Guiding-Scope für grosse Brennweite

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    • Guiding-Scope für grosse Brennweite

      Hallo zusammen

      ich bin etwas skeptisch, dass ein 180mm-Guidingscope für eine effektive Brennweite von 1400mmm ausreicht.
      Gedacht für C8 mit 0,7-Reducer und MGen.

      Ich habe noch ein 400mm-Rohr rumliegen. Das sollte schon besser passen, allerdings wird mein Setup ziemlch schwer damit.

      Könnt ihr mir obiges bestätigen?
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hey Marlene,

      also vor einiger Zeit hatte ich mal jemanden gesehen. der sein C8(?) mit 2m Brennweite per Sucher guiden konnte. Wäre mir etwas zu extrem aber einen Versuch wäre es wert. Ich habe früher meinen 200/1000 Newton mit einem 80/400 und der ALCCD5 geguidet und das ging prima. Bei der Brennweite und Lichtstärke findet man auch noch wunderbar Leitsterne. Ich würde dir raten das Guidingrohr irgendwo neben dein C8 zu platzieren. Beim Newton hatte ich es piggyback direkt oben drauf aber durch den Hebel musste ich dann auch entsprechend noch ein zusätzliches Gegengewicht auf die Monti schnallen. Alternativ könnte man vielleicht auch ein 200-300mm Fotoobjektiv nehmen.

      Beste Grüße,
      Marcus
    • Hey Marcus

      Danke für deine Meinung. Ich habe das Leitrohr Piggy-Back montiert, da ich so sonst gerade keine Möglichkeit habe, beide Optiken nebeneinander zu montieren. Die erfordert allerdings 3 Gegengewichte.

      Ich werde beide Leitrohre ausprobieren, aber es wird möglichweise daraus hinauslaufen, dass ich mir noch ein 250-300mm Sucherrohr zulege. Der Wolfi bekommt die nächste Lieferung erst gegrn Ende Monat.
      Ich habe übrigens auch ein 80/400-Leitrohr.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


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    • Da ist mir noch eingefallen, dass ich beim 50er Sucher-Leitrohr evtl. auch eine Barlow einsetzen könnte, wobei das Leitrohr zwar weniger lichtstark wäre. Aber mit dem MGen sollte das möglich sein?

      Muss ich auch ausprobieren.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


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    • Hallo Marlene,

      die heutigen Guider haben i.d.R. sehr kleine Pixel und arbeiten mit der entsprechenden Software subpixelgenau.

      Habe 1.700mm Brennweite (C11) mittels 320mm Leitfernrohr schon erfolgreich nachgeführt (max. 5 Minuten Belichtungszeit pro Bild). Da darf aber keine "Relativbewegung" zwischen Leitrohr und Teleskop auftreten. Sonst gibt es elongierte Sterne.
      Beim RC8" (ca. 1130mm) hatte ich mit 400mm Leitfernrohr dieses Problem und bin daher hier auf OAG umgestiegen.

      Einflussgrößen sind u.a. Pixelgröße der Guidingkamera und der Hauptkamera.
      Eine Formel zur Abschätzung lässt sich leicht herleiten (s. sternen-surfer.jimdo.com/tipps/tipps-zum-guiden/).

      Erforderliche Leitfernrohrbrennweite:

      Leitfernrohbrennweite fl [mm]= sp * (Pixel Guiding-Kamera [µm] / Pixel CCD-Kamera [µm]) * f [mm]
      f = Aufnahmebrennweite (Teleskop)
      sp = "Sub-Pixel-Genauigkeit" (z.B. 0,2 in PHD)

      Hoffe es hilft Dir weiter.

      Viele Grüße und viel Erfolg
      Hans-Jürgen
    • Hallo Hans-Jürgen

      Vielen Dank für deine Erklärungen.

      Vielleicht mache ich mir einen Kopp für nichts? Ich weiss schon, dass aktuelle Kameras im Sub-Pixelbereich arbeiten. Irgendwie habe ich das nich nicht richtig verstanden, wie das funktioniert. Ich werde mal diese Berechnungen durchführen, allerdings weiss ich nicht, wo den Wert "sp" rauslesen soll.

      Beim OAG bin ich sehr skeptisch. Ich habe das noch nie in Erwägung gezogen, weil es offensichtlich nicht ganz unproblematisch ist. Wie sind denn deine Erfahrunge damit? Auch schon mal am C11 damit nachgeführt?
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Marlene ()

    • Hey Marlene,

      Marlene schrieb:

      Ich weiss schon, dass aktuelle Kameras im Sub-Pixelbereich arbeiten. Irgendwie habe ich das nich nicht richtig verstanden, wie das funktioniert.
      hat eigentlich nichts mit der Kamera zu tun, nur mit der Guidingsoftware. Im Prinzip wird das Bild (oder ein Ausschnitt) auf z.B. 200% skaliert. Dabei müssen die Zwischenwerte, also die Stellen zwischen den einzelnen Pixeln berechnet werden. Also ein ganz einfaches Beispiel wäre: Pixel 1 hat z.B. den Wert 5 und Pixel 2 den Wert 10. Wenn man das ganze nun linear interpoliert, hätte Pixel 1.5 den Wert 7.5. Jetzt kann man das ganze natürlich noch komplizierter machen und statt der linearen Interpolation Wichtungen nutzen oder andere Funktionen nutzen, die besser für das Einsatzgebiet passen.

