M63 und M13 mit Hyperstar

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    • M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Zusammen,

      gestern Abend klarte glücklicherweise der Himmel bei uns auf. Dieses Zeitfenster wollte ich unbedingt nutzen, um weitere Erfahrungen mit dem Hyperstarsystem zu sammeln. Als erstes Objekt musste die Sonnenblumengalaxie M63 herhalten. Insgesamt 100 Bilder a 30 Sekunden ohne Guiding. Bildbearbeitung mit DSS, Fitswork und NeatImage. Bei der Bildbearbeitung stehe ich erst am Anfang – das geübte Auge erkennt sicherlich noch Verbesserungspotential. Vorschläge?



      Die 30 Sekunden Belichtungszeit erfordern eine möglichst exakt eingenordete Montierung. Die CGEM-DX bietet hier das PolarAlignment

      Fokussierung erfolgt mittels Bahtinov-Maske. Die Fokustoleranz ist beim Hyperstar sehr klein (dürfte bei ca. 0,004mm liegen) – aber mit der Maske kein Problem. Das Aufnahmeprogramm der Atik bietet zwar die Beurteilung von FWHM und Brightness, jedoch ist diese Vorgehensweise bei stark schwankenden Werten m.E. zu ungenau und auch zeitaufwendiger.

      Anschließend Schwenk auf M13. Hier kam erstmalig ein größerer Sucher (TS60mm) als Leitfernrohr, der OrionStarShoot Autoguider und PHD zum Einsatz. Nach der Kalibrierung von PHD driftete die Dec-Achse im Graphen sofort nach oben aus. Habe dann den Guide-Impuls für die Dec-Achse von 150 auf 250ms gesetzt. Dann lief – sofern ich das mit meinen Anfängerkenntnissen beurteilen kann – zunächst alles o.k. Diagramm zeigte einigermaßen gleichbleibende Amplituden. Der OSC-Index lag erst bei 0,6 und bewegte sich aber mit zunehmender Einsatzdauer gegen 0,4. Nach ca. 15 Minuten erneutes Abdriften der Dec-Achse nach oben. Guide-Impuls auf 420ms gesetzt. Am Diagramm war schön erkennbar, wie die Achse wieder eingefangen wurde. Die nächsten 35 Minuten keine Ausreißer mehr.
      Für M13 wurden 50 Aufnahmen mit je 60 Sekunden Belichtungszeit verwendet.



      Mehr war gestern nicht drin. Der Mond ging auf und überstrahlte mit seinem silbernen Glanz den nächtlichen Himmel. Heute muss ich früh ins Bett…

      Viele Grüße aus Neuss
      Hans-Jürgen
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Also laut Angaben bist Du mit dem Faststar bei F/2 (ca 550 mm Brennweite). Wenn Du damit 60 Sekunden belichten kannst, ohne dass der Hintergrund zu sehr aufhellt, scheinst Du einen doch ganz brauchbaren Himmel zu haben :wink:

      Da bin ich mal gespannt, was Du noch alles ablichten kannst!
      Deine Bahtinov zum Fokussieren hat dann in der Mitte ein Loch?

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Matthias,

      ja, in Zenitnähe ist der Himmel noch o.k., aber bis ca. 30-40 Grad über Horizont je nach Himmelsrichtung ziemlich erhellt.

      Die Bahtinov-Maske hat in der Mitte eine runde Aussparung. Damit lässt sie sich leicht über den Sekundärspiegel beim SC legen. Habe Maske vom Rand bis zur Aussparung noch eingeschnitten, damit sei bei montierter Kamera leicht über diese und die angeschlossenen Kabel geführt werden kann.

      Grüße aus Neuss

      Hans-Jürgen
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Hans-Jürgen

      Ich lese da du hast ja ne CGEM-DX, ich hab auch ne CGEM aber keine DX, ist aber egal!!!
      Jedenfalls hatte ich zu Anfang auch immer das Problem mit der ausreißenden DEK Achse.
      Du machst das auch mit PHD, nehme an Version 1.12.0. Das hoch oder hinunterdriften ist wegen der Fehlstellung der Montierung. Mit einer kleinen Fehlstellung kommt meine Monti sogar besser klar. Warum die überhaupt abdriftet ist weil eine Unterkorrektur in der Achse vorliegt. Das heißt in langsamen Schritten „Mx dec“ erhöhen bis die Linie im Graphen in der Mitte bleibt. Wenn das passt, PHD schließen und nochmals neu kalibrieren.
      Ich mach das immer so und meine Montierung läuft ohne zu murren die ganze Nacht durch. :wink:

      Gruß Stefan
      Ps.: zum einnorden nehme ich den guten alten Polsucher!!! :mrgreen:
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Stefan, hallo Marcus,

      vielen Dank für Eure Hinweise.

