Hallo,
habe ja im "Canon mit extra TFT Monitor" schon erwähnt, dass ich Android-Tablet-Tests mache, aber um den Thread dort nicht zu stören, hier ein eigener.
Ich habe ja mittlerweile nicht nur einen Newton sondern mit dem INED70 auch einen Refraktor zur Himmelsbeobachtung. Das unpraktische dabei ist, dass man zum Scharfstellen immer entweder unter das Teleskop kriechen muss, um am Kameradisplay die Beugungsfiguren der Bathinov-Maske zu sehen, oder den PC so nah am Teleskop stehen haben muss, dass man mit der Hand parallel noch scharf stellen kann. Der Blick auf den Bildschirm ist dann oft nicht so gut und damit auch die Scharfstellkontrolle. Daher hat mir die Idee mit dem TFT-Monitor ganz gut gefallen. Zwischenzeitlich kam aber auch noch ein anderes Thema auf: Für Tablet-PCs gibt es Software, mit der man die Canon komplett fernsteuern kann. Da so ein Tablet-PC deutlich handlicher ist als ein Laptop, und mit Fernsteuerung natürlich auch LiveView möglich wäre, war mir die Idee, mit einem Tablet-PC zu arbeiten, sehr sympathisch. Da kam mir das Angebot eines Discounters letzte Woche gerade gelegen: ODYS Neo x7 Tablet für 99 EUR! Damit könnte ich dann auch unterwegs die Kamera fernsteuern (z.B. bei Tierfotografie) bzw. Timer programmieren, Bilder der Kamera ansehen usw. usf. Also in meinen Augen ein deutlicher Mehrwert zum einfachen TFT.
Daraufhin den Neo x7 besorgt und die Qualiät beurteilt. Naja, im Vergleich zu einem iPad oder einem hochwertigen Android-Produkt erkennt man die Unterschiede schon deutlich: Der Bildschirm ist zwar kapazitiv, aber der Blickwinkel ist deutlich eingeschränkt zu den besseren Geräten. Die Geschwindigkeit des Prozessors ist auch niedriger, was eine ganz leichte Trägheit beim Scrollen zeigt (im Vergleich zum iPad). Das sind aber beides Dinge, mit denen man gut leben kann. Dass auf 7" auch weniger drauf passen als auf 10" ist ebenfalls klar. Das Gehäuse aus Plastik ist auch weniger stabil als eines aus Metall.
Die Vorteile sind aber auch da: Kleine Größe, passt sogar noch zur Not in die Jackentasche. Man kann das Netzteil zusätzlich zum USB-Anschluss anschließen, d.H. auch lange Sessions können gemacht werden. Und für mich persönlich war es auch ein Reiz, mal ein Android-Gerät zu besitzen, um die Unterschiede im Betriebssystem kennenzulernen. Last but not Least: Es gibt besagte Fernsteuersoftware, um Canon DSLRs anzusprechen und zu bedienen - am iPad sucht man danach vergeblich.
Die erste Ernüchterung kam beim Auspacken: Leider ist nur ein USB-Kabel für die Verbindung zum PC enthalten. Da ist der PC der Chef (Host in der PC-Sprache) und das Pad der Knecht. Möchte man sich mit der EOS verbinden, sind die Rollen aber genau umgekehrt verteilt. Gottseidank kann der x7 diese Rolle einnehmen, man braucht dazu aber ein weiteres USB-Kabel: Micro-USB auf USB-Buchse. Das hatte ich mir dann noch nachbestellt.
Als dieses Kabel ankam und ich es ausprobierte, kam die zweite Ernüchterung: Das Kabel funktioniert zwar, und man kann damit z.B. USB-Sticks anschließen und auslesen, aber bei der Kamera gibt es keine Reaktion auf dem Tablet: Die Bilder werden nicht angezeigt und die Fernsteuersoftware erkennt keine Kamera. Schade - damit ist der Haupteinsatzzweck für das Gerät mit einem Schlag dahin.
Also mal Google gefragt - wäre doch gelacht, wenn da nicht Hilfe zu finden wäre. Aber leider nein - keine entsprechende Hinweise auf das Neo x7 in Verbindung mit Canon gefunden.
