Packstation wirft Kunden raus

    • Packstation wirft Kunden raus

      Hallo erstmal,

      als langjähriger Nutzer der Packstation bekam ich vor etwa zwei Wochen die Mitteilung, dass die Packstation aus Sicherheitsgründen zukünftig nur noch mit einer mTan, die einem per SMS zugeschickt wird, genutzt werden kann.
      Ich fragte bei DHL nach, was Benutzer tun können, die kein Mobiltelefon haben. Darauf erhielt ich erst nach einer erneuten Nachfrage die Antwort, dass in einem solchen Falle die Benutzung der Packstation nicht mehr möglich sei. Das finde ich schon ein starkes Stück.

      Man kann nur hoffen, dass sämtliche Packstation-Kunden von nun an die Packstation boykottieren. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dies nicht geschehen wird, weil es viele Leute nicht stören wird, sich den Vorgaben von DHL zu unterwerfen.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Na da haben wir doch mal wieder das typische Konzernverhalten.
      Kunden und auch Mitarbeiter sind nur lästiges Beiwerk, das man je nach belieben behandeln kann.
      Das einzige was die brauchen ist ein Vorstand und das Kapital, der Rest ist entbehrlich.

      Wenn auch die ehemaligen Behörden in einigen Dingen sehr träge erscheinen, aber so etwas haben sie den Global Playern bei der Privatisierung schon gleich am ersten Tag abgeschaut.
      Leider haben wir Kunden auch schon verlernt, uns richtig zu wehren.
      Wir fluchen über Kartenautomaten bei der Bahn und fahren doch mit, auch wenn mal wieder ganze Züge ausfallen.

      Wo das noch hinführen wird, kann man in Daniel Suares´ Büchern DAEMON und DARKNET (sehr empfehlenswert :gut,,: ) nachlesen.
      Ich fürchte, in absehbarer Zeit gibt es keine Regierungen mehr und wir werden global von Konzernen geführt/versklavt.


      Gruß

      Roland


      P. S.: Jan Umsonst hat diese Szenarien in seinem Buch "Planet der verrückten Affen" sehr gut erläutert (als E-Book kostenlos im Nettz)
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Roland,

      ich dachte mir schon, dass Du etwas dazu schreiben wirst. Das Problem ist, dass man manchmal keine andere Wahl hat. Naja..., eine andere Wahl hat man schon, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und nur bis zu einer gewissen Grenze konsequent. Man kauft die Karte am Automaten.
      Ich versuche zwar auch gerne mein Ding durchzuziehen und gegen den Strom zu schwimmen, aber Du scheinst das wesentlich konsequenter zu sein. Und das finde ich prima! Das schätze ich und davor habe ich Respekt!

      Im Nachhinein finde ich es schade, dass durch die Packstation vielleicht auch einige Arbeitsplätze verloren gingen. Aber hätte ich deswegen generell die Packstation abgelehnt? Nein, dazu bin ich dann auch zu sehr Egoist, wie viele andere Leute auch. Das Ding ist ja praktisch. Somit sind wir Kunden am Ende selbst daran schuld.

      Aber zumindest in einer Sache war ich konsequent. Nach Fukushima habe ich auf Naturstrom umgestellt, obwohl ich dadurch etwas mehr bezahlen muss. Aber das ist mir egal, solange ich mir das finanziell leisten kann. Es ging mir einfach nur ums Prinzip.
      Ich wünsche noch einen schönen Abend.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo,

      schwieriges Thema, irgendwo sind wir ja alle Gefangene unserer Gesellschaft. Nicht nur Packstationen und Kartenautomaten, auch Massenproduzierte Lebensmittel, Online-Bestellungen, ja überhaupt das Internet führen dazu, dass die Gesellschaft Arbeitsplätze umbaut, meist aber dadurch auch reduziert. Wollte man sich dagegen wehren, müsste man schon viel von seinem Lebensstil und vermutlich auch Lebensstandard fallen lassen.

