M17 im Sommer 2022

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    • M17 im Sommer 2022

      Messier 17, der Omega-Nebel gehört sicherlich mit zu den hellsten Gasnebeln der Sommermilchstraße. Im nördlichsten Teil des Schützen gelegen ist die Meridianhöhe mit 21,1° bei mir
      auch nicht mehr so gering. Die Aufnahmen entstanden in der Nacht vom 23. zum 24. Juni 2022. Wegen der kurzen Nächte reichten die Aufnahmen (R-Kanal) bis in die nautische Dämerung hinein.





      Aufnahmeort: Hennigsdorf, Balkon
      ZWO ASI294monoPro an 150/750 GSO-Newton
      Guiding: ZWO OAG mit PHD2
      gute bis mäßige Bedingungen
      Halpha: 8x5' + 8x1'
      O III: 8x3' + 8x1'
      CLS-CCD: 10x3'
      B: 10x3'
      G,R: 6x3'
      Bildbearbeitung: DSS, Fitswork, PS, starnet++, regim, NeatImage
      Die einzelnen Bildkanäle habe ich wie folgt gemischt:
      B: 50%B + 50%OIII
      G: 50%G + 50%OIII
      R: 50%R + 50%Halpha
      L: 25%CLS-CCD + 25% OIII + 50%Halpha
      Die langbelichteten Halpha-Aufnahmen geben einen überbelichteten Zentralteil des Nebels wider. Für diese Nebelpartien habe ich die kurzbelichteten Aufnahmen in Halph und OIII verwendet.

      Eine schöne Überraschung zum Sommerbeginn !

      Viele schöne klare Nächte wünscht

      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
    • Hallo Michael,

      das Bild gefällt mir sehr gut !
      Ich bin absolut kein DS-Fotograf und ich habe wenig Ahnung davon, wie ein Deep Sky Bild sein muß um Gnade vor den Augen der heutigen Paladine zu finden, das macht aber nichts.
      Ich beurteile es aus dem heraus, was ICH schön finde und was MIR gefällt und dieses Bild gefällt mir.

      Ich bin ein Fan von Bildern, die annähernd zu zeigen versuchen, wie unser Auge den Himmel wahrnehmen würde wenn wir denn Augen hätten, die dafür empfindlich genug wären.
      Diese natürlich wirkenden Bilder mag ich einfach, der Trend zu knatschbunt auch im Amateurbereich ist nicht so meins.
      Ich gebe zu, daß ich auch die Beugung der Fangspiegelspinne an hellen Sternen mag. Das hat für mich irgendwie was Nostalgisches.

      Ganz übel finde ich den Trend, die Sterne aus dem Bild explizit herauszurechnen und auch draußen zu lassen weil sie "stören".
      Klar - jede(r) wie sie/er mag.
      Ich mag´s so, wie Du es hier zeigst.
      ;)
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .
    • Moin Michael!

      Sehr schön eingefangen hast du den Kameraden! Da sieht man mal, dass auch aus dem lichtverseuchten Innenstadt mit Schmalband so einiges geht. Vielleicht ist der Hintergrund schon ne Spur zu glatt, aber das ist Meckern auf hohem Niveau!

      Pegasus schrieb:

      Ich bin ein Fan von Bildern, die annähernd zu zeigen versuchen, wie unser Auge den Himmel wahrnehmen würde wenn wir denn Augen hätten, die dafür empfindlich genug wären.
      Diese natürlich wirkenden Bilder mag ich einfach, der Trend zu knatschbunt auch im Amateurbereich ist nicht so meins.
      Ui, da ist aber viel hätte und würde in dem Satz. Kann man wirklich voraussagen, was wir natürlicherweise sehen würden, wenn wir RGB-OIII-Ha-Schmalbandaugen mit 90% QE hätten :D
      Wenn mich das Bild ästhetisch anspricht, darfs auch knallebunt sein. Ich sch... auf wissenschaftliche Pseudokorrektheit, dafür sind wir Amateure 8) Denn wenn es anders wäre, bedarf es einer Überinstanz, die vorgibt, was richtig oder falsch ist ^^
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      man kann durchaus unsere Farbwahrnehmungsfähigkeit extrapolieren und gemäß unserer menschlichen spektralen Wahrnehmung ist Ha rot, O III grünlich und Hb blau und ich mag nunmal Bilder die das so zeigen.

      Wohlgemerkt: MIR gefällt diese Art der Darstellung und knatschbunte Falschfarben sind nicht MEINS !

      Ich habe nirgendwo geschrieben, daß andere es nicht völlig anders sehen dürfen und andere ästhetische Präferenzen haben dürfen.
      :D

      Ich habe allerdings Mal einen grell-türkisfarbenen Rosettennebel gesehen und da hat es mich geschüttelt.
      Sorry.

