Analoge Astrofotografie - zeigt her Eure Bilder :-D

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    • Analoge Astrofotografie - zeigt her Eure Bilder :-D

      Hallo zusammen,

      ich habe mal in meinen älteren "Errungenschaften" gewühlt und fand das sehr amüsant. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinem Gerödel (damals C8 Ultima PEC) auf nächtlicher Fototour war. Da kam sogar manchmal was dabei heraus!

      Hier mal ein analoger Vorgeschmack - NGC 7000:



      Das Bild ist vom originalen Abzug eingescannt. Objektiv war ein Rubinar 5,6/500, das sammt einer Pentacon TL auf das C8 aufgesattelt war. Das C8 diente als Leitrohr, mit dem ich manuell via bel. Fadenkreuzokular nachgeführt habe. Keine Filter. Belichtungszeit ca 35 Minuten auf irgendeinen Kodak. :mrgreen:

      Es rauscht auf dem Bild, auf dem originalen Abzug eher nicht. Kommt vielleicht vom Scan(?).

      Ich hätte da noch mehr Bilder aus der alten Schule, nichts Besonderes(!), aber ich war jedes Mal froh und glücklich, halbwegs brauchbare Bilder zu haben. Die haben dann eine Zeit lang bei uns eingerahmt an der Wand verharrt ;)

      Zeigt doch auch mal Eure analogen Astrobilder, wenn es welche gibt! Würde mich drüber freuen. Sind ja auch alles "One Shots" (normalerweise).

      Viele Grüße
      Matthias
    • Hallo Leute,

      aus der Zeit der chemischen Fotografie kann ich leider nix astronomisches beisteuern - ich bin nur in meiner Jugend mit chemischer Fotografie unterwegs gewesen und damals hatte ich noch nicht daran gedacht, Fotos vom Nachthimmel zu machen.

      Aber was Du zeigst, Matthias, ist ja toll! Das ist qualitativ ja besser als jedes Bild einer unmodifizierten Spigelreflex.

      Warum das jetzt durch das Scannen mehr rauscht, verstehe ich nicht so recht. Eventuell Reflexe der Fotoschicht?

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • moinhghg

      Heute Morgen habe ich das OK von Hubert Paulus zur Veröffentlichung erhalten:





      Hubert schrieb dazu: "Ich habe die Farbnegative von damals duch Profis scannen
      lassen. Das lohnt sich wirklich. Das erste Foto ist mit einem
      200mm-Objektiv (f/3,5) aufgenommen, 7 min belichtet auf Kodak Ektar
      1000. Das zweite Bild zeigt den Kometenkern mit den sog. Enveloppen,
      Materieschleppen, die der Kern ausstößt und mit denen er sich infolge
      seiner Rotation umgibt. Das Foto hatte ich mit Okularprojektion
      aufgenommen bei einer Äquivalentbrennweite von knapp 17 m! Durch die
      Dateireduzierung geht natürlich etwas Qualität verloren."

      Also ich bin begeistert!

      Gruß Carsten
    • Och ja, Chemisches hamwa auch noch, vor allem auch besondere Ereignisse wie Kometen:


      Eines meiner allerersten Astrofotos: Komet West 1976, 50mm Objektiv, Ilford HP4

      Die "learning curve" gab es auch in der Chemie:






      Hyakutake, 16mm Fisheye, man beachte, dass der Schweif vom Pol bis zur Coma Berenice reicht

      etwas später mit einer 5.5" Celestron Schmidtkamera auf TP2415


      mit gleicher Technik mal Hale-Bopp, E200 = RGB, 2415 tp = L



      Leoniden in Korea, 16mm Fisheye


      Irgendwie schade, dass es damals nur Film gab.

      Hartwig
    • Hubert Paulus Hale-Bopp-Enveloppen sind seeeehr schön. Kann mich noch gut daran erinnern: Als Kometenfan kannte ich sowas aus alten Stichen aus dem 19. Jahrhundert und dachte immer, das seien subtile Strukturen. War dann extrem erstaunt, mit dem C8 die Strukturen so, wie sie auf Huberts Bild zu sehen sind, in vollem Kontrast visuell zu erkennen.

      Speziell im Deepskybereich erforderte die Chemiezeit aber schon sehr viel Frusttoleranz. Ich erhielt einmal den Titel "Genosse Mineralsekretaer", als ich versehentlich einen Film in Mineralwasser statt Entwickler entwickelt habe. Lange Belichtungszeiten, Handnachführung, man sah erst Stunden später das Resultat. Ein einziger kleiner Nachführfehler nach 50 Minuten konnte alles ruinieren. Aber man hat daraus viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und relativ wenige gute Fotos mitgenommen. Ein wenig schade finde ich nach wie vor, dass es zur Shoemaker-Levy-9-Zeit keine Webcams gab.

      Hartwig
    • Hallo Hartwig,

      na Du schießt ja den Vogel ab! Klasse Bilder :gut,,:
      Hyakutake habe ich nur 1x in einer Wolkenlücke erwischt - und das auch nur in SW und nicht ganz scharf.