      Den Stromanbieter wechseln finde ich gut, habe ich auch gemacht. Faktisch ändert sich leider dadurch aber fast nichts, denn der Strom, der vom Ökoanbieter vermarktet wird, wird einem nicht-Öko-Vermarkter aus seinem Strommix weggenommen. Im Prinzip verteilt sich dadurch der Ökostrom nur anders. Und der Stromanbieter verdient dadurch noch ein bisschen was. Ausnahmen sind nur die drei oder vier Anbieter, die ihre Gewinne zum Ausbau der alternativen Energien hernehmen. Lichtblick und Greenpeace gehören dazu. Zumindest setzt man damit aber symbolisch ein Zeichen. Ich habe mir aus ähnlichen Gründen eine PV-Anlage auf das Dach gesetzt. Damit produziere ich tatsächlich nachhaltigen Strom, allerdings wird der ja auch wieder durch die Gemeinschaft finanziert und ist somit auch nur zum Teil auf das gute Gewissen anrechenbar. Würde ich aber jederzeit auch wieder machen.

      Die Post ist ja eine der wenigen Firmen, die durch den Online-Handel noch zusätzlichen Personalbedarf haben. Allerdings haben sie auch entsprechend Konkurrenz bekommen. Aber offenbar noch nicht genug, sonst würden sie bei der Packstation nicht so strikte Regeln einführen. Ich persönlich gehe sowieso lieber zum Post-Shop. Liegt in meinem Fall kaum weiter weg und funktioniert auch gut. Man wird sogar individuell beraten, und bei meinem Postshop habe ich dadurch schon manchen Euro gespart.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Ronald,

      ich dachte mir schon, dass Du etwas dazu schreiben wirst.

      Aha, man kennt mich schon! :mrgreen:

      ...aber Du scheinst das wesentlich konsequenter zu sein.

      Da muss ich Dich etwas enttäuschen. Konsequent ist nur meine älteste Tochter, sie ist Veganerin aus Tierliebe.
      Aber solches Verhalten finde ich persönlich nicht für sinnvoll. Oft wirkt es lächerlich und findet dann zu wenig Nachahmer.

      Nach meiner Überzeugung sollte man in allen Dingen die konsequente Art nicht übertreiben. Eher gemäßigt vorleben. Dadurch findet man mehr Anhänger. Oft kann man sich ein richtig konsequentes Leben auch finanziell gar nicht leisten. Wesentlich wirkungsvoller ist es, seine Überzeugung anderen darzulegen.
      Wenn man durch Aufklärung eine große Personenmenge gegen so einen Absahnerkonzern organisieren kann, ist das wesentlich wirkungsvoller, als der Boykott eines Einzelnen.

      Beispiele?
      Aral u. Co ärgern: Billige Sprit-Preise per Mail an Bekannte weitergeben. Ich selbst fahre den Tank nie unter ein Drittel leer. Dann kann ich die Preise noch einige Tage lang beobachten. (Wenn die Bäume jetzt die Blätter verlieren, kann ich die Preise einer Tankstelle sogar mit dem Fernglas von zu Hause aus sehen)
      Außerdem gehe ich so oft es geht zu Fuß. Unser Wochenmarkt ist so in 20 Minuten zu erreichen, das mache ich einmal in der Woche. Auf dem Markt suche ich überwiegend Produkte aus der Region und Saison. Z. B. Pfälzer Äpfel. Ich liebe die alten einheimischen Sorten. Da ist auch noch das drin, was in so einen Apfel hinein gehört. Das ist nicht nur ein "Rote-Bäckchen-Klon" ohne Inhalt. Exotische Produkte wie z. B. Erdbeeren im Winter meiden wir ganz.
      Jetzt ist gerade Kastanienzeit. Die sammeln wir aber selbst in der Vorderpfalz, dabei werden die Kalorien schon im Vorau verbrannt.