Aber moment mal: Android - da gibt es doch schlaue Jungs, die sich auf ihre Geräte andere Software drauf installieren, um in den Genuss von Weiterentwicklungen zu kommen. Also mal gegoogelt. Und tatsächlich, es gibt einige, die bereits die Jelly Bean-Version von Android auf ihre Tabs geflasht haben, statt der ICS (Ice Cream Sandwich) Version. Gut, dachte ich, das mache ich auch. Also die entsprechenden Dateien heruntergeladen und die Software auf das Tab geflasht. tatsächlich erscheint dann ein neues Boot-Menü, bei dem noch ein paar Patches eingespielt werden müssen. Aber oh jeh! Beim Neustart kommt das Gerät immer wieder in dieses Boot-Menü! Das Betriebssystem startet nicht mehr!
Gut, also wieder die Original-Software drauf, besser ein laufendes Pad als ein totes, dachte ich. Aber was war das: Beim Flashen der Originalsoftware erscheinen laufend Fehlermeldungen! Puh, das ging also auch nicht. Da war dann wieder Google gefragt.
Hin und her, prüfen und fixen, ich hatte offenbar einen falschen Patch eingespielt (bzw. einen unnötigen), der aber eigentlich auch keinen Schaden anrichten sollte. Stattdessen hat der richtige Patch gefehlt. Also die richtigen Patches verwendet aber gleiches Problem: Das Gerät kommt immer wieder in das Boot-Menü (Recovery nennt sich das genau).
Ja und das ist der Stand bis heute. Mittlerweile habe ich mich schon durch einige Android-Seiten gegoogelt und erfahren, dass die Probleme, die dann dieser Recovery-Modus noch anzeigt, auf einen defekten Chip (eMMC) im Gerät hinweist! Sollte ich mit dem Flashen das Gerät gekillt haben? Bei anderen Geräten kommt das laut Google dann vor, wenn man den Akku entfernt. Das kann ich bei meinem Gerät gar nicht. Also schon seltsam. Nunja, werde dann vermutlich das Gerät abschreiben. War ein teurer Versuch, den ich zur Nachahmung nicht empfehlen kann. Werde mich mal umsehen, ob es noch andere günstige Tablets gibt, die bekanntermaßen mit den Canons funktionieren und dann erneut entscheiden.
Viele Grüße
Michael
habe ja im "Canon mit extra TFT Monitor" schon erwähnt, dass ich Android-Tablet-Tests mache, aber um den Thread dort nicht zu stören, hier ein eigener.
Ich habe ja mittlerweile nicht nur einen Newton sondern mit dem INED70 auch einen Refraktor zur Himmelsbeobachtung. Das unpraktische dabei ist, dass man zum Scharfstellen immer entweder unter das Teleskop kriechen muss, um am Kameradisplay die Beugungsfiguren der Bathinov-Maske zu sehen, oder den PC so nah am Teleskop stehen haben muss, dass man mit der Hand parallel noch scharf stellen kann. Der Blick auf den Bildschirm ist dann oft nicht so gut und damit auch die Scharfstellkontrolle. Daher hat mir die Idee mit dem TFT-Monitor ganz gut gefallen. Zwischenzeitlich kam aber auch noch ein anderes Thema auf: Für Tablet-PCs gibt es Software, mit der man die Canon komplett fernsteuern kann. Da so ein Tablet-PC deutlich handlicher ist als ein Laptop, und mit Fernsteuerung natürlich auch LiveView möglich wäre, war mir die Idee, mit einem Tablet-PC zu arbeiten, sehr sympathisch. Da kam mir das Angebot eines Discounters letzte Woche gerade gelegen: ODYS Neo x7 Tablet für 99 EUR! Damit könnte ich dann auch unterwegs die Kamera fernsteuern (z.B. bei Tierfotografie) bzw. Timer programmieren, Bilder der Kamera ansehen usw. usf. Also in meinen Augen ein deutlicher Mehrwert zum einfachen TFT.
Daraufhin den Neo x7 besorgt und die Qualiät beurteilt. Naja, im Vergleich zu einem iPad oder einem hochwertigen Android-Produkt erkennt man die Unterschiede schon deutlich: Der Bildschirm ist zwar kapazitiv, aber der Blickwinkel ist deutlich eingeschränkt zu den besseren Geräten. Die Geschwindigkeit des Prozessors ist auch niedriger, was eine ganz leichte Trägheit beim Scrollen zeigt (im Vergleich zum iPad). Das sind aber beides Dinge, mit denen man gut leben kann. Dass auf 7" auch weniger drauf passen als auf 10" ist ebenfalls klar. Das Gehäuse aus Plastik ist auch weniger stabil als eines aus Metall.
