Hallo aus Wien!

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hallo aus Wien!

      Auf der Suche nach Tipps und Tricks bin ich über die Balkonauten Community Website „gestolpert“ und war sofort von den interessanten und hilfreichen Postings begeistert. Das Forum ist auch super übersichtlich gegliedert - ein großes Lob an die AdministratorInnen. Ich habe schon so viel nützliche Informationen gefunden, dass beschlossen habe, der Community beizutreten und hoffe, dass ein Ösi auch willkommen ist.


      Ich bin der Christian, 54 Jahre jung, und wohne in Wien. Beim Lesen so mancher Postings musste ich wirklich schmunzeln, da bei mir die Beschäftigung mit Astronomie eine ähnliche bis identische Entwicklungsgeschichte hat, wie bei anderen Community Kolleginnen und Kollegen.


      Angefangen hat alles ca. Anfang der 80er Jahre in meiner Heimatstadt Steyr mit der Ybs-Heft Serie zur Astronomie und dem Selbstbau-Teleskop aus Pappe, das immerhin 30fache Vergrößerung schaffte. Die Faszination für die Weiten des Universums war geboren. Mein erstes richtiges Teleskop war dann der Revue Refraktor von Quelle mit 60mm Öffnung und 700mm Brennweite. Meine Eltern hatten einen Schrebergarten, von wo aus ich meine Beobachtungen anstellen konnte. Zu der Zeit begann ich sogar, einen 150mm Spiegel für meinen geplanten Eigenbau-Reflektor selbst zu schleifen (das Set kaufte ich bei der Vereinigung der Sternfreunde e.V. – die es ja immer noch gibt). Allein er wurde leider nie fertig …


      Schule, Studium (Germanistik, Publizistik, Linguistik), Jahre im Ausland (GB, Italien) … die Zeit und die Möglichkeiten für dieses schöne Hobby wurden weniger und weniger. 1986 war dann vorerst einmal Schluss, abgesehen davon, dass ich mir alljährlich das Kosmos Himmelsjahr kaufte und darin schmökerte und mir immer wieder sagte, irgendwann … Meine letztes Beobachtungsprotokoll stammt übrigens von der totalen Sonnenfinsternis am 17. Oktober 1986.

      Seit 20 Jahren wohnen wir nun in Wien, leider in Wohnungen ohne Balkon oder Terrasse. Im Juni des Vorjahres sind wir in eine Wohnung mit hinterhofseitiger Dachterrasse umgezogen und der Beschluss war schnell gefasst, nach 34 Jahren wieder aktiv in die Astronomie einzusteigen.


      Im vergangenen November legte ich mir einen Skywatcher Mak 127/1500 auf einer Star Discovery Goto Azimutal-Montierung zu und habe das Zubehör seitdem schon etwas erweitern können: Zoom Okular (f=8-24mm), 3 Explore Scientific Okulare (f=30, 16, 10 mm), 1 Omegon Super LE Okular (f=7mm), Nebelfilter, Polfilter, Farbfilter, Sonnenfilter, Powertank, Heizmanschette usw. Ich freue mich über eure Tipps, Kommentare, Empfehlungen zum Zubehör.

      Leider war die Anzahl der klaren Nächte in Wien in den vergangen 2 Monaten sehr gering.
      Dennoch habe ich schon einige schöne Beobachtungsnächte auf meiner Terrasse verbringen können (zuletzt bei -6 Grad) und u.a. folgende Objekte beobachtet und davon Skizzen angefertigt: Mars, Mond, Doppelsterne (Algol, Mizar, Castor, Mintaka, Algieba, Achird, Cor Caroli), M35, M36, M37, M38, M42, M45. Der Sonnenfleckenstatistik widme ich mich auch – Flecken gibt es z. Zt. halt nur wenige bis keine.


      Ich habe schon festgestellt, ich muss noch viel üben und lernen, was das Finetuning der GoTo-Montierung, den Einsatz der Okulare und Filter betrifft. Gerne nehme ich Ratschläge an und hoffe, dass meine Fragen dazu (die kommen bestimmt!) von Sternfreunden beantwortet werden.