      Auf dem Markt habe ich auch einen Anbieter von Bio-Fleisch gefunden, der Freilandtiere selbst schlachtet. Und das ist seltzsamerweise auch kostenneutral! Das Biofleisch bleibt beim Braten so groß wie es vorher war. Beim Industriefleisch muss ich ein Drittel mehr kaufen um letztendlich genauso viel auf dem Teller zu haben. Das gleicht den Mehrpreis wieder aus. Und das Fleisch ist wirklich ein Genuss.

      Wenn wir etwas anschaffen möchten, versuchen wir erst mal unser Glück bei Händlern vor Ort. Meist ist dort auch der Service besser und oft gar nicht so viel teurer als bei einem großen Anbieter, zu dem ich 30 km hin und wieder zurück fahren muss. So tue ich auch etwas für den Erhalt der örtlichen Arbeitsplätze.
      Bei den großen Konzernen hat ja bekanntlich der Umsatz kaum etwas mit den Arbeitsplätzen zu tun. Bei mehr Nachfrage automatisieren die mehr. Die Arbeitsplätze richten sich bei denen doch hauptsächlich nach den Bilanzzahlen.

      Bei solchen Dingen werde ich dann auch nicht müde, sie anzuprangern und sinnvolle Produkte weiter zu empfehlen. Genauso wie bei Händlern vor Ort, mit denen ich zufrieden bin. Mein Buchempfehlung gehört da auch zu dem Empfehlungsthema.

      Ich bin der Überzeugung, dass wir Verbraucher gar nicht so hilflos sind wie es schein. Wir müssen uns nur einig sein.

      Also Leute, macht mit und prangert Unternehmen an, die versuchen, uns über den Tisch zu ziehen. k4o4i4 k4o4i4 k4o4i4

      Gruß

      Roland
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Roland,

      Aha, man kennt mich schon! :mrgreen:

      ja :)


      Wenn man durch Aufklärung eine große Personenmenge gegen so einen Absahnerkonzern organisieren kann, ist das wesentlich wirkungsvoller, als der Boykott eines Einzelnen.

      Ja. Deshalb habe ich auch noch mit den Medien in Verbindung gesetzt...


      Aral u. Co ärgern: Billige Sprit-Preise per Mail an Bekannte weitergeben. Ich selbst fahre den Tank nie unter ein Drittel leer.
      Dann kann ich die Preise noch einige Tage lang beobachten.

      Das mache ich auch so. Meine Tankstelle kann ich zu Fuß erreichen. Ich laufe dann hin, schaue nach dem Preis und melde es den Leuten, die es interessiert.

      Außerdem gehe ich so oft es geht zu Fuß.

      ich auch.

      Bei solchen Dingen werde ich dann auch nicht müde, sie anzuprangern und sinnvolle Produkte weiter zu empfehlen. Genauso wie bei Händlern vor Ort, mit denen ich zufrieden bin. Mein Buchempfehlung gehört da auch zu dem Empfehlungsthema.


      Welche Buchempfehlung?

      Ich bin der Überzeugung, dass wir Verbraucher gar nicht so hilflos sind wie es schein. Wir müssen uns nur einig sein.

      natürlich.

      Also Leute, macht mit und prangert Unternehmen an, die versuchen, uns über den Tisch zu ziehen.

      :)

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Michael,

      "astromr" schrieb:



      Die Post ist ja eine der wenigen Firmen, die durch den Online-Handel noch zusätzlichen Personalbedarf haben. Allerdings haben sie auch entsprechend Konkurrenz bekommen. Aber offenbar noch nicht genug, sonst würden sie bei der Packstation nicht so strikte Regeln einführen.

      wenn die Konkurrenz etwas ähnliches wie die Packstation anbieten würde, dann könnte die Post Probleme bekommen. Hermes hat zumindest ensprechende "Shops". Wenn ich die Adresse eines solchen Shops als Lieferadresse bei einer Bestellung angeben kann, ist es für mich okay. Dienstleister wie DPD finde ich hingegen schrecklich. Wenn sie mich nicht antreffen. lagern sie die Ware an einem Ort, der etwa 20 Km entfernt ist oder ich muss eine 0180er Nummer anrufen, um einen neuen Termin zu vereinbaren. Das kann es nicht sein. Bei UPS und GLS dürfte es wohl ähnlich sein.
      Wenn ich der Post die Privatkunden wegschnappen möchte, dann würde ich hier ansetzen. Es muss ja keine Packstation sein, aber zumindest sollte jedes Unternehmen eine Ersatzlieferadresse in der Nähe anbieten.
      Vielleicht konzentrieren sich andere Anbieter eher auf Geschäftskunden.

