M31 Andromedanebel - 1. Bild mit dem 350mm/f5-APO auf EQ5

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    • M31 Andromedanebel - 1. Bild mit dem 350mm/f5-APO auf EQ5

      Hallo liebe Sternfreunde,

      ich muss hier gleich mal voranstellen, dass dieses Bild eigentlich das zweite ist. Kurz davor habe ich den Pelikannebel aufgenommen,
      bin dabei aber in eine hässliche Falle getappt. Von meinem Balkon in Hennigsdorf aus kann ich die Orientierung der Kamera tagsüber ganz bequem einstellen,
      weil es hier richtig gute Horizontmarken gibt. Das geht hier nicht. Also konnte ich die Kamera erst im Dunkeln ausrichten.
      Für M31 wiederum habe ich das Bildfeld nochmal verdreht, weil er sonst nicht komplett raufgepasst hätte. Die flats hierfür sind vom Abend darauf.
      Für's erste Bild mit dem Pelikan habe ich keine flats, kann aber (notgedrungen) auf ältere flats mit ziemlich ähnlicher Kameraausrichtung zurückgreifen (Norden oben).
      So weit bin ich aber noch nicht.
      Zweitens ist die Gesamtbelichtungszeit für M31 mit knapp 1,5h ziemlich kurz. Ich hätte gerne länger belichtet, aber dann wäre das Filterrad ans Stativ angestoßen.
      Ist ein Problem mit dem Aufbau:




      Den Aufbau hatte ich mit einer Prismenschiene, die ich noch rumliegen hatte, realisiert. Alternativ ginge wohl auch die Möglichkeit, das Guiding-Rohr
      huckepack auf den APO anzubringen. Vor nächsten Montag komme ich leider nicht raus, um das alles tagsüber mal durchzuspielen, und habe auch
      wenig Erfahrung damit. Bei dem Aufbau im Bild ist kurz nach Meridiandurchgang jedenfalls Ende. Habt ihr da ein paar Tipps?
      Übrigens, Die Kiste mit Stromversorgung und Laptop habe ich zur Nacht hin um 90° gedreht für die Bedienung, und die Kabellängen passen dann auch.

      Hier aber jetzt der Andomedanebel:



      Gesamtbelichtungszeit ca. 90', wobei: R:5x3', G:5x3', B:6x3', CLS-CCD: 4x500" + 6x60"
      Zusätzliche Aufnahmen in Ha und mit dem ProPlanet642BP sind hier nicht eingeflossen.
      Die CLS-CCD-Aufnahmen mit 60" sind für die sonst ausgebrannten Galaxienkerne.
      Bearbeitung mehr und mehr mit PI: Stacking, DBE ausgiebig getestet -> sehr schön, auch SCNR(grün)!, Farbabgleich
      Die vielen Satellitenspuren sind beim Stacken meist herausgerechnet. Außer bei den langbelichteten CLS-CCD-Fames.
      Hier musste ich noch Hand anlegen.
      Im gestreckten Zustand die Bearbeitung dann mehr mit PS.
      Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. M31 wirkt richtig plastisch. Und die Farben dezent.
      Leider musste ich das Bild zum Hochladen deutlich reduzieren.
      Daher ist hier noch eine Ausschnittsvergrößerung der Aufnahme:



      Der Detailreichtum hat mich doch erstaunt. Immerhin sind das nur 350mm Brennweite. Das sind, soweit ich das beurteilen kann, echte Strukturen
      (in den Dunklewolken), keine Artefakte.
      Das Ganze macht Lust auf mehr!
      Und wie gesagt: Nächsten Montag, Dienstag komme ich hoffentlich wieder zu Aufnahmen, dann mit immer weniger störendem Mond.

      Ich wünsche Euch viele schöne klare Nächte

      Micha
      Ich bin Michael
      Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Micha314 ()

    • Aha, da isser ja, der Hühnerschrecker :D
      Für die Belichtungszeit sehr schön! Die Sternfarben sind auch prima.
      Bei dem ausgebrannten Kern helfen Subframes mit geringerer Belichtungszeit, so ähnlich, wie man das Ausbrennen beim Orionnebel verhindert, denke ich mal.
      Viele Grüße,
      Micha

      "Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
      Meine Bilder auf AstroBin
    • Hallo Micha,

      ja, dafür waren die 60"-frames in Luminanz. Hat, denke ich, ganz gut geklappt.

