Hallo,
möchte Euch von einer für mich interessanten Erkenntniss zu DSS erzählen, könnte mir vorstellen, dass das auch für den ein oder anderen von Euch interessant sein könnte.
Diese Woche habe ich mal wieder meine iOptron SkyTracker aufgestellt. Das geht wirklich deutlich schneller, als das Teleskop in Betrieb zu nehmen. Außerdem kann ich mit ihr flexibler aufstellen. Diesmal stand die iOptron z.B. auf einem Tisch, um ein wenig an Höhe zu gewinnen, um die Gartenhecke zu besiegen - Skorpion steht ja sehr tief.
Für die Aufnahme kam wieder das Pentacon 1.8/50 bei Blende 4 zum Einsatz. Es hat mir schon bei vielen Weitwinkelaufnahmen der Milchstraße gedient. Mit der EOS 1000Da bei 1600 ISO und dem auf 2 Minuten programmierten Knickohr-Timer dann los gelegt - Polausrichtung vorher ist natürlich Pflicht.
Am nächsten Tag dann alle Bilder einmal gestackt - nur mit Bias, da passende Darks nicht da waren. Das Ergebnis hat mich sehr ernüchtert. Trotz Gradientenentfernung waren viele Aufhellungen im Bild, da doch leichte Wolkenschleier aber auch Bäume durch das Bild zogen. Die Region direkt um Antares war bereits deutlich dunkler als das restliche Bild. Kann man von meinem Standort aus also Bilder von der Antares-Region vergessen? Angesichts dieses Ergebnisses könnte man es meinen:
Rechts unten die Abdunkelung nimmt im Gesamtbild (hier ist nur ein Crop zu sehen) bestimmt 20% ein. Gerade Antares selbst geht dabei unter.
Aber so schnell wollte ich nicht klein Bei geben. Es gibt ja den Kappa-Sigma-Algorithmus. Und der ist ja in der Lage, Störungen aus dem Bild zu entfernen, z.B. die Flugzeugspuren. Also müsste er doch auch Bäume aus dem Bild entfernen können, wenn sie nicht dauernd im Bild sind. Warum klappte das bei dem Bild nicht?
Also die DSS-Stacking-Parameter näher angesehen. Dort stand 4 beim Kappa und 5 bei den Wiederholungen. Aha, dachte ich, vielleicht wird pro Wiederholung ja nur ein "Störbild" korrigiert. Ich hatte aber sicherlich deutlich mehr Störbilder, weil der Baum länger als 5 Bilder brauchte, bis er durch das Bild war. Also mal die Wiederholungen großzügig auf 25 erhöht und Kappa auf 2 erniedrigt. Und siehe da, das neue Ergebnis ist deutlich besser:
Gut, da waren jetzt auch Darks beim Stacken dabei, das macht natürlich bei den Hotpixel einiges aus. Aber eigentlich müsste Kappa-Sigma ja auch die eliminieren können. Also nochmal ein Versuch ohne Darks:
Und tatsächlich, auch die Hotpixel sind weg, sogar ohne Darks. Was noch nicht weg ist, sind die Streifen durch die "Warmpixel", wie ich sie immer nenne. Aber vielleicht kann man die mit kleinerem Kappa auch noch eliminieren? Ich bin weiter am Testen...
Jetzt bitte nicht die Bilder bzgl. Schönheit kritisieren, die sind noch nicht fertig und auch wirklich kein Augenschmaus. Mir ging es bei dem Beitrag nur darum, zu zeigen, dass DSS auch einiges kann, wenn man sich damit richtig beschäftigt. Das Gamma ist bei den Bildern ebenfalls nicht gleich gewesen, also kein wissenschaftlicher Vergleich.
Ach ja, die länglichen Sterne links kommen nicht von der iOptron - die läuft bei 2 Minuten mit 50mm sehr schön. Die Fehler stammen vom Objektiv selbst. Das verzerrt am Rande schon deutlich. Sogar noch bei f/4.
Die Daten zu den Bildern:
iOptron SkyTracker mit EOS 1000Da und Pentacon 1.8/50mm
59 Bilder zu 2 Minuten bei ISO 1600, Gesamt 1h 57min (Bild 1)
80 Bilder zu 2 Minuten bei ISO 1600, Gesamt 2h 38min (Bild 2 und 3)
Gestackt mit DSS und Median Kappa Sigma (Kappa = 2.00, Wiederholungen = 25), mit Dark, ohne Flat
Klaren Himmel wünscht
Michael
möchte Euch von einer für mich interessanten Erkenntniss zu DSS erzählen, könnte mir vorstellen, dass das auch für den ein oder anderen von Euch interessant sein könnte.
