Moin zusammen!
Ja, der Micha hat sich edlich einen ADC gekauft, und ich möchte euch über den ersten Einsatz berichten:
Wer es noch nicht kennt, ein ADC, ausgeschrieben atmospheric dispersion corrector, soll die Streuung des Lichts durch die Atmosphäre an tiefstehenden Objekten, vorzugsweise Planeten verringern. Welcher Planetenfilmer kennt es nicht, dass tiefstehende Planeten auf der einen Seite einen blauen Rand, auf der anderen Seite einen roten Rand haben. die Atmosphäre fächert praktisch das Licht wie ein Prisma auf. Das kann man zwar in gewissen Maße per Software beheben, Qualitätseinbußen was Details betrifft bleiben da aber wohl bestehen.
Und genau hier setzt der ADC an und "biegt" mittels zwei Prismen diese Auffächerung wieder grade. In der Theorie.
Was habe ich da also gekauft? Einen ADC von Svbony:
Testberichte gibts fast nicht und das stück Optik habe ich zu einem unschlagbaren Preis erstanden. Auf den ersten Blick ist er funktional wie der ADC von Zwo aufgebaut, hat aber den Vorteil, okularseitig eine Art clicklock zu haben. Der ADC von Omegon ist bei mir direkt ausgeschieden, weil der keine Wasserwaage hat.
An bedienelementen ist eine drehbare Skalenscheibe mit Wasserwaage vorhanden und zwei Hebel, mit denen man die oben genannten Prismen verdreht. Diese Verdrehung muss immer vom Winkel her gleich an beiden Prismen vorgenommen werden. Die Hebel haben eine Klemmung, das heißt, man muss die erst ein wenig locker drehen, um dann das Prisma verdrehen zu können.
Heute war es klar aber sehr kalt (-10 Grad um 1800 Uhr) und das Seeing war absolute Katastrophe, ich dachte aber, für einen ersten Test müsste das gehen. Also nahm ich den wirklich wertig gefertigten ADC und die Anleitung in die Hand und das Elend nahm seinen Lauf....
Die Anleitung ist ein schlechter Witz, anbauen und so lange an den Hebeln verstellen, bis der Farbsaum weg ist. Durch vorheriges Belesen im Netz habe ich aber festgestellt, dass der ADC vorher mit dem Horizont in Waage sein muss und die Prismen in eine Art Index-Nullstellung gebracht werden müssen. Nun ist es bei dem ADC von Svbony so, dass auch der Skalenring mit der Wasserwaage gelöst werden kann, un der lässt sich dann drehen. Warum die das so gemacht haben, keine Ahnung. Ich habe mir dann die Anleitung von Zwo hergenommen und festgestellt, dass es für die Hebel Indexmarkierungen gibt. Leider sind bei dem Svbony ADC keine solche Markierungen vorhanden, genau so wie man eine Indexmarkierung für den Skalenring mit der Wasserwaage bräuchte, die ist aber auch nicht vorhanden.
Ich habe mir die Bedienelemente des ADC dann so hingedreht, wie bei Zwo bebildert, das kommt auch vom Hebelverstellweg hin, so dass die Hebel und die Feststellschraube des Skalenrings eine Linie ergeben. also angebaut das ganze Geschoss, und da ich eine Alt-AZ-Montierung mit C8 benutzt habe, die Wasserwaage, welche nun unten ist, ins Wasser gebracht. So sieht das ganze Geschoss aus:
Interessanterweise und ganz zum Verdruss meinerseits hatte der anvisierte, schön tiefstehende Mars eine fette rote Beule auf der einen Seite, eine blaue auf der anderen Seite. Und egal, wie ich an den Hebeln gedreht habe, es ist nicht besser geworden. Zu allem Ärger hat sich auch noch jedes Mal durch das Hantieren am Imagetrain das Aligment etwas verstellt und der Planet begann langsam durchs Feld zu laufen. Fummelkram.
Irgendwann nach einer Stunde bei Eiseskälte, kurz vor Abbruch bin ich auf die Idee gekommen, den ganzen Haufen mal um 180 Grad zu drehen:
Wasserwaage nun oben, Hebel unten. Und siehe da, Farbsäume beim Verstellen der Hebel ,jetzt nach oben, fast weg Keiner dieser Schritte ist irgendwie in der Anleitung dokumentiert. Also müssen nach meinem Verständnis, anders wie bei Zwo, die Hebel und die Wasserwaage eine Linie ergeben für die Grunstellung, der Ring muss also gedreht und mit der Wasserwaage nach oben angebaut werden. Was für eine Technik.......