      Viele Grüße

      Micha
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    • Micha314 schrieb:

      ja, dafür waren die 60"-frames in Luminanz. Hat, denke ich, ganz gut geklappt.
      Nicht böse sein, nichts ist von Anfang an perfekt und tut deinem schönen Bild Abbruch, aber der Kern geht glaub ich noch besser. Bei dir ist er ein heller Lichtfleck, allerdings lässt sich durch geringere Belichtungszeiten
      das Zentrale Bulge mit der hell leuchtenden "punktförmigen" Singularität durchaus rausarbeiten.
      Viele Grüße,
      Micha

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    • Hallo Gunther, hallo Micha,

      da werde ich mich sichernoch mal ransetzen.
      Ich hatte die 60"-frames auch auf den Kern von M31 verbaut, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
      Die beiden Satellitengalaxien sind abr so bearbeitet.
      Kann etwas dauern, bis ich beim M31-Kern noch mal rangehe. Ich hinke mit der Bildbearbeitung meiner Roh-Aufnahmen
      total hinterher. Da sind noch Aufnahmen vom Mai glaube ich.
      Morgern setze ich aber schon mal das nächste Bild rein. Ist was völlig Anderes.
      Ichz habe mir jetzt nur noch mal die Rohbilder der 60"- und 500"-L-Aufnahmen vom M31 angeschaut. Das wird zu machen sein.

      Viele Grüße

      Micha
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    • Hallo liebe Sternfreunde,

      hier ist das überarbeitete Bild von M31.





      Der Kernbereich der Galaxie ist jetzt herausgearbeitet.
      Für M110 habe ich das rübergelegte 60"-Frame in CLS-CCD auf Luminanz gestellt. Hatte ich glatt vergessen. Ist aber auch kaum ein Unterschied.
      Ganz leichte Unschärfemaskierung im Bereich der Spiralarme von M31 (Radius 10-15, 15%).

      War übrigens vorgestern wieder draußen. Habe jetzt die Huckpack-Lösung aufgebaut (Leitrohr über dem APO). Jetzt stößt nix mehr an.

      Wünsche Euch viele schöne klare Nächte

      Micha
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    • Hallo Micha,

      das neue Röhrchen macht sich doch sehr gut. Für 90 min Belichtung ganz ordentlich. Wie bereits oben geschrieben wurde ist der Kern sehr ausgebrannt. In Pixinsight HDR erstellen mit den kurzen Belichtungen und dann HDR Wavelet Transform um Strukturen rauszuarbeiten.

      Das Filterrad könntest Du doch nach oben vom Gerödel weg installieren. Dann wäre mehr Platz.

      Welche Stromverteilung hast Du dort unter dem Laptop stehen. Das interessiert mich auch sehr.

      Mit welchem Gain betreibst Du die Kamera? Wäre nur interessant für die dort vorhandene Full-Well-Kapazität.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Antina & Karsten,

      ein wenig hat's gedauert, weil ich die vergangenen Nächte natürlich draußen war und allesMögliche mit der EQ5 durchgetestet habe.

      Erstmal danke für den Tipp -> Pixinsight HDR.
      Die 60"-frames von M31 habe ich hier mit PS eingearbeitet. Ist aber doch recht gut geworden: Man kann hier ja die Masken selber mit einem
      Gauss-Filter recht beliebig unscharf machen, um die Übergänge einzustellen. Übrigens sind die 60"-frames von M31 im Kern fast ausbelichtet, zum Glück nur fast!
      Ich kann aber dasselbe mit PI versuchen.

      Zu der Filterrad-Anordnung: Ich betreibe das Set jetzt mit dem Leitrohr huckepack auf dem APO. Ist jetzt deutlich besser.
      Den APO habe ich bisher immer so betrieben, dass die Fokussiereinrichtung von der Montierungweg zeigt. Im Prinzip möchte ich immer eine Kamera-Orientierung haben,
      wo (im Querformat) Norden oben ist. Rotator ist am APO vorhanden. Unter diesen Voraussetzungen müsste es gehen, wenn ich zwischen Filterrad und Kamera einen
      Distanzring mit 0,4mm Dicke anbringe.Im Augenblick ist einer mit 0,2mm Dicke drin. Der ist bei Betrieb mit OAG (wie mit dem 150/750er Newton) dazu da, dass der
      Kamerasensor mit seiner Breitseite zum OAG-Prisma weist. Den brauch ich jetzt nicht, kann aber einen 0,6mm Ring dafür einsetzen. Abstand Filter-Sensor bleibt ausreichend klein.

      Zu der Stromversorgung: Ist Eigenbau. Mir ging es in erster Linie darum, konsequent mit Schutzkontakten zu arbeiten, was draußen recht wichtig ist.
      Die Laptop-Netzteile haben ja leider keinen. Beim Anschließen drauf achten, dass erst diese Stromversorgung und dann der Laptop angeschlossen werden.
      Sonst kann man schnell eine gewischt kriegen, besonders falls man kein sehr festes Schuhwerk an hat...
      Drinnen sind: Je ein Schaltnetzteil 5V bzw 12V 10A. Darüber hinaus zwei regelbare Ausgänge: 5Vmax, 12Vmax. Eine regelbare Beleuchtung (für die Laptop-Tastatur)
      und ein Ausgang ca. 7.5V für Canon DSLR-Betrieb.
      Momentanverbrauchsanzeige (4 x Balkenanzeige), hier steckt eine kleine Mikrorechner-Lösung drin.

