Debayern einer Canon EOS 1000D (Gelungen)

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    • Debayern einer Canon EOS 1000D (Gelungen)

      Hallo ihr Balkonauten,

      ich lasse heute nach langer Zeit auch mal wieder was von mir hören.

      Habe, bedingt durch das schlechte Wetter, die Zeit genutzt und habe
      eine Defekte Eos 300D (Cf-Cardslot defekt) in eine echte Monochrom-Kamera
      umgebaut. Die Bayermatrix (CFA-Schicht) wurde dabei mir Zahnstochern entfernt.

      Ich fahre nächste Woche nach Fehmarn um Urlaub und Fotos zu machen, bin mal
      gespannt, was die Kamera so kann. Einziger Nachteil: Ich muss über EOS Utility
      Bilder machen, da der Cf-Cardslot defekt ist. Wenn mir das ganze so gefällt, wird meine
      1000D die tage auch noch umgebaut. :thumbsup:

      Wenn einer ähnlich vorhaben sollte, stehe ich gerne für Anleitungen etc. zur Verfügung!

      Gruß und klaren Himmel,

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hallo Chriz

      Eins muss man dir lassen, du bist sehr mutig und experimentierfreudig! :)
      Bitte erklär mich auf, was soll das bringen? ist die der Sensor dadurch empfindlicher?
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hallo Marlene,

      Genau so ist es!
      Der Sensor ist ja wie folgt aufgebaut:
      Ein Pixel besteht aus 4 Kanälen, diese sind dann Rot Grün Grün Blau (in dieser reihenfolge) in einen dieser Subpixel geht dann licht. Warum in einen? Ganz einfache Sache:
      Ist etwas rot, wird in den Rotsubpixel kaum Licht eindringen (Rotfilter) ist etwas blau...usw.
      Wenn ich jetzt diese Filter entferne, geht jedes Lichtteilchen in jedes Subpixel, ergo mehr Signal. Oder anders gesagt, ich verwandle einen Cmos-Sensor in einen echten Monochromen CCD-Sensor, der 4x so lichtempfindlich ist wie normal. Bei einer Chipdiagonalen von 22mm ist die Kamera wie eine ungekühlte CCD-Kamera für ca 2000€

      Gruß und klaren Himmel,

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hi Chriz, die Funktionsweise der Bayer-Matrix kannte ich ja, aber ich wusste nicht, das man "einfach" entfernen kann. Nun wünsche ich dir, dass es auch funktioniert. Ich bin auch mal gespannt, wie das Ergebnis aussieht.

      Schöne Zeit auf Fehmarn!
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hi Andreas,

      sobald Material da ist, lade ich es gerne hoch. Man muss die Rohdaten natürlich noch in SW konvertieren (dcraw) weil ja auch die Software Farbe generiert und nicht nur der Cfa.. Aber ansonsten eine recht einfache und interessante Sache. Bin gespannt ob ich den ein oder anderen nicht noch zum nachmachen animieren kann ;)
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • hallo Chriz,
      ich stelle mir vor, dass die interne Signalverarbeitung der Kamera auf das Vorhandensein der Bayermatrix abgstimmt ist, und bin wirklich gespannt, was passiert, wenn die Matrix weg ist! Jedes Subpixel liefert dann den gleiche Beitrag für die Farbinformation. Bei zwei Grünanteilen würde ich bei meinen recht laienhaften Kenntnissen ein Grünstichbild erwarten. (Blockiert ein Rotfilter Rot - wie du oben schreibst-, oder lässt er es durch?)

      bin gespannt
      Norbert
    • Hallo Norbert,

      entschuldige, da habe ich mich verhauen. Du hast natürlich recht bezüglich des Rotfilters.
      Den Grünstich hatte ich eigentlich auch erwartet, allerdings ist durch die Fullspectrum Modifikation immernoch viel Rotanteil vorhanden. Außerdem gewichtet die Software die Farbe grün anders. Das Bild hat daher (vor der SW konvertierung) einen Rotstich ;)

      Ich poste nach dem Urlaub mal ein paar Bilder, wenn denn das Wetter mitspielt.

      Gruß und klaren Himmel,

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hallo Chriz,

      mit dem Gedanken habe ich auch schon mal ernsthaft gespielt, allerdings noch bei einer abgehalfterten Kompaktkamera (Powershot 520 oder so). Jetzt, wo meine 300D auch nur noch rumliegt und verstaubt, wäre das tatsächlich auch eine interessante Idee.

