Neue DSLR, nur welche?

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    • Neue DSLR, nur welche?

      Hallo!
      Nun ist es bei mir auch so weit, eine Digitale Spiegelreflexkamera muss her!
      Durch meine Fotoambitionen in der Türkei habe ich festgestellt, dass man mit den Kompaktkameras mit ihren kleinen (lichtschwachen) Optiken schnell am Ende ist, wenn die Lichtverhältnisse nicht stimmen. Nun will ich nicht wieder mit Kompromissen leben und ne Superzoom oder sowas kaufen. Nein eine digitale Spiegelreflexkamera soll es werden.
      Ich möchte damit Naturfotografie betreiben aber auch eventuell mal ne Sternfeldaufnahme per Piggyback oder kleiner Montierung machen.
      Ins Auge gefasst hatte ich die EOS 555D und die EOS 1000D, jeweils als Kit. oder doch was ganz anderes? Mein Budget beläuft sich so zwischen 500 und 1000 € .

      Vielen Dank schonmal für euere Tipps

      Micha
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hi Micha,

      kann nur aus meinen Erfahrungen plaudern.

      Die 1000D ist eine super Kamera und im Moment sehr preisgünstig. Gibt es z.Z. ab 379,. Euro. (mit Kit-Objektiv) Das Rauschverhalten ist sehr gut, vor allem im Bereich über 10min. Allerdings ist das Ausleserauschen gegenüber der 500D höher.
      Bei 379Euro bleibt dann auch noch Luft für ein gutes Objektiv.

      Sehr zufrieden bin ich mit der 500D, die auch immer günstiger wird. Hab diese zuletzt für 549,- Euro (mit Kit Objektiv) gesehen.
      Das Rauschverhalten ist unter 10min. sehr gut wie auch das Ausleserauschen. Eine sehr robuste Kamera, die auch mal einfrieren kann. Selbst minus 16°C hat der nicht ausgemacht.

      Zu anderen Kameras kann ich leider nicht sagen.

      Viele Grüße

      Schubi
    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo Micha,

      ich kann da auch nur aus eigener Erfahrung reden. Die 1000D ist schon wirklich nicht schlecht, die habe ich auch. Für Astro gut, weil leicht und wenig Rauschen. Allerdings auch recht wenig Ha-Empfindlich. Gegenüber Digiknipsen ist die Lichtstärke aber nicht unbedingt besser. Das 18-55 Kit-Objektiv fängt bei f/3.5 an. Geht dann am langen Ende bis F/5.6. beim 55-250 ist es meine ich nicht anders. Gut, für die langen Brennweiten ist der Wert nicht soo schlecht. Aber im Weitwinkelbereich haben die Digiknipsen oft bessere Werte, meine Canon PowerShot A620 geht runter bis F/2.8. Und am langen Ende (140mm entsprechend KB-Format) hat sie F/4.1.
      Allerdings ist der Sensor viel kleiner. Demzufolge ist die Schärfentiefe größer, weil die tatsächlichen Brennweiten ja viel kürzer sind. Und: Die Pixelgrößen sind kleiner, was zu einem höheren Rauschen führt, gerade bei längeren Belichtungszeiten bzw. höheren ISOs. Die ISOs gehen da oft sowieso nicht so hoch wie bei DSLRs. Das macht sich bei dunklen Situationen dann schon bemerkbar.

      Ich sehe den größten Vorteil der DSLRs darin, dass man das Objektiv wechseln kann und dass sie mit dem größeren Sensor eine geringere Schärfentiefe aufweisen, mit der man dann schön freistellen kann. Klar, man kann durch die Möglichkeit des Objektivwechsels auch sehr lichtstarke Objektive dran machen, aber die gehen so schnell ins Geld, dass man das dann doch nicht macht. Höchstens ein 50mm /1.8. Da ist die Quali aber auch nicht soo überragend. Habe hier eins rumliegen, das ist gebraucht gekauft, könnte daher evtl. dejustiert sein (Sturz?). Da fliehen die Sterne in alle möglichen Richtungen, nicht nur vom Zentrum nach Aussen ;)