Diese Woche habe ich mal wieder meine iOptron SkyTracker aufgestellt. Das geht wirklich deutlich schneller, als das Teleskop in Betrieb zu nehmen. Außerdem kann ich mit ihr flexibler aufstellen. Diesmal stand die iOptron z.B. auf einem Tisch, um ein wenig an Höhe zu gewinnen, um die Gartenhecke zu besiegen - Skorpion steht ja sehr tief.
Für die Aufnahme kam wieder das Pentacon 1.8/50 bei Blende 4 zum Einsatz. Es hat mir schon bei vielen Weitwinkelaufnahmen der Milchstraße gedient. Mit der EOS 1000Da bei 1600 ISO und dem auf 2 Minuten programmierten Knickohr-Timer dann los gelegt - Polausrichtung vorher ist natürlich Pflicht.
Am nächsten Tag dann alle Bilder einmal gestackt - nur mit Bias, da passende Darks nicht da waren. Das Ergebnis hat mich sehr ernüchtert. Trotz Gradientenentfernung waren viele Aufhellungen im Bild, da doch leichte Wolkenschleier aber auch Bäume durch das Bild zogen. Die Region direkt um Antares war bereits deutlich dunkler als das restliche Bild. Kann man von meinem Standort aus also Bilder von der Antares-Region vergessen? Angesichts dieses Ergebnisses könnte man es meinen:
Rechts unten die Abdunkelung nimmt im Gesamtbild (hier ist nur ein Crop zu sehen) bestimmt 20% ein. Gerade Antares selbst geht dabei unter.
Aber so schnell wollte ich nicht klein Bei geben. Es gibt ja den Kappa-Sigma-Algorithmus. Und der ist ja in der Lage, Störungen aus dem Bild zu entfernen, z.B. die Flugzeugspuren. Also müsste er doch auch Bäume aus dem Bild entfernen können, wenn sie nicht dauernd im Bild sind. Warum klappte das bei dem Bild nicht?
Also die DSS-Stacking-Parameter näher angesehen. Dort stand 4 beim Kappa und 5 bei den Wiederholungen. Aha, dachte ich, vielleicht wird pro Wiederholung ja nur ein "Störbild" korrigiert. Ich hatte aber sicherlich deutlich mehr Störbilder, weil der Baum länger als 5 Bilder brauchte, bis er durch das Bild war. Also mal die Wiederholungen großzügig auf 25 erhöht und Kappa auf 2 erniedrigt. Und siehe da, das neue Ergebnis ist deutlich besser:
Gut, da waren jetzt auch Darks beim Stacken dabei, das macht natürlich bei den Hotpixel einiges aus. Aber eigentlich müsste Kappa-Sigma ja auch die eliminieren können. Also nochmal ein Versuch ohne Darks:
Und tatsächlich, auch die Hotpixel sind weg, sogar ohne Darks. Was noch nicht weg ist, sind die Streifen durch die "Warmpixel", wie ich sie immer nenne. Aber vielleicht kann man die mit kleinerem Kappa auch noch eliminieren? Ich bin weiter am Testen...
Jetzt bitte nicht die Bilder bzgl. Schönheit kritisieren, die sind noch nicht fertig und auch wirklich kein Augenschmaus. Mir ging es bei dem Beitrag nur darum, zu zeigen, dass DSS auch einiges kann, wenn man sich damit richtig beschäftigt. Das Gamma ist bei den Bildern ebenfalls nicht gleich gewesen, also kein wissenschaftlicher Vergleich.
Ach ja, die länglichen Sterne links kommen nicht von der iOptron - die läuft bei 2 Minuten mit 50mm sehr schön. Die Fehler stammen vom Objektiv selbst. Das verzerrt am Rande schon deutlich. Sogar noch bei f/4.
Die Daten zu den Bildern:
iOptron SkyTracker mit EOS 1000Da und Pentacon 1.8/50mm
59 Bilder zu 2 Minuten bei ISO 1600, Gesamt 1h 57min (Bild 1)
80 Bilder zu 2 Minuten bei ISO 1600, Gesamt 2h 38min (Bild 2 und 3)
Gestackt mit DSS und Median Kappa Sigma (Kappa = 2.00, Wiederholungen = 25), mit Dark, ohne Flat
Klaren Himmel wünscht
Michael
Der Weg ist das Ziel!