      Farben bekommt man vom Sensor jetzt natürlich nicht mehr, denn ohne Bayer Matrix ist ja keine Farbcodierung mehr da. Die Bilder sind ja jetzt alle als Schwarz/Weiß zu interpretieren.

      Hast Du Dir dann schon ein Filterrad besorgt? Oder machst Du damit dann nur Ha-Bilder oder so?

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Hallo Michael,

      ein Filterrad habe ich noch nicht. Habe ersteinmal vor, Luminanzaufnahmen mit
      der 300D zu machen um zu testen. Für eine richtige Aufnahmeserie ist der Sensor noch nicht rein genug. Das kommt dann beim nächsten Exemplar (eine 1000D). Leider ist das Wetter hier auf Fehmarn sehr schlecht (Sturmwarnung und dauerhaft bedeckt). Ich hoffe das ändert sich im laufe der Woche, sonst bleibt ein test vorerst aus.

      Ich berichte mal wenn was mit dem Wetter anzufangen ist.

      Gruß und klaren Himmel (hier auf Fehmarn leider erst mal nicht),

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hallo Balkonauten,

      heute (habe ja im Moment Urlaub), dachte ich mir ich lasse die 1000D mal dran glauben und versuche
      mich an der Stelle nochmal im "Debayering". Also vorher ein Bild mit der EOS Kamera gemacht auf der
      die Farbe erkennbar ist. Verschlusszeit 1/1250 ISO 1600.



      Soweit so gut, die Kamera funktioniert und alles ist wie immer.
      Also öffnen wir das gute Stück mal. Frontglas mit Cuttermesser vorsichtig entfernt und mit einem Zahnstocher begonnen, die Bayermatrix (CFA) zu entfernen.
      Als alles soweit runter war, waren trotzdem noch viele Spuren mitten im Bild zu sehen. Erstmal einen Weißabgleich gemacht (Blatt Papier fotografiert und
      manuellen Weißabgleich anhand des Referenzbildes durchgeführt) Tatsache.. Schwarz/weiß. Kamera wieder zerlegt und mit einem Wattepad (Ohrenstäbchen)
      und Nitroverdünnung angefangen zu polieren. Bis jetzt sieht das ganze schon sehr Scharf, hochauflösend und mehr als zufriedenstellend aus. Sauber genug ist
      mir der Sensor noch nicht, daher werde ich gleich nochmal mit der Verdünnung dran gehen.

      Aber seht selbst, der Unterschied ist signifikant!



      Selbe Verschlusszeit und ISO und das Ergebnis gefällt mir für den Anfang doch sehr.
      Sobald der Sensor richtig sauber ist, lade ich mal ein Flatframe hoch. Man darf also gespannt sein. Sollte alles so funktionieren wie bisher und kein Schaden am Sensor
      entstehen, lade ich auch hierzu glaube ich (sobald wieder genug Zeit da ist) eine Anleitung hoch.

      Gruß,
      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hi Jens, hi Andreas,

      der Sensor ist jetzt recht sauber. Rundum brauch nurnoch ein kleiner Teil abgeschnitten zu werden (muss auch so sein, wenn man zu weit "ins Blaue" scratcht wird der Sensor zerstört).

      Über eine Kühlung habe ich auch schon nachgedacht. Habe dafür sogar schon einmal aus Plexiglas einen neuen Luftdichtung Body für die Kameraelektronik gebaut. Diese würde dann mit Peltierelementen gekühlt und durch ein Vakuum trocken gehalten werden. Allerdings kommt das erst zum Sommer, da die Temperaturen im Winter ja vollkommen ausreichen. Ende des Monats werde ich wieder älter, da werde ich dann Schmalbandfilter mit 12nm Durchlass bestellen und dann hoffentlich richtig loslegen können ;)

      Wenn einer Denkanstöße für die Kühlung bzw. die Durchführbarkeit hat, immer raus damit :)

      Gruß,
      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Hallo Leute,

      wie schon angekündigt das Flatframe vom Debayerten Sensor der 1000D



      Es sind (wenn man das Bild stark stretcht) Mikrokratzer erkennbar. In wie weit sich diese Auf eine Aufnahme auswirken muss ich noch testen. Ich werde auch dazu
      auf jeden Fall noch ein Bild hoch laden.