      Mir persönlich reicht die 1000D für fotografische Zwecke vollkommen aus. Manche sagen, die dreistelligen Canons liegen besser in der Hand, aber so große Hände habe ich nicht bzw. ist mir das geringere Gewicht lieber. Was mich an der 500D reizen würde, wäre das HD-Feature. Damit könnte ich meine DV-Kamera ersetzen - jetzt schleppe ich halt immer zwei Trümmer mit... Noch besser würde mir aber die 60D gefallen: Das Schwenkdisplay liebe ich nämlich an meiner Digiknipse; damit kann man ganz tolle Winkel nutzen, z.B. Kamera hochhalten in der Menge und trotzdem das Ziel gut anvisieren. Oder adersrum, kleine Blume im Vordergrund und großen Baum im Hintergrund, ohne auf dem Boden liegen zu müssen. Aber soche Situationen sind andererseits auch wieder nicht so häufig und die 60D auch noch ein gutes Stück teurer.

      Wenn dir HD-Video nicht wichtig ist, wäre natürlich auch noch eine 450D zu überlegen - hat auch schon LiveView (tolles Feature für Astrofotografie), noch größere Pixel (für weniger Rauschen) und den Verstärker bei Langzeitbelichtung ausgeschaltet. 14Bit statt 12 bei der 1000D, allerdings halt wieder größer und schwerer. Aber noch moderat. Kommt halt drauf an, auf welche Features Du Wert legst. Dummerweise weiß man das aber noch nicht, wenn man noch keine DSLR besitzt - mangels eigener Erfahrung. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz :? .

      Zu den Objektiven möchte ich noch was sagen: Gerade für Naturfotografie kommst Du mit dem 18-55 nicht so weit. Für Käfer und anderes Kriechgetier bzw. auch für Blumen und kleine Pflanzen ist das OK. Aber für größere Tiere oder Vögel bzw. Tiere mit großer Fluchtdistanz brauchst Du größere Brennweiten. Also muss zum Kit noch ein 55-250 oder sowas dazu. So habe ich das gemacht, damit man auch akzeptable Bildqualität bekommt, dachte ich - die Superzoom-Objektive werden da ja teilweise belächelt. Damit kommt aber das Problem, dass man ständig die Objektive wechseln muss, eine entsprechende Kameratasche braucht, wo alles rein passt, die auch mitschleppen muss und dann öfter mal wechseln muss. Gerade das Wechseln ist manchmal schon nervig, wenn man mit der Familie unterwegs ist und zwischen Natur und Familie hin und her wechselt. Wenn man Pech hat, ist das Motiv bis nach dem Objektivwechsel schon wieder weg. Da würde ich mir wirklich so ein 18-270 Tamron wünschen. Das ist am Rand sicherlich nicht knackscharf (ist das 18-55 aber auch nur bei 35mm und Blende 8), aber dafür unheimlich praktisch, wenn man auf Ausflug ist - die Motive bekommt man dann sicher in den Kasten. Bei den meisten Motiven ist auch der Rand nicht das entscheidende, sondern das Zentrum - gerade bei Tierfotografie und auch bei Familienfotos. Bei Landschaftsaufnahmen sieht es natürlich anders aus, vermutlich auch bei Makros. Bei Protraits hingegen wird manchmal ein softer Fokus sogar erwünscht.
      Aber wahrscheinlich ist es da so wie auch anderswo: Gerade das, was man nicht hat, wünscht man sich. Hätte ich das 18-270, würde ich mir die 18-55 + 55-250 Kobmo wünschen. Naja, irgendwann lege ich mir ja vielleicht noch so ein Superzoom zu.

      Für Astro sind alle drei Objektive nur bedingt geeignet. Am Rand haben sie alle mehr oder weniger Verzerrungen. Um da was zu bekommen, das einem geebneten Teleskop gleich kommt, muss man schon wesentlich tiefer in die Tasche greifen. L-Klasse halt. Das 18-55 ist wie gesagt bei 35mm ganz passabel, das 55-250 so bei 135mm. Aber "fliehende" Sterne hat man da immer noch. Das 18-270 Tamron kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, aber beim 28-300 (das habe ich hier für Nikon) sieht es ähnlich aus.

      Naja, jetzt habe ich glaube ich genug geschreibselt. Ist halt momentan so meine Sicht zum Thema DSLR. Die eines 2-Jahre-Canon-1000D-Besitzers. Eigentlich habe ich sie ja für Astrofotos gekauft, aber da ihre Bilder in der Tageslichtfotografie den Digiknipsen schon deutlich überlegen sind, nutze ich sie jetzt dort genauso häufig. Willst Du auch Astrofotos damit machen oder eigentlich nur Tageslichtfotos?

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Na da sind ja schon ne Menge wichtige Infos rübergeschoben worden. Dann fasse ich mich mal kurz.
      Die Eos 60D wird dir sicher am meisten Spaß (geringstes Rauschen) bescheren, kostet aber auch nicht gerade wenig.
      Bei den Objektiven solltest du vielleicht beachten, das keine EF-S in der Kennzahl steht.
      Der Hintergrund ist einfach erklärt: Wenn die Kamera auf Astro modifiziert wurde musst du für konventionelle Fotografie vor jedem Gebrauch einen manuellen Weißabgleich machen. Einfacher ist der Clipfilter "OWB" von Astronomik, den setzt du nur rein und kannst einfach loslegen - allerdings passen dann die EF-S Objektive mit diesem Filter nicht mehr.

      Willst du also die Kamera nicht nur ausschließlich für Astrozwecke verwenden (z.B. bei den teureren Varianten) empfehle ich darauf zu achten. Auf HD-Video kann man meiner Meinung nach verzichten, auf Liveview aber nicht!!!

      Viel Spaß beim Aussuchen :_freude:

      Carsten

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    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo!
      Erstmal vielen Dank für die Antworten, vor allen Dingen vieeelen Dank an Michael seinen ausführlichen Text 8)
      Ich schwanke trotzdem noch zwischen den verschiedenen Modellen, hab auch versucht mich bei Wiki schlau zu machen, da sind die verschiedenen Kameratypen ja recht gut beschrieben.

      Ich möchte folgendes mit der Kamera machen:

      - Landschaftsfotografie
      - Fotografie von Architektur, Bauwerken usw.
      - eventuell mal in den Bereich HDR reinschnuppern
      Was den Bereich Astrofotografie angeht, so sollen es erstmal Sternfeldaufnahmen werden, eventuell mit ner Astrotrac oder ähnlichem. Das würde mir für die Türkei erstmal reichen (halt transportabel)

      Jetzt schwanke ich erstmal zwischen einer 60D als Kit, der 550D als Kit oder der 1000D als Kit + ggf Zweitobjektiv
      Ein normales EF Zoom (welches hab ich jetzt nicht im Kopf) Kit-Objektiv von der analogen EOS mit Ultrasonic-AF hab ich hier noch rumliegen. Halt ohne Bildstabilisator. Kann ich dieses dann auch nutzen?

      Was meint Ihr (aller Anfang ist schwer :lol: )

      Viele Grüße
      Micha

      PS: Das EF 28-90 isses glaub ich
      Viele Grüße,
      Micha

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    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo Micha,

      alle EF-Ojektive funktionieren auch an neueren Kameras. Nur die EF-S Objektive funktionieren nicht an den großen EOSen (Vollformat-Kameras). Die IS-Funktion ist schon was feines, aber auch ohne kann man natürlich gute Fotos machen, braucht halt mehr Licht.

      Der Einwand von Carsten mit den EF-S-Objektiven, die nicht mit Clipfiltern zusammen funktionieren, ist natürlich gut, daran habe ich gar nicht gedacht. Aber wenn es möglich ist, wäre schon überlegenswert, nur EF-Objektive zu nehmen und den Astro-Umgebauten Body mit Clipfilter auch wieder Tageslichtkompatibel zu machen. Meines Wissens sind aber die EF-Objektive Brennweitenmäßig eher auf Vollformat zugeschnitten. Also gehen z.B. erst bei 28mm los bis 80mm für die Standard-Zooms. Habe mir aber in der Hinsicht die Canon Objektive noch gar nicht durchgeschaut. EF-S haben den Vorteil, dass sie etwas kleiner gebaut werden können und näher an den Chip gehen, daher auch weniger Reflexe haben. Da muss man halt dann seinen Kompromiss finden.

      Sternfeldaufnahmen sind ein guter Einstieg. Aber auch da stellt sich schon die Frage, ob Du mit der Kamera mal Ha-Gebiete aufnehmen möchtest, oder nicht. Man kann auch die EF-S 18-55 und 55-250 mit entsprechenden Filtern für die Tageslichtfotografie ausstatten, aber die sind zum einen teuer und zum anderen gibt es da schon manchmal leichte Vignettierungen am kurzen Zoom-Ende. Sehe ich jetzt schon an meinem UV-Filter. Könnte man aber wieder mit Flats raus rechnen, ist aber halt mühsam und umständlich.

      Allerdings bin ich auch schon 2 Jahre ohne Astroumbau unterwegs, Matthias wohl noch länger, und auch so kann man wunderschöne Aufnahmen machen. Ist halt wieder mal Geschmackssache ;).

      Wenn Du schon eine analoge EOS gehabt hast, dann bist Du ja schon DSLR-erfahren und solltest wissen, was Dir wichtig ist (Gewicht, Features etc.). Alle drei Kameras sind sowohl für Astrofotos als auch Tageslichtfotos gut geeignet, haben da aber alle drei ihre Vor- und Nachteile. Astro ist mit 550D (wegen 14Bit) und 1000D (wegen geringerem Gewicht) besser, 60D hätte da auch den kleinen Vorteil des Schwenkdisplays (-> Nicht unter den Refi buckeln zum scharf stellen), aber eben auch mehr Gewicht -> OAZ Belastung. Am Tag haben die 550D und 60D mehr Features, wie mehr Kreuzsensoren, schnellere Bildfolge (wäre auch für ISS-Fotos interessant) und natürlich HD-Video, und anderes mehr. Aber da guckst Du am Besten mal auf die Canon-Seite und lässt Dir die Features im Vergleich anzeigen.

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo Michael!
      Vielen Dank für das nochmals so ausführliche Posting. Ich werde mir die 3 Kameras in Deutschland mal genauer und "live" unter die Lupe nehmen.
      Das HD-Videofeature und Taglichtzusatzfeatures sind für mich schon relativ wichtig, was ja fast das k.o. für die 1000´er ist, wäre da nicht der bestechende Preis.....
      Ich denke, das läuft auf die 550´er hinaus. Die ist in meinen Augen der beste Preis/Leistungskompromiss.

      Viele Grüße
      Micha
      Viele Grüße,
      Micha

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    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo!
      So, es ist geschafft, hab mich für die günstigere 500d entschieden. Die ehr marginalen Unterschiede zwischen der 500d und der 550d rechtfertigen dann doch den Preisunterschied nicht. Ich hab ein günstiges Kit gekauft, und muss sagen, dass das IS-Objektiv nicht den allerwertigsten Eindruck macht. Mal sehen, wie die Bildqualität ist. Das alte EF-USM-Objektiv ist im Vergleich dazu richtig stabil und schwer. Mal sehen. Mit dabei ist auf jeden Fall eine Fernbedienung :wink: Jetzt versuche ich mich erstmal durch die Anleitung zu arbeiten 8) :lol:

      Viele Grüße
      Micha
      Viele Grüße,
      Micha

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    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Moin Micha,

      Glückwunsch zu Deiner 500D,..ist eine gute Kamera.

      "mic" schrieb:

      Ich hab ein günstiges Kit gekauft, und muss sagen, dass das IS-Objektiv nicht den allerwertigsten Eindruck macht. Mal sehen, wie die Bildqualität ist. Das alte EF-USM-Objektiv ist im Vergleich dazu richtig stabil und schwer.


      Das kann ich bestätigen, den wertigsten Eindruck machen die Kit-Objektive nicht. Obwohl diese gar nicht mal sooo schlecht sind, für die „Normalfotografie“. Für Astro allerdings nur bedingt einsetzbar, denn im Randbereich gibt es schon ziemliche Eiersterne. Aber dies ist auch immer eine Frage der Ansprüche. Auf jeden Fall hilf dabei Abblenden.

      Viele Grüße und viel Freude mit Deiner Kamera.

      Schubi
    • Re: Neue DSLR, nur welche?

      Hallo Micha,

      glückwunsch zur neuen Kamera! Na, dann wird es wohl demnächst mehr Bilder von Dir geben - musst das Teil ja entsprechend Testen ;)

      Die Kit-Objektive sind sehr leicht gebaut, weil aus Kunststoff. Hat eigentlich keinen wirklichen Nachteil - aber einen deutlichen Vorteil: Sie sind total leicht!

      Die optische Qualität - naja, Farbränder hat man auch bei kontrastreichen Tageslichtfotos, so ist es nicht. Abblenden hilft, das stimmt auch da.

      Am besten mal hier rein schaun, da kannst Du Dir die optischen Messwerte bei verschiedenen Objektiveinstellungen mal ansehen. Finde ich total interessant! Probier mal 35mm und Blende 5.6 ;)

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!