      Ja, abgesehen von der Astronomie sind meine Hobbies v.a. sportlicher Natur: Klettern, Bergsteigen, Mountainbiken, Ski-Touren – immer dem Himmel entgegen sozusagen. :)


      Ich freue mich auf einen inspirierenden Austausch mit euch.


      Bis auf bald, Christian
    • Hallo Christian,

      herzliche Grüße nach Wien und willkommen im Forum !

      Ja, die Zeiten, in denen für die Sterne keine Zeit blieb oder die Gegebenheiten es erschwerten kenne ich auch sehr gut; bei mir lag das Hobby auch viele Jahre brach aber - es läßt einen trotzdem nicht los.
      Irgendwann hatte es mich auch wieder gepackt.
      Seit einigen Jahren sind auch die Umstände dafür wieder günstig.

      Ja der gute alte Revue-Refraktor, damit ging es bei mir auch los und ich habe ihn immer noch und halte ihn in Ehren.

      Du hast so einige Doppelsterne erwähnt, die Du in letzter Zeit beobachtet hast - gilt den Doppelsternen Dein besonderes Interesse oder waren sie "einfach da und interessant" ?

      Was das Üben und lernen angeht - das ist wohl ein Hauptcharakteristikum unseres Hobbys.
      Aber das macht es ja auch so spannend, ich meine, wer daran keinen Spaß hat würde sich kaum damit beschäftigen.

      Also nochmals herzlich willkommen in einem - wie ich es empfinde - sehr entspannten Forum in dem sich alle auf Augehöhe begegnen.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .
    • Hallo Christian!

      Ein herzliches Willkommen hier im Forum! Natürlich sind hier auch die Österreicher gern gesehen!
      In deinem anderen Thread
      Meine Ausrüstung und meine Beobachtungsstation
      hast du ja deine bisherigen Gerätschaften aufgeführt. Da hast du ja schonmal einiges, um visuell ordentlich beobachten zu können.
      Über die Montierung kann ich nichts sagen, scheint aber von der Bauart "Einarmiger Bandit" zu sein. Du kommst zurecht mit dem Goto?
      Der Maksutov ist ein schönes Instrument, mit seinem langen Öffnungsverhältnis durch die große Brennweite halt eigentlich kein Anfängergerät, was du bisher an Planeten / Doppelsternen beobachtet hast, geht
      aber mit dem Gerät gut. Bei DS-Objekten muss man halt bedenken, dass das keine Lichtkanone ist, hier werden nur die hellsten Messierobjekte in Reichweite sein.
      Bei einem Öffnungsverhältnis von f/11,8 wirds auch mit Nebelfiltern lichttechnisch eng. Hier würde ich dir eventuell noch zu einem visuellen OIII raten, mit dem lassen sich planetarische Nebel wie der Ringnebel besser beobachten.
      Da muss man halt mal ausprobieren, ob dafür das Licht noch reicht 8)
      Apropos Licht: Du schreibst, du wohnst in Wien. Wie sieht es denn da mit der Lichtverschmutzung aus?

      PS: Du hast dieselben Terassenmöbel wie ich :D
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Martin und Micha,

      vielen Dank für die freundliche Aufnahme in der Community! Es stimmt, wenn man sich einmal der Astronomie verschrieben hat, dann lässt sie einen nicht mehr los. Es bleibt auch immer spannende, da es unendlich viele Dinge zu entdecken und beobachten gibt.

      Pegasus schrieb:

      der gute alte Revue-Refraktor, damit ging es bei mir auch los und ich habe ihn immer noch und halte ihn in Ehren
      Ich habe schon festgestellt, dass dieses Teleskop offensichtlch für viele Sternfreunde das Einsteigergerät war. Wow, dass du den Refraktor immer noch hast, ist beeindruckend. Ich habe diese Prospektseite dazu gefunden und bin beim Betrachten direkt ein bisschen nostalgisch geworden. :)

