Jupiter - 12.09.2010

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    • Jupiter - 12.09.2010

      Hallo,

      anbei der Jupiter von heute, kurz nach Mitternacht.
      Aufgenommen mit der DBK21 (+2x Barlow) am MAK 180/2700.
      Das Bild ist eine "schnelle" Bearbeitung in Registax. Dann jeweils suf 75% und 50% verkleinert.
      Ich lade das Video gerade auf einen Hoster hoch. Wer möchte, bekommt die Zugangsdaten und kann mal versuchen was da noch raus zuholen ist. Bin gespannt auf Eure Ergebnisse.

      Gruß Willi15

    • Re: Jupiter - 12.09.2010

      Hallo Willi15,

      also Deine Maks sind schon tolle Geräte! Was Du mit denen immer hinzauberst - fabelhaft! Die Details finde ich wirklich gut. Die Schärfe kommt mir bei der großen Aufnahme noch nicht so optimal vor, aber das liegt vielleicht auch einfach an der hohen Vergrößerung. Vielleicht lässt sich da mit der EBV noch was machen.

      Interessant finde ich auch die Farben. Angenehmen Töne. Aber im Vergleich zu anderen Aufnahmen recht Erdfarben/Ocker. Aber auf jeden Fall sehr ästhetisch!

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Jupiter - 12.09.2010

      Hallo Roland,

      danke für das Rohvideo von Dir. War ganz schön groß mit über 3400 Frames. Wie lange hast Du dazu aufgenommen (Bilder pro Sekunde)? Nachstehend mein Bearbeitungsergebnis.



      Mit Registax gestackt und geschärft. Weiterverarbeitung in Fitswork und R+G-RGB gespeichert. Dann nochmal in Registax an der Schärfe nachjustiert.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Re: Jupiter - 12.09.2010

      "astromr" schrieb:

      Hallo Hartwig,

      ja, sieht gut aus!

      Kann man am Planeten eigentlich auch was mit Dekonvolution machen?

      viele Grüße
      Michael


      Was ist das?

      Hallo,

      Hartwig sagte mir, das in meinem Video jedes Bild 3x vorhanden ist. Kennt jemand das (Aufnahme) Problem bei IC-Capture?
      Habe das Video mit VirtualDub bereinigt.
      Dann alles durch Registax und Fits gejagt.
      Das Ergebnis ist aber schlechter - seht selbst.

      Gruß Willi15

    • Re: Jupiter - 12.09.2010

      Hallo Willi15,

      Dekonvolution, oder zu Deutsch "Entfaltung", meint den Vorgang, einen durch optische Effekte bei der Aufnahme entstandenen Fehler wieder aus dem aufgenommenen Bild herauszurechnen.

      Die Idee dabei ist folgende: Jede Aufnahmeoptik macht bei der Abbildung eines Objektes auf Film/Chip gewisse Fehler. Der häufigste und kaum vermeidbare ist das Interferrenzmuster, das durch die Teleskopöffnung entsteht, und zur Airy-Disk führt (siehe hier im Wiki). Damit wird ein Stern, der ja eigentlich aus der Entfernung als Punktlichtquelle gilt, nicht zu einem Punkt sondern zu einer Scheibe, die in der Mitte heller und zum Rand hin dunkler wird (Gauss-Verteilung, Gauss'sche Glockenkurve). Man kann also sagen, dass das Teleskop aus dem eigentlichen Nutzsignal "h" und einem Fehler "g" das Abbild "f" produziert, also Nutzsignal und Fehler "faltet" beim Weg zur Abbildung. Mathematisch sieht das dann so aus:
      f = g * h.

      Das "*" steht hier für die "Faltung".

      Das f haben wir also auf dem Chip. Der Fehler "h" ist der Störenfried, der dazukommt und eliminiert werden müsste. Man nennt das "h" auch "PSF" oder "Point Spread Function". Also eine (gedachte) Funktion (h), die den Punkt des Sterns im Original (g) aufweitet auf etwas flächiges, das wir dann abbilden (f).

      Die Entfaltung versucht nun, das "g" zu ermitteln (also den Fehler, der unter anderem durch das Teleskop erfolgt) und dieses dann aus dem "f" wieder herauszurechnen, um das Originale "h" wieder zu bekommen. Dafür gibt es verschiedene Algorithmen (Blind deconvolution, Wiener deconvolution, ...)

      Problem ist natürlich immer, das "g" zu ermitteln. Astronomen haben es da aber leichter, denn da ja die Form des Originals bekannt ist (g ist ein Punkt) und auch das Abbild auf dem Chip bekannt ist (das Halo-umgebene Sternscheibchen), hat man damit prinzipiell auch schon die Fehlerfunktion (h). Die ist bei allen Aufnahmen mit Sternen immer schon mit auf der Aufnahme drauf.

      In Fitswork gibt es dazu ja auch eine Funktion, die mit einer PSF (künstlich erzeugter Stern oder einen aus dem Bild ausgeschnittenen Stern) versucht, das Bild zu schärfen.

      Bei Planetenaufnahmen hat man aber üblicherweise keine Punktquellen, da die Sterne ja viel zu dunkel sind und auf Planetenaufnahmen daher nicht sichtbar werden. Die Monde sind auch nicht geeignet, weil sie ja keine Punkte im Orignal sind, sondern schon Scheiben. Daher jetzt die Frage, ob es da nicht doch auch Möglichkeiten gibt, mit irgendwelchen Mitteln Dekonvolution oder Entfaltung zu betreiben.

      Was ich mir als nicht-Planeten-Fotograf vorstellen könnte, wäre, mit gleichem Setup und längeren Belichtungszeiten doch einen Stern zu fotografieren und die dabei ermittelte PSF dann auf die Planetenfotos anzuwenden. Andererseits ist da ja das Seeing, das die PSF in jedem Aufnahmeframe wieder anders aussehen lässt, weil die Luft ja wieder andere Verzerrungen produziert...

      Es gibt aber auch die Blind Deconvolution. Die versucht, die PSF durch iterative Verfahren zu "erraten". Dabei ist das große Problem aber, dass ein Rauschen in der Aufnahme durch diese Verfahren verstärkt wird.

      Naja, deshalb die Frage, ob es da nicht doch auch Möglichkeiten gibt, die Hartwig vielleicht schon kennt. Ich selber kenne Iris. Die Software "IRIS", auch eine astronomische EBV-Software, hat ein paar solcher Algorithmen implementiert. Die Software selbst ist ein bisschen umständlich zu handhaben, aber vielleicht ließe sich damit ja was machen...

      Hier auch noch ein Link mit Software und Beispielen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quarktet.com/">http://www.quarktet.com/</a><!-- m -->

      Wikipedia kann zu dem Themanatürlich auch was sagen ;)

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!