      Die Verwendung von Bananenbuchsen habe ich deshalb gemacht, um relativ schnell auf andere Buchsen umstellen zu können, ohne am Gehäuse bohren zu müssen.
      Hat sich bewährt, weil ich ja von Anfang an nicht abschließend wissen konnte, was für Buchsen ich so alles brauche.

      *

      Zu der Frage Gain/FWC habe ich einen Auszug aus dem Datenblatt für die ASI294 hochgeladen:




      Ich verwende, wie dies empfohlen wurde, GAIN120 bzw. GAIN390 (Schmalband)
      Das Besondere an der Kameraelektronik scheint mir zu sein, dass ab GAIN117 eine Rauschminderung greift. Dadurch wird der Dynamikumfang größer, man hat aber Einbußen im FW.
      Bei den neueren Versionen des Steuerprogramms f. d. Kamera lässt sich der GAIN stufenlos einstellen, die alten Programmversionen kannten nur L(GAIN0), M(GAIN120) und H(GAIN390).
      Anderes habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ich denke, für die Aufnahmen für Sterne sollte ich u.a. niedrigere Verstärkungen fahren.
      Ich wollte damit tatsächlich jetzt anfangen. Hatte aber in den letzten beiden Nächten große Probleme mit sauberem Guiding. Auch kam es zum Absturz der EQ5-Elektronik.
      Bin dabei, dass zu klären, werde aber in den nächsten Tagen nichts mit den Sternen am Hut haben.

      Viele schöne klare Nächte wünscht

      Micha
      Ich bin Michael
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    • Hallo Micha,

      danke für die ausführlichen Infos. Hast Du für die Stromversorgung einen Bauplan. Wüfre mich wenn vorhanden sehr interessieren.

      Du verwendest doch die 294 MM? Der gezeigte Graph ist von der Farb-Version. Hast Du schon einmal den Unlocked Mode getestet. Ich habe das Gegenstück der Farb Version von QHYCCD.

      Nachstehend der Link zur MM Version

      ASI 294 MM

      Du schreibst ja richtig, dass bei Gain 120 ein Sprung in den Werten der Kamera erfolgt. Ob das Chip oder Software bedingt geschieht entzieht sich meiner Kenntnis. Der Unity Gain Wert ist definiert mit einem verarbeiteten Elektron pro ADU.

      Das Ausleserauschen (Read Noise) ist unabhängig von der Belichtungszeit und somit für den gewählten Gain systemimanent. Kurzum - je kürzer belichtet wird, umso größer wird der Anteil am Ausleserauschen. Ich werde zukünftig bei den 300 bis 600 Sekunden Belichtung auf Gain O gehen, um die volle Full-Well ausnutzen zu können.
      Klaren Himmel wünschen

      Antina und Karsten

      astrokarsten.wix.com/farbe-des-universums/

      Astrobin
    • Hallo Antina und Karsten,

      es hat etwas gedauert, weil ich für einig Tage verreist war.
      Für die Stromversorgung kann ich die Baupläne zusammenstellen. Das kann aber einige Zeit dauern. Einzig für die Steuerung der Balkenanzeige habe ich den Bauplan da
      (inkl. Software für den Mikrorechner darauf). Die übrigen Komponenten sind vier Spannungsregler gem. Applikation im Datenblatt für die jeweiligen Regler.
      Hier muss ich noch mal ins Gerät reinschauen, das habe ich als Schaltplan bei mir nicht gefunden.
      In den nächsten beiden Wochen möchte ich sowieso noch in dem Gerät nachrüsten:
      -Ferritringe gegen Spannungsspitzen der Schaltnetzteile,
      -Überspannungsschutz vor den Ausgängen.
      Bitte etwas Geduld.

      Die beiden Graphen für die 294MC und 294MM unterscheiden sich kaum. Ich habe sie mal beide nebeneinandergelegt. An sich ist das merkwürdig, werden doch in
      den beiden Varianten der 294 unterschiedliche Sensoren verbaut.
      Den Unlocked Mode habe ich noch nicht getestet. Ich werde das unter den viel besseren Sichtbedingungne hier im Garten aber sicher mal ausprobieren.
      Mich schrecken aber auch die Größe der Bilddateien und damit verbunden die um den Faktor vier im Vergleich zum Binning2 längere Rechenzeit ab.

      Gain 0 ist sicher am interessantesten bei Sternen, die dann längst nicht mehr so schnell ausbrennen dürften. Habe ich auch im Hinterkopf.

      Viele schöne klare Nächte wünscht

      Micha
      Ich bin Michael
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      Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
      Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.