      Pegasus schrieb:

      gilt den Doppelsternen Dein besonderes Interesse oder waren sie "einfach da und interessant"
      Im Grunde finde ich alle Objekte spannend, wohl wissend, dass der Mak nicht für alle Objekte gleichermaßen geeignet ist. Bei den Doppelsternen begeistern mich ich vor allem die schönen Farbkontraste. Außerdem versuche die Stärken und Schwächen hinsichtlich des Auflösungsvermögens bei den nicht idealen Beobachtungsbedingungen in der Stadt herauszufinden. Ich freue mich dann immer, wenn ich enge Doppelsterne trennen kann. Zudem übe ich dabei auch das Schätzen der Sternhelligkeiten und Winkelabstände. Aber es ist wie du sagst: ich betreibe zur Zeit Spazierensehen, versuche mir einen guten Überblick am Sternenhimmel zu verschaffen, Objekte zu erkennen und einzuordnen und schaue mir an, was sich gut beobachten lässt.


      mic schrieb:

      Einarmiger Bandit" zu sein. Du kommst zurecht mit dem Goto?

      Ja, stimmt: einarmiger Bandit. Mit der GoTo komme ich inzwischen ganz gut zurecht. Das Alignment funktioniert mit 2-3 Sternen ganz gut. Zuletzt habe das Alignment immer mit Mars, Capella und Rigel gemacht. Einige Finessen der GoTo muss ich noch austesten. Das Nachführen funktioniert aber im großen und ganzen zufriedenstellend. Meist wähle ich ein Objekt aus der Datenbank aus und erkunde dann davon ausgehend die Umgebung. Ein Problem scheint es mit den IC-Objekten zu geben. Da liegt die GoTo meist ordentlich daneben. Woran das liegt, habe ich bislang noch nicht rausgefunden. Das Scrollen durch die Listen mit der SynScan Handbox (v.a. bei den Sternnamen) ist ein bisschen umständlich. Mit dem Smartphone und WiFi funktioniert das deutlich einfacher.
      Die Montierung selbst ist sicherlich am Limit mit dem Mak und schon ein bisschen wackelig. Da liegt aber wohl auch daran, dass meine Terrasse auch schwingungsanfällig ist. Die Schwingungsdämpfer haben jedenfalls eine deutliche Verbesserung gebracht.


      mic schrieb:

      Maksutov ist ein schönes Instrument,
      Danke! Ja, ich mag ihn auch. :) Für mich war die Transportabilität wichtig, damit ich mit dem ganzen Zeugs auch mal aus der Stadt raus kann. Aber ich liebäugle jetzt schon mit einer stabileren Montierung und einem lichtstärkeren Reflektor. Und die Astrofotografie ist mittelfristig natürlich auch ein Ziel.


      mic schrieb:

      noch zu einem visuellen OIII raten
      Danke Micha für deinen Tipp! Kannst du mir da Empfehlungen geben, worauf ich achten soll? Ich habe in den Online Shops gestöbert, da gibt es welche von Castell, Astronomik, Baader, Omegon, Explore Scientific. Welche Marken sind gut? Welche Bandbreite (nm) ist da ratsam? Manche Filtergläser haben ein dunkleres grün als andere. Macht das einen Unterschied? Entschuldige die vielen Fragen, aber mit den Filtern habe ich noch nicht so viel Erfahrung. Ich freue mich, dass wir bei den Terrassenmöbeln den gleichen Geschmack haben. Was besitzt du so an Teleskopen und Ausrüstung?

      mic schrieb:

      Wien. Wie sieht es denn da mit der Lichtverschmutzung aus?
      Die Lichtverschmutzung in Wien ist bei 2 Mio Einwohnern schon enorm. Wir wohnen auch sehr zentrumsnah mit Blick auf das Wiener Riesenrad. Aber in 30-60 Minuten kann man der Stadt entfliehen und es gibt einige Orte mit sehr,sehr geringer Lichtverschmutzung.

      Viele Grüße aus dem verschneiten Wien,

      Christian
    • Hallo Antina und Karsten,

      Danke für eure Nachricht!

      Antina150I750 schrieb:

      Hallo Christian,

      willkommen im Forum. Du bist visuell unterwegs - da ist dein MAK ja fast zu klein in der Öffnung. Fotografisch bieten sich Planeten, Mond und auch planetarische Nebel an, wobei die Montierung dannn ersetzt werden müsste.