Die Vorteile sind aber auch da: Kleine Größe, passt sogar noch zur Not in die Jackentasche. Man kann das Netzteil zusätzlich zum USB-Anschluss anschließen, d.H. auch lange Sessions können gemacht werden. Und für mich persönlich war es auch ein Reiz, mal ein Android-Gerät zu besitzen, um die Unterschiede im Betriebssystem kennenzulernen. Last but not Least: Es gibt besagte Fernsteuersoftware, um Canon DSLRs anzusprechen und zu bedienen - am iPad sucht man danach vergeblich.
Die erste Ernüchterung kam beim Auspacken: Leider ist nur ein USB-Kabel für die Verbindung zum PC enthalten. Da ist der PC der Chef (Host in der PC-Sprache) und das Pad der Knecht. Möchte man sich mit der EOS verbinden, sind die Rollen aber genau umgekehrt verteilt. Gottseidank kann der x7 diese Rolle einnehmen, man braucht dazu aber ein weiteres USB-Kabel: Micro-USB auf USB-Buchse. Das hatte ich mir dann noch nachbestellt.
Als dieses Kabel ankam und ich es ausprobierte, kam die zweite Ernüchterung: Das Kabel funktioniert zwar, und man kann damit z.B. USB-Sticks anschließen und auslesen, aber bei der Kamera gibt es keine Reaktion auf dem Tablet: Die Bilder werden nicht angezeigt und die Fernsteuersoftware erkennt keine Kamera. Schade - damit ist der Haupteinsatzzweck für das Gerät mit einem Schlag dahin.
Also mal Google gefragt - wäre doch gelacht, wenn da nicht Hilfe zu finden wäre. Aber leider nein - keine entsprechende Hinweise auf das Neo x7 in Verbindung mit Canon gefunden.
Aber moment mal: Android - da gibt es doch schlaue Jungs, die sich auf ihre Geräte andere Software drauf installieren, um in den Genuss von Weiterentwicklungen zu kommen. Also mal gegoogelt. Und tatsächlich, es gibt einige, die bereits die Jelly Bean-Version von Android auf ihre Tabs geflasht haben, statt der ICS (Ice Cream Sandwich) Version. Gut, dachte ich, das mache ich auch. Also die entsprechenden Dateien heruntergeladen und die Software auf das Tab geflasht. tatsächlich erscheint dann ein neues Boot-Menü, bei dem noch ein paar Patches eingespielt werden müssen. Aber oh jeh! Beim Neustart kommt das Gerät immer wieder in dieses Boot-Menü! Das Betriebssystem startet nicht mehr!
Gut, also wieder die Original-Software drauf, besser ein laufendes Pad als ein totes, dachte ich. Aber was war das: Beim Flashen der Originalsoftware erscheinen laufend Fehlermeldungen! Puh, das ging also auch nicht. Da war dann wieder Google gefragt.
Hin und her, prüfen und fixen, ich hatte offenbar einen falschen Patch eingespielt (bzw. einen unnötigen), der aber eigentlich auch keinen Schaden anrichten sollte. Stattdessen hat der richtige Patch gefehlt. Also die richtigen Patches verwendet aber gleiches Problem: Das Gerät kommt immer wieder in das Boot-Menü (Recovery nennt sich das genau).
Ja und das ist der Stand bis heute. Mittlerweile habe ich mich schon durch einige Android-Seiten gegoogelt und erfahren, dass die Probleme, die dann dieser Recovery-Modus noch anzeigt, auf einen defekten Chip (eMMC) im Gerät hinweist! Sollte ich mit dem Flashen das Gerät gekillt haben? Bei anderen Geräten kommt das laut Google dann vor, wenn man den Akku entfernt. Das kann ich bei meinem Gerät gar nicht. Also schon seltsam. Nunja, werde dann vermutlich das Gerät abschreiben. War ein teurer Versuch, den ich zur Nachahmung nicht empfehlen kann. Werde mich mal umsehen, ob es noch andere günstige Tablets gibt, die bekanntermaßen mit den Canons funktionieren und dann erneut entscheiden.
Viele Grüße
Michael
Der Weg ist das Ziel!