      Beste Grüße,
      Marcus
    • Hey Marcus

      Vielen Dank für deine Erklärung. Jetzt verstehe ich die Sache ein bisschen besser, und merke, dass ich mich beim Hans-Jürgen mit dem so auch falsch ausgedrückt habe. Hab jetzt das alles noch einmal durchgelesen.

      @Hans-Jürgen, angenommen folgende Daten:

      DSLR Pixel = 5,7microM
      Guiding Kamera = 3,75microM
      Teleskopbrennweite = 1400mm

      Da wäre die Formel

      0,2 * (3,75 / 5,7) * 1400 = 921mm

      Richtig?

      hmm, irgendetwas stimmt aber nicht

      Und woher nimmst du die 0,2? Ist das irgendwo dokumentiert?
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hallo Marlene,

      Marcus hat es wunderbar erklärt. Und aus diesem Grund habe ich in der Formel den Parameter „sp“ eingeführt, der eben diese Subpixelgenauigkeit berücksichtigen soll. Die Formel ist nur eine Abschätzung.
      In PHD wird dies mit dem „Wert „min motion“ berücksichtigt (minimale Leitsternbewegung, ab der ein Korrekturwert ausgeführt wird; Grundwert in PHD 0,25).

      Mit Deinen Werten erhalte ich ca. 185mm Leitfernrohrbrennweite (0,2 berücksichtigen).

      Ich würde Dir empfehlen, zunächst mit Deinem vorhandenen Leitfernrohr (180mm) das Guiding auszuprobieren, bevor Du Geld für ein größeres Gerät investierst.
      Das sollte gut mit dem Teleskop verbunden sein.
      Auch andere EInflüsse, die sich evtl. negativ auf die Qualität der Nachführung auswirken können, sind zu berücksichtigen: Wahl der Guidingparameter, Kabelverlegung, Ausrichtung der Monti, etc.

      Hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

      LG
      Hans-Jürgen
    • Hallo Hans-Jürgen

      Vielen Dank für die Erklärungen. Ich habe inzwischen den Fehler gefunden. Ich hatte die Pixelwerte in Micrometer nicht in mm konvertiert. In der Folge noch einmal mit den richtigen Werte nachgerechnet und bekomme denselben Wert wie du.

      Ich bin mit dem Ergebnis schon angenehm überrascht, und ich werde erstmal mit dem 180er-Leitrohr ausprobieren, was es hergibt. Dann kann ich vorerst den 400er wieder runternehmen, denn er strapaziert schon etwas arg meine Montierung. Letztere ist übrigens auf einer Säule montiert und ist permanent eingenordet.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • hey Marcus

      Das ist natürlich auch noch eine Idee, welche ich früher mit einem anderen Setup ausgeführt hatte. Dazu hätte ich sogar eine passende Klemme für die GG-Stange. Aber leider komme ich damit nicht so rihtig klar damit. Mal sehen...
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


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    • Hallo Marlene,

      deine Monti ist doch bis ca 10-12kg Teleskopgewicht. Da würde ich mir keine Sorgen machen wegen dem C8 + Leitrohr oben auf oder neben dran. Ich hatte ein C8 + FH 102/500 parallel auf einer NEQ5 (angegeben mit 9Kg) auf Stativ und damit den Hantelnebel aufgenommen. Deine Monti steht auf einer Säule -> also her mit den Pfunden :D

      Den TS 60 Sucher, den Hans-Jürgen auf seiner Seite zeigt, habe ich seit 2014 als Leitrohr mit der ALCCD. Das ist ein recht gutes Team und ich war bisher sehr zufrieden damit.

      Ich habe mit langen Leitrohr-Brennweiten beim Nachführen per Autoguider (PHD) immer die Sorge und auch die Erfahrung, dass durch Seeing -und eben auch schon durch die lange Brennweite allein(!)- die Software mehr korrigiert und das Ganze deswegen sehr unruhig wird. Solche Erfahrungen habe ich speziell mit dem 102/500er und ALCCD per PHD. Es wurde oft "überkorrigiert" und dann musste PHD zurückrudern -> besonders ärgerlich, wenn dann auch noch Spiel in Schnecken, Wellen etc. vorhanden ist und eine Hysterese erbarmungslos zuschlägt, mit dem Ergebnis: Bild = Schrott. Da hat auch ein mehrmaliges Kalibrieren nicht geholfen. Deswegen scheint es mir durchaus sinnvoll, eiskalt auf kürzere Brennweiten zu gehen und bei schlechtem Seeing auch die Option der Sub-Pixel-Genauigkeit einfach abzustellen.

      Ein 80/400er an der GGS würde ich nicht machen. Die Relativbewegung zwischen C8 und Leitrohr ist programmiert durch die viel zu dünne GGS (18mm) und den langen Abstand zwischen beiden Rohren - und die Tatsache, dass die GGS versenkbar - also nicht steif genug mir der DEC-Achse verbunden ist.

      Zum Thema OAG gibt es unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen. Vorteil: Man führt genau den Strahlengang des Aufnahmeteleskops nach und das Gewicht vom Setup wird mangels Leitrohr minimiert. Nachteile: Unter Umständen befindet sich der Umlenkspiegel des OAG im Bildfeld der Kamera und schattet dort ab; oder der Leitstern wird komatös abgebildet, wobei die Guidingsoftware damit Probleme bekommen kann, weil sie den Helligkeitskern nicht gut genug wichten kann.
      Ich selbst benutzte einen OAG bis jetzt nur am Newton, aber nicht am C8 oder am ED80.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Hallo Matthias

      Vielen Dank für deinen Beitrag. Das freut mich, dass du dich auch an de Diskussion Teil nimmst.

      Also, wenn es irgendwie geht, wäre mir die Lightvariante mit dem Sucherleitrohr doch lieber. Ich habe den Testaufbau gemacht, und ich denke, die Monti könnte das Gewcht meistern. Jedoch hatte ich bei den Mondbilder schon gemerkt, dass es wirklich nicht viel braucht, das ganze System zum wackeln bringen.

      Meine Montierung ist sonst ganz gut. Sie hatte ein Voll-Tuning bei VTSB gehabt, und vor kurzem habe ich sie auf Riemenantrieb umgebaut, ein Träumchen, übrigens. Ich bin schon gespannt, wie sich das in der Astrofotografie verhält. Im Moment muss ich die Konfiguration der Ascom-Steuerung noch abschliessen. PHD2 und APT muss ich auch noch n Griff bekommen. Braucht alles seine Zeit und guter Himmel.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hey Matthias,

      MatthiasM schrieb:

      dass durch Seeing -und eben auch schon durch die lange Brennweite allein(!)- die Software mehr korrigiert und das Ganze deswegen sehr unruhig wird.
      beim 400er Leitrohr hatte ich da auch immer mal Probleme und hab das dann immer mit längeren Belichtungszeiten gelöst. Zurzeit nutze ich ja den Autoguider, der in EKOS eingebaut ist und da hat es auch 'ne Menge gebracht den Medianfilter fürs Guiding einzuschalten, da so die Verformung des Sterns durch das Seeing sowie das Rauschen verringert werden.

      Beste Grüße,
      Marcus
    • MatthiasM schrieb:

      Hallo Marlene,

      Marlene schrieb:

      Jedoch hatte ich bei den Mondbilder schon gemerkt, dass es wirklich nicht viel braucht, das ganze System zum wackeln bringen.
      könnte das am Balkon liegen?
      Viele Grüße
      Matthias
      Hallo Matthias

      Das hatte ich auch lange gedacht. Ich glaube, es liegt doch an der Montierung. Heute morgen habe ich noch einmal nachgeschaut, woher das kommen könnte. Ich habe das Teleskop angestupst und dabei beobachtet, dass es im Bereich der DEC-Achse für ca. 1-2 Sekunden nachfedert. Mit dem C8 ist das doch sichtlicher,mals mit dem ED80.
      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


      "Wir sind nur Gäste des Lebens, und gute Gäste hinterlassen den Ort, den sie bewohnt haben sauberer, als sie ihn vorgefunden haben." - Harald Lesch
    • Hallo Matthias

      Ich habe gerade nur dieses Bild mit dem C8 und das 400er Leitrohr. Für das ganze Setup muss ich noch ein Bild anfertigen
      Bilder
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      Liebe Grüsse und klaren Himmel

      Marlene


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Marlene ()

    • Hallo Marlene,

      ich habe auch ein C8 und dieses sowohl bei 2000mm als auch bei 1260mm erfolgreich mit 180mm Sucher-Brennweite nachgeführt. Allerdings habe ich festgetellt, dass ich nur dann sehr gute Guidingergebnisse erzielt habe, wenn ich nicht auf dem Balkon und Monti sich selbst überlassen war. Ausschussbilder gab es wirklich nur bei Bewegungen meinerseits auf dem Balkon.
      Wenn dein Setup aber so wie abgebildet funktioniert. würde ich es so lassen. Die EQ6 ist damit noch lange nicht an der Belastungsgrenze. Was man aber nicht unterschätzen sollte, ist eine möglichst genaue Austarrierung in beiden Achsen mit minimalem Zug in RA.
      Ein Blick in die Tiefen des Weltalls ist immer ein Blick in die Vergangenheit.
      Grüße und cs
      Frank
      astrofanweb.de