      Jeder fängt mal klein an ;) Stimmt, ein lichtstärkeres Instrument bringt sicherlich noch mehr Genuss. Die Transportabilität war mir ein Anliegen und mit dem Zubehör kommt eh einiges zusammen, wenn man aus der Stadt rausfährt.
      Mit Astrofotografie möchte ich mich bald beschäftigen. In dieses Thema muss ich mich noch intensiv einlesen - dazu gibt es eh einige hilfreiche Threads. Und auf deiner Website hast du da auch viele gute Tipps. Die Fotos auf deiner Website sind beeindruckend!
      Ich überlege auch schon, mir bald zumindest eine EQ5 zu kaufen. Die jetztige ist tatsächlich wackeliger als erwartet.

      Liebe Grüße und clear skies,

      Christian
    • Hallo Christian,

      wenn ich mir so die Prospektseite ansehe, dann stelle ich fest daß ich sogar noch den Vorgänger zu diesem REVUE-Rferaktor habe.

      Mit eigenständigem Sucherfernrohr (wirklich ein echter "Sucher", denn damit etwas zu finden war eine herausforderung :/ ).

      Das EQ 5 Achsenkreuz habe ich vor etwa drei Jahren gekauft als auf die GP-DX ein C 9.25 aufgesattelt wurde und ich etwas für den alten 8" Newton brauchte.
      Die Belastung ist aufgrund der großen Hebel bei 1227mm Brennweite zwar schon grenzwertig, dennoch geht es, wenn man möglichst nichts direkt berührt.
      Das geht jetzt, da die EG 5 ein SynScan-Upgrade und der Newton einen Motorfokus bekam.
      Mit dem 80mm-Apo ist das ganze aber auch sehr gut transportabel und sehr stabil.
      Ich finde die EQ 5 sehr brauchbar, flexibel und das bei sehr günstigem Preis.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .
    • Danke Martin,
      du meinst also, das die EQ6 die bessere Wahl wäre? Preislich ist zur EQ5 ja nicht viel Unterschied. Der Gewichtsunterschied hingegen ist schon enorm, wenn ich bedenke, dass ich das Teil dann immer auf die Terrasse raus und dann wieder reintragen muss.
      Weiß auch nicht genau, ob mit oder ohne GoTo. Ich merke bei der jetztigen Montierung, dass GoTo zwar fein, aber zum Auffinden der Objekte nicht unbedingt notwendig ist. Die Listen der Objekte sind halt fein, weil man da auch auf Objekte kommt, die man sonst oft nur zufällig finden würde.
      Ich muss mich wegen Montierung in den Foren noch genauer einlesen. Leider sind ja im Moment alle Händler geschlossen, somit fällt Fachberatung aus. Und eine Montierung für alle Zwecke gibt es wohl eh nicht.

      Viele Grüße,

      Christian
    • Hallo Christian,

      ich habe die aktuellen Preise gerade nicht vor Augen.
      Die EQ 5 hat mich als Achsenkreuz ohne Stativ gute 250 Euro gekostet, das SynScan-Upgrade knappe 420 Euro.
      Soweit ich weiß ist die EQ 6 da deutlich teuerer; wenn, dann würde ich hier auch immer die Variante mit Riemenantrieb wählen.

      Mich hätte ja auch die AZ-EQ 6 gereizt, aber die ist mit fast 2000 Euro für mich momentan pandemiebedingt ausgeschlossen.
      Außerdem ackert hier ja auch seit knapp 20 Jahren die gute alte VIXEN-GP-DX als zuverlässiges Arbeitspferd. Seit einiger Zeit auch mit SynScan aufgerüstet, weniger wegen GOTO, vielmehr wegen der Motoren und dem Autoguiding.
      Die sitzt auch auf einer Säule und hat mit Teleskop und Gegengewichten schon ihr Gewicht.
      Ich kann sie voll bestückt aus dem Wohnzimmer auf die Terrasse zum Beobachtungsplatz rollen, aber sie woanders aufzubauen wäre schon Aufwand.
      Schon deshalb auch die günstige EQ 5 auf dem frei gewordenen VIXEN-Stativ als mobile Alternative.

      Grundsätzlich muß man halt immer abwägen was die Montierung tragen soll, visuell oder fotografisch und wie mobil man damit sein will.

      Viele Grüße,

      Martin
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .