Sigma DG 150-500mm 1:5-6.3 APO HSM

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    • Sigma DG 150-500mm 1:5-6.3 APO HSM

      Hallo,

      auch ich habe mir ein Weihnachtsgeschenk gemacht: Obiges Sigma-Tele-Zoom-Objektiv :). Verwenden möchte ich es hauptsächlich für Tierfotografe, speziell Vögel. Aber auch in den Himmel habe ich es schon gerichtet.

      Darauf schiele ich schon seit einiger Zeit, und habe mir die Alternativen dazu auch im Internet angeschaut. Da sind natürlich Fixfokus-Objektive einfachster Art, die aber für Vogelaufnahmen denkbar ungeeignet sind. Das Pentacon 300mm habe ich ja schon, und mit dem 2x Telekonverter für M42 von Matthias bekommt man Vögel da sogar bildfüllend auf den Chip, aber die Scharfstellerei dauert und es ist dann eher Zufall, wenn der Fokus mal passt. Von der Schärfe her und den CAs ist das Teil auch nicht unbednigt spitze.

      Tamron hat ein ähnliches Objektiv, aber ohne OS, und damit deutlich weniger zu bieten. Auch die Schärfe soll nicht so üppig sein. Also war der Entschluß zum Sigma gefestigt - Canon ist bei diesen Brennweiten einfach über meinem Budget.

      Daraufhin habe ich mich in eBay umgesehen und ein gebrauchtes Objektiv erstanden. Als das Objektiv ankam, war ich erst einmal überrascht, wie groß es ausfiel - auf den Bildern im Internet war kein echter Größenvergleich möglich. Trotz seiner Größe ist es aber gar nicht so schwer - das 300mm Pentacon mit seinem massiven Metalltubus hat in etwa das gleiche Gewicht. Somit ist es auch noch recht gut in der Hand zu halten.

      Das Objektiv kommt mit einer Tasche, die auch noch stabile Gummiprofile enthält, damit das Objektiv beim Transport gut gepolstert ist. Die Tasche ist aufgrund der Größe des Objektivs auch nötig - in meiner Kameratasche hat es keinen Platz mehr. Es ist aber auch noch ein Tragegurt dabei, mit dem man das Objektiv (ggf auch samt Kamera) um den Hals hängen kann und es somit für kurze Strecken gut transportabel ist.

      Nun aber zum wichtigsten Punkt: Der Qualität der Aufnahmen. Im Internet liest man oft, dass die Schärfe am 500mm-Ende nicht so gut sei. Im Vergleich zu den kürzeren Brennweiten ist das sicherlich richtig. Allerdings ist mir die erreichte Schärfe nicht negativ aufgefallen, anders als beim Sigma 70-300 (ohne DG), das mit der EOS 1000D schon deutliche Schärfeprobleme am langen Ende gezeigt hat. Für mich ist die Bildqualität also auch bei 500mm in Ordnung.

      Das Objektiv hat einen integrierten Bildstabilisator. Der ist mit zwei Stufen schaltbar, wobei Stufe zwei für Schwenks gedacht ist: Dort wird dann nur vetikal stabilisiert, wenn eine horizontale Bewegung erkannt wird. Was mich wirklich an dem Objektiv positiv überrascht hat, ist die Qualität dieses Bildstabilisators: Damit ist es sogar möglich, aus der Hand bei 500mm Brennweite scharfe Fotos zuschießen! Das hätte ich wirklich nicht gedacht.

      Die Geschwindigkeit des Autofokus ist in Ordnung aber nicht besonders schnell. Das könnte bei Vogelfotos noch ein Problem werden. Bisher habe ich noch keine Fotos von fliegenden Vögeln gemacht. Schön ist jedenfalls, dass man jederzeit auch per Hand nachfokussieren kann. Durch den Innenfokus bleibt auch ein ggf. aufgesetzer Polarisationsfilter immer in der gleichen Ausrichtung - ein Vorteil, den man bei den Kit-Objektiven oft schmerzlich vermisst.

      Dass die Sonnenblende schon dabei ist, finde ich ebenfalls positiv - bei Canon muss man die üblicherweise separat erwerben. Die Stativschelle ist notwendig, da aufgrund des Objektivgewichts es nicht mehr reicht, die Kamera am Stativ zu befestigen. Das sollte nun dem Objektiv vorbehalten sein.

      Zur Untermalung des beschriebenen hier nun ein paar meiner ersten (Test-)Bilder. Die Bilder sind nur etwas im Kontrast angehoben und nicht geschärft oder entrauscht.

      Zuerst der Vergleich mit dem Pentacon-Objektiv (erstellt mit Hilfe des 18-55 mm II Kit-Objektivs):


      Dann die Aufnahme einer Taube in nachbars Garten - freihändig bei 500mm (Blende 10, 1/500stel Sekunde, ISO 1600):


      Und hier nochmal als 100% Crop:


      Auch astrofotografisch ist das Objektiv nicht zu verachten. Hier eine Freihandaufname vom Mond (500mm, Blende 11, 1/800stel Sekunde, ISO400):


      Hiervon auch nochmal ein 100% Crop:


      Der Farbrand im letzten Bild beweist aber recht gut, dass es noch CA gibt, obwohl sich das Objektiv "APO" schimpft. Bei einem Zoom-Objektiv kann ich das aber gut verstehen - eine vollständige Farbkorrektur ist da kaum möglich. Durch den Schalter in Photoshop RAW Import "Chromatische Abberation entfernen" ist dieses Problem aber gut in den Griff zu bekommen.

      Um die Bilder aus der Hand schießen zu können, habe ich die ISO-Zahl bei der Taube ganz hoch gesetzt. Durch die Helle Aufnahme kommt das Rauschen noch nicht so stark zur Geltung. Bei dunklere Situationen ist das Objektiv aufgrund seines doch recht geringen Öffnugsverhältnisses nicht merh so sonderlich gut zu Freihandaufnahmen geeignet. Dafür ist dann ein Stativ erforderlich. Sportaufnahmen sind demzufolge nicht das Metier dieser Linse.

      Mit 500mm Brennweite sind nicht nur Tieraufnahmen leichter möglich, sondern ich habe auch vor, diverse Situationen mit Mond aufzunehmen, z.B. mit interessanten Motiven im Vordergrund. Da muss allerdings dann das Wetter mal wieder entsprechend mitspielen und auch die verfügbare Zeit. Mittels TPE (The Photographers Ephermeris) ist da manches machbar...

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!