      Ich persönlich gehe sowieso lieber zum Post-Shop. Liegt in meinem Fall kaum weiter weg und funktioniert auch gut. Man wird sogar individuell beraten, und bei meinem Postshop habe ich dadurch schon manchen Euro gespart.

      Einen Post-Shop gibt es hier in der Nähe nicht. Zumindest ist mir noch keiner aufgefallen.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Ronald,
      ich meinte diese Buchempfehlung aus meiner ersten Antwort zu diesem Thema:

      Wo das noch hinführen wird, kann man in Daniel Suares´ Büchern DAEMON und DARKNET (sehr empfehlenswert ) nachlesen.
      ...
      P. S.: Jan Umsonst hat diese Szenarien in seinem Buch "Planet der verrückten Affen" sehr gut erläutert (als E-Book kostenlos im Nettz)


      Gruß

      Roland
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo,

      "lacrimosa" schrieb:

      Dienstleister wie DPD finde ich hingegen schrecklich. Wenn sie mich nicht antreffen. lagern sie die Ware an einem Ort, der etwa 20 Km entfernt ist oder ich muss eine 0180er Nummer anrufen, um einen neuen Termin zu vereinbaren. Das kann es nicht sein. Bei UPS und GLS dürfte es wohl ähnlich sein.
      Wenn ich der Post die Privatkunden wegschnappen möchte, dann würde ich hier ansetzen. Es muss ja keine Packstation sein, aber zumindest sollte jedes Unternehmen eine Ersatzlieferadresse in der Nähe anbieten.
      Vielleicht konzentrieren sich andere Anbieter eher auf Geschäftskunden.

      Ich persönlich gehe sowieso lieber zum Post-Shop. Liegt in meinem Fall kaum weiter weg und funktioniert auch gut. Man wird sogar individuell beraten, und bei meinem Postshop habe ich dadurch schon manchen Euro gespart.

      Einen Post-Shop gibt es hier in der Nähe nicht. Zumindest ist mir noch keiner aufgefallen.

      mit Post-Shop habe ich mich falsch ausgedrückt, meinte diese Postfilialen, die in normalen Geschäften untergebracht sind. Im Gegensatz zu den reinen Post-Filialen.

      Das mit DPD gibt es bei uns so nicht. Im Gegenteil, ich hatte den Fall, dass ich auf unser Postamt fahren musste (10 km entfernt) um noch etwas abzuholen, was nicht ausgeliefert werden konnte.
      Ansonsten legen die Lieferdienste auch gerne mal was an einem vereinbarten Ort oder beim Nachbarn ab. Gibt da aber auch Ausnahmen, wie kürzlich in der c't zu lesen war: Da hat ein Paketdienst das Paket in die Mülltonne gelegt und behauptet, das wäre der vereinbarte Ablageort. Natürlich kam hinterher die Müllabfuhr und hat die Tonne geleert...

      Es kommt halt wie überall darauf an, mit welchen Menschen man es zu tun hat. Mir tun zum Beispiel die Post-Konkurrenz-Fahrer ein wenig leid, wenn man sieht, wie die ausgebeutet werden: Selbständig, müssen ihr Fahrzeug selbst finanzieren und dann auch noch massig Stunden schieben. Und von dem bisschen, was übrig bleibt, sollten sie auch noch Altersvorsorge betreiben. Naja, da sieht man dann, wer dann Hartz IV statt Rente braucht.

      Seit die Post Konkurrenz beim Paketdienst bekommen hat, ist die Beförderung schneller geworden, aber die Zuverlässigkeit eher schlechter. Ob das die paar Kröten wert war, die man sich dabei gespart hat?