      @ Marcus: Meine EBV ist wirklich einfach gestrickt. Maskentechnik kenne ich nicht. Hatte bei M63 noch mit Gimp den hellen Hintergrund über Ebenen „nachbelichtet“ und die Deckkraft soweit variiert, bis es auf meinem Bildschirm ansehnlich aussah.
      Vorher in Fitswork Kontrastanhebung (Gamma), Hintergrund ebnen variabel, Gauss-Schärfung. In Neatimage Entfernung Restrauschen und leichte Schärfung. Dann Gimp. Andere Software zur Bildbearbeitung habe ich nicht.
      Vielleicht gibt es irgendwo ein „Tutorial“, welches in die DSS Bildbearbeitung Schritt für Schritt einführt. Ich bin hier absoluter Anfänger.

      @ Stefan:
      Freut mich, dass PHD bei unseren Montierungen gut läuft. Hatte bei mir nach Änderung der Werte nicht neu kalibriert. Hier mal meine Werte in PHD:
      RA Aggressivness: 80
      RA Hysteresis: 10
      Dec guide Mode: North
      Dec. Algorithm: resist switch
      Max dec. duration: 420
      Dec slope weight: 5
      Calibration step: 1000
      Min motion: 0,15
      Time Laps: 100
      Exposure: 2s

      Damits hat es dann geklappt und die Dec. Achse ist nicht wieder gewandert.
      Wie genau ist eigentlich ein Polsucher im Vergleich zum PolarAlignment? Denke, dass es mit dem Polsucher schneller geht.


      Es grüßt Euch aus Neuss
      Hans-Jürgen
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Hans-Jürgen,

      ach dann war das bestimmt der "Hintergrund ebnen variabel" Filter. Ist aber halb so wild :)

      Hm so ein richtiger Einsteiger Kurs will mir da gar nicht einfallen, ich denke, das macht auch jeder ein wenig anders wobei der Kern, alsod as Kurven hoch ziehen usw. wohl sicherlich von jedem gemacht wird. Wichtig ist zu wissen, was denn die Kurven und Filter genau machen, damit man sie gezielt verwenden kann. Ich fand da die Seite <!-- m --><a class="postlink" href="http://astrofotografie.hohmann-edv.de/bildbearbeitung/">http://astrofotografie.hohmann-edv.de/bildbearbeitung/</a><!-- m --> immer sehr hilfreich!

      Grüße,
      Marcus
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Hans-Jürgen

      Die Werte sind annähernd gleich mit den meinen, nur bei „Max dec. duration“ bin ich etwas höher, muss ich auch da ich an der Dec Achse etwas Spiel hab und sonst nicht richtig korrigiert wird. Mehr konzentrier ich mich aber am OSC Index und die Linien im Graphen. Bei mir läuft die Nachführung am besten wenn ich einen OSC zwischen 0,4-0,5 habe.

      Hast du eigentlich bei deiner auch Schneckenspiel, hab ein paar DX gesehen und die hatten alle keins. :?:

      Den Polsucher will ich nicht mehr missen, hab aber auch Sicht auf Polaris vom Balkon aus. Einmal den justieren und dann kann es schon losgehen. Damit ich Polaris an der richtigen Stelle habe verwende ich das Freewareprogramm „Polsuche exe“. Da nur die Standort Koordinaten eingeben dann das Häkchen bei „umkehrendes astronomisches Fernrohr“ setzten und schon wird Polaris an der richtigen Stelle angezeigt. Die Position im Polsucher einstellen und das war es dann auch schon. Ich mach da keine Religion draus und es hat eigentlich immer so geklappt. Da war auch nach 6 Stunden Belichtung keine Bildfelddrehung sichtbar. :wink:

      Gruß Stefan
    • Re: M63 und M13 mit Hyperstar

      Hallo Marcus, Stefan, Christoph,

      vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Tipps. Dieses Netzwerk ist wirklich klasse!

      Stefan:
      Auch meine Dx hat ein leichtes Schneckenspiel – was für ein Schneckengetriebe durchaus in gewissen Grenzen normal ist. Allerdings fehlt mir hier der direkte Vergleich mit einer anderen Montierung. Gar kein Spiel zeugt m.E. eher von einer starken Verspannung.
      Im Laufe der Zeit wird durch die Gleitreibung an den Zahnflanken das Schneckenspiel größer. Dieses höhere Verschleißverhalten ist ein besonderer Nachteil der Schneckengetriebe im Vergleich zu anderen Getriebebauarten.
      Einen Polsucher habe ich mir bei TS bestellt. Bin gespannt, wie genau ich die Einnordung damit hinbekomme.

      Christoph.
      Schön, dass Dir M13 gefällt. Gerne kann ich Dir die Originaldatei zusenden. Du hast die Auswahl:
      Nur die mit DSS gestackte Variante – dann muss Du die weitere Bildbearbeitung selber machen – hier wäre ich gespannt, was ein Profi aus der Grunddatei zaubern kann (ich selber bin hier Anfänger);
      oder die mit Fitswork etc. verarbeitete Version. Letztere Variante jedoch nur in 8bit (Gimp).
      In der Rubrik „Galerie“ sind aber auch weitere wunderschöne Aufnahmen von M13 enthalten.

      Marcus:
      Die Internetseite ist wirklich ein hervorragender Tipp. Super.

      Soweit.

      Herzliche Grüße an Euch
      Hans-Jürgen