      Die chemische Astrofotografie hat mich das Fürchten und Staunen gelehrt. Hut ab vor den ganzen Kollegen, die damals auf diese Weise top Bilder machen konnten. Das ist Knochenarbeit gewesen: Wenn man dutzende Minuten am Fadenkreuzokular hängt und keinen Fehler machen darf, sonst ist die ganze Aufnahme fürs Klo. Einmal im Tran die falsche Taste drücken reicht aus.
      Dazu noch die Entwicklung der Bilder, die kein normales Labor wirklich zufriedenstellend hinbekam. Also wurde selbst entwickelt.

      astrohardy schrieb:

      Ich erhielt einmal den Titel "Genosse Mineralsekretaer", als ich versehentlich einen Film in Mineralwasser statt Entwickler entwickelt habe.

      ggdd Also das habe ich noch nicht geschafft! Was ist aus dem Film geworden?

      Viele Grüße
      Matthias
    • Wenn Du einen SW-Film in Mineralwasser entwickelst, passiert ... NIX.
      Wenn Du einen unentwickelten Film fixierst, wird er .... durchsichtig.

      Ansonsten: Rückblickend lag das Problem der Deepskyfotografie auf Film an der zu geringen Empfindlichkeit. Schmidtkameras hatten ein Öffnungsverhältnis von f/1.5, und damit konnte man gerade so dagegen anstinken. Siehe die beiden Kometenbilder. Durch Fernrohre mit f/4 oder f/6 waren bei wirklich dunklem Himmel die Belichtungszeiten sehr sehr lang, und am Ende hatte man etwas, was etwa einem 5min Einzelbild mit einer DSLR entspricht.

      Schade, dass man die Schmidtkamera nicht wirklich digital nutzen kann.

      Aber der Thread ermuntert mich dazu, die wenigen interessanten netten Chemiefotos doch mal zu scannen.

      Hartwig
    • Hallo zusammen,

      da hast Du ja einen tollen Thread aufgemacht Matthias, so etwas gefällt mir. :D

      Mann,..was habt Ihr früher für tolle Aufnahmen gemacht, da kann ich nur staunen. gfgfgf gfgfgf gfgfgf

      Kann leider keine Bilder dazu beisteuern, die liegen auf dem Dachboden in meiner alten Heimat. Sind aber auch nur ein paar Mond- und Sonnenbilder. Ein paar Sternbilder mit 50mm müssten auch dabei sein. Wenn ich dort mal in der Gegend bin, hole ich mir die raus.

      Werde mir jetzt eine alte Kamera mit Drahtauslöser und ein paar Filme besorgen. n44533
      Vielleicht auch noch eine Filmdose, Entwickler und Fixierer.

      Die Kamera kommt dann an das Equinox,...bin gespannt :D

      Viele Grüße

      Schubi
    • astrohardy schrieb:

      Wenn Du einen SW-Film in Mineralwasser entwickelst, passiert ... NIX.
      Wenn Du einen unentwickelten Film fixierst, wird er .... durchsichtig.

      Jo, denn is Essig mit Film.

      Ich bin gerade am Scannen. Da werden Erinnerungen wach und es kommen gemischte Gefühle auf.

      Schubi schrieb:

      Werde mir jetzt eine alte Kamera mit Drahtauslöser und ein paar Filme besorgen. n44533
      Vielleicht auch noch eine Filmdose, Entwickler und Fixierer.

      Habe mein ganzes Zeugs gesucht aber nicht gefunden. Beim Umzug hatte ich noch alles in der Hand - sogar noch 6 hypersensibilisierte TP 2415 - , aber wo das jetzt ist? :?:
      Wenn ichs finde, melde ich mich.

      Hier das einzige Bild, das ich von Hyakutake habe:


      Viele Grüße
      Matthias
    • Hi Matthias,

      starkes Kometenbild hhtz

      MatthiasM schrieb:


      Habe mein ganzes Zeugs gesucht aber nicht gefunden. Beim Umzug hatte ich noch alles in der Hand - sogar noch 6 hypersensibilisierte TP 2415 - , aber wo das jetzt ist? :?:


      Wie jetzt,...die Filme sind auch weg.. ggdd :shock: ...da würde ich aber die ganze Wohnung auf den Kopf stellen.

      Hier mal ein kleiner Bericht von Caro:

      scilogs.de/kosmo/blog/astronom…analogen-astro-fotografie

      Viele Grüße

      Schubi
    • Moin,

      was für ein toller Thread! Die Bilder von Hartwig und Matthias sind absolut klasse!

      Auf dem Norddeutschen Astrofototreffen habe ich auch noch einen der letzten Analogfotografen kennen gelernt. Zu seinem Diavortrag (professioneller Projektor, der auch überblendet...) hat er dann die Gitarre ergriffen und Livemusik gespielt. Das war einfach genial!

      Gruß Carsten
    • Hi Schubi,

      ich finds nicht. Ich weiß aber auch nicht mehr genau, ob ich da was entsorgt habe oder nicht :? Das ging alles so schnell. Die Filme waren immer im Kühlschrank - da ist jetzt nichts mehr von zu sehen. Ablaufdatum war 1998 :mrgreen: Ich glaube die sind weg.
      Beim Umzug haben wir uns vieler Dinge entledigt...