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Michael,

      Seit die Post Konkurrenz beim Paketdienst bekommen hat, ist die Beförderung schneller geworden, aber die Zuverlässigkeit eher schlechter. Ob das die paar Kröten wert war, die man sich dabei gespart hat?

      Nur auf die paar Kröten kommt es an. Allerdings nicht die, die wir Verbraucher sparen, sondern die Milliarden Kröten, die die Konzerne durch diesen modernen Sklavenhandel verdienen.

      Auf einen Nenner gebracht: Reichtum ist immer Diebstahl.
      a: Du wirst nur reich, wenn Du den Anderen etwas wegnehmen kannst.
      b: Du hast nur etwas von Deinem Reichtum, wenn andere weniger haben als Du.
      c: Je weniger die anderen haben um so reicher bist Du.

      Wir laufen da doch immer weiter auf amerikanische Verhältnisse zu. Wenn unsere konzernfreundliche Regierung so weiter macht, werden diese armen Teufel von Arbeitnehmern demnächst wie in den USA zwei und drei Jobs gleichzeitig ausüben müssen, und das nich um es zu etwas zu bringen, sondern um nicht zu verhungern! Nur damit ein paar Superreiche ihre Millionen in Milliarden verwandeln können.

      Leider unterstützen wir werbungsmanipulierten Verbraucher mit unserer anerzogenen "Geiz ist geil-Mentalität" diese Situation auch noch.
      Ich schließe mich da nicht aus. Oft kann ich es mir auch nicht leisten. So schaue ich ja auch durch mein chinesisches TS 8x42 und nicht durch ein Leica.
      Aber da wo wir es uns leisten können, sollten wir darauf achten. Steter tropfen höhlt den Stein.
      Zumindest sollten wir uns darüber Gedanken machen und mit anderen darüber sprechen.

      Vielleicht schaffen wir es so, mit der Zeit doch, zumindest in kleinen Bereichen, etwas zu ändern.

      Wie gesagt: Schaut Euch mal das Buch von Jan Umsonst, Planet der verrückten Affen, an, als E-Book gibt es das kostenlos (Nomen est Ohmen :wink: )

      Gruß

      Roland
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Michael,


      Es kommt halt wie überall darauf an, mit welchen Menschen man es zu tun hat. Mir tun zum Beispiel die Post-Konkurrenz-Fahrer ein wenig leid, wenn man sieht, wie die ausgebeutet werden: Selbständig, müssen ihr Fahrzeug selbst finanzieren und dann auch noch massig Stunden schieben. Und von dem bisschen, was übrig bleibt, sollten sie auch noch Altersvorsorge betreiben. Naja, da sieht man dann, wer dann Hartz IV statt Rente braucht.


      Ich habe zu diesem Thema auch schon eine Reportage gesehen. Wenn kein Fahrer für solche Unternehmen fahren würde, könnte sich das Problem von selbst lösen. Es müsste doch Job-Alternativen geben, bei denen die Leute nicht ganz so ausgebeutet werden. Zum Beispiel in einem Supermarkt oder bei McDonalds. Ist jetzt aber nur eine Vermutung von mir. Vielleicht ist es ja doch nicht so einfach.

      Seit die Post Konkurrenz beim Paketdienst bekommen hat, ist die Beförderung schneller geworden, aber die Zuverlässigkeit eher schlechter. Ob das die paar Kröten wert war, die man sich dabei gespart hat?

      Schnelligkeit ist auch so ein Thema.
      Mir ist es lieber, wenn die Beförderung zuverlässig als schnell arbeitet. Viele ungeduldige Kunden würden das vielleicht anders sehen. Manche jammern ja schon, wenn sie ihr Amazonpaket erst nach zwei Wochen erhalten. Würde es mehr geduldige Menschen geben, gäbe es vielleicht auch weniger Stress in der Berufswelt.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Roland,


      Wir laufen da doch immer weiter auf amerikanische Verhältnisse zu.

      diese Befürchtung habe ich auch. Hinzu kommt der Verlust von ethischen Werten.

