es:



      Das wusste ich gar nicht. Der guckt da fast 10 mm raus! :shock:

      Das ist heftig und ich habe durch den ersten Adapter den Weg des Bolzens so begrenzt (siehe Zeichnung im Eingangs-Thread), dass ich natürlich nicht in den Fokus gekommen bin.
      Also musste der Adapter so geändert werden, dass der Bolzen mit ca 6mm Durchmesser da oben noch Platz hat. Ganz schön eng da, wenn man bei moderater Höhe des Ganzen bleiben will.

      Aber es hat doch noch geklappt, ohne dass ich alles neu bauen musste.
      Der Knopfautomat läuft nun erste Sahne. :wink:

      Hier die Zeichnung, die Maße stehen ganz bewusst nicht da, weil ich nicht weiß, ob alle MAK's da gleich sind:



      Farben wie oben, nur ist jetzt noch schematisch der Automat (grün) mit dabei.
      Weiß ist das originale Gerödel am MAK, inklusive dem Bolzen. Gelb ist der geänderte Adapter. Der Halter ist geblieben wie er war. Das hat gerade so gepasst.

      So sieht das dann am MAK aus:





      Von außen sieht man nichts von dem Terror, sieht also aus wie oben im Eingangs-Thread.

      Bei mir ist es so eng geworden, dass mir nun mit dem Automaten eine Umdrehung der Welle fehlt. Damit kann man aber leben.

      Also bitte vergesst den ersten Adapter an dem MAK, der bringt da niemanden Freude. :!:

      :wink:

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Moin Matthias,

      das sieht ja richtig gut aus,... gefällt mir sehr gut. Hoffe, dass Du damit immer den richtigen Fokus triffst :)

      Viele Grüsse

      Schubi

      PS: Hab mir heute einen Motorfokus angebaut, nur der ist irgendwie zu schnell, trotz mehreren Geschwindigkeiten.
      Vielleicht kommt zwischen dem Motor und der Welle auch noch ein Knopfautomat ;)
    • Re: MAK 150/1800 gets Knopfautomat :)

      Hallo Stefan,

      ja, das war wieder so ein typischer Schnellschuss - ich hasse sowas.
      Aber ich hab ja die Kurve gerade so noch gekriegt :mrgreen:
      Und die Lösung scheint mir auch passabel.


      Hallo Schubi,

      ein Motorfokus hat manchmal so seine Tücken. Oft ist eine Untersetzung wirklich angebracht.

      Viele Grüße
      Matthias