      Hi Carsten,

      ich denke, dass es noch einige Leute gibt, die ihre Motive auf den Film bannen. Die Filme sind ja auch besser geworden. Im SW-Segment gibt es zB einen "Orthopan" mit einer irren Auflösung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es langsam wieder mehr gibt, die analog fotografieren - auf jeden Fall bei Tageslicht.
      Ein bisschen wehleidig bin ich schon, weil ich meine ganze analoge Ausrüstung verkauft habe. Das einzige was hier noch liegt ist ein EOS 300. Aber die braucht Batterien (teure!). Die ganzen anderen sind weg (Praktica L, Exa IIa, Exa Ia).
      Diavortrag mit Livemusik vom Bildautor - das klingt mal nicht schlecht!

      Viele Grüße
      Matthias

      PS.: hier noch ein analoger Jupiter - einige von Euch kennen den schon:


      C8 mit Okularprojektion, 16 Sekunden belichtet auf Kodak TMAX 100.
    • Hi Schubi,

      hmm, naja, etwas verschmiert leider. Besser bekomme ich den nicht gescannt.

      Sowas bekommt man analog nur bei exzellentem Seeing hin. Das ist ein absoluter Glückstreffer gewesen. Ich war dabei :mrgreen:
      Ich habe hier noch mehr Jupiter und Saturn - alle nicht so dolle. Und ich habe wirklich VIEL davon. Ich war schon immer ein wenig auf Planeten scharf ;)

      Schubi schrieb:

      Ist das der Jupiter, den Du mit dem Cutter fokussiert hattest?

      Ja. Ich habe alle analogen Planetenaufnahmen mit der Messerschneide fokussiert - hinten, durch den Lichtschacht. Anders wird es Murks.
      Diese Methode kennst Du?

      Viele Grüße
      Matthias
    • Hi Matthias,

      MatthiasM schrieb:


      Ich habe hier noch mehr Jupiter und Saturn - alle nicht so dolle. Und ich habe wirklich VIEL davon.


      Dann mal her mit dem Saturn, auch wenn dieser nicht so dolle ist.

      MatthiasM schrieb:


      Diese Methode kennst Du?


      Ja, Du hattest mir diese Methode mal erklärt. Falls Du mal Lust hast,..eine kurze Erklärung wäre auch für Andere bestimmt interessant.

      Viele Grüße

      Schubi
    • > Hammergeil kann ich da nur sagen,..besser als viele Digitalaufnahmen

      Bei aller Begeisterung über alte Bilder: Der Jupiter ist hammergeil für die damalige Zeit, aber natürlich sind auch mittelmäßige Digitalbilder des Jupiters durch ein C8 heute VIEL VIEL besser als das, was damals möglich war. Gute EINZELBILDER aus einer DMK, mit einem derartigen Gerät aufgenommen, zeigen bereits viel mehr als dieses Bild. Man muss sie ja auch nicht viele Sekunden lang belichten. Von bearbeiteten Summenbildern mal zu schweigen. Gerade bei den Planeten finde ich den Unterschied zwischen einem derartigen state-of-the-art Filmbild von damals und einem heutigen state-of-the-art Planetenbild noch brutaler als bei Deepsky. Damals waren Planetenbeobachtertreffen Zeichenschulen, weil man eben fotografisch das, was man sehen konnten, nicht rüberbringen konnte. Heute zeichnet kaum jemand mehr Planeten, zumindest nicht mit dem Ziel, auf einem Planeten was zu dokumentieren. Planetenbeobachtertreffen sind Bildverarbeitertreffs, und das ist gut so. Denn ein gutes Digitalbild ist heute +- beugungsbegrenzt.

      Ich finde es tragisch, dass die Shoemaker-Levy-9 Sache wenige Jahre zuf früh stattfand.

      Und zurück sollte man nicht gucken. Ich habe noch allerlei Chemiezeugs im Keller und auch noch etwas alten tp2415 im Schrank, aber keinerlei Bedürftnis in dieser Richtung

      Hartwig
    • Hallo Matthias, Hartwig und Carsten,

      die Bilder aus der chemischen Zeit, die Ihr hier zeigt, sind sehr beeindruckend. Was da bei Kometen abging, schon toll. Mich beeindrucken diese Bilder schon, auch wenn mit heutiger Technik noch mehr möglich wäre.

      Wenn ich aber lese, wie aufwendig und mühsam das alles war, dann sehne ich mich nicht wirklich zurück in die Zeit. Das macht die Bilder aber noch erstaunlicher und beachtenswerter.

      Ich hätte hier auch noch eine EOS 1000F herumliegen. War ein Beifang bei einem eBay-Objektivkauf. Schubi, wenn Du Interesse hast, schicke ich sie Dir. Sie ist funktionsfähig (war sie zumindest beim Kauf), aber die Batterie ist schon leer - Lithium 2CR5. Sind für ein paar Euro im Netz zu kriegen. Augenmuschel und Halsband fehlen aber.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!