      EDIT:

      Hier dann einmal ein Testbild, und siehe da, keine Kratzer erkennbar, selbst beim Stretching ohne Probleme. Man darf also davon ausgehen, das diese Kamera
      ab jetzt für Schmalbanbaufnahmen geeignet ist. Anleitung folgt definitiv!!!



      Gruß,

      Chriz
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chriz1989 ()

    • Moin Chriz,

      Wenn einer Denkanstöße für die Kühlung bzw. die Durchführbarkeit hat, immer raus damit :)


      Ich werde, wenn meine 450d debayerd ist, wohl auf eine PC Wasserkühlung zurück greifen.
      Für mich ist Gewicht das entscheidende Kriterium und mit einer WaKü schlägt lediglich das Gewicht des "Prozessorkühlers" mit einem Teil des Schlauchgewichtes/Kühlmittel zu Buche.
      Der Radiator mit Lüfter wird abgesetzt auf einer eigenen Plattform montiert. Zum einen spart das viel an Gewicht auf der Montierung, zum anderen hat man keine rotierenden Teile die eine Vibration auslösen könnten.
      Man hat im Feld dann zwar einen erhöhten Stromverbrauch für die Pumpe und den Radiatorlüfter zu berücksichtigen, das stellt zumindest bei nicht Flugreisen für mich aber kein Problem dar.
      Soweit die graue Theorie :)

      Gruß,
      Andreas
    • Hi Andreas,

      soweit alles richtig. Jedoch liege ich mit einem Vibrationsfreihem High-End Lüfter sowie den passenden Peltier's und allem bei knapp 30€ Anschaffungskosten bei einem Mehrgewicht inkl. Gehäuse von ca. 300-400 gramm. Das ist bei dem geringen Stronverbrauch echt Plus für das Peltier mit Lüfter. Die Kamera soll ja wenn es zu einer Kühlung kommt, in ein neues Gehäuse mit unterdruck bzw. wenn es sich realisieren lässt, ein Vakuum. Das würde bedeuten, das keine Feuchtigkeit in der Kammer wäre und somit die Langlebigkeit, Freude an der Sache und vorallem Reinigung sehr gut ausfallen würden. Ein neues Gehäuse lässt sich, wenn man wen mit einem 3D Drucker kennt, (muss mich da noch umhören) glaube ich recht leicht realisieren. Zumal ein Bau aus Plexiglas (liegt bei mir schon rum) um einiges schwerer und klobiger ist und schwierig sein könnte, ein Vakuum im Inneren zu erzeugen. Ich muss mich da mal noch umhören ob und wie und überhaupt. Bei einer Wasserkühlung hat man übrigens noch die Problematik des Hebels der durch den Schlauch entsteht, das hat schon so einige OAZ's den Kopf gekostet ;)
      Achtung: Kleiner Bastler am Werk! blizuuuu
    • Moin Chriz,

      sorry ich habe wieder die Hälfte vergessen zu erwähnen. :rolleyes:
      Für die Kühlung soll natürlich auch bei mir ein Peltier Element zum Einsatz kommen.
      Der aus den Schläuchen resultierende Hebel wird (hoffe ich) nicht so groß ausfallen.
      Mir schweben da sehr flexible Silikonschläuche und ein an der Radiatorplattform befestigtes Gestänge als Schlauchhalterung vor.
      Mit einem Vakuum wird es sicherlich schwer werden. Bei den Ausleitungen von USB, Strom und dem Kühlfinger hast du eine Menge abzudichten.
      Auch setzt dieses Vakuum eine abgedichtete und optisch nicht wirksame Glasfläche vor dem Sensor voraus.
      Mein Plan ist da eher konservativ. Ich plane ein Alugehäuse welches so weit wie möglich Luftdicht ist.
      Zur Trocknung möchte ich eine mit einem Gummiring abgedichtete Silicagelkammer einsetzen.
      Ein aus einem 3D Drucker stammendes Gehäuse klingt aber auch sehr interessant und wird wohl auch leichter sein.
      Damit könnte sich die Verringerung des Auflagemaßes auch einfacher gestalten.

      Gruß,
      Andreas