      Leider unterstützen wir werbungsmanipulierten Verbraucher mit unserer anerzogenen "Geiz ist geil-Mentalität" diese Situation auch noch.


      Hm, ich bin mir nicht sicher, ob das immer noch so schlimm ist, wie vor einigen Jahren.

      Ich schließe mich da nicht aus. Oft kann ich es mir auch nicht leisten.

      Das ist das Problem. Die Löhne und Gehälter sind zu niedrig. Wenn es einen Streik gibt, dann ist die Bevölkerung sauer auf die Streikenden, anstatt sich über die wirkliche Ursache zu beklagen.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Roland und Ronald,

      ob man das Problem mit den Paketdienstfahrern durch kollektive Arbeitsverweigerung in den Griff bekommt... ich bin da gar nicht sicher. Es ist ja nicht nur dort so, dass Arbeit nicht mehr adäquat bezahlt wird. In vielen Bereichen wird durch Leiharbeit gleichwertige Arbeit niedriger entlohnt. Da immer noch ettliche Arbeitssuchende existieren, die nicht so gerne dem Staat auf der Tasche liegen, kann ich mir gut vorstellen, dass da wieder welche nachrücken würden. Die Wirtschaft versucht halt, aus den Menschen das herauszuholen, was möglich ist. Macht sie ja mit allen "Ressourcen", ob Natur, Material oder halt Menschen. Liegt halt auch in der Natur des "Kapitalismus".

      Dumm ist halt auch, dass man, sobald man hier die Löhne in D erhöht, automatisch das Potential für die Firmen zur Abwanderung verstärkt. Nokia ist ja nicht die einzige Firma, die uns das vorgemacht hat. Und auch das Potential, Arbeitskraft durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Daher sind die Löhne nicht einfach so anzupassen. Da muss auch an den Rahmenbedingungen was getan werden. Es gab ja vor vielen Jahren schon mal den Ansatz, Maschinenarbeit zu besteuern, damit die dadurch erreichte Wertschöpfung zum Unterhalt der Gesellschaft beitragen kann. Irgendwie wird aber nur das Kapital versteuert, und das auch noch recht mäßig. Naja, im nationalen Alleingang ist so ein Vorstoß auch wieder zum Scheitern verurteilt, genau wie bei den Löhnen.

      Das mit den drei Punkten zum Reichtum sehe ich im Grunde auch so. Gerade die Schere zwischen Arm und Reich ist es, die die Menschen unzufrieden werden lässt. Und ja, das liegt sicherlich auch an den politischen Vorgaben.

      Allerdings sehe ich auch das Globalisierungsproblem: Machen wir hier die Vorgaben strenger, werden sich die klugen Köpfe in anderen Firmen das Geld holen bzw. die Firmen gleich komplett in andere Länder abwandern. Sowas lässt sich also eigentlich nur international regeln.

      Selbst wenn die Firmen nicht abwandern würden und wir die Löhne der Arbeiter erhöhen und die Managergehälter einschränken: Sträubt sich ein Land gegen die Mechanismen des Kapitalismus, wird der Erfolg seiner Firmen international ausbleiben, weil die Produkte schlechter und / oder teurer als bei den kapitalismuskonformen Ländern sein werden. Damit versinkt so ein Land international allmählich in der Bedeutungslosigkeit. Auch aus diesem Grund braucht eine Veränderung internationale Unterstützung.