      Also sage ich nochmal: Ich finde diesen M 17 schön.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Pegasus ()

    • Moin Martin!

      Pegasus schrieb:

      Wohlgemerkt: MIR gefällt diese Art der Darstellung und knatschbunte Falschfarben sind nicht MEINS !

      Ich habe nirgendwo geschrieben, daß andere es nicht völlig anders sehen dürfen und andere ästhetische Präferenzen haben dürfen.
      Ich habe DICH (groß geschrieben ist doch laut? :D ) schon verstanden! Jeder hat seine persönlichen Präferenzen. Aber:

      Pegasus schrieb:

      man kann durchaus unsere Farbwahrnehmungsfähigkeit extrapolieren und gemäß unserer menschlichen spektralen Wahrnehmung ist Ha rot, O III grünlich und Hb blau und ich mag nunmal Bilder die das so zeigen.
      So einfach ist es dann doch nicht. Ganz klassische Ha-OIII-SII-Aufnahme: Ha ist rot (665nm), stimmt. OIII ist im Übergang von blau zu grün (501nm), stimmt auch. SII ist aber auch rot (672nm). Also muss man eine Farbe wider der natürlichen Farbzuordnung austauschen, sonst wirds nischt. Also wird in dem Falle Ha zu grün. Oder man macht SII grün. Und schon ist die Natürlichkeit dahin :D Letztendlich sind aber im dunklen alle Mäuse grau ;)
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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    • Hallo Micha,

      ja vielen Dank daß Du etwas lauter geschrieben hast, abends höre ich nichtmehr so gut. :D

      Doch eigentlich ist es so einfach, unser Auge könnte tatsächlich Ha und S II nicht unterscheiden.
      Vollkommen richtig.
      Dann ist das so.

      Will ich es sichtbar machen, dann geht es nicht ohne Falschfarben und es macht Sinn. Wie grell man es gestaltet ist ja auch immer noch Geschmackssache.

      Aber jener Rosettennebel, der deswegen grün dargestellt wird weil das ständige Rot zu langweilig wäre ist nicht das was mir gefällt.

      Wäre vielleicht ein Thema für einen eigenen Thread, aber da de gustibus non est disputandum würde das vermutlich wenig Sinn machen.
      Alles Gute und klaren Himmel wünscht

      Martin

      Grenzenloses Staunen . . . .
    • Hallo liebe Sternfreunde,
      vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
      Für meinen Gechmack finde ich Bilder mit zurückhaltener Farbintensität schöner. Ich hatte aber auch eine Zeit, in der ich die Bilder viel
      "bunter" bearbeitet habe. Davon bin ich abgekommen.
      Vor drei Jahren stand ich vor der Frage: astromodifizierte Spiegelreflex oder bessere Monochrom. Dass ich mich für die Kamera entschieden habe, die ich heute verwende, lag z.T. an Corona und dem eingeschränkten Leben. Das Geld war irgendwann dafür übrig. Hab ich nicht bereut.
      Davor gab es auch eine Zeit, in der ich eine 1200Da für DeepSky genommen habe. Die Bilder tiefstehender Objekte waren ernüchternd. Ich wäre hier nicht um
      reine Schmalbandfotografie (Oiii, Halpha, Sii) mit den Falschfarbeneffekten rumgekommen. Wollte ich irgendwie nicht so. Kann es aber auch irgendwie nachvollziehen.
      Ich kann mir vorstellen, dass reine Schmalbandfotografie Details sichtbar machen kann, die z.B. bei diesem Bild hier nicht so zur Geltung kommen.
      Das muss ja jeder selbst entscheiden, hat glaube ich beides Berechtigung.
      Über dieses Bild hier bin ich sehr froh. Wie gesagt, im R- und teilweise G-Kanal war es schon recht schummerig. Die beschriebene Kanalmischung hat gut hingehauen.
      bin aber immer wieder erstaunt, wie gut sich die z.T. separate Bearbeitung von Vor- und Hintergrund macht.
      Auch NeatImage, dass ich auch erst seit kurzem benutze, ist eine große Hilfe. Es stimmt, der Hintergrund außerhalb M17 ist etwas stärker rauschbehandelt.
      Dafür konnte ich den Nebel mit einer leichten Unschärfemaskierung behandeln. Das war gut für die Nebeldetails.
      Im Sommer letztes Jahr habe ich noch einige weiteren Bilder in der Sommermilchstraße aufnehmen können. Sind alles schwächere HII-Regionen. Muss die aber alle
      noch nachbearbeiten. Bei mir war in den letzten Monaten der Wurm drin. Vorgestern war ich das erste Mal seit Ende August (!) wieder auf meinem Balkon an einem klaren Abend. Mal schauen, wie der Orion-Gürtel mit dem 180er Sonnar geworden ist.

      Ich wünsche allen Sernfreunden viele schöne klare Nächte

      Michael
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.