Zum Schluss noch das bescheidene Ergebnis, fast farbsaumfrei, aber seeingtechnisch sicher nicht so der Burner:
Und ich hatte zugegebenermaßen bei der Kälte dann doch keine Lust mehr auf weitere Experimente
Ja, der Micha hat sich edlich einen ADC gekauft, und ich möchte euch über den ersten Einsatz berichten:
Wer es noch nicht kennt, ein ADC, ausgeschrieben atmospheric dispersion corrector, soll die Streuung des Lichts durch die Atmosphäre an tiefstehenden Objekten, vorzugsweise Planeten verringern. Welcher Planetenfilmer kennt es nicht, dass tiefstehende Planeten auf der einen Seite einen blauen Rand, auf der anderen Seite einen roten Rand haben. die Atmosphäre fächert praktisch das Licht wie ein Prisma auf. Das kann man zwar in gewissen Maße per Software beheben, Qualitätseinbußen was Details betrifft bleiben da aber wohl bestehen.
Und genau hier setzt der ADC an und "biegt" mittels zwei Prismen diese Auffächerung wieder grade. In der Theorie.
Was habe ich da also gekauft? Einen ADC von Svbony:
Testberichte gibts fast nicht und das stück Optik habe ich zu einem unschlagbaren Preis erstanden. Auf den ersten Blick ist er funktional wie der ADC von Zwo aufgebaut, hat aber den Vorteil, okularseitig eine Art clicklock zu haben. Der ADC von Omegon ist bei mir direkt ausgeschieden, weil der keine Wasserwaage hat.
An bedienelementen ist eine drehbare Skalenscheibe mit Wasserwaage vorhanden und zwei Hebel, mit denen man die oben genannten Prismen verdreht. Diese Verdrehung muss immer vom Winkel her gleich an beiden Prismen vorgenommen werden. Die Hebel haben eine Klemmung, das heißt, man muss die erst ein wenig locker drehen, um dann das Prisma verdrehen zu können.
Heute war es klar aber sehr kalt (-10 Grad um 1800 Uhr) und das Seeing war absolute Katastrophe, ich dachte aber, für einen ersten Test müsste das gehen. Also nahm ich den wirklich wertig gefertigten ADC und die Anleitung in die Hand und das Elend nahm seinen Lauf....
Die Anleitung ist ein schlechter Witz, anbauen und so lange an den Hebeln verstellen, bis der Farbsaum weg ist. Durch vorheriges Belesen im Netz habe ich aber festgestellt, dass der ADC vorher mit dem Horizont in Waage sein muss und die Prismen in eine Art Index-Nullstellung gebracht werden müssen. Nun ist es bei dem ADC von Svbony so, dass auch der Skalenring mit der Wasserwaage gelöst werden kann, un der lässt sich dann drehen. Warum die das so gemacht haben, keine Ahnung. Ich habe mir dann die Anleitung von Zwo hergenommen und festgestellt, dass es für die Hebel Indexmarkierungen gibt. Leider sind bei dem Svbony ADC keine solche Markierungen vorhanden, genau so wie man eine Indexmarkierung für den Skalenring mit der Wasserwaage bräuchte, die ist aber auch nicht vorhanden.
Ich habe mir die Bedienelemente des ADC dann so hingedreht, wie bei Zwo bebildert, das kommt auch vom Hebelverstellweg hin, so dass die Hebel und die Feststellschraube des Skalenrings eine Linie ergeben. also angebaut das ganze Geschoss, und da ich eine Alt-AZ-Montierung mit C8 benutzt habe, die Wasserwaage, welche nun unten ist, ins Wasser gebracht. So sieht das ganze Geschoss aus:
Interessanterweise und ganz zum Verdruss meinerseits hatte der anvisierte, schön tiefstehende Mars eine fette rote Beule auf der einen Seite, eine blaue auf der anderen Seite. Und egal, wie ich an den Hebeln gedreht habe, es ist nicht besser geworden. Zu allem Ärger hat sich auch noch jedes Mal durch das Hantieren am Imagetrain das Aligment etwas verstellt und der Planet begann langsam durchs Feld zu laufen. Fummelkram.
Irgendwann nach einer Stunde bei Eiseskälte, kurz vor Abbruch bin ich auf die Idee gekommen, den ganzen Haufen mal um 180 Grad zu drehen:
Wasserwaage nun oben, Hebel unten. Und siehe da, Farbsäume beim Verstellen der Hebel ,jetzt nach oben, fast weg Keiner dieser Schritte ist irgendwie in der Anleitung dokumentiert. Also müssen nach meinem Verständnis, anders wie bei Zwo, die Hebel und die Wasserwaage eine Linie ergeben für die Grunstellung, der Ring muss also gedreht und mit der Wasserwaage nach oben angebaut werden. Was für eine Technik.......
Zum Schluss noch das bescheidene Ergebnis, fast farbsaumfrei, aber seeingtechnisch sicher nicht so der Burner:
Und ich hatte zugegebenermaßen bei der Kälte dann doch keine Lust mehr auf weitere Experimente
Viele Grüße,
Micha
"Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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Micha
"Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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