Frage: Bildstabilisator ?

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    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Achim,

      probiert noch nicht, aber es wird generell abgeraten, die Bildstabilisierung bei DSLR-Objektiven zu verwenden. Kann mir das auch vorstellen, da die Monti bei der Nachführung ja nicht still steht und die Bildstabilisierung damit nicht unbedingt klar kommt: isses nun ein Schwenk oder ein Standbild?

      Weiß es hier jemand genauer?

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Die Bildstabilisierung ist nur für "Freihandaufnahmen" geeignet. Sie dient dazu das "Verwackeln" zu vermeiden, Puls, Atmung, "zittrige" Hände. Wird die Kamera starr befestigt wird sogar empfohlen die Bildstabilisierung nicht zu verwenden, da das dann genau kontraproduktiv ist. Der Stabilisator dient also lediglich dazu, mechanische Störeinflüsse beim Fotografieren zu vermeiden, während die adaptive Optik sich um die optischen Störeinflüsse kümmert (wie Luftunruhe o.ä.).
      Also leider keine preiswerte Alternative zur adaptiven Optik.
      Viele Grüße aus dem Teutoburger Wald
      und immer CS

      Wolfgang
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Michael, Wolfgang,

      hört sich an, als ob du die elktronische Bildst. meinst - die ist mit Pixelverlust (Mittelwertsbildung u.ä. ) verbunden - das meine ich nicht, sondern nur die Wackellinse a la CA... oder wie die Fa. heißt. Mein alter Camcorder verhält sivh genau so - beim Start eines Schwenks gibts eine kleinen Verzögerung.

      Eine meiner etzten Mondbeobachtungen wären durch Luftunruhe fotografisch nicht sinnvoll gewesen, aber ich konnte diverse "Zitterphasen" sehen. Wären diese bei "langzeit"-Blichtung wirksam gewesen, hätte es die üblichen unscharfen Mondfotos gegeben. Das innere Bild der eigenen "Bildverarbeitung" war scharf.
      Mir geht's um die Zeitkonstante der Bildstabilisierung dieser Kameras - keine DSLR. :G:EEE
      W' wenn man einen Wellefrontsensor hinkriegt :Peacefff , dann könnte man mit einer planparallelen Platte, die entsprechend schnell gekippt wird....? :Peacefff

      Gruss Achim
      nur was in's Auge geht
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      "ach" schrieb:

      hört sich an, als ob du die elktronische Bildst. meinst -


      Neeee, wie du schon schreibst, die bringts ja gar nicht, schon die optischen (in die Objektive eingebaut) oder die mechanischen (Sensor wird "mitgeführt").
      Das Problem ist halt, dass da ja für das komplette Bild stabilisiert wird (halt gegen Verwacklungen) wohingegen für "unsere" Anspüche das innerhalb des Bildes unterschiedlich erfolgen muss. Luftunruhe ist ja nicht gleichmäßig übers ganze Bild verteilt, sondern "wabert" ja.
      Wenn es dich tiefer interessiert lies mal hier. Da kann man schnell erkennen, dass man das auch durch Bastelei mit einem herkömmlichen Stabi nicht hinbekommt.
      Viele Grüße aus dem Teutoburger Wald
      und immer CS

      Wolfgang
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Wolf,

      ganz so sehe ich es auch wieder nicht. Die adaptiven Optiken von SBIG sind meines wissens auch nur tip-tilt-Mechaniken, also Gläser, die durch Kippen in zwei Ebenen eine Verschiebung der Lichtstrahlen bewirken. Und da dort das einzige Glas, das gekippt wird, über die ganze Öffnung geht, wirkt es auch auf das ganze Bild. Aber selbst damit kann man dem Seeing schon ein bisschen auf die Sprünge helfen. Siehe auch sbig.de/ao8.htm.

      Eine Adaptive Optik wie im verlinkten Beitrag geht mächtig ins Geld. Ausserdem sind die damit adaptierbaren Bereiche recht klein. Das heißt, man kann nur recht kleine Bereiche am Himmel mit so einer Gerätschaft aufnehmen. Ein wirklicher Ersatz für Hubble sind aus diesem Grund selbst die großen adaptiven Optiken am VLT und den anderen Großteleskopen nicht. Jedenfalls noch nicht.

      Ich glaube, dass die Mechanik in den Bildstabilisatoren der Digiknipsen und DSLRs (dort werden vom Prinzip her die gleichen Mechanismen verwendet) durchaus für astronomische Zwecke verwendet werden könnte, aber die Ansteuer-Elektronik bzw. Software müsste dazu angepasst werden. Das ist aber nur meine Vermutung und noch nicht überprüft. Wer hat eine IS-Kamera zum rumbasteln? ;)

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      "astromr" schrieb:

      Ich glaube, dass die Mechanik in den Bildstabilisatoren der Digiknipsen und DSLRs (dort werden vom Prinzip her die gleichen Mechanismen verwendet) durchaus für astronomische Zwecke verwendet werden könnte,


      Leider nicht...., diese Bildstabis versuchen das Wackeln zu reduzieren, das hinter der Kamera auftritt (durch den Fotografen) und nicht, das was wir brauchen, nämlich das vor der Kamera. Die ersetzen einfach nur das Stativ (und das haben wir ja schon). Die adaptive Optik misst Licht, rechnet und reagiert, die Standardstabis messen Bewegungen und reagieren darauf.

      Wenn, dann in die Richtung: elektronische Version Beim elektronischen Bildstabilisator erkennt ein Prozessor anhand des Bildinhaltes, also nachdem es vom Sensor aufgenommen wurde, dass ..... nicht ruhig hält und errechnet eine Gegenbewegung (bis zu 50-mal in der Sekunde) die das Bild auf dem Sensor quasi wieder zurechtrückt, das Bild wird auf digitalem Weg stabilisiert.
      Und das ist halt qualitätsmäßig nicht so toll.

      Es geht wohl kein Weg am S-Big und anderen System vorbei :wink:
      Viele Grüße aus dem Teutoburger Wald
      und immer CS

      Wolfgang
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Wolf,

      Ich glaube, dass die Mechanik in den Bildstabilisatoren der Digiknipsen und DSLRs (dort werden vom Prinzip her die gleichen Mechanismen verwendet) durchaus für astronomische Zwecke verwendet werden könnte,

      Leider nicht...., diese Bildstabis versuchen das Wackeln zu reduzieren, das hinter der Kamera auftritt (durch den Fotografen) und nicht, das was wir brauchen, nämlich das vor der Kamera. Die ersetzen einfach nur das Stativ (und das haben wir ja schon). Die adaptive Optik misst Licht, rechnet und reagiert, die Standardstabis messen Bewegungen und reagieren darauf.


      Da hast Du mich nicht richtig verstanden (und gequoted) ;). Liegt aber wohl an meiner unklaren Beschreibung.

      Ich meine natürlich, man könne die Mechanik zur Bewegung der Optik verwenden. Dass dann hinten eine Andere Auswertung dahinter muß, die nicht die Kamerabewegung auswertet, sondern den Lichteinfall, hatte ich mit dem Teilsatz

      "astromr" schrieb:

      aber die Ansteuer-Elektronik bzw. Software müsste dazu angepasst werden.
      gemeint.

      Aber es scheitert wohl daran, dass man einen Aufnahmechip in einer Digiknipse nicht gleichzeitig für die Aufnahme und parallel für das schnelle Auslesen zwecks Stabi-Korrektur verwenden kann. Man müsste also auch einen zweiten Chip einbauen, knapp neben dem Aufnahmechip, der dann diese Aufgabe übernehmen kann. Und das ist dann das nächste Problem, denn sowas kriegt man eher nicht in ein Digiknipsen-Gehäuse rein.

      Wobei: Wie machen das die Kameras, die - wie von Dir beschrieben - die Entwackelung mit dem Bildsensor machen? Verwenden die den Bewegungsvektor kurz vor dem Auslösen zur Extrapolation während der Belichtung?

      Naja, ein bisschen rumspinnen kann man ja mal, oder? :G:EEE

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo,

      vielleicht könnte man das seeing ein bischen aufteilen - das, worüber die grossen Teleskope (VLT...) verfügen, meien ich nicht. Mich interssiert das lokale seeing, die Thermikblase von nächsten Dach, Baum, Tersse... mir naja Volumina 20mx20mx20m . In diesem Bereich blicke ich durch eien Ausdehnung, die etwa der Teleskopöffnung entspricht und homogen über das Gesichtsfeld verteilt ist - richtig? Diese Thermikblasen bewegen sich doch relativ langsam und machen den grössten Ärger (?).

      Die genannte parallele Platte mit 2 Aktuatoren, 2 OPV mit Treiber und einer Quadrantendiode - sollte doch machbar sein, oder?


      Gruss Achim

      -.fkjkjteufel
      nur was in's Auge geht
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Achim,

      hab' deinen Post erst jetzt gesehen...

      Mit deiner Vorstellung, die Seeingeinflüsse in deiner Beobachtungsrichtung begrenze sich auf ein Volumen von 20mx20mx20m, bist Du wahrscheinlich zu optimistisch eingestellt. Eine Thermikblase wirkt sich weiter als nur 20m aus. Siehe Gleitschirmflieger oder Segelflieger, wobei die natürlich ganz andere Größenordnungen von Thermikblasen ausnutzen. Aber trotzdem: Ich bin mir sicher, so eine Blase steigt weiter auf, als Du Dir vorstellst, je nach Windverhältnissen und anderen Einflüssen. Und das mit der Homogenen Verteilung sehe ich auch nicht, denn schon alleine der Kamin eines Hauses erzeugt Luftverwirbelungen, die alles andere als Homogen sind.
      Ich hab' mit meinem Teleskop mal versucht, die lokale Thermik sichtbar zu machen, indem ich einen hellen Stern eingestellt und dann stark defokussiert habe. Die dann entstehende Scheibe zeigte mir dann streifenförmige Luftbewegungen. Die gingen alle in die gleiche Richtung, waren also insoweit homogen, wackelten aber dann stark hin und her. Und allein schon, dass es Streifen waren, bedeutet Inhomogenität. Und das war bei meinem Aufstellort das größte Problem. Das kriegt vermutlich die AO8 nur für einen kleinen Bildausschnitt, z.B. einen einzigen Stern, halbwegs korrigiert. Geht den adaptiven Optiken an den großen Teleskopen aber ähnlich.

      Eine Thermik, wie Du sie beschreibst, sollte man schon korrigieren können. Wenn das also das größte Problem an deinem Beobachtungsort ist, dann dürften die SBIG AOs was bringen. Auch ein Selbstbau ist meiner Meinung nach möglich, warum nicht? SBIG hat ja auch mal einen Prototyp gebaut... ;) Allerdings das "Wie" ist die Frage.

      Dein Vorschlag, eine Platte mit 2 Aktuatoren zu verwenden, ist schon mal gut. (Ich bin immer noch der Meinung, ein optisches Bildstabilisatorelement einer Digiknipse könnte das gleiche.) Die Quadrantendiode könnte klappen, aber da muß dann die Aufnahmeoptik mit der Größe der Quadrantendiode gut abgestimmt sein. Das Einjustieren stelle ich mir da ziemlich aufwändig vor. Die Auslesegeschwindigkeit wäre jedenfalls sehr hoch, nehme ich an. Wie es allerdings mit der Empfindlichkeit aussieht - keine Ahnung. Da die Dinger eher mit Lasern verwendet werden (laut Wikipedia), dürfte die Empfindlichkeit recht niedrig sein. Und nicht immer hat man einen sehr hellen Stern im Bereich der Optik. Vielleicht wäre da ein kleiner CCD-Chip doch besser. Aber ist der dann wieder schnell genug? Keine Ahnung, in welchen Größenordnungen man da denken muß.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Frage: Bildstabilisator ?

      Hallo Michael,

      mir geht es um die ungefähre Abschätzung der lokalen Situation -auf Terrasse oder BALKON - wo sind die Störquellen wie eigene "Thermikblase", das warme Dach der nächsten Nachbarn (könnte man auch ohne große Überlegung finden) aber vor allem in der kalten Jahreszeit die überraschenden kleinen unscheinbaren Schornsteine von Eigenheimheizungen (Brennwertkessel). Man könnte denken : Superseeing, und dann spontan ein Thermikschlauch.
      Dein Testverfahren erinnert an Schlierenfotographie, habe aber bis jetzt vergeblich gegoogelt (Astro + Schlierenf.). Ein guter Beobachtungspunkt fernab menschlicher Aktivitäten ist wohl durch nichts außer extremen und daher seltenen Glück zu ersetzen. Wenn nur nicht die km und das Wetter wären... :ggkjjji

      Der Aspekt opt. Bildstablisater - die Meinungen gehen in verschiedene Richtungen. Nur für dieses Experiment extra eine Knipse kaufen - zu teuer.
      Wer hat und würde testen?

      Gruss Achim
      nur was in's Auge geht