      China macht es da "richtig": Durch kommunistische Planstrukturen können die Kräfte gebündelt und gelenkt werden, durch Ausnutzung der kapitalistischen Kräfte, Märkte und Mechanismen erzielt man riesiges Wachstum. Ob das langfristig zum Erfolg führen wird, bleibt natürlich offen - Stichwort soziale Spannungen, Korruption, Überalterung etc. Ein Teil der Bevölkerung (etwa ein Drittel) konnte damit zumindest den Sprung zur Industrienation schaffen. Der restliche Teil ist immer noch auf Bauernstaats-Niveau. Hat das Vorgehen jetzt diesem einen Drittel zu einem besseren Leben verholfen? Wäre das auch mit Freiheit, also in einem freien demokratischen System so schnell möglich gewesen? Ist das aber den zwei Drittel armen Bauern gegenüber gerecht? Sind wir den restlichen 95% der Weltbevölkerung gegenüber gerecht? Das sind sehr schwierige Fragen, und ich habe keine einfache Lösung für sie.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Michael,

      das ist ein toller Beitrag von Dir. Wenn man das so liest hat man den Eindruck, dass man eigentlich nichts tun kann. Ich kenne mich mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen nicht so gut aus, deshalb kann ich nicht darauf eingehen. Aber das was Du schreibst klingt nachvollziehbar. Und das ist erschreckend. Vielleicht wird ja eine Weltwirtschaftskrise die Menschen auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Mal schauen, wie es dann weitergeht.

      Gruß

      Ronald
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Ronald,

      dass man nichts tun kann - würde ich nicht sagen. Roland hat schon die richtige Einstellung: Darüber reden bringt auf jeden Fall was. Die verlinkte Seite von ihm ist recht umfangreich aber auch dort wird etwas getan. Aber auch ein internationales Zusammenrücken und verstärken der Bündnisse schafft die Grundlagen für gemeinsames internationales Handeln. Da sehe ich den größten Handlungsbedarf. Aber allein bei dem Thema Griechenland sieht man schon, wie schwierig das ist.

      Voraussetzung für alles ist erst einmal das Bewusstsein in den Köpfen der Menschen, dass es nicht einfach immer so weiter geht wie bisher. In der Menschheit gab es ja Beispiele des Wandels, die sich friedlich vollzogen haben. Wenn wir aus der Geschichte gelernt haben, dann könnte das ja wieder gelingen.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Leute,
      das finde ich jetzt aber doppelt suuuper! :gut,,: :gut,,: :gut,,:

      Erstens:
      Dass wir über die Probleme reden und damit den einen oder anderen zu diesem Thema sensibilisieren. Da haben wir doch schon was erricht! :ggkjjji

      Und zweitens:
      In welchem Forum kann man sogar hochpolitische Themen so gepflegt diskutieren wie hier. Das ist das tolle an "unserem" Forum. Keine Prolls und keine "Niedernacher". Also klein aber fein!
      Deshalb fühle ich mich hier so wohl. :fffekk
      Als "Visueller" kann ich leider nicht viel zu den Bildbeiträgen beitragen, aber es gibt ja auch noch andere Themen, zu denen ich meinen "Senf" dazu geben kann (wie z. B. hier).

      Bei schlechtem Wetter ist dieses Forum so ein richtiger Seelentröster. :G:EEE :freundekk

      Gruß

      Roland

      P. S.: Zur Zeit hab ich noch einen Tröster: Es ist Kastanienzeit, da brauche ich den Abend um mein Nachtessen zu schälen. Mampf!!
      Sapere aude!
      Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
      (Immanuel Kant)
    • Re: Packstation wirft Kunden raus

      Hallo Roland,

      das geht mir aber auch so. Zu den Bildern kann ich nicht viel sagen, weil mir die Erfahrung und das Wissen fehlen. Aber man kann einiges dazulernen. Nebenbei gibt es ja auch noch andere Themen, an denen man sich beteiligen kann. Das Forum ist schon eine schöne Sache.

      Bevor ich mir letztes Jahr im Oktober ein Teleskop gekauft habe, war ich relativ schlecht drauf.
      Das Interesse an der Astronomie hat mich abgelenkt und wieder aufgebaut. Einerseits wegen der visuellen Eindrücke und andererseits wegen der Leute, mit denen ich beobachte.
      Und wenn ich weder beobachten, noch mich an der Fotografie versuchen, dann kann ich zumindest im Forum einmal nachschauen, ob es etwas neues gibt